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Der Vorsfelder Werder ist eine von Niederungen umgebene 15 m hoher gelegene Geestplatte im ostlichen Niedersachsen an der Grenze zu Sachsen Anhalt Der etwa 80 km grosse Werder stellt eine historische Landschaft dar die seit dem Mittelalter zum Adelsgeschlecht derer von Bartensleben auf der nahen Wolfsburg gehorte Spater verwaltete das Amt Vorsfelde vom Hauptort Vorsfelde das Gebiet bis zur Gebietsreform vom 1 Juli 1972 Danach kam der Landstrich zu etwa gleichen Teilen an die Stadt Wolfsburg und den Landkreis Gifhorn Siedlungen und Gemarkungen auf dem Vorsfelder Werder im 18 JahrhundertLandschaft des Vorsfelder Werders nordlich von Eischott Inhaltsverzeichnis 1 Siedlungen auf dem Werder 2 Name 3 Lage 4 Historische Entwicklung 5 Historische Beschreibung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSiedlungen auf dem Werder BearbeitenSiedlungen Vorsfelde Ahnebeck Bergfeld Brackstedt Brechtorf Eischott Hoitlingen Kastorf Parsau Ruhen Tiddische Velstove Warmenau WendschottWustungen Achtenbuttel Badecot Giebelgabau Klein Kastorf KrossnitzDie Dorfer liegen fast alle am Rande des Werders Sie befinden sich nahe an Niederungen wo es gunstige Grundwasserverhaltnisse gibt und gleichzeitig in Bereichen die hochwasserfrei sind 12 der 14 heute noch bestehenden Siedlungen haben die Dorfform eines Rundlings Dies weist ebenso wie slawischen Flurbezeichnungen auf eine fruhere Besiedlung des Raums durch Wenden hin Name BearbeitenDe werder tu varsuelde der Werder zu Vorsfelde ist urkundlich erstmals 1309 nachgewiesen als der Braunschweiger Herzog seine Herrschaft uber das Gebiet vorubergehend an den brandenburgischen Markgrafen abtrat Gelegentlich wurde in spateren historischen Urkunden die hoher gelegene Landschaft auch als Wolfsburger Werder bezeichnet Dies war darin begrundet dass das Gebiet Lehnsbesitz des Adelsgeschlechts derer von Bartensleben von der Wolfsburg war Nach dem Erloschen des Geschlechtes im Mannesstamme 1742 hiess es nur noch Vorsfelder Werder Lage Bearbeiten nbsp Steiniger Acker auf dem Werder mit Abwasserverregnung bei BrackstedtDer Geestrucken des Vorsfelder Werders liegt auf durchschnittlich 70 m u NN und damit rund 15 Meter hoher als die umgebenden Niederungen Erhebungen sind der Stahlberg 76 m u NN bei Brackstedt und der Weisse Berg ostlich von Tiddische 70 m u NN Bei einer Ausdehnung von 7 mal 12 Kilometer nimmt der Werder eine Flache von rund 80 km ein Begrenzt ist das Gebiet im Westen zum Boldecker Land hin von der Kleinen Aller im Norden von der Rhodischen Aller und dem Landgraben im Osten durch die feuchte Dromlingsniederung fruher als Grenze zum Konigreich Preussen und im Suden vom Urstromtal der Aller Der Werder ist naturraumlich gesehen ein Auslaufer der Luneburger Heide deren sudlichsten Punkt er darstellt wo er an der Oberen Allerniederung in das Feuchtgebiet Dromling ubergeht Als Teil der Sudheide bildet der Werder den Abschluss der sudlichen Ostheide Die heutige Landschaftsform entstand in der vorletzten Eiszeit der Saaleeiszeit Die Eismassen formten den Werder vor uber 100 000 Jahren mit ihren Grundmoranen Deswegen sind auch heute die Boden wenn nicht lehmig und wasserstauend dann sandig und steinig Die Ackerboden waren im Mittelalter durchweg schlecht und wenig fruchtbar Daher wurden in den ersten Feldvermessungen im 18 Jahrhundert die ausgedehnten Odflachen auf dem Werder als Heide bezeichnet obwohl darauf kein Heidekraut wuchs Wegen des kargen Bodens kam es um 1800 zu Aufforstungen mit weitlaufigen Kiefernwaldern zwischen Tiddische und Ruhen die heute rund 15 km einnehmen Auch heute bedarf der Boden bei landwirtschaftlicher Nutzung der Dungung so durch Abwasserverregnung auf Rieselfeldern bei Brackstedt Eine Besonderheit mitten auf dem Werder zwischen Velstove Brechtorf und Eischott stellte bis zum 19 Jahrhundert der Wipperteich dar Er war bis zu seiner Trockenlegung 1841 mit 200 Hektar Flache das grosste Gewasser im Herzogtum Braunschweig Der mit einem 500 Meter langen Damm angestaute Teich diente der Fischzucht und dem Betrieb der nahe gelegenen Wippermuhle Historische Entwicklung Bearbeiten nbsp Karte des Vorsfelder Werders von 1745 noch mit dem heute nicht mehr vorhandenen Brackstedter Teich und dem WipperteichIn fruhgeschichtlicher Zeit war der Werder dunn besiedelt Vor der Zeitenwende ist eine germanische Bevolkerung und seit der Volkerwanderungszeit ein Nachrucken von slawischen Stammen aus dem Osten anzunehmen Bei der mittelalterlichen Binnenkolonisation im 12 Jahrhundert entstanden auf dem Werder 18 Dorfer mit dem Flecken Vorsfelde als Markt Gerichts und Kirchort Die Dorfer wurden in der Siedlungsform des Rundlings angelegt und vermutlich mit dem slawischen Stamm der Wenden besetzt Flur und Dorfnamen sprechen fur diese Annahme Ahnliche Entwicklungen werden in der gesamten deutsch slawischen Kontaktzone zwischen der Ostsee und dem Erzgebirge wahrend des Mittelalters vermutet siehe Rundlingsentstehung Nahezu wahrend des gesamten Mittelalters gehorte der Werder und sein Hauptort Vorsfelde zum Herzogtum Braunschweig Luneburg Die Braunschweiger Herzoge gaben das Land jeweils als Lehen an die Familie derer von Bartensleben die auf der nahegelegenen Wolfsburg residierten Im 14 Jahrhundert war der Werder zeitweise im Pfandbesitz der Stadt Braunschweig die hier die Aller Furt einer wichtigen Handelsstrasse nach Salzwedel sichern wollte 1366 gibt es urkundliche Nennungen einiger Werderdorfer die der Braunschweiger Stadtschreiber wegen ihrer Zehntzahlungen niederschrieb Die wendischen Werderdorfer werden nicht genannt da sie abgabefrei waren Als die Linie derer von Bartensleben 1742 mit dem Tod des letzten mannlichen Vertreters Gebhard Werner von Bartensleben endete fiel der Werder an das Herzogtum Braunschweig zuruck 1 Der Herzog richtete im Hauptort das Amt Vorsfelde als Verwaltungs Markt und Gerichtsort ein Historische Beschreibung BearbeitenDer Magdeburger Schulrektor und Heimatchronist Samuel Walther beschrieb das Land des Werders in seinen Magdeburgischen Merckwurdigkeiten Teil VII von 1737 so Das Land von Wolfsburg bis Brome ist sandigt hat wenig Holtz erndtet viel Buch Weitzen zwischen Vorsfeld aber und Grafhorst ist des Holtzes desto mehr Literatur BearbeitenWolfgang Meibeyer Die Siedlungen des Vorsfelder Werders in Braunschweigische Heimat September 1965 S 65 77 Online Johann Dietrich Bodeker Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder Geschichte des Raumes an Ohre Dromling und Kleiner Aller Braunschweig 1985 ISBN 3 87884 028 4 Axel Hindemith Vorsfelder Werder in Wolfsburger Nachrichten vom 9 Mai 18 Juli 23 Juli 1987 Friedrich Brandes Vorsfelde und die Werderdorfer 1989 Online Geschichte Vorsfeldes Band 1 Stadtarchiv Wolfsburg Wolfsburg 1995 ISBN 3 929464 01 2 Maria Schlelein Unter dem Bartenslebischen Joche Zur Lage der Bevolkerung in Vorsfelde und den Werder Dorfern in den elenden Zeiten des 17 Jahrhunderts Wolfsburg 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vorsfelder Werder Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten M Fimpel Bartensleben Gebhard Werner von in Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 69 52 50118 10 84007 Koordinaten 52 30 4 N 10 50 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorsfelder Werder amp oldid 238387333