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Die Val Minger ˌvalminˈdʑeːr ist ein entlegenes Tal der Gemeinde Scuol im Unterengadin Historisch war das Tal wichtig fur die Viehsommerung und den Bergbau Heute ist das Tal bekannt als Teil des Schweizerischen Nationalparks und als Wandergebiet Schutzgebiet Val MingerVal Minger Schweiz 46 706572222222 10 269783333333 Koordinaten 46 42 24 N 10 16 11 O CH1903 816458 176724Lage Graubunden SchweizNachste Stadt ScuolFlache 8 km Lange 4 480 kmGrundung 1911i3i5Bergwald am unteren Eingang der Val Minger Hexenkopf Formation am Eingang der Val Foraz Pisoc Gruppe aus der Val Minger betrachtet In der Wolke Bildmitte der Piz dals Cotschens rechts davon ebenfalls mit Wolkenansatz der Piz Minger Piz Plavna Dadaint Blickrichtung zum Sur il Foss Im Vordergrund Arven Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Tourismus 4 Flora 5 Fauna 6 Historische Nutzung 6 1 Alpwirtschaft 6 2 Bergbau 6 3 Holznutzung und Kohlerei 7 Nationalpark Aktivitaten 7 1 Parkschutz 7 2 Forschung 8 Geschichte 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name des Val Minger Aussprache ˌvalminˈʥɛːr 1 2 wortlich Minger Tal leitet sich ab von ratoromanisch minier Idiom Vallader dt Grubenarbeiter 3 4 und weist auf die historische Bedeutung des Tals im Bergbau 5 Minger existiert als Flurname mit gleicher Bedeutung auch fur einen Hang unterhalb von Martina GR 6 und eine ahnliche Art der Namensgebung konnte auch fur die Val Minor im Oberengadin zutreffen wo im Mittelalter Silber und Blei abgebaut wurden 7 Lage BearbeitenDie Val Minger liegt ca 9 km sudlich der Unterengadiner Ortschaft Scuol und ist ein von Sudwest nach Nordost verlaufendes Seitental der Val S charl Das Tal beginnt beim Passubergang Sur il Foss 2317 m u M 8 und endet bei der Mundung des Talbaches in die Clemgia auf 1670 m u M 9 Das Tal hat ohne die Nationalpark Gebiete Val Foraz und die linke Halfte der vorderen Val S charl eine Flache von etwa 8 km mit diesen Gebieten zusammen eine solche von 22 65 km 10 In die Val Minger mundet kurz vor der eigenen Mundung von Suden her die Val Foraz ein dem Publikum des Schweizerischen Nationalparks vollstandig verschlossenes Tal dessen Eingang der Hexenkopf eine imposante turmartige Felsstruktur mit Hohlen Cuvels da Foraz dt Foraz Hohlen markiert 8 11 12 13 Die Val Minger wird im Gegenuhrzeigersinn von den folgenden Gipfeln der Sesvenna Gruppe umringt Piz dals Vades 3140 m u M Piz da la Crappa 3122 m u M Piz Minger 3114 m u M Piz dals Cotschens 3058 m u M Ils Chamins 2731 m u M Piz Foraz 3092 m u M und Mot Foraz 2429 m u M Das Tal gliedert sich in den oberen Teil Minger Dadaint Inner Minger und den unteren Teil Minger Dadora Ausser Minger Tourismus BearbeitenDie Val Minger war bereits 1911 Kandidat als zukunftiger Teil des 1914 gegrundeten Schweizerischen Nationalparks 14 15 Seit der Grundung herrscht im ganzen Tal wie auch im ubrigen Parkgebiet ein Weggebot 16 sowie ein Schneeschuh Verbot 17 Der Taleingang kann im Sommer von Scuol aus mit dem Postauto in 25 Minuten erreicht werden 18 Abgesehen vom gut ausgebauten Wanderweg von der Clemgia Brucke bis zum Sur il Foss Passubergang in die Val Plavna am oberen Talende sowie einem offiziellen Rastplatz Banke Tische keine Bewirtschaftung wenige hundert Meter oberhalb der Nationalparkstation Alp Minger Dadaint ist das Tal touristisch nicht erschlossen Es bestehen weder Verpflegungs noch Ubernachtungsmoglichkeiten im Tal Flora BearbeitenDie das Tal umgebenden Berge bilden die fur Hauptdolomit typischen grossen beweglichen Schuttkegel die fur die Pflanzen eher schwierig zu besiedeln sind Legfohren sind die am ehesten geeigneten Baume um diesen Untergrund zu besetzen was ihnen stellenweise gelingt Im Bereich der Alp Minger Dadora pragen Bergfohren Fichten und Larchen das Erscheinungsbild 13 19 20 Mit zunehmender Hohe weichen Fichte und Larche der Arve In den Arvenwaldern ist der Tannenhaher zu beobachten der sich unter anderem von den Nussen der Arve ernahrt 13 Die rechte sudliche Talseite ist steiler und schattiger als die linke Talseite und birgt hohere Anteile an Fichten und Arven 21 In der Val Minger Dadaint herrschen Rasengesellschaften vor jedoch mit Arven und Bergfohrenpionieren im Krummholz Gurtel bis ca 2300 m u M also fast bis zum Talende bei Sur il Foss 8 21 Diese Baumgrenze ist fur das Engadin typisch 22 Der obere Teil der Val Minger Dadaint wurde von der massiven Abholzung zur Zeit des Bergbaus grossenteils verschont siehe Abschnitt Holznutzung 3 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Baumgrenze im oberen Val Minger etwas unterhalb des Sur il FossFauna BearbeitenIn der Val Minger einschliesslich Val Foraz gibt es dauerhaft ca 100 Gamsen 23 24 und ca 360 Rothirsche 25 Wichtiger Tageseinstand fur die Rothirsche ist die Val Foraz Sein typisches Brunftgebiet sind die Abhange des Piz dals Cotschens im hinteren Teil des Tales Zeitpunkt ist jeweils die zweite Halfte des Septembers 3 Der Steinbock kommt im Tal als Dauerbewohner nicht vor 26 Murmeltiere konnen im Tal gut beobachtet werden auch in unmittelbarer Nahe des offiziellen Nationalpark Rastplatzes 27 Das letzte Mal dass in der Schweiz ein Braunbar geschossen wurde war 1904 in der Val da la Chalchera in der Sudostflanke des Piz Pisoc an unmittelbarer Grenze der Val Minger also 3 28 29 Historische Nutzung BearbeitenAlpwirtschaft Bearbeiten Die Alp Plavna dadora 1715 m u M wurde fruher von Scuol verpachtet war jedoch 1916 zwei Jahre nach der Grundung des Schweizerischen Nationalparks unbenutzt und verlassen Die Alp liegt am Plan Minger der ersten Lichtung des Wanderwegs durch das Tal vom unteren Talende her betrachtet 21 Die Alp Plavna dadaint 2160 m u M wurde fruher fur die Sommerung von Schafen genutzt Die Alphutte lag wenige Meter vom heutigen Rastplatz entfernt 30 Auch diese Hutte existierte 1916 nicht mehr 21 Bergbau Bearbeiten Am Mot Foraz wurde in fruheren Jahrhunderten Bergbau betrieben Uber drei Stolleneingange sudostlich der Alp Minger Dadaint auf 2410 m u M wurde Bleiglanz gewonnen Im 19 Jahrhundert existierten noch Trummer einer Berghutte Reste der verschutteten Stollen und von Schlacken 31 heute sind diese Spuren praktisch verloren 32 Die Bergbaustation am Mot Foraz steht im Zusammenhang mit dem Bergbau am Mot Madlain wortlich Metallhugel im benachbarten S charl der bis ins 19 Jahrhundert betrieben wurde 5 33 Auch weiter unten im Clemgia Tal bei Sasstaglia wurden Erze abgebaut 34 Holznutzung und Kohlerei Bearbeiten Holz war als Rohstoff nicht nur fur den Bau und das Heizen wichtig sondern stand gerade auch im Unterengadin stets in engem Zusammenhang mit dem Bergbau Wahrend die Walder des Haupttals zum Teil als Schutzwalder gepflegt werden mussten wurde das Holz der unbewohnten Val Minger nicht unahnlich zum nahen Tamangur bedenkenlos geschlagen In der Val Minger wurde das Holz zu Holzkohle verarbeitet die verschiedene Vorteile bei der Verwendung im nahen Bergbau hatte Hohere Temperaturen bei der Verbrennung Verhinderung des Rotbruchs bei der Eisenverarbeitung geringeres Transportgewicht ca ein Viertel Die Kohlerei kann noch heute anhand von Stellen geschwarzten Bodens nachgewiesen werden Der stark von der Bergfohre einem Pionierholz gepragte unterste Teil des Tales ist eine Folge der massiven Ubernutzung zur Blutezeit des Bergbaus 3 Nationalpark Aktivitaten BearbeitenParkschutz Bearbeiten Der Schweizerische Nationalpark besitzt auf der Alp Minger Dadaint eine Parkwachterhutte etwa 500 m nordostlich vom Rastplatz in einer Waldlichtung abseits des Wanderwegs 35 Der Energiebedarf der Hutte wird photovoltaisch gedeckt 36 Die Besucherzahlen der Val Minger unterstehen dem Monitoring des Schweizerischen Nationalparks Gegenwartig liegen die Zahlen bei ca 8000 Personen pro Sommer 37 Forschung Bearbeiten Forschung war und ist eines der Teilziele des Schweizerischen Nationalparks 38 Ca 100 m ostlich des offiziellen Rastplatzes werden zu Forschungszwecken Wiesenstucke mit Zaunen vor Wildfrass geschutzt und mit ungeschutzten Flachen verglichen damit der Einfluss des Wildfrasses ermittelt werden kann 39 40 2011 wurde in der Val Minger eine neue Waldameisen Art entdeckt Ihr vorlaufiger wissenschaftlicher Name lautet Formica helvetica 41 Geschichte BearbeitenDer franzosische General Claude Jacques Lecourbe seit November 1798 Teil der Armee Helvetie von Napoleon kampfte mit seinen Truppen im Rahmen des Ersten Napoleonischen Kriegs seit dem Fruhjahr 1799 im Engadin und stiess bis Martinsbruck vor Dort hatten sie gegen die Osterreicher unter Laudon und Bellegarde kampfen sollen Die Osterreicher versuchten aus dem Val S charl heraus die vorruckenden franzosischen Truppen bei Scuol abzuschneiden Im Rahmen dieser Kriegshandlungen entstand beim Ubergang Sur il Foss dt Oberhalb des Grabens ein langer noch heute sichtbarer Verteidigungsgraben der Osterreicher sowie ein ahnlicher Graben der Franzosen am unteren Talende 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Val Minger Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gem Ratischem Namenbuch und pers Komm M Grunert 3 August 2012 Weitere prazise Variante ˌvalminˈɟɛːr Haufige von Deutschsprachigen gepragte Variante ˌvalminˈʃeːʀ valminˈdʒeːʀ gemass D Telli Lia Rumantscha 30 Juli 2012 a b c d e Hans Lozza 2011 Val Minger Spuren von Baren und Bergbau In Cratschla 1 2011 Zernez Online Worterbuch ICT Atelier aufgerufen am 6 August 2012 a b H J Kutzer 1989 Neueste Erkenntnisse der Erforschung der Schmelzra in S charl Unterengadin Verein der Freunde des Bergbaues in Graubunden Davos SwissTopo aufgerufen am 3 Dezember 2012 Museum Alpin Pontresina aufgerufen am 24 Juli 2012 a b c swisstopo aufgerufen am 23 Juli 2012 GoogleEarth aufgerufen am 23 Juli 2012 Flache gemass Informationen des Schweizerischen Nationalparks Memento des Originals vom 17 Juli 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nationalpark ch aufgerufen am 23 Juli 2012 Gemass Verhandlungen der Schweizerischen naturforschenden Gesellschaft 1916 aufgerufen am 24 Juli 2012 sind es 32 km Zitat C Schroter http www seniorweb ch aufgerufen am 23 Juli 2012 1 2 Vorlage Toter Link www seniorweb ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Schlusche amp Bertle 2003 Zur Quartargeologie und Neotektonik im Unterengadin Alpenakademie Samedan 1 2 Vorlage Toter Link www academia engiadina ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b c Wanderbeschreibung 1 2 Vorlage Toter Link www villa post ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt 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naturforschenden Gesellschaft 1916 aufgerufen am 24 Juli 2012 Sent Online 1 2 Vorlage Toter Link www sent online ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 2 0 MB aufgerufen am 24 Juli 2012 a b c d e Verhandlungen der Schweizerischen naturforschenden Gesellschaft 1916 aufgerufen am 24 Juli 2012 Informationen Nationalpark aufgerufen am 24 Juli 2012 Interaktive Karte des Nationalparks Genannte Zahl 95 Schweizerischer Nationalpark Geschaftsbericht 2009 S 52 Genannte Zahl 105 Schweizerischer Nationalpark Geschaftsbericht 2009 S 49f Genannte Zahlen 346 2008 und 372 2009 Schweizerischer Nationalpark Geschaftsbericht 2009 S 51 http www hikr org tour post52385 html Informationen des Nationalparks aufgerufen am 24 Juli 2012 Informationen Drachenloch aufgerufen am 24 Juli 2012 Siegfried Karte K Schleich 1987 Der Bergbau im S charltal vom Mittelalter bis in die Neuzeit Die Blei und Zinkgewinnung Verein der Freunde des Bergbaues in Graubunden Davos Pers Komm Hans Lozza SNP 6 August 2012 K Schleich 1987 Der Bergbau im S charltal vom Mittelalter bis in die Neuzeit Die Blei und Zinkgewinnung Verein der Freunde des Bergbaues in Graubunden Davos Zitat von G L Theobald zur Nutzung eines noch 1857 gebrauchten Grubenhauses Quellen aus dem 16 Jahrhundert zitiert von Hans Lozza 2011 Val Minger Spuren von Baren und Bergbau In Cratschla 1 2011 Zernez Google Earth 46 42 33 57 N 10 16 28 11 O Schweizerischer Nationalpark Geschaftsbericht 2009 S 15 Schweizerischer Nationalpark Geschaftsbericht 2009 S 28 ca 7525 im Jahr 2008 8 579 im Jahr 2009 Nationalparkordnung PDF 10 kB aufgerufen am 23 Juli 2012 Schweizerischer Nationalpark Geschaftsbericht 2009 S 61 Google Earth 46 42 23 97 N 10 16 15 95 O aufgerufen am 23 Juli 2012 Schweizer Radio DRS 27 Juli 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Val Minger amp oldid 235338123