www.wikidata.de-de.nina.az
Sigmundur Brestisson 961 in Skuvoy Faroer 1005 in Sandvik ebenda in der Literatur und im faroischen Akkusativ Sigmund war ein faroischer Wikingerhauptling der um 999 die Christianisierung der Faringer einleitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Denkmale 3 Heutige Sicht auf Sigmundur 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenVon ihm berichtet die Faringersaga die als unsichere Quelle zu betrachten ist Dennoch zweifelt kein Forscher daran dass Sigmundur gelebt hat und sich die Geschichte so ahnlich zugetragen haben kann wie sie dort geschildert ist Sigmundur ist Sohn des Brestir Seine Mutter hiess Caecilia Er war mit Turid Torkilsdottir verheiratet Zusammen hatten sie die Tochter Tora Sigmundsdottir sowie die Sohne Toralvur Steingrimur Brandur und Heri nbsp Sigmunds Widersacher Trondur i Gotu wehrt sich mit Thors Hammer Mjolnir gegen das erscheinende Kreuz am Horizont des Nordatlantik Faroische Briefmarke von 2000 zum 1000 Jahrestag der Christianisierung der Faroer Nach dem Mord an seinem Vater Brestir der im Fruhjahr 970 vor Sigmundurs Augen auf Stora Dimun ermordet wurde als dieser 9 Jahre alt war siehe Mord an Brestir und Beinir kam Sigmundur zusammen mit seinem Vetter Tori Beinirsson dem Sohn Beinirs unter die Obhut von Trondur i Gotu Schon im Sommer des Jahres versuchte Trondur seine beiden Ziehsohne loszuwerden indem er sie dem norwegischen Handler Ravnur Holmgardsfari der in Torshavn zu Besuch war als Sklaven anbot Ravnur erfuhr wer die beiden Jungen waren und lehnte das ab Im Gegenzug wollte er Sigmundur und seinen Vetter Tori fur ein Entgelt nach Norwegen bringen womit Trondur einverstanden war denn er wollte sie beide weit weg von den Faroern haben damit sie sich niemals fur den Mord an ihren Vatern rachen mogen Als Sigmundur und Tori in Norwegen waren bereiteten sie mit Hilfe des norwegischen Konigs Hakon Jarl ihre Ruckkehr 983 vor Die Christianisierung der Faroer wurde 997 vom norwegischen Konig Olav Tryggvason eingeleitet als er Sigmundur zu sich bat Zuerst wollte Sigmundur das Christentum einfuhren indem er 998 mit dem Ansinnen vor das Althing auf Tinganes trat doch dort wurde er vom wutenden Mob beinahe getotet Daraufhin wechselte er seine Taktik und fuhr 999 mit 30 bewaffneten Mannern zum Hauptling Trondur i Gotu brach nachts in sein Haus ein und stellte ihn vor die Wahl Christentum oder Kopf ab 1005 wurde Sigmundur von Trondur des Nachts uberfallen und musste sich schwimmend uber den Suduroyarfjordur nach Sandvik auf Suduroy retten Er suchte in Sigmundargjogv das spater so nach ihm benannt wurde in Sandvik Schutz aber der dortige Bauer Torgrimur Illi totete den erschopften Sigmundur und stahl seinen goldenen Armring Denkmale BearbeitenSigmunds Grabstein der sogenannte Sigmundarsteinur Sigmundsstein steht auf dem Friedhof von Skuvoy und ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen Denkmaler der Faroer Er enthalt keine Runeninschrift sondern nur ein eingemeisseltes Kreuz Am Pfingstmontag 2006 wurden auf den Faroern gleich drei Denkmaler fur Sigmundur enthullt Vor der Vesturkirkjan in Torshavn der Hauptstadt wo er seinerzeit auf dem Thing das Christentum einfuhren wollte auf seiner Heimatinsel Skuvoy wo er die erste Kirche baute und in Sandvik wo er getotet wurde Alle drei Standbilder wurden vom Bildhauer Hans Pauli Olsen angefertigt der anlasslich der 1000 Jahr Feier zur Christianisierung der Faroer 2001 den Auftrag hierzu bekam Die lebensgrosse Bronzestatue in Torshavn steht auf einer Granitsaule Granit ist kein Gestein das auf den Faroern vorkommt und zeigt einen Sigmundur wie ihn sich der Kunstler vorgestellt hat Mit ausgebreiteten Armen bildet er eine Kreuzform Der Oberkorper ist frei er tragt einen Vollbart und lange Haare und der Kopf ist leicht nach unten geneigt dem Betrachter entgegen An seiner Linken hangt ein langes Schwert An der Kuste von Sandvik steht nun ein uber zwei Meter hohes Kreuz aus zwei breiten Steinplatten Auf der einen Seite ist Sigmundur als kleine Bronzefigur eingelassen wie er sich schwimmend uber den Sudoroyarfjordur rettet Nur sein Kopf und seine Arme sind zu sehen und das Grossenverhaltnis zum Stein soll seine Winzigkeit im grossen Meer verdeutlichen Auf der anderen Seite ist ein kleines Wikingerschiff zu sehen das mit dem er auf die Faroer zuruckkehrte Die Internetzeitung portal fo schrieb dass dies nun das neue Wahrzeichen des Dorfes sei bisher war es die unbewohnte Insel Litla Dimun am Horizont Heutige Sicht auf Sigmundur BearbeitenDie Ehrung von Sigmundur 2006 stiess unter den Faringern keineswegs auf ungeteilte Zustimmung Gerade junge Faringer betrachten ihn als eine Art Landesverrater der die Faroer in 1000 Jahre Finsternis als Kronkolonie Norwegens und spater Danemarks gefuhrt hat Dagegen wird sein Widersacher Trondur i Gotu als der wirkliche Held der Faringersaga angesehen einer der schon damals fur die Eigenstaatlichkeit der Inseln eintrat Es werden sogar Thesen erhoben dass Sigmundur bereits ein christliches Land vorfand und dass Trondur selbst bereits Christ gewesen sein soll Aufgrund der durftigen Quellenlage handelt es sich hierbei allerdings mehr um politisch motivierte Spekulationen Umgekehrt raumt man ein dass er eine der wichtigsten Personen in der Geschichte der Faroer war Literatur BearbeitenLutz Mohr Zur fruhen Geschichte der Faroer unter besonderer Berucksichtigung der Kelten und Wikingerzeit vom 7 bis 11 Jahrhundert In TJALDUR Austernfischer Mitteilungsblatt des Deutsch Faroischen Freundeskreises e V Dusseldorf Kiel Jg 4 Heft 7 1991 S 8 19 Lutz Mohr Faroische Geschichte der Wikingerzeit in der Heimskringla in Verbindung mit Leben und Werk des Islanders Snorri Sturluson 1179 1241 In TJALDUR ebda Heft 16 1996 S 42 47 Mit Exzerpten aus THULE Anmerkungen Thrand von Gata kontra Sigmundur Brestisson Sippenfehden auf den Faroern In Lutz Mohr Robert Liese Wikinger zwischen Pommern und Polarkreis Wahrheit oder Sagas Leo Verlag Robert Liese Horn Bad Meinberg 1997 ISBN 3 9805594 0 8 S 127 140 Poesie der Wikinger Aus dem altnordischen Skaldenschatz Nachdichtungen von Anton Riesel Auswahl Anmerkungen und Kommentare von Lutz Mohr Jubilaumsschrift anlasslich der 1000 Wiederkehr der Einfuhrung des Christentums auf den Faroern in Island und Gronland 999 1999 Leo Verlag Robert Liese Horn Bad Meinberg 1999 ISBN 9805594 1 9 THULE Altnordische Dichtung und Prosa Band XIII Gronlander und Faringer Geschichten Hrsg und ubertr von Felix Niedner Neuausgabe mit Nachwort von Siegfried Beyschlag Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf Koln 1965 Weblinks BearbeitenPortal fo Sigmundur Brestisson avdukadur vid Vesturkirkjuna i Havn Sigmundur Brestisson bei der Westkirche in Torshavn enthullt Mit Fotostrecke unter fleiri myndir faroisch Portal fo Sigmund Brestisson komin til heidur og aeru i Sandvik Sigmund Brestisson zu Ruhm und Ehre in Sandvik gekommen Mit Foto faroisch nbsp Commons Sigmundur Brestisson Memorial Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person LCCN n2016000441 VIAF 105133871 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 Marz 2022 PersonendatenNAME Sigmundur BrestissonALTERNATIVNAMEN Brestisson SigmundurKURZBESCHREIBUNG faroischer WikingerhauptlingGEBURTSDATUM 961GEBURTSORT Skuvoy FaroerSTERBEDATUM 1005STERBEORT Sandvik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigmundur Brestisson amp oldid 220814338