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Eine wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion auch kurz erzeugende Funktion 1 oder Erzeugendenfunktion 2 genannt ist in der Wahrscheinlichkeitstheorie eine spezielle reelle Funktion Jeder diskreten Wahrscheinlichkeitsverteilung auf den naturlichen Zahlen und jeder Zufallsvariable mit Werten in den naturlichen Zahlen kann eine wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion zugeordnet werden Umgekehrt kann auch aus jeder wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion die Wahrscheinlichkeitsverteilung oder die Verteilung der Zufallsvariable eindeutig rekonstruiert werden Aufgrund dieser eindeutigen Zuordnung ermoglichen es wahrscheinlichkeitserzeugende Funktionen gewisse Eigenschaften der Verteilungen und Operationen von Zufallsvariablen auf Eigenschaften und Operationen von Funktionen zu ubertragen So existiert beispielsweise eine Beziehung zwischen den Ableitungen der wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion und dem Erwartungswert der Varianz und weiteren Momenten der Zufallsvariable Ebenso entspricht der Addition von stochastisch unabhangigen Zufallsvariablen oder der Faltung der Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Multiplikation der entsprechenden wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktionen Diese Vereinfachung wichtiger Operationen ermoglicht dann beispielsweise die Untersuchung von komplexen stochastischen Objekten wie dem Bienayme Galton Watson Prozess Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Fur Wahrscheinlichkeitsverteilungen 1 2 Fur Zufallsvariablen 2 Elementare Beispiele 3 Eigenschaften 3 1 Eigenschaften als Funktion 3 2 Umkehrbarkeit 3 3 Faltung und Summen von Zufallsvariablen 3 4 Momenterzeugung 3 5 Lineare Transformation von Zufallsvariablen 3 6 Konvergenz 3 7 Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktionen von zufalligen Summen 4 Multivariate wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion 4 1 Erwartungswert Varianz und Kovarianz 5 Beispiele 6 Zusammenhang mit weiteren erzeugenden Funktionen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion lasst sich auf zwei Arten angeben einerseits mittels einer Wahrscheinlichkeitsverteilung andererseits mittels der Verteilung einer Zufallsvariablen Beide Arten sind aquivalent in dem Sinn dass jede Wahrscheinlichkeitsverteilung als Verteilung einer Zufallsvariablen aufgefasst werden kann und jede Verteilung einer Zufallsvariable wieder eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ist Bei beiden Definitionen ist 0 0 1 displaystyle 0 0 1 nbsp gesetzt Mit N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp sei die Menge der naturlichen Zahlen inklusive der 0 bezeichnet Fur Wahrscheinlichkeitsverteilungen Bearbeiten Ist P displaystyle P nbsp eine Wahrscheinlichkeitsverteilung auf N 0 P N 0 displaystyle mathbb N 0 mathcal P mathbb N 0 nbsp mit Wahrscheinlichkeitsfunktion f P k P k displaystyle f P k P k nbsp so heisst die Funktion m P 0 1 0 1 displaystyle m P colon 0 1 to 0 1 nbsp definiert durch m P t k 0 f P k t k displaystyle m P t sum k 0 infty f P k t k nbsp die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion von P displaystyle P nbsp beziehungsweise von f P displaystyle f P nbsp 3 Fur Zufallsvariablen Bearbeiten Fur eine Zufallsvariable X displaystyle X nbsp mit Werten in N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp ist die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion m X 0 1 0 1 displaystyle m X colon 0 1 to 0 1 nbsp von X displaystyle X nbsp beziehungsweise von P X displaystyle P X nbsp definiert als m X t m P X 1 t k 0 t k P X k displaystyle m X t m P circ X 1 t sum k 0 infty t k P X k nbsp 4 Somit ist die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion einer Zufallsvariable genau die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion ihrer Verteilung Alternativ lasst sich die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion einer Zufallsvariable auch uber den Erwartungswert definieren als m X t E t X displaystyle m X t operatorname E left t X right nbsp 4 Elementare Beispiele BearbeitenGegeben sei eine Bernoulli verteilte Zufallsvariable X displaystyle X nbsp also X Ber p displaystyle X sim operatorname Ber p nbsp Dann ist P X 0 1 p displaystyle P X 0 1 p nbsp und P X 1 p displaystyle P X 1 p nbsp Rein formell fasst man X displaystyle X nbsp als Zufallsvariable mit Werten in ganz N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp auf und setzt dann P X n 0 displaystyle P X n 0 nbsp fur n 2 displaystyle n geq 2 nbsp Dann ist m X t k 0 t k P X k 1 p p t displaystyle m X t sum k 0 infty t k P X k 1 p pt nbsp Ist die Zufallsvariable Y displaystyle Y nbsp binomialverteilt mit Parametern n displaystyle n nbsp und p displaystyle p nbsp also Y Bin n p displaystyle Y sim operatorname Bin n p nbsp so ist fur k n displaystyle k leq n nbsp P X k n k p k 1 p n k displaystyle P X k binom n k p k 1 p n k nbsp und P X k 0 displaystyle P X k 0 nbsp fur k gt n displaystyle k gt n nbsp Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion ist dann m X t k 0 n n k p t k 1 p n k p t 1 p n displaystyle m X t sum k 0 n binom n k pt k 1 p n k pt 1 p n nbsp Dies folgt mittels des binomischen Lehrsatzes Eigenschaften BearbeitenEigenschaften als Funktion Bearbeiten Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion ist eine Potenzreihe und hat einen Konvergenzradius von mindestens 1 sie konvergiert also fur alle t 0 1 displaystyle t in 0 1 nbsp Dies folgt daraus dass alle Koeffizienten der Potenzreihe positiv sind und sich zu 1 aufsummieren Daraus folgt dann k 0 t k P X k 1 displaystyle sum k 0 infty left t k P X k right leq 1 nbsp fur t 1 1 displaystyle t in 1 1 nbsp Damit erben die wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktionen auf dem untersuchten Intervall 0 1 displaystyle 0 1 nbsp alle Eigenschaften der Potenzreihen Sie sind stetig und auf dem Intervall 0 1 displaystyle 0 1 nbsp unendlich oft differenzierbar Da jedes der Monome x k displaystyle x k nbsp konvex und monoton wachsend ist und diese Eigenschaften abgeschlossen bezuglich konischen Kombinationen sind ist auch die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion konvex und monoton wachsend Umkehrbarkeit Bearbeiten Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion bestimmt die Verteilung von X displaystyle X nbsp eindeutig Sind X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp wertige Zufallsvariable mit m X t m Y t displaystyle m X t m Y t nbsp fur alle t 0 c displaystyle t in 0 c nbsp mit einem c gt 0 displaystyle c gt 0 nbsp dann folgt P X k P Y k displaystyle P X k P Y k nbsp fur alle k N 0 displaystyle k in mathbb N 0 nbsp Es gilt dann namlich nach der Taylor Formel fur alle k N 0 displaystyle k in mathbb N 0 nbsp P X k m X k 0 k m Y k 0 k P Y k displaystyle P X k dfrac m X k 0 k dfrac m Y k 0 k P Y k nbsp Dieser Zusammenhang zeigt dass m X displaystyle m X nbsp die Wahrscheinlichkeiten P X k displaystyle P X k nbsp erzeugt und die Wahrscheinlichkeitsfunktion aus der wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion rekonstruiert werden kann Faltung und Summen von Zufallsvariablen Bearbeiten Sind X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp unabhangige N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp wertige Zufallsvariablen so gilt fur die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion von X Y displaystyle X Y nbsp m X Y t E t X Y E t X t Y E t X E t Y m X t m Y t displaystyle m X Y t operatorname E t X Y operatorname E t X cdot t Y operatorname E t X cdot operatorname E t Y m X t cdot m Y t nbsp denn mit X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp sind auch t X displaystyle t X nbsp und t Y displaystyle t Y nbsp unabhangig Das lasst sich direkt auf endliche Summen unabhangiger Zufallsvariabler verallgemeinern Sind X 1 X n displaystyle X 1 ldots X n nbsp unabhangige N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp wertige Zufallsvariablen dann gilt fur S n i 1 n X i displaystyle S n sum i 1 n X i nbsp m S n t i 1 n m X i t displaystyle m S n t prod i 1 n m X i t nbsp Daraus folgt dann direkt fur die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion der Faltung P Q displaystyle P Q nbsp der Wahrscheinlichkeitsmasse P Q displaystyle P Q nbsp m P Q t m P t m Q t displaystyle m P Q t m P t m Q t nbsp BeispielSeien X 1 X 2 displaystyle X 1 X 2 nbsp unabhangige Bernoulli verteilte Zufallsvariablen zum selben Parameter p displaystyle p nbsp Dann ist die Summe der Zufallsvariablen bekanntermassen binomialverteilt zu den Parametern 2 displaystyle 2 nbsp und p displaystyle p nbsp also X 1 X 2 Bin 2 p displaystyle X 1 X 2 sim operatorname Bin 2 p nbsp Mit den oben im Abschnitt Elementare Beispiele hergeleiteten wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktionen fur die Bernoulli Verteilung und die Binomialverteilung folgt m X 1 t m X 2 t 1 p p t 2 m Bin 2 p t m X 1 X 2 t displaystyle m X 1 t cdot m X2 t 1 p pt 2 m operatorname Bin 2 p t m X 1 X 2 t nbsp Momenterzeugung Bearbeiten Fur eine N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp wertige Zufallsvariable X displaystyle X nbsp und k N 0 displaystyle k in mathbb N 0 nbsp ist E X k lim t 1 m X k t k displaystyle operatorname E left binom X k right dfrac lim t uparrow 1 m X k t k nbsp beziehungsweise E X X 1 X k 1 lim t 1 m X k t displaystyle operatorname E left X X 1 dots X k 1 right lim t uparrow 1 m X k t nbsp Dabei sind beide Seiten der beiden Gleichungen genau dann endlich wenn E X k displaystyle operatorname E left X k right nbsp endlich ist Damit lassen sich insbesondere der Erwartungswert und die Varianz einer N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp wertigen Zufallsvariablen aus ihrer wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion ermitteln E X lim t 1 m X t displaystyle operatorname E left X right lim t uparrow 1 m X t nbsp Var X E X X 1 E X E X 2 lim t 1 m X t m X t m X t 2 displaystyle operatorname Var left X right operatorname E left X X 1 right operatorname E left X right operatorname E left X right 2 lim t uparrow 1 left m X t m X t m X t 2 right nbsp Die Betrachtung des linksseitigen Grenzwertes ist hier notwendig da die Differenzierbarkeit von Potenzreihen auf dem Rande des Konvergenzradius nicht notwendigerweise gegeben ist BeispielSei X displaystyle X nbsp eine binomialverteilte Zufallsvariable also X Bin n p displaystyle X sim operatorname Bin n p nbsp Dann ist m X t p t 1 p n m X t n p p t 1 p n 1 und m X t n n 1 p 2 p t 1 p n 2 displaystyle m X t pt 1 p n quad m X t np pt 1 p n 1 text und m X t n n 1 p 2 pt 1 p n 2 nbsp Beide Ableitungen sind Polynome und konnen daher problemlos fur t 1 displaystyle t 1 nbsp ausgewertet werden der linksseitige Grenzwert braucht also nicht betrachtet werden Es ist m X 1 n p und m X 1 n n 1 p 2 displaystyle m X 1 np text und m X 1 n n 1 p 2 nbsp Damit folgt mit den obigen Ergebnissen E X m X 1 n p Var X m X 1 m X 1 m X 1 2 n p 1 p displaystyle operatorname E X m X 1 np quad operatorname Var X m X 1 m X 1 m X 1 2 np 1 p nbsp Lineare Transformation von Zufallsvariablen Bearbeiten Lineare Transformationen der Zufallsvariable wirken wie folgt auf die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion m a X b t t b m X t a displaystyle m aX b t t b m X t a nbsp BeispielIst X displaystyle X nbsp eine Bernoulli verteilte Zufallsvariable also X Ber p displaystyle X sim operatorname Ber p nbsp so ist fur a b N displaystyle a b in mathbb N nbsp die Zufallsvariable Y a X b displaystyle Y aX b nbsp zweipunktverteilt auf b a b displaystyle b a b nbsp Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion ist dann m Y t m a X b t t b m X t a t b 1 p p t a 1 p t b p t a b displaystyle m Y t m aX b t t b m X t a t b cdot 1 p pt a 1 p t b pt a b nbsp Konvergenz Bearbeiten Die punktweise Konvergenz der wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion lasst sich direkt mit der Konvergenz in Verteilung in Beziehung setzen Sind X X 1 X 2 X 3 displaystyle X X 1 X 2 X 3 dots nbsp Zufallsvariablen mit zugehorigen wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktionen m m 1 m 2 m 3 displaystyle m m 1 m 2 m 3 dots nbsp so konvergieren die X n displaystyle X n nbsp genau dann in Verteilung gegen X displaystyle X nbsp wenn die wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktionen m n displaystyle m n nbsp fur alle t 0 e displaystyle t in 0 varepsilon nbsp mit einem e 0 1 displaystyle varepsilon in 0 1 nbsp punktweise gegen m displaystyle m nbsp konvergieren 5 Die Aussage gilt ebenso fur die wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktionen von Wahrscheinlichkeitsverteilungen und die schwache Konvergenz Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktionen von zufalligen Summen Bearbeiten Mittels wahrscheinlichkeitserzeugender Funktionen lassen sich leicht Summen uber eine zufallige Anzahl von Summanden berechnen Sind X i i N displaystyle X i i in mathbb N nbsp unabhangig identisch verteilte Zufallsvariablen mit Werten in N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp und T displaystyle T nbsp eine weitere von allen X i displaystyle X i nbsp unabhangige Zufallsvariable mit demselben Wertebereich Dann hat die Zufallsvariable Z i 1 T X i displaystyle Z sum i 1 T X i nbsp die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion m Z t m T m X 1 t displaystyle m Z t m T m X 1 t nbsp Diese Eigenschaft macht man sich zum Beispiel bei der Analyse des Galton Watson Prozesses zunutze Nach den obigen Regeln fur die Berechnung des Erwartungswertes gilt dann mit der Kettenregel E Z E T E X 1 displaystyle operatorname E Z operatorname E T cdot operatorname E X 1 nbsp was der Formel von Wald entspricht Fur die Varianz gilt dann Var Z Var T E X 1 2 E T Var X 1 displaystyle operatorname Var Z operatorname Var T operatorname E X 1 2 operatorname E T operatorname Var X 1 nbsp Dies ist genau die Blackwell Girshick Gleichung Auch sie folgt mittels der obigen Regeln zur Bestimmung der Varianz und der Produktregel Multivariate wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion BearbeitenIst X X 1 X k displaystyle X X 1 dots X k nbsp ein k displaystyle k nbsp dimensionaler Zufallsvektor mit Werten in N 0 k displaystyle mathbb N 0 k nbsp so ist die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion von X displaystyle X nbsp definiert als m X t m X t 1 t k E i 1 k t i X i x 1 x k 0 f P x 1 x k t 1 x 1 t k x k displaystyle m X t m X t 1 dots t k operatorname E left prod i 1 k t i X i right sum x 1 ldots x k 0 infty f P x 1 ldots x k t 1 x 1 dots t k x k nbsp mit f P x 1 x k P X 1 x 1 X k x k displaystyle f P x 1 ldots x k P X 1 x 1 dotsc X k x k nbsp Erwartungswert Varianz und Kovarianz Bearbeiten Analog zum eindimensionalen Fall gilt E X i m X t i 1 1 i 1 k displaystyle operatorname E X i frac partial m X partial t i 1 dots 1 quad forall i in 1 dots k nbsp sowie Var X i 2 m X t i 2 1 1 m X t i 1 1 1 m X t i 1 1 i 1 k displaystyle operatorname Var X i frac partial 2 m X partial t i 2 1 dots 1 frac partial m X partial t i 1 dots 1 left 1 frac partial m X partial t i 1 dots 1 right quad forall i in 1 dots k nbsp und Cov X i X j 2 m X t i t j 1 1 m X t i 1 1 m X t j 1 1 i j 1 k displaystyle operatorname Cov X i X j frac partial 2 m X partial t i partial t j 1 dots 1 frac partial m X partial t i 1 dots 1 cdot frac partial m X partial t j 1 dots 1 quad forall i j in 1 dots k nbsp Beispiele BearbeitenIn der Tabelle sind einige wahrscheinlichkeitserzeugende Funktionen von gangigen diskreten Verteilungen aufgefuhrt Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktionen von Wahrscheinlichkeitsverteilungen die hier nicht aufgefuhrt sind stehen in dem jeweiligen Artikel der Wahrscheinlichkeitsfunktion Verteilung Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion m X t displaystyle m X t nbsp Bernoulli Verteilung m X t 1 p p t displaystyle m X t 1 p pt nbsp Zweipunktverteilung m X t 1 p t a p t b displaystyle m X t 1 p t a pt b nbsp Binomialverteilung B n p displaystyle B n p nbsp m X t 1 p p t n displaystyle m X t 1 p pt n nbsp Geometrische Verteilung G p displaystyle G p nbsp m X t p 1 1 p t displaystyle m X t frac p 1 1 p t nbsp Negative Binomialverteilung N B r p displaystyle NB r p nbsp m X t p 1 1 p t r displaystyle m X t left frac p 1 1 p t right r nbsp Diskrete Gleichverteilung auf 1 n displaystyle 1 dotsc n nbsp m X t k 1 n 1 n t k t n 1 t n t 1 displaystyle m X t sum k 1 n frac 1 n t k frac t n 1 t n t 1 nbsp Logarithmische Verteilung m X t ln 1 p t ln 1 p displaystyle m X t frac ln 1 pt ln 1 p nbsp Poisson Verteilung P l displaystyle P lambda nbsp m X t e l t 1 displaystyle m X t mathrm e lambda t 1 nbsp Verallgemeinerte Binomialverteilung G B p displaystyle GB p nbsp m X t j 1 n 1 p j p j t displaystyle m X t prod limits j 1 n 1 p j p j t nbsp Multivariate VerteilungenMultinomialverteilung m X t i 1 k p i t i n displaystyle m X t biggl sum i 1 k p i t i biggr n nbsp Insbesondere ist die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion der Binomialverteilung gleich dem n fachen Produkt der wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion der Bernoulli Verteilung da die Binomialverteilung genau die Summe von unabhangigen Bernoulli Verteilungen ist Dasselbe gilt fur die geometrische Verteilung und die negative Binomialverteilung Zusammenhang mit weiteren erzeugenden Funktionen BearbeitenDie wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion einer Zufallsvariable X displaystyle X nbsp mit Wahrscheinlichkeitsfunktion p displaystyle p nbsp ist ein Spezialfall einer erzeugenden Funktion mit a i p i displaystyle a i p left i right nbsp fur i N 0 displaystyle i in mathbb N 0 nbsp Ausser der wahrscheinlichkeitserzeugenden Funktion gibt es noch drei weitere erzeugende Funktionen in der Stochastik die aber nicht nur fur diskrete Verteilungen definiert werden Die momenterzeugende Funktion ist definiert als M X t E e t X displaystyle M X left t right operatorname E left e tX right nbsp Demnach gilt m X e t M X t displaystyle m X left e t right M X left t right nbsp Die charakteristische Funktion ist definiert als f X t E e i t X displaystyle varphi X left t right operatorname E left e itX right nbsp Demnach gilt m X e i t f X t displaystyle m X left e it right varphi X left t right nbsp Ausserdem gibt es noch die kumulantenerzeugende Funktion als Logarithmus der momenterzeugenden Funktion Aus ihr wird der Begriff der Kumulante abgeleitet Literatur BearbeitenKlaus D Schmidt Mass und Wahrscheinlichkeit Springer Berlin Heidelberg 2009 ISBN 978 3 540 89729 3 S 370 ff Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 Ulrich Krengel Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik Fur Studium Berufspraxis und Lehramt 8 Auflage Vieweg Wiesbaden 2005 ISBN 3 8348 0063 5 Hans Otto Georgii Stochastik Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik 4 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021526 7 Christian Hesse Angewandte Wahrscheinlichkeitstheorie 1 Auflage Vieweg Wiesbaden 2003 ISBN 3 528 03183 2 Einzelnachweise Bearbeiten Ehrhard Behrends Elementare Stochastik Ein Lernbuch von Studierenden mitentwickelt Springer Spektrum Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 8348 1939 0 S 108 doi 10 1007 978 3 8348 2331 1 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 S 79 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Hans Otto Georgii Stochastik Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik 4 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021526 7 S 111 doi 10 1515 9783110215274 a b Hans Otto Georgii Stochastik Einfuhrung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik 4 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2009 ISBN 978 3 11 021526 7 S 114 doi 10 1515 9783110215274 Achim Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie 3 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 36017 6 S 83 doi 10 1007 978 3 642 36018 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion amp oldid 195751612