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Die Wanderbaumelster Dendrocitta vagabunda ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvogel Corvidae Ihr Verbreitungsgebiet sind der indische Subkontinent Hinterindien und grosse Teile des subtropischen Asiens Typische Habitate dieser Baumelster sind Walder und Parkland gelegentlich aber auch urbane Lebensraume Sie ist ein grosser Vertreter der Baumelstern Dendrocitta und hat schwarz weiss braunes Gefieder und einem kurzen kraftigen Schnabel WanderbaumelsterWanderbaumelster Dendrocitta vagabunda SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Rabenvogel Corvidae Unterfamilie CrypsirininaeGattung Baumelstern Dendrocitta Art WanderbaumelsterWissenschaftlicher NameDendrocitta vagabunda Latham 1790 1 Wanderbaumelstern ernahren sich vorwiegend von Fruchten Kleintieren und Aas Sie bilden Familienverbande bis hin zu kleinen Schwarmen die gemeinsam auf Nahrungssuche gehen Je nach geographischer Breite bruten sie zwischen Februar und Juni zwei bis sechs Eier aus Der Nachwuchs wird von beiden Eltern gefuttert Fur die Wanderbaumelster werden neun Unterarten anerkannt die Ubergange zwischen diesen sind jedoch fliessend Der Weltbestand der Art ist nicht bekannt mit Ausnahme von Vietnam gilt sie jedoch in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet als haufiger Vogel Von BirdLife International wird sie als nicht gefahrdet least concern eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Gefieder 1 2 Flugbild und Fortbewegung 1 3 Lautausserungen 2 Verbreitung und Wanderungen 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Ernahrung 4 2 Sozial und Territorialverhalten 4 3 Fortpflanzung und Brut 5 Krankheiten und Mortalitatsursachen 6 Systematik und Taxonomie 7 Bestand und Siedlungsdichte 8 Kulturgeschichte 9 Quellen 9 1 Literatur 9 2 Weblinks 9 3 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenKorperbau und Gefieder Bearbeiten Die Wanderbaumelster ist ein relativ grosser und kraftiger Singvogel mit gedrungenem Korperbau relativ kurzen Beinen und Flugeln einem robusten gekrummten Schnabel und langem Schwanz Die Korperlange liegt zwischen 46 und 50 cm Beide Geschlechter erreichen ungefahr die gleiche Korpergrosse das Mannchen hat aber meist einen langeren Schwanz Vogel nordlicher Populationen werden grosser als solche aus dem Suden des Verbreitungsgebiets 2 nbsp Profilaufnahme einer Wanderbaumelster Gut zu erkennen sind die kurzen Nasalfedern und die Beschaffenheit des Kopfgefieders Wanderbaumelstern wiegen 90 130 g Die Flugellange betragt 144 173 mm der Laufknochen hat eine Lange von 32 37 mm Der kurze gekrummte und kraftige Schnabel misst vom Ansatz bis zur Spitze 30 37 mm Der Schwanz wird zwischen 189 und 363 mm lang Dabei unterscheiden sich die Unterarten teilweise sehr stark Wahrend die Schwanzfedern bei der sudwestindischen Unterart D vagabunda parvula 189 239 mm lang werden betragt ihre Lange bei der pakistanischen Form D vagabunda bristoli 265 363 mm 2 nbsp Bei Jungvogeln ist das Gefieder heller und weniger kontrastreich gefarbt ihre Schwanzfedern haben helle SpitzenAuch die Farbung ist im Verbreitungsgebiet variabel folgt aber stets dem gleichen Grundmuster Die kurzen steifen Nasalfedern und das Kopfgefieder bis hinunter zur Brust und zum Nacken sind schwarz bis grau gefarbt Rucken und Schulterfedern zeigen ein rotliches Sandbraun das zum Schwanz hin heller wird Die Flugeldecken und die Schirmfedern sind hell grau bis weiss gefarbt ebenso wie die Aussenfahnen der inneren drei und in geringerem Mass die der nachsten drei Armschwingen Der Rest des Flugels ist einheitlich schwarz das Remicle ist gut entwickelt Das Bauchgefieder ist heller sandbraun als die Korperoberseite und wird zu den Unterschwanzdecken hin heller Bei einigen Unterarten kann die Korperunterseite auch ins Cremefarbene tendieren Die Steuerfedern sind stark gestuft und an der Basis schmutzig grau Sie werden von einer hellgrauen Subterminalbinde und einer schwarzen Endbinde geziert wobei die Schwarzfarbung von innen nach aussen einen immer grosseren Anteil der Federn einnimmt Das mittlere Federpaar das weit uber den Rest der Schwanzfedern hinausragt hat lediglich schwarze Spitzen wahrend das ausserste Paar zu mehr als der Halfte schwarz gefarbt ist Jungvogel haben schmalere mittlere Steuerfedern und sind insgesamt heller und verwaschener gefarbt sodass die schwarzen Gefiederanteile eher dunkelbraun und die Bauchfedern intensiver gelb erscheinen Zudem besitzen die Schwanzfedern mit Ausnahme des Mittelpaares sandfarbene Spitzen an denen die Vogel wahrend des ersten Lebensjahres deutlich zu erkennen sind 3 4 Schnabel und Wachshaut der Wanderbaumelster sind schiefergrau gefarbt wobei die Schnabelbasis meist heller als die Spitze ist Das Schnabelinnere und der Schnabelwinkel sind bei Jungvogeln rosa Die Iris ist unabhangig vom Alter dunkel rotbraun die Beine sind dunkel hornfarben bis schiefergrau 4 Flugbild und Fortbewegung Bearbeiten Die Wanderbaumelster fliegt in der Regel in niedriger Hohe und selten uber den Baumkronen Ihr Flug ist wellenformig die Flugelschlage sind kraftig Der normale Flug wird bisweilen von schnellen flatternden Flugelschlagen oder einem langer anhaltenden Gleitflug unterbrochen Charakteristisch sind vor allem die runden breiten Flugel und der deutlich gestufte Schwanz dessen mittleres Federpaar weit uber die anderen Steuerfedern hinausragt Wanderbaumelstern bewegen sich meist im Geast wo sie sehr agil von Zweig zu Zweig springen klettern oder auch im Kronenbereich fliegen Auf dem Erdboden bewegen sie sich verglichen etwa mit Raben und Krahen Corvus spp eher unbeholfen weil ihr langer Schwanz und die kurzen Beine beim Laufen hinderlich sind Entsprechend selten sind Wanderbaumelstern auf dem Boden zu sehen wo sie meist hupfen und dabei den Schwanz hochstellen 5 6 Lautausserungen Bearbeiten nbsp Rufende WanderbaumelsterDie Rufe der Wanderbaumelster gehoren zur typischen Klangkulisse indischer Wald und Parklandschaften Sie verfugt uber ein breites Repertoire von sowohl lauten und krachzenden als auch weichen und melodiosen Rufen Charakteristisch ist vor allem das melodiose dreisilbige ki ko kik oder bob o link das die Vogel mit gekrummtem Rucken und senkrecht gewinkeltem Schwanz von einer Sitzwarte aus von sich geben Auch ein ratterndes Geschacker ahnlich dem der Echten Elstern Pica ist ein haufig zu vernehmender Ruf und dient wahrscheinlich als Warnsignal Als eine charakteristische Lautausserung gilt auch ein metallisches ta tschack tschak tschak In der Brutsaison lasst die Wanderbaumelster ein langgezogenes mii aao vernehmen balzende Paare kommunizieren mit einer Vielzahl musikalischer Kehl und Krachzlaute 7 Verbreitung und Wanderungen Bearbeiten nbsp Das Artareal der Wanderbaumelster wird stark durch die Gebirgszuge Sudasiens gepragtDie Wanderbaumelster kommt fast im gesamten Kontinentalasien sudlich des Himalayas vor Ihr Artareal wird weitgehend von den Gebirgszugen des sudlichen Asiens und den Vegetationsraumen bestimmt Die westliche Grenze des Verbreitungsgebiets verlauft in Sudwest Richtung entlang der pakistanischen Hindukusch Auslaufer Im Westen des Indus existiert mit dem Rann von Kachchh und der Thar eine Verbreitungslucke Davon abgesehen ist aber fast ganz Indien und Bangladesch von der Wanderbaumelster besiedelt lediglich der Himalaya und seine Auslaufer bilden eine Verbreitungsgrenze In Sudostasien reicht das Verbreitungsgebiet bis auf die nordliche Malaiische Halbinsel und die Indochinesische Halbinsel spart aber den Osten Thailands und die Westkuste Vietnams aus Auf Sri Lanka fehlt die Wanderbaumelster trotz geeigneter Habitate dort existiert auch keine andere Art der Gattung Im Nordosten schliesst entlang des Himalayas und in China das Verbreitungsgebiet der Graubrustbaumelster Dendrocitta formosae an im Goldenen Dreieck und in Orissa uberschneiden sich die beiden Artareale In Singapur wurde die Wanderbaumelster eingefuhrt 8 9 Die Wanderbaumelster ist anders als ihr Name nahelegt kein Zugvogel Einige Populationen unternehmen aber saisonale Hohenwanderungen So wandern Brutpaare vom Tiefland oft ins Hugelland und verlassen im Winter die hoheren Lagen Das gilt insbesondere fur die Populationen am Sudrand des Himalayas 6 Lebensraum Bearbeiten nbsp Auch urbane Lebensraume werden von der Art besiedelt wenn dort ausreichend Baume zur Verfugung stehen Ausreichender Baumbestand ist wesentlich fur die Habitatwahl der Wanderbaumelster Zwar werden von lichten Waldern bis hin zu landwirtschaftlichen Flachen sehr verschiedene Lebensraume von ihr besiedelt ausschlaggebend sind jedoch die Brut und Schlafmoglichkeiten 6 Dabei nutzt die Wanderbaumelster vorwiegend Laubbaume und Lebensraume im Tief und Hugelland Sie ist dort sowohl in trockenen wie auch in feuchten offenen und halboffenen Waldern anzutreffen aber auch auf Feldern mit Baumbestand in Buschsteppen und Plantagen Dichte Walder werden gemieden Als einzige Art der Baumelstern 10 dringt die Wanderbaumelster auch in urbane Habitate vor In den Stadten und Dorfern des sudlichen Asiens ist sie ein haufiger Vogel der Garten Parks und ahnliche anthropogene Lebensraume bewohnt 11 Die vertikale Verbreitung der Wanderbaumelster reicht vom Tief bis ins Hugelland In der Regel werden Lagen bis zu einer Hohe von 1000 m besiedelt 12 Ortlich etwa am Sudrand des Himalayas ist die Art auch bis auf 2100 m anzutreffen Voraussetzung dabei ist das zumindest vereinzelte Vorhandensein von Baumen oder Geholzpflanzen entlang der Hange oder in den Talern In Regionen in denen sich das Verbreitungsgebiet mit dem der Graubrustbaumelster D formosae uberschneidet weicht die Wanderbaumelster in tiefere Lagen oder in anthropogene Habitate aus 13 6 Lebensweise BearbeitenErnahrung Bearbeiten nbsp Fleischige Fruchte wie Papayas werden von Wanderbaumelstern gerne gefressenWanderbaumelstern nutzen ein breites Spektrum an Nahrungsquellen Sie fressen vor allem Fruchte Beeren Samen und Wirbellose Aufgrund ihrer Vorliebe fur fleischige Fruchte wird die Art mancherorts als Schadling verfolgt teilweise aber auch als Fressfeind des Sagowurms geschatzt Sie frisst Fruchte aller Grossen von den Beeren des Zedrachbaumes Melia azedarach bis hin zu Papayas und den Kurbisfruchten von Trichosanthes tricuspidata Am haufigsten werden allerdings die Fruchte verschiedener Feigenarten Ficus spp gefressen Daneben finden sich auch kleine Wirbeltiere Eidechsen Vogel und Nagetiere Aas und menschliche Abfalle in ihrer Nahrung Eier werden wahrscheinlich weniger haufig gefressen als landlaufig angenommen 11 5 nbsp Trinken und Baden gehoren zu den wenigen Verrichtungen zu denen sich die Wanderbaumelster auf den Boden begibtDie Bindung der Wanderbaumelster an Baume gilt auch fur die Ernahrung Der Grossteil der Nahrung wird im Geast oder im Gebusch erbeutet gesammelt und gefressen Wanderbaumelstern kommen eher selten auf den Boden etwa wenn sie von ergiebigen Futterquellen angelockt werden oder trinken und baden mochten Bei der Nahrungssuche agieren sie je nach Situation sehr scheu oder uberaus neugierig und ohne Anzeichen von Furcht Haufig schliessen sie sich anderen Vogelarten an und streifen zusammen mit Koels Flaggendrongos 11 und Gruntauben durch das Geast und fangen von ihnen aufgescheuchte Insekten 6 Zusammen mit Kuhreihern picken sie Parasiten aus dem Fell von Sambars Rusa unicolor die den Vogeln befallene Korperstellen bereitwillig anbieten 14 Wie auch andere Rabenvogel versteckt die Wanderbaumelster wahrscheinlich uberschussige Nahrung Es ist allerdings unbekannt auf welche Weise und an welchen Orten sie dies tut Gefressenes Aas stammt meist von Kadavern grosserer Saugetiere Dort drangeln sich Wanderbaumelstern in der Rangordnung vor was sie aufgrund ihrer Wendigkeit auch meist unbeschadet uberstehen Auch abseits von Kadavern konnen Wanderbaumelstern sehr forsch auftreten In Tourismusgebieten fressen wilde Vogel Besuchern aus der Hand in Stadten und Dorfern dringen sie teils auch in Hauser ein um dort Insekten Fledermause und Geckos zu fangen 11 Sozial und Territorialverhalten Bearbeiten nbsp Wanderbaumelstern bewegen sich meist in Paaren oder FamilienverbandenVerglichen mit anderen Rabenvogeln sind Wanderbaumelstern moderat sozial Sie bilden Paare oder lockere vier bis funfkopfige Familienverbande die gemeinsam auf Nahrungssuche gehen oder durchs Geast wandern Bei gutem Nahrungsaufkommen konnen sich zeitweilig aber auch bis zu 20 Tiere zusammenschliessen Diese Gruppen schliessen sich wiederum auch zu gemischten Schwarmen mit anderen Vogelarten zusammen 5 Fortpflanzung und Brut Bearbeiten Wie viele andere Rabenvogel bilden Wanderbaumelstern haufig lebenslange Brutpaare Wahrend der Balz sitzen beide Partner ein paar Zentimeter voneinander entfernt auf einer Sitzwarte bewegen den Kopf ruckartig in Richtung des anderen strecken den Hals bis sich ihre Schnabel fast beruhren und geben glucksende und krahende Laute von sich Beide Geschlechter beteiligen sich am Bau des Nests der Bebrutung der Eier und der Futterung der Jungen 7 Wanderbaumelstern bruten zwischen Februar und Juli Die Hauptbrutzeit liegt bei den sudlichsten Unterarten zwischen Marz und April und verschiebt sich mit zunehmender geographischer Breite immer weiter nach hinten Das Nest entspricht der fur die Familie Corvidae typischen Form Eine unordentliche lockere Konstruktion in Form einer tiefen Schussel die auf einer Plattform aus dickeren Zweigen liegt 11 Oft verwebt die Wanderbaumelster fur das Nest Dornzweige mit feineren unbedornten Zweigen und feinen Wurzeln Fur die Grosse der Art ist es vergleichsmassig klein und unauffallig Die Vogel platzieren es in 6 8 m Hohe in grossen tendenziell freistehenden und entlaubten Baumen beispielsweise Sheesham Dalbergia sissoo Indischem Weihrauch Boswellia serrata oder der Akazie Acacia concinna Das Gelege besteht aus 2 6 Eiern im Durchschnitt sind es zwischen 4 und 5 6 Nordliche Populationen legen grossere Gelege als sudliche 11 Die Eier sind durchschnittlich 29 0 21 5 mm gross und sehr variabel geformt und gefarbt Meist haben sie eine rosig weisse Grundfarbe und sind mit rotbraunen und grauen Tupfeln uberzogen vor allem am stumpfen Ende Brut und Nestlingsdauer sind unbekannt die Jungen verbleiben mehrere Monate oder Jahre bei den Elternvogeln 6 15 Krankheiten und Mortalitatsursachen BearbeitenEndoparasiten der Wanderbaumelster sind unter anderem das Trypanosom Trypanosoma corvi 16 und der Saugwurm Haplorchis vagabundi 17 Wie auch bei vielen anderen Corviden sind die Nestlinge anfallig fur eine durch Babesia frugilegica ausgeloste Babesiose 18 Im Gefieder der Art gefundene Ektoparasiten umfassen die Kieferlause Bruelia meinertzhageni und Philopterus vagabunda deren Typwirt die Wanderbaumelster ist 19 sowie die Lausfliege Ornithophila metallica 20 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Wanderbaumelster wurde 1790 von John Latham in seinem Verzeichnis Index ornithologicus sive Systema ornithologiae anhand eines Museumsbalges beschrieben Er ordnete sie damals noch den Racken Coraciidae als Coracias vagabunda zu 1 In die Gattung Dendrocitta stellte sie erst John Gould 1833 Gould reichte auch eine Erklarung fur das von Latham gewahlte Artepitheton nach Anders als die europaische Elster Pica pica verharre die Wanderbaumelster nicht ruhig auf einer Sitzwarte sondern bewege sich unablassig von Baum zu Baum durch das Geast 21 Der Name Lanius rufus beziehungsweise Dendrocitta rufa von Giovanni Antonio Scopoli aus dem Jahr 1786 hat keine Gultigkeit da der gleiche Name bereits 1766 von Carl von Linne fur eine andere Vogelart verwendet worden war 22 Die innere Systematik der Baumelstern wurde bisher nicht naher untersucht Derek Goodwin ordnete die Wanderbaumelster aufgrund ausserer Merkmale als ursprunglichen Vertreter ihrer Gattung ein und stellte sie in die Nahe der Maskenbaumelster D frontalis 23 Fur die Wanderbaumelster werden neun Unterarten anerkannt Die Variation verlauft allerdings weitgehend klinal das heisst die Ubergange zwischen den einzelnen Unterarten sind fliessend Vogel aus dem Nordwesten des Verbreitungsgebiets sind tendenziell am grossten und hellsten sudlichere Formen kleiner ostliche Formen dunkler 24 6 Fur taxonomische Verwirrung sorgte lange Zeit die 1846 von Edward Blyth aufgestellte Unterart D vagabunda pallida Blyth hatte das Typusexemplar der Unterart von Wilhelm Behn zur Verfugung gestellt bekommen Dieser hatte den Balg auf einem Markt in Kalkutta gekauft Blyth war der Ansicht der Vogel stamme aus dem westlichen Himalaya Spatere Autoren ubernahmen diese Typlokalitat in der Regel unkritisch Claud Buchanan Ticehurst prazisierte sie 1922 auf Shimla Obwohl Blyths Massangaben nicht mit denen nordwestlicher Populationen ubereinstimmten wurden hochstens die Masse des Holotyps nicht die Typlokalitat in Zweifel gezogen Lediglich Raymond Andrew Paynter Jr stellte 1961 Blyths Ortsangabe in Frage und forderte Galkund in den Dangs als neuen Typort festzulegen um Blyths Typexemplar in die klinale Variation einzuordnen 25 Erst Frank Steinheimer konnte in einer Revision des Holotyps nachweisen dass dieser aus dem sudwestlichen Indien stammte Da die ursprungliche Typlokalitat nicht mehr zu ermitteln war legte Steinheimer Chennai als neuen Typort fest Das hatte zur Folge dass D vagabunda pallida den Namen D vagabunda vernayi fur die sudostliche Unterart der Wanderbaumelster ersetzte Als neuen Namen fur die nordwestliche Unterart legte Steinheimer D vagabunda behni zu Ehren von Wilhelm Behn fest 26 Unterarten der Wanderbaumelster Unterart Autor Masse a Gefieder Verbreitung AnmerkungD v behni Steinheimer 2009 Steinheimer 2009 27 Flugel 137 165 mm 149 173 mm Schwanz 219 279 mm 218 297 mm Schnabel 29 34 mm 31 34 mm Tarsus 31 mm 33 35 mm Gewicht 90 130 g Sehr helles Gefieder Bauch fast cremefarben Westhalfte Indiens Bis 2009 als D v pallida gefuhrt benannt nach Wilhelm Behn von dem das Typexemplar stammte 28 D v bristoli Paynter 1961 29 Flugel 158 174 mm 157 179 mm Schwanz 269 349 mm 265 263 mm Schnabel 30 35 mm 32 37 mm Tarsus 31 34 mm 31 37 mm Gewicht 120 143 g 141 146 g Lebhaft gefarbte Form Pakistan und Nordwestindien Benannt nach Melvin Lee Bristol Botaniker und Organisator der Harvard Yale Expedition auf der das Typexemplar geschossen wurdeD v kinneari Baker 1922 Baker ECS 1922 30 Flugel 137 151 mm Schwanz 195 241 mm Schnabel 31 0Tarsus 32 0 30 Sehr dunkle Form Thailand und Ostmyanmar Artepitheton ehrt Norman Boyd KinnearD v pallida Blyth 1846 Blyth 1846 31 Flugel 137 152 mm 145 158 mm Schwanz 188 225 mm 197 236 mm Schnabel 29 33 mm 29 35 mm Tarsus 31 33 mm 31 34 mm Gewicht 90 95 g Eher helle Form mit sandfarbenem Bauch und trubem Mantel Sudostindien sudlich der Ostghats Von Blyth ursprunglich als eigene Art Crypsirina pallida beschrieben Bis 2009 als D v vernayi gefuhrt pallida lateinisch fur fahl blass 28 D v parvula Whistler 1932 Whistler amp Kinnear 1932 Flugel 131 144 mm 133 152 mm Schwanz 196 204 mm 189 239 mm Schnabel 29 32 mm 31 35 mm Tarsus 30 mm Unterart mit den kraftigsten Farben und dunkel rotbraunem Rucken Sudwestliches Indien Artepitheton parvula lateinisch fur klein geringD v sakeratensis Gyldenstolpe 1920 Gyldenstolpe 1920 32 Flugel 146 mm 152 153 mm Schwanz 222 mm 236 241 mm Schnabel 28 mm 27 31 mm Tarsus 31 mm 31 33 mm 32 33 Sehr dunkler und scharf abgegrenzter Nacken Rucken rotlich ocker Korperunterseite hell ockerfarben Ostthailand bis Vietnam Artepitheton bezieht sich auf die Typlokalitat Sakerat in LaosD v saturatior Ticehurst 1922 Ticehurst 1922 34 Flugel 147 mm Schwanz 236 mm Schnabel 32 mm Tarsus 37 mm Dunkelste Unterart Tenasserim und Sudwestthailand Artepitheton lateinisch saturare fur sattigen bezieht sich auf die dunkle Tonung des GefiedersD v sclateri Baker 1922 Baker ECS 1922 30 Flugel 142 164 mm Schwanz 242 282 mm Schnabel 33 34 mm Tarsus 33 35 mm Dunkle Form Nacken und Ruckenfarbe gehen fliessend ineinander uber Westliches Myanmar Artepitheton ehrt William Lutley SclaterD v vagabunda Latham 1790 Latham 1790 Flugel 136 161 mm 146 168 mm Schwanz 198 240 mm 204 263 mm Schnabel 30 34 mm 30 35 mm Tarsus 31 34 mm 31 35 mm Gewicht 98 118 g 112 128 g Lebhaft gefarbt Rucken und Schultern tief rotbraun Korperunterseite rotlich sandfarben Osthalfte Indiens Nominatforma Sofern nicht anders vermerkt ergeben sich die Angaben aus den kombinierten Massen von Ali amp Ripley 1972 S 216 222 und Steinheimer 2009 S 18 21 Bestand und Siedlungsdichte BearbeitenFur den Weltbestand der Wanderbaumelster liegen keine Schatzungen vor Die Art gilt aber in ihrem Verbreitungsgebiet fast durchweg als haufig bis sehr haufig Lediglich in Vietnam wird sie als selten angesehen BirdLife International stuft die Wanderbaumelster daher als ungefahrdet least concern ein 8 Kulturgeschichte Bearbeiten nbsp Die Wanderbaumelster in einer Zeichnung von Elizabeth Gould Moglicherweise waren die Vogel in der Antike ein traditionelles Geschenk der Inder an ihre Konige Aelianus Tacticus berichtet uber einen Vogel namens Kerkorōnos kerkorwnos den die Inder ihrem Konig verehrten Ein griechisch armenisches Worterbuch aus dem Mittelalter ordnet die Dohle Corvus monedula diesem Wort zu William Arnott sieht in Kerkorōnos aber vielmehr die Wanderbaumelster Die Dohle kommt zwar haufig in Armenien aber nur sehr lokal in Indien vor Zudem impliziert der Wortbestandteil Kerkos kerkos griechisch fur Schwanz dass es sich bei dem Vogel um eine Art mit langen Steuerfedern handelte die Dohle besitzt jedoch nur einen sehr kurzen Schwanz und ist fur ein konigliches Geschenk eher unauffallig gefarbt Ein viel wahrscheinlicherer Kandidat sei die Wanderbaumelster die durch ihren langen Schwanz und ihr kontrastreiches Gefieder auffalle 35 Alfred Brehm erwahnt in seinem Tierleben dass die Wanderbaumelster auf dem indischen Subkontinent traditionell ein beliebter Kafigvogel und leicht zu zahmen sei 36 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Salim Ali S Dillon Ripley Handbook of the Birds of India and Pakistan Volume 5 Larks to the Grey Hypocolius Oxford University Press 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vorangehenden Absatz nbsp Dieser Artikel wurde am 20 Februar 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wanderbaumelster amp oldid 237623430