www.wikidata.de-de.nina.az
Wassiltschikow russisch Vasilchikovy ist der Familienname eines alten russischen Adelsgeschlechts Der russische Urahn und Stammvater dieses Geschlechts ist Indris und geht auf das Jahr 1353 zuruck Das spatere Furstengeschlecht entwickelte sich zu einer grossen und einflussreichen Dynastie in Russland es stellte herausragende Personlichkeiten in der Politik dem Militar und der Wissenschaft Furstliche Wappen der Adelsfamilie Wassiltschikow 1807 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Adelsstand 2 Bekannte Frauen 3 Personlichkeiten 4 Generale in der Kaiserlich russischen Armee 5 Besitzungen 6 Wappen 6 1 Stammwappen 6 2 Furstliches Wappen 7 Stammtafel 7 1 1 Linie 7 2 2 Linie 7 3 3 Linie 8 Furstliche Stammtafel 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer vermutlich aus dem Raum des Grossfurstentums Litauens stammende Indris wurde erstmals 1353 urkundlich gemeinsam mit seinen Sohnen Konstantin und Fjodor sowie einer bewaffneten Streitmacht von 3000 Mann erwahnt er hatte sich im ehemaligen Furstentum Tschernigow angesiedelt Er gilt auch als Stammvater der Geschlechter Tolstoi Durnowo Fedzow Danilow Tuchatschewski und Moltschanow Einem aus dem Jahre 1686 folgendem Stammbaum welchen die Tuchatschewskis gefuhrt hatten wird Indris auch als Graf Mons betitelt Die Wassiltschikows gehorten der griechisch katholischen Kirche an und blieben standig diesem Glaubensbekenntnis treu Der Enkel von Konstantin Andrei Charitonowitsch genannt Tolstoi ubersiedelte im 15 Jahrhundert nach Moskau und lebte bei dem Grossfursten Wassili Wassiljewitsch dem Blinden 1425 1462 der ihn mit dem Spitznamen Tolstoi russisch dick in etwa Dicker betitelt haben soll Von Andrei stammte dann auch die moskowitische Linie die sich als Wassiltschikow bezeichnete Aus ihrem Geschlecht den spateren Wassiltschikows ubernahmen viele hohe Amter am Hof des Zaren In der 12 Generation zwischen 1723 und 1737 teilte sich das Geschlecht in drei Linien auf Die Erste Linie wurde von Semjon Grigorjewitsch angefuhrt ihm folgten Alexander Semjonowitsch Wassiltschikow 1746 1813 Wassili Semjonowitsch 1743 1808 und Iwan Semjonowitsch Die Zweite Linie stammte von Nikolai Grigorjewitsch die jedoch relativ unauffallig blieb Die jungste und Dritte Linie wurde von Alexei Grigorjewitsch 1762 angefuhrt aus ihr stammten mehrere bekannte russische Generale und das spater Furstengeschlecht Adelsstand Bearbeiten Aus der 3 Linie stammten nach Alexei Grigorjewitsch dessen Sohn Wassili Alexejewitsch 1754 1830 und dann Illarion Wassiljewitsch Wassiltschikow ab Illarion wurde von Zar Nikolaus I von Russland 1796 1855 durch den Ukas vom 7 Januar 1831 in den russischen Grafenstand erhoben mit einem weiteren Ukas vom 1 Januar 1839 wurde er nebst seinen Nachkommen in den russischen Furstenstand erhoben Es folgten die Eintragungen in die Gouvernementsregister des Adels von Sankt Petersburg Moskau Tula Kowno Jaroslawl Nowgorod Pskow Tschernigow Rjasan Orjol Saratow Smolensk und Wladimir In die Adelsmatrikel der Estlandischen Ritterschaft der Livlandischen Ritterschaft und der Kurlandischen Ritterschaft wurde Furst Illarion Wassiltschikow zwischen 1839 und 1840 eingetragen Obwohl keiner der Dynastiemitglieder in den Ostseegouvernements ansassig war gehorten sie somit der Baltischen Ritterschaften an Bekannte Frauen BearbeitenAnna Grigorjewna Wassiltschikow russisch A nna Grigore vna Vasilchiko va die 1576 als Nonne Darja verstarb war seit 1575 fur knapp ein Jahr die 5 Ehefrau 1 des Zaren Iwan IV Marie Wassiltschikow erlangte mit ihrem Buch Die Berliner Tagebucher der Marie Missie Wassiltschikow 1940 1945 2 grosses Ansehen Die in St Petersburg geborene Furstin Marie Wassiltschikow verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Deutschland Frankreich und Litauen In ihren Tagebuchern aus den Jahren 1940 bis 1945 schildert sie das Leben in der Reichshauptstadt Berlin 3 Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Illarion Wassiljewitsch Wassiltschikow nbsp Alexander Semjonowitsch Wassiltschikow nbsp Marie WassiltschikowGenerale in der Kaiserlich russischen Armee BearbeitenIllarion Wassiljewitsch Wassiltschikow 1776 1847 1823 General der Kavallerie Illarion Illarionowitsch Wassiltschikow 1805 1862 1846 Generalmajor 1858 Generalleutnant Sergei Illarionowitsch Wassiltschikow 1822 1859 Flugeladjutant und Generalmajor Sergei Illarionowitsch Wassiltschikow 1849 1926 General der Kavallerie Viktor Illarionowitsch Wassiltschikow 1820 1878 Generalleutnant Generaladjutant seiner Majestat Quelle 4 nbsp Generalmajor nbsp Generalleutnant nbsp VizeadmiralBesitzungen Bearbeiten nbsp Das ehemalige Herrenhaus der Familie WassiltschikowIn Wybiti steht die Ruine des Herrenhauses mit einem Park sowie mehrere andere Bauwerke die fruher im Besitz der Adelsfamilie Wassiltschikow waren Der Gutskomplex steht seit 1975 unter Denkmalschutz Im Stadtgebiet von Tschechow liegt das Gut Satschatjewskoje Zachatevskoe welches einst den Wassiltschikows gehorte Wappen BearbeitenDas Stammwappen ist eingetragen im XI Teil des Allgemeinen Wappenbuchs des altrussischen Reiches Neben dem Stammwappen gehort noch das grafliche Wappen die vom Urstamm erwachsenen Furstenfamilien wie zum Beispiel Tolstoi fuhren ahnliche Wappen nbsp Familienwappen der Fursten Tolstoi nbsp Furstliche Wappen der Adelsfamilie Wassiltschikow 1807 Stammwappen Bearbeiten Das Stammwappen der Wassiltschikows 5 6 zeigt ein azurblaues Schild mit einem horizontal gelegten goldenen Sabel Ein silberner Pfeil mit der Spitze nach oben zur linken Ecke ist in den Ring eines goldenen Schlussels eingefadelt Zur rechten Ecke des Schildes erstreckt sich ein silberner vom Schlusselring ausgestreckter Flug Furstliches Wappen Bearbeiten Im grossen furstlichen Wappen befindet sich mittig das Stammwappen 7 Es ist horizontal in zwei Halften geteilt im oberen goldenen Teil ist der doppelkopfige mit drei Kronen gekronte kaiserlich russische Schwarzadler Dieser halt in seinem rechten Fuss das Zepter und im linken Fuss den Reichsapfel Auf der Brust des Adlers ist mittig das Wappen von Moskau Die untere Halfte ist senkrecht in zwei Teile geteilt die beide ein rotes Feld haben Im ersten Teil von der oberen rechten bis zur unteren linken Ecke wird ein silberner Fluss platziert und im zweiten Teil auf einem zerbrochenen silbernen Rad wird ein goldenes Kanonenrohr 8 mit einer Mundung nach links dargestellt Das Wappenschild ist mit einem edlen Helm mit der Krone des Grafen gekront um die Erhebung des edlen Zweigs des Familiennamens an erster Stelle in der Grafenwurde anzuzeigen Uber der Grafenkrone ein aufkommender schwarzer Reichsadler mit Kronen einem Zepter und einem Reichsapfel Auf dessen Brust befindet sich das Moskauer Wappen befindet Auf der rechten Seite des Adlers ist die Standarte des Akhtyr Husarenregiments abgebildet und auf der linken Seite ist ein rotes Abzeichen mit einer silbernen Lilie aus dem Jahr 1814 abgebildet um mit General Illarion Wassiljewitsch Wassiltschikow an das Regiment in Versailles zu erinnern Die Schildhalter sind rechts der Husar des Achtyrer Regiments links der Grenadier in der Uniform des von ihm in Frankreich gebildeten Regiments Ein Spruchband mit dem Wahlspruch DAS LEBEN DEM ZAREN DES KONIGS DIE EHRE NIEMANDEM 9 ist unterhalb des Schildes platziert Das Wappen ist mit einem Furstenmantel und einem Furstenhut bedeckt Stammtafel BearbeitenGrigori Wassiltschikow um 1555 Lukian Lucian Wassiltschikow 1592 1650 Simjon Lukianowitsch Wassiltschikow 1640 Grigori Semjonowitsch Wassiltschikow 1663 danach folgte die Teilung in drei Linien1 Linie Bearbeiten Semjon Grigorjewitsch Wassiltschikow 1 Linie um 1671 1725 Iwan Semjonowitsch Wassiltschikow um 1708 1765 Alexander Iwanowitsch Wassiltschikow 1739 1799 Nikolai Alexandrowitsch Wassiltschikow 1799 1864 Dekrabist Alexander Semjonowitsch Wassiltschikow 1746 1813 10 1746 1813 war einer der Favoriten und Liebhaber der russischen Zarin Katharina d Grossen 1729 1796 Wassili Semjonowitsch Wassiltschikow 1743 1808 Kammerherr Alexei Wassiljewitsch Wassiltschikow 1776 1854 russischer Senator Alexander Alexejewitsch Wassiltschikow 1832 1890 Direktor der Eremitage St Petersburg2 Linie Bearbeiten Nikolai Semjonowitsch Wassiltschikow 2 Linie um 1668 1727 Iwan Nikolajewitsch Wassiltschikow um 1727 1787 Nikolai Iwanowitsch Wassiltschikow 1792 1855 russischer Generalmajor3 Linie Bearbeiten Alexei Grigorjewitsch Wassiltschikow 3 Linie Wassili Alexejewitsch Wassiltschikow 1754 1830 russischer Brigadegeneral Illarion Hilarion Wassiljewitsch Wassiltschikow Graf und Furst Furstliche Linie Dimitri Wassiljewitsch Wassiltschikow 1778 1859 russischer General der Kavallerie Staatsrat Nikolai Wassiljewitsch Wassiltschikow 1781 1849 russischer Generalmajor Staatsrat und GouverneurFurstliche Stammtafel BearbeitenIllarion Wassiljewitsch Wassiltschikow seit dem 6 Juli 1831 Graf seit dem 1 Januar 1839 Furst 1776 1847 Generaladjutant seiner Majestat General der Kavallerie Generalinspekteur der Kavallerie 1 Ehe Vera Grafin Protassow 1780 1814 2 Ehe Tatjana Paschkow 1793 1875 in Sankt Petersburg Tochter des Wassili Alexandrowitsch Tolstoi 1759 1834 Furst Illarion Illarionowitsch Wassiltschikow 1805 1862 Generaladjutant seiner Majestat Generalgouverneur in Kiew Katharina Furstin Schtscherbatow 1828 1869 Furst Sergei Illarionowitsch Wassiltschikow 1849 in Kiew 1926 in Versailles Generaladjutant General der Kavallerie Marie Issakow 1853 in Sankt Petersburg 1922 in Baden Baden Furst Illarion Sergejewitsch Wassiltschikow 1881 in Sankt Petersburg Kammerherr Adelsmarschall Mitglied der Reichsduma Lidia Leonidowna Furstin Wjasemski 1886 Furst Alexander Illarionowitsch Wassiltschikow 1912 in Sankt Petersburg 1939 in Lausanne Furst Georg Illarionowitsch Wassiltschikow 1919 in Beaulieu sur Mer Furst Nikolai Sergejewitsch Wassiltschikow 1883 in Sankt Petersburg 1927 in Versailles Kammerjunker und Titularrat Furst Alexander Illarionowitsch Wassiltschikow 1818 1881 Kammerherr Zeremonienmeister Adelsmarschall in Nowgerod und Gouverneur in Nowgerod Eugenie Senjawin 1829 1862 in Dresden Furst Boris Alexandrowitsch Wassiltschikow 1860 1931 in Menton Hof Stallmeister Reichsrat Adelsmarschall Gouverneur in Pskow Ehrenburger der Stadt Staraja Russa Sophie Furstin Meschtscherski 1867 1942 in Paris Furst Wiktor Illarionowitsch Wassiltschikow 1820 1878 Generaladjutant seiner Majestat Generalleutnant und Chef des Stabes Furst Sergei Illarionowitsch Wassiltschikow 1822 1859 Oberst Furst Wassili Illarionowitsch Wassiltschikow 1826 1867 OberstleutnantWeblinks Bearbeiten nbsp Commons House of Vasilchikov Sammlung von Bildern Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Gorlitz o J Adelsfamilie WassiltschikowEinzelnachweise Bearbeiten Frank Kampfer Ivan IV der Schreckliche 1533 1584 In Die russischen Zaren 1574 1917 Hrsg Hans Joachim Torke Verlag C H Beck 1999 S 27 Marie Wassiltschikow Die Berliner Tagebucher der Marie Missi Wasiltschikow 1940 1945 aus dem Englischen von Elke Jessett Siedler Verlag Berlin 1987 ISBN 3 88680 238 8 Der Kampf um Berlin Bucher zum Thema Spiegel online 1 aufgerufen am 31 Oktober 2019 Liste der russischen Generale und Admirale 2 russisch Stammwappen der Wassiltschikows 3 russisch Heraldik VASILChIKOVY 4 russisch Furst Wassiltschikow Livland Estland Kurland Russ alter Adel Russ Furst 1839 In Adelsvapen Wiki 5 Wappendarstellung 6 russisch Wahlspruch In Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Gorlitz o J Blasonierung des furstlichen Wappen S 869 870 7 aufgerufen 31 Oktober 2019 Carolly Erickson Katharina die Grosse Eine deutsche Prinzessin auf dem Zarenthron Deutsch von Anna Spielmann Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1997 S 329 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wassiltschikow Adelsgeschlecht amp oldid 233515661