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Die Volkssozialistische Bewegung Deutschlands Partei der Arbeit VSBD PdA auch kurz Volkssozialistische Bewegung Deutschlands VSBD war eine in den 1970er und fruhen 1980er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland tatige rechtsextreme Organisation Sie war keine Partei im Sinne des Parteiengesetzes 1 Die Junge Front war ihre Jugendorganisation Bekannt wurde sie insbesondere durch einen Schusswechsel mit der Polizei im Jahr 1981 bei dem zwei Menschen ums Leben kamen Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 1 1 Politische Positionen 1 2 Symbolik 1 3 Aktionsbereich 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Grundung 2 3 Bundnisse 2 4 Gruppe Koch 2 5 Wahlbeteiligung 2 6 Schiessereien mit Todesfolge 2 6 1 Koblenz Bottstein Schweiz 2 6 2 Munchen Waldperlach 2 7 Verbot 3 Literatur 4 EinzelnachweiseOrganisation BearbeitenPolitische Positionen Bearbeiten Die VSBD PdA bezog eine politische Position rechts der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD und der Deutschen Volksunion DVU und betrachtete ihr Konzept als Weiterentwicklung des Nationalsozialismus Sie trat daruber hinaus fur die Forderung des Wehrsports ein 2 Symbolik Bearbeiten Das Organisationssymbol war der Adler mit einem stilisierten Keltenkreuz 3 Die Junge Front als Jugendorganisation verwendete hingegen die Wolfsangel als Kennzeichen 4 5 Aktionsbereich Bearbeiten VSBD Landesgruppen waren in West Berlin Baden Wurttemberg Bayern Hessen Nordrhein Westfalen und Niedersachsen aktiv 4 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Vorlaufer war die Deutsch Soziale Aktion DSA Die Mehrheit der Mitglieder und Aktivisten der DSA traten 1971 der PdA bei 6 Gegrundet wurde die DSA im Oktober 1970 durch die beiden stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD in Nordrhein Westfalen Dierck Schwartlander und Uwe Klaas 7 sowie Friedhelm Busse Die DSA gehorte zum harten Kern der Aktion Widerstand 8 die 1970 und 1971 durch Ausschreitungen auf Strassen und Storaktionen in Versammlungssalen in Nordrhein Westfalen aufgefallen war 9 Aufgrund seiner Beteiligung an Straftaten der DSA wurde Friedhelm Busse im Mai 1971 aus der NPD ausgeschlossen 10 Grundung Bearbeiten In Folge seines Ausschlusses aus der NPD grundete Friedhelm Busse zusammen mit 40 anderen Rechtsextremisten die Vereinigung am 17 Juni 1971 in Krefeld unter dem Namen Partei der Arbeit Deutsche Sozialisten PdA DS 11 Erst im Jahr 1975 gab sie sich den endgultigen Namen ihre im Januar 1980 gegrundete Jugendorganisation nannte sich Junge Front 4 2 Bundnisse Bearbeiten Im Januar 1972 trat die damalige PdA DS in die neu gegrundete Aktion Neue Rechte von Siegfried Pohlmann ein allerdings im Sommer 1973 bereits wieder aus Die spatere VSBD PdA wurde von 1975 bis in die fruhen 1980er Jahre durch die von Gary Lauck gefuhrte NSDAP Aufbauorganisation unterstutzt Personelle Verbindungen zur Wehrsportgruppe Hoffmann und zur Wiking Jugend bestanden uber das Grundungsmitglied Peter Weinmann Gruppe Koch Bearbeiten Unter Duldung von Parteichef Busse schlossen sich einige Mitglieder zu kleineren Terrorzellen zusammen Einer dieser Zellen wurde von dem 1931 geborenen Wolfgang Koch geleitet der mehrfach unter anderem wegen Brandstiftung und unerlaubten Waffenbesitzes vorbestraft war 12 Zu dieser Gruppe gehorten auch Frank Schubert und Walter Kexel sowie Ludwig Uhl Die Gruppe verstand sich als Teil eines militanten rechtsextremistischen Netzwerks das ab Ende der 1970er Jahre von der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands Aufbau und Auslandsorganisation NSDAP AO aufgebaut wurde Als Ruckzugsraum nutzte die Gruppe Wohnungen in Paris die Mitgliedern der rechtsextremen Organisation Fasceaux Nationalistes Europeens FNE gehorten Ab 1979 erstellte sie eine Todesliste mit moglichen Attentatszielen wie zum Beispiel dem damaligen Bundesinnenminister Gerhart Baum FDP Ekkehard Gries FDP und Gerold Tandler CSU Heinz Galinski Vorsitzender der Judischen Gemeinde zu Berlin sowie mehreren Staatsanwalten und Richtern aus Hamburg Schleswig Holstein und Niedersachsen Im September 1980 sollte der erste Mordanschlag auf den hessischen FDP Politiker Ekkehard Gries verubt werden der jedoch fehlschlug Im Februar 1983 wurden mehrere Mitglieder der Gruppe verhaftet darunter auch der Anfuhrer Wolfgang Koch 12 Wahlbeteiligung Bearbeiten An der Oberburgermeister und Kommunalwahl 1978 in Munchen beteiligte sich die VSBD PdA mit mehreren Kandidaten fur den Stadtrat Der Kandidat fur die Oberburgermeisterwahl war der Justizangestellte Alfred Nusser geboren 1954 Er konnte 89 Stimmen auf sich vereinigen 2 Schiessereien mit Todesfolge Bearbeiten Koblenz Bottstein Schweiz Bearbeiten Am 24 Dezember 1980 erschoss das Frankfurter VSBD Mitglied Frank Schubert 23 an der Schweizer Grenze in Koblenz AG und in Bottstein zwei Menschen verletzte zwei Beamte und totete sich zum Schluss selbst Nach Meldung einer verdachtigen Beobachtung kontrollierten zwei Kantonspolizeibeamte nachmittags die Zufahrtsstrasse vom Rhein Richtung Koblenz Dorf Bevor die Polizeibeamten Frank Schubert ansprechen konnten schoss dieser mit der Waffe des zuvor erschossenen Grenzwachtgefreiten Josef Arnold 38 dessen Leiche erst am spaten Nachmittag entdeckt wurde Josef Weibel an und erschoss Walter Wehrli 31 noch im Auto Anschliessend fluchtete er mit dem Fahrzeug der Polizeibeamten Nach einer Grossfahndung wurde Schubert in Bottstein gestellt Bei einem Schusswechsel wurde ein weiterer Polizeibeamter angeschossen Schubert fluchtete weiter Nachdem sein Versteck gesturmt worden war fanden die Beamten Frank Schubert der Selbstmord begangen hatte tot auf Schubert war wohl beim Waffenschmuggel nach Deutschland vom Grenzbeamten gestellt worden 13 Munchen Waldperlach Bearbeiten Im Rahmen eines geplanten Uberfalls auf die Nassauische Sparkasse in Rennerod kam es am Abend des 20 Oktober 1981 in Munchen Waldperlach zu einer Schiesserei zwischen Mitgliedern der VSBD und der Polizei Zwei der funf aus Busses Neubiberger Wohnung abgereisten Neonazis Nikolaus Uhl und Kurt Wolfgram wurden erschossen Peter Fabel schwer verletzt Letzterer sowie Pascal Coletta und Peter Hamberger wurden festgenommen 1983 wurde Busse vom Oberlandesgericht Munchen wegen Begunstigung von Bankraubern und Verstosses gegen das Waffengesetz zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt 2 Verbot Bearbeiten Am 14 Januar 1982 wurden die VSBD und ihre Jugendorganisation Junge Front von Bundesinnenminister Gerhart Baum als verfassungsfeindliche Organisationen verboten 2 4 Mehrere Ex Mitglieder der VSBD PdA traten nach dem Verbot in die rechtsextremen Gruppen Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei und Aktionsfront Nationaler Sozialisten Nationale Aktivisten ein 14 Literatur BearbeitenTerror von rechts In Der Spiegel Nr 44 1981 online Die Volkssozialistische Bewegung Deutschlands Sammelbecken militanter Rechtsradikaler PDI Sonderheft 17 Pressedienst Demokratische Initiative Munchen 1981 ISBN 3 88206 024 7 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesverwaltungsgericht Urteil vom 13 Mai 1986 Az BVerwG 1 A 12 82 a b c d e Ulrich Chaussy Speerspitze der neuen Bewegung und Eine Nazi Operette wird ernst Beide Artikel in Wolfgang Benz Hrsg Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 596 24259 2 S 115 bis 154 Bundesamt fur Verfassungsschutz Hrsg Rechtsextremismus Symbole Zeichen und verbotene Organisationen pdf 2 6 MB 10 August 2022 S 55 56 abgerufen am 16 September 2022 a b c d Profil Volkssozialistische Bewegung Deutschlands Partei der Arbeit VSBD PdA In apabiz de 2005 abgerufen am 16 September 2022 Gruppierungen auf dem Index In polizei beratung de Archiviert vom Original am 6 Juni 2009 abgerufen am 16 September 2022 Bundesamt fur Verfassungsschutz Hrsg Rechtsextremismus Symbole Zeichen und verbotene Organisationen pdf 2 6 MB 10 August 2022 S 82 abgerufen am 16 September 2022 Horst W Schmollinger Richard Stoss Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland 1945 1974 Berichte und Materialien des Zentralinstituts fur Sozialwissenschaftliche Forschung ZI 6 der Freien Universitat Berlin 2 Verlag Dokumentation Munchen 1975 ISBN 3 7940 3223 3 S 187 Rechtsradikale Widerstandsgruppen Sonstige Widerstandsgruppen pdf 24 5 MB In Verfassungsschutz 1969 70 betrifft 10 1971 S 10 abgerufen am 16 September 2022 Klaus Antes Harald Jung Hrsg Das Rechtskartell Reaktion in der Bundesrepublik Reihe Hanser 70 Hanser Verlag Munchen 1971 ISBN 3 446 11424 6 S 127 Andere rechtsradikale Vereinigungen Widerstandsorganisationen der Alten Rechten pdf 22 9 MB In Verfassungsschutz 1971 betrifft 13 Juli 1972 S 28 abgerufen am 16 September 2022 Wolfgang Benz Organisierter Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland Ein Uberblick 1945 1984 In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht GWU 38 1987 S 102 Junge Rechte oder Neue Rechte Die Partei der Arbeit PdA pdf 22 9 MB In Verfassungsschutz 1971 betrifft 13 Juli 1972 S 25 abgerufen am 16 September 2022 a b Andreas Forster Ein Neonazi aus der DDR In Bundeszentrale fur politische Bildung 6 August 2021 abgerufen am 8 Februar 2023 Lebende Zeitbombe In Der Spiegel Nr 3 1981 online Klaus Kinner Rolf Richter Hrsg Rechtsextremismus Symbole Zeichen und verbotene Organisationen Historische und aktuelle Dimensionen pdf 1 MB Schriften Rosa Luxemburg Stiftung 5 Bundesamt Dietz Berlin 27 November 2000 S 124 142 abgerufen am 16 Marz 2020 ISBN 3 320 02015 3 In Deutschland verbotene rechtsextreme Organisationen Sozialistische Reichspartei SRP Bund Deutscher Nationalsozialisten BDNS Wehrsportgruppe Hoffmann WSG Volkssozialistische Bewegung Deutschlands Partei der Arbeit VSBD PdA Aktionsfront Nationaler Sozialisten Nationale Aktivisten ANS NA Nationale Sammlung NS Nationalistische Front NF Deutsche Alternative DA Nationale Offensive NO Wiking Jugend WJ Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei FAP Blood and Honour B amp H Collegium Humanum CH Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten VRBHV Heimattreue Deutsche Jugend HDJ Hilfsorganisation fur nationale politische Gefangene und deren Angehorige HNG Altermedia Deutschland Weisse Wolfe Terrorcrew Artgemeinschaft Germanische Glaubens Gemeinschaft wesensgemasser Lebensgestaltung Hammerskins Normdaten Korperschaft GND 410833 4 lobid OGND AKS LCCN n88635710 VIAF 146356094 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volkssozialistische Bewegung Deutschlands Partei der Arbeit amp oldid 236272768