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Die beiden Triumphzug Reliefs des Titusbogens am Forum Romanum stellen Szenen des Triumphs dar den Kaiser Vespasian und sein Sohn Titus im Juni 71 n Chr in Rom anlasslich ihres Sieges uber Judaa feierten Als die von Titus befehligten romischen Belagerungstruppen Jerusalem im Spatsommer 70 eroberten war der Krieg entschieden Vespasian brauchte diesen Erfolg zur Legitimation seiner Herrschaft da er ein Usurpator war Durchgang des Titusbogens 2006 Nach dem Tod des Titus 13 September 81 liess sein Bruder und Nachfolger Kaiser Domitian den Titusbogen errichten Dieser Ehrenbogen veranschaulicht die Vergottlichung des Verstorbenen In seinem Bildprogramm ist der Triumphzug von 71 jenes Ereignis in der Biografie des Titus das zu seinen Lebzeiten auf diese Apotheose vorausweist 1 Er ist auf zwei Reliefs im Bogendurchgang dargestellt ausserdem auf dem Fries des Architravs Wer den Titusbogen in der gleichen Richtung wie die Personen auf den Reliefs durchschreitet ist sozusagen in den Triumphzug einbezogen Er geht auf das Ziel des Triumphs zu den Kapitolinischen Hugel Ob der Triumphzug des Jahres 71 aber schon dieser Route folgte oder ob sie erst zu Zeiten Domitians so festgelegt wurde ist unbekannt 2 Die Ost West Ausrichtung des Titusbogens ermoglicht es dass Licht und Schatten in den Morgen und Abendstunden die Illusion erzeugen die dargestellten Teilnehmer des Triumphzugs seien in Bewegung 3 Beide Reliefs waren ursprunglich farbig bemalt Inhaltsverzeichnis 1 Reliefs im Durchgang 1 1 Titus auf der Quadriga Triumphatorrelief 1 2 Prasentation der Beute aus Jerusalem Beuterelief 1 2 1 Erste Ferculumgruppe 1 2 2 Zweite Ferculumgruppe 2 Bericht des Josephus Bellum 7 123 162 2 1 Vorbereitende Handlungen 2 2 Prasentation der Beute 2 3 Die Quadrigen der Triumphatoren 2 4 Hohepunkt und Ende des Triumphzugs 3 Das Werk des Josephus als Ressource fur die Kunstler der Triumphzug Reliefs 4 Notizen bei Sueton 5 Rezeption 5 1 Trager der Menora 5 2 Menora 6 Literatur 6 1 Historische Beschreibungen 6 2 Neuere Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenReliefs im Durchgang BearbeitenDie beiden Reliefs die den Durchgang des Titusbogens schmucken befinden sich unterhalb des Kampferprofils Rankenpilaster rahmen sie an beiden Seiten Die Reliefs befinden sich zum grossten Teil auf je drei Marmorplatten einer grossen mittleren die von zwei schmaleren Platten flankiert ist In Knochelhohe der Figuren verlauft eine Fuge Der darunter befindliche Teil der Reliefs gehort wie auch der untere Teil der Rankenpilaster zu einem grossen leicht vorspringenden Marmorblock 4 Indizien deuten darauf hin dass eine Reliefierung des Innenbogens ursprunglich nicht vorgesehen war denn sonst hatte man die Dubellocher anders gesetzt und die sehr ungunstigen Fugenschnitte vermieden Das zeigt besonders der Vergleich mit dem Trajansbogen wo eine Reliefierung von Anfang an geplant war Dass Reliefs am Bau ausgefuhrt wurden ist an sich aber nicht ungewohnlich 5 Der entwerfende Meister griff auf feste Schemata Personengruppen Pferdegespann zuruck in die die Besonderheiten dieses Triumphzuges eingesetzt wurden und zwar relativ ungeschickt so dass es zu Storungen der Gesamtkomposition kommt Wohl mit Schablonen wurde sein Entwurf auf die Durchgangswande des Bogens kopiert wo die Fugenschnitte und Dubellocher Probleme bereiteten Sie waren durch leichte Anpassungen des Entwurfs zu beheben gewesen aber dies unterblieb Die ganze Routine der am Titusbogen eingesetzten Steinmetzen zeigt sich bei der Ausfuhrung der Kopfe stilistische Unterschiede deuten darauf hin dass funf Meister jeweils fur eine Gruppe von Kopfen zustandig waren Ob diese Arbeitsteilung auch bei den ubrigen Teilen der Reliefs vorgenommen wurde ist wegen des fragmentarischen Erhaltungszustands nicht zu entscheiden Das Triumphatorrelief wurde bis auf Kleinigkeiten fertiggestellt das offenbar danach in Arbeit genommene Beuterelief dagegen blieb wohl aus Zeitmangel unfertig was sich bei genauer Betrachtung an vielen Stellen zeigt 6 Die Beschadigungen der Reliefs fuhrt Michael Pfanner auf zwei Hauptursachen zuruck Einerseits wurden die Figuren wohl von fanatischen Christen absichtlich verstummelt zum Beispiel durch Abschlagen der Kopfe Das geschah wahrscheinlich in der Spatantike oder im fruhen Mittelalter Zweitens schlugen Metallrauber auf der Suche nach Dubeln und Klammern in den gesamten Baukorper des Bogens grobe Locher Dies konnte im 10 12 Jahrhundert geschehen sein 7 Bereits im 16 Jahrhundert als erste Zeichnungen der Durchgangsreliefs angefertigt wurden waren diese wesentlichen Beschadigungen schon vorhanden 8 Titus auf der Quadriga Triumphatorrelief Bearbeiten nbsp TriumphatorreliefDas Relief aus Pentelischem Marmor ist mit Rahmenleiste 2 00 m hoch und 3 92 m breit Die Tiefe betragt maximal 0 29 m Die Figuren sind mit 1 30 bis 1 50 m etwas unter lebensgross Die Oberflache ist stark korrodiert Besonders im unteren Bereich sind die in hoherem Relief gearbeiteten Teile verloren Insbesondere ist die Figur der Gespannfuhrerin stark beschadigt dem Triumphator fehlt der rechte Unterarm und die rechte Hand mit dem Attribut die linke Seite des Kopfes und ein Teil des Attributs in der linken Hand Bei der hinter ihm stehenden Victoria fehlen Kopf Hande und ein Teil des linken Flugels 9 nbsp Detail Titus auf dem Triumphwagen Puntelli zeigen die Haltung des verlorenen rechten Unterarms und ermoglichen Ruckschlusse auf das Attribut in der rechten HandDas Relief verherrlicht Titus der von Gottern und Menschen geehrt wird Titus steht fast frontal den Kopf nach links gewandt auf der langsam nach links fahrenden Quadriga des Triumphators Sein Gesicht zur Halfte abgeschlagen wirkt massig Dicke Lider umrahmen die kleinen Augen die Brauen hangen wulstig uber der geschwungene und wenig geoffnete Mund hat volle an den Winkeln hochgezogene Lippen Das gespaltene Kinn tritt markant hervor 10 Er ist in Toga und Tunika gekleidet hat den rechten Arm gehoben und trug in der rechten Hand ein Objekt wohl einen Lorbeerzweig eventuell einen Palmwedel In der linken Hand tragt Titus ein stabartiges Attribut dessen oberer Teil abgebrochen ist vermutlich ein Adlerzepter 11 Hinter ihm steht die geflugelte Gottin Victoria Sieg in hoch gegurtetem Chiton Sie halt die Corona Etrusca uber seinen Kopf eine Aufgabe die in der historischen Realitat ein Staatssklave erfullte Die altere Forschung sah im Kranz des Triumphators einhellig einen Eichenkranz da die Eiche der heilige Baum Iuppiters gewesen sei Birgit Bergmann zieht dies in Zweifel gerade auch mit Blick auf das Triumphatorrelief das einen relativ grossen fulligen Kranz und hinten herabhangende Bandenden Tanien zeigt Sie versteht die Corona Etrusca als grossen dicht gebundenen Lorbeerkranz mit einem zentralen Medaillon der hinten von einem goldenen Band geschlossen worden sei 12 Der perspektivisch dargestellte zweiradrige hohe Wagen des Triumphators kommt schrag aus dem Reliefgrund wobei das vordere Rad ursprunglich vollplastisch dargestellt war Er ist am oberen Rand mit Girlanden zwischen Balustern verziert an denen Bander flattern Die untere Zone des Wagenkorbs weist das Motiv zweier Adler auf Blitzbundeln auf Er wird von vier Hengsten gezogen deren differenziert gestaltete Kopfe ein fein gearbeitetes und verziertes Zaumzeug schmuckt 13 Die Gottin Virtus Tugend 14 geht vor der Quadriga her und leitet das Pferdegespann indem sie mit der linken Hand die Zugel des rechten ausseren Pferdes greift Ihr Gesicht ist rundlich die Nase kurz das Kinn kraftig Virtus in gegurtetem hoch geschurztem Chiton Mantel und Raubtierfellstiefeln tragt einen Rundhelm mit Nackenschutz und ohne Wangenklappen der ursprunglich drei Helmbusche aufwies teilweise erhalten Darunter quillt das reiche Haar hervor das bis auf die Schultern fallt Die rechte Hand halt einen Speer dessen Spitze erhalten ist 15 Der Triumphator ist beim Triumph der Bevolkerung entruckt in einer fast gottlichen Sphare Diesen Abstand zu den menschlichen Begleitpersonen verschaffen Titus auf dem Triumphatorrelief die vier Pferde der Quadriga welche die Liktoren geradezu an den Rand drangen 16 Der barfussige in einen Huftmantel gekleidete Gott Honos Ehre 17 lauft assistierend neben dem Wagen her Die Figur des Gottes ist stark beschadigt sein Kopf fehlt In der linken Armbeuge hielt er ein Fullhorn das Attribut in der rechten Hand muss aufgrund der Anordnung der Puntelli kurz und stabformig gewesen sein wohl ein Lorbeerzweig 18 Als menschliche Begleiter des Titus sind zwolf Liktoren mit den Fasces als Symbolen ihres Amtes zu sehen ausserdem zwei mit der Toga bekleidete Personen 19 Zwolf Liktoren stehen nur einem Kaiser zu Wie Stefan Ritter kommentiert sind die Fasces bzw deren Zwolfzahl das Entscheidende nicht die Liktoren die sie tragen Es ist deshalb folgerichtig dass diese Begleitpersonen auf dem Triumphatorrelief teils verdeckt teils im Hintergrund dargestellt sind wahrend alle Fasces gut zu sehen sind 20 Vergleicht man die Darstellung des Bellum gab es auf dem Triumphzug von 71 zwei Quadrigen je eine fur Vespasian und Titus Domitian ritt neben ihnen her Indem Vespasian und Domitian auf dem Triumphatorrelief weggeblendet sind wird das Geschehen auf Titus fokussiert Die Prasenz von Gottheiten auf vor und neben Titus Quadriga verstarkt den Eindruck dass es nicht um die realistische Darstellung des damaligen Ereignisses geht Dieses wird uberhoht zu einer Apotheose des Titus 21 Die Darstellung passt auf jeden beliebigen Triumphzug die Liktoren bilden das Gefolge des Triumphators die drei Gottheiten personifizieren seine hervorragenden Eigenschaften 22 Prasentation der Beute aus Jerusalem Beuterelief Bearbeiten nbsp BeutereliefDas Relief aus Pentelischem Marmor ist mit Rahmenleiste 2 00 m hoch und 3 92 m breit Die Tiefe betragt maximal 0 29 m Die Figuren sind mit 1 30 bis 1 50 m etwas unter lebensgross Die Oberflache ist stark korrodiert Alle dargestellten Figuren sind erheblich beschadigt insbesondere fehlen die meisten Kopfe der vorderen Reliefebene die Beine sind vom Oberschenkel abwarts stark beschadigt oder fehlend 23 Das gegenuber dem Triumphatorrelief angebrachte Beuterelief begrundet die Aufnahme des verstorbenen Titus unter die Gotter indem es wie ein Rechenschaftsbericht res gestae seinen grossten Erfolg in Erinnerung ruft die Eroberung Jerusalems 21 Hier sieht man einen Ausschnitt des Triumphzugs der soeben einen am rechten Bildrand schraggestellten Torbogen erreicht Je acht Personen 24 tragen Gestelle fercula auf denen besonders wertvolle Beutestucke aus dem Jerusalemer Tempel prasentiert werden vorausgetragene Tafeln tituli identifizieren diese Objekte fur das Publikum Es gibt drei Tafeln und zwei Schaugestelle nbsp Detail Von den Darstellungen zweier Quadrigen und eines Reiters mit begleitender Gottheit bekronter BogenDer Torbogen den die Trager des vorderen Schaugestells soeben erreichen ist kein reales sondern ein symbolisches Bauwerk Kampferprofil Archivolte und Attika zeigen reichen Schmuck Im Zwickel schwebt eine geflugelte Victoria uber einer Dattelpalme Die Palme ist ein Symbol Judaas zum Beispiel auf den Iudaea capta Munzen Auf der Bogenbekronung sind die zwei Quadrigen der Triumphatoren Vespasian und Titus sowie eine zwischen ihnen reitende Person Domitian in Begleitung einer weiblichen Gottheit vielleicht Minerva zu sehen Hiermit wird die flavische Dynastie verherrlicht 25 Bei den Beutestucken interessiert ihr materieller Wert sie sind aus Edelmetall und haben ein grosses Gewicht Damit der Betrachter dies wurdigt wurde die Zahl der Trager von den ublichen funf auf acht erhoht Sie stutzen sich auf Stabe mit muldenformigem Knauf und haben Kissen auf den Schultern um ihre Last besser tragen zu konnen 26 Diese Kissen sind mit schrag uber den Oberkorper gefuhrten Bandern fixiert Eine alternative Interpretation sieht in den Staben die die Trager mitfuhren Stutzen auf die das Schaugestell gesetzt wurde wenn der Triumphzug zum Stillstand kam 27 nbsp Zum Vergleich Gefangene auf einer Triumphzugsdarstellung des Apollon Sosianus Tempels Ende 1 Jahrhundert v Chr Kapitolinische Museen 28 Die Trager deren Kopfe mit Lorbeerzweigen geschmuckt sind werden von Historikern einhellig als romische Soldaten identifiziert 29 Sie tragen knielange gegurtete Tuniken und Ledersandalen Caligae Die Soldaten aber auch andere freiwillige Teilnehmer des Triumphzugs sind bekranzt und schliessen sich so zu einer Festgemeinschaft zusammen Wo auf anderen Triumphzugsdarstellungen Gefangene zu sehen sind tragen sie keine Kranze Sie sind von der Festgemeinschaft ausgeschlossen 30 Drei Personen in knochellangen Togen haben keine Funktion als Trager und gehen mit Zweigen in den Handen neben ihnen her diese Manner vielleicht Zenturionen werden so fur besondere Leistungen im Judischen Krieg geehrt Vor dem Tragegestell mit der Menora erkennt man einen in Tunika und Trabea gekleideten Calcei als Fussbekleidung tragenden Mann Ein Riemengeschirr am Oberkorper weist ihn wahrscheinlich als Offizier aus der beim Triumphzug seine militarischen Auszeichnungen angelegt hat 31 Erste Ferculumgruppe Bearbeiten nbsp Detail Schaubrottisch mit zwei Gefassen Zustand 1716Das vordere Gestell zeigt den Schaubrottisch auf dem zwei Gefasse stehen Josephus bezeichnete ihn als delphischen Tisch Aufgrund eines 3D Scans schlagt das Yeshiva University Arch of Titus Project vor dass das stark beschadigte Relief einen quadratischen vierbeinigen Tisch darstellte romisches Standardmobiliar ahnlich Tischen auf romischen Fresken 32 Von den vier Tischbeinen deren Fusse als dreizehige Raubtierkrallen gestaltet sind stellte das Relief drei dar das vierte war moglicherweise aufgemalt Die Tischbeine waren durch kassettierte Mittelleisten verbunden und trugen eine gleichfalls kassettierte Tischplatte 33 Laut Josephus wurden auf dem Schaubrottisch die Opferbrote aufgelegt und darauf zwei goldene Schalen voll Weihrauch gestellt 34 Das kann die Funktion der beiden Gefasse auf der Tischplatte erklaren Aufgrund fortschreitender Verwitterung ist auf den Fotografien des Beutereliefs nur noch eines der beiden Rauchergefasse erkennbar Zwischen den Tischbeinen sind zwei Trompeten drapiert die auf den Mittelleisten aufruhen Die Form dieser Musikinstrumente entspricht der silbernen Signaltrompete die Mose nach Darstellung des Josephus erfunden hatte Sie war fast eine Elle lang und ihre Rohre war eng etwas dicker als eine Flote Das Mundstuck war so gross dass es den Atem des Blasers bequem aufnehmen konnte und sie endigte wie eine Posaune in Glockenform In hebraeischer Sprache heisst sie Asosra Solcher Trompeten wurden zwei angefertigt 35 Zweite Ferculumgruppe Bearbeiten nbsp Detail Basis der Menora mit Tragstange auf der Schulter des Tragers ein KissenDas hintere Gestell zeigt den Siebenarmigen Leuchter Menora Das Relief ist hier weit besser erhalten als im Fall des Schaubrottischs Nur auf dem Titusbogen zeigt der Siebenarmige Leuchter eine achteckige zweigestufte Basis deren Paneele sechs sind sichtbar figurlichen Schmuck tragen Aus dieser Basis wachst der Leuchter wuchtig hervor 36 Diese Basis auf der Adler Panther und Seetiere zu sehen sind passt nicht zum Bilderverbot Falls sie ursprunglich zur Menora gehorte musste man mit einer weitgehenden Hellenisierung in der Dekoration des Herodianischen Tempels rechnen Michael Pfanner zufolge kann die Frage nur lauten ob der doppelstockige Kasten ein Ferculum ist oder nicht Da eine Tragstange in den Kasten hineinfuhrt sei es eindeutig ein Ferculum das in dieser Form notig sei um dem grossen Leuchter Halt zu geben Ein umgestulpter Blattkranz am Schaft des Leuchters sei auf unbekannte Weise mit diesem Postament fest verbunden worden 37 Rachel Hachlili vermutet ebenfalls dass die Basis von einer romischen Werkstatt eigens zur Prasentation des Leuchters beim Triumphzug geschaffen wurde also nicht der ursprungliche Fuss des Leuchters war 38 Die von Heinrich und Rosa Piening 2012 im Rahmen des Yeshiva University Arch of Titus Project durchgefuhrte UV VIS Spektrometrie stellte Pigmente von gelbem Ocker an mehreren Stellen der Menora fest die direkt auf dem Marmor aufgebracht waren Gelb Gold war also die Grundfarbe des Leuchters auf dem Beuterelief sowohl der Basis als auch des Schaftes und der Arme 39 Bericht des Josephus Bellum 7 123 162 BearbeitenDer Triumphzug wurde auch von dem romisch judischen Historiker Flavius Josephus in seinem Geschichtswerk Judischer Krieg in diesem Artikel zitiert als Bellum ausfuhrlich beschrieben Josephus war in der Begleitung des Titus 71 nach Rom gekommen ob und wie er den Triumphzug selbst miterlebte ist umstritten da er sich dazu nicht ausserte Das letzte im Bellum erwahnte Datum ist die Einweihung des Templum Pacis im Sommer 75 40 Josephus prasentierte sein Werk Vespasian und Titus die es wohlwollend aufnahmen das Bellum war demnach vor dem Tod Vespasians im Juni 79 weitgehend fertiggestellt 41 In der Komposition des Werks kommt dem Triumphzug eine grosse Bedeutung zu Josephus selbst Klient der Flavier beschreibt hier wie sich die Flavierfamilie Kaiser Vespasian mit seinen beiden Sohnen Titus und Domitian erstmals der romischen Offentlichkeit zeigte Titus wandelte sich damit vom Feldherrn und Eroberer zum kunftigen Kaiser Josephus stilisierte dies als eine Reise des Titus die in Jerusalem begann und auf dem Kapitol endete 42 Vorbereitende Handlungen Bearbeiten Vespasian und Titus hatten die Nacht vor dem Triumphzug im Isistempel verbracht und traten im Morgengrauen heraus mit Lorbeerkranzen auf den Hauptern und in Purpurgewander gekleidet Sie begaben sich in die Hallen der Octavia wo sie vom Senat und den Spitzen des romischen Staates erwartet wurden Vor der Saulenhalle setzen sie sich auf elfenbeinerne Thronsessel Die Legionare die in der Nahe die Nacht zugebracht hatten stromten unbewaffnet in Seidengewander gekleidet und mit Lorbeer geschmuckt dort zusammen und huldigten ihren Feldherrn Vespasian gebot mit einer Handbewegung Stille Dann erhob er sich ebenso wie Titus Beide verhullten ihre Haupter und sprachen Gebete Mit einer kurzen Ansprache entliess Vespasian die Soldaten denen nun ein Imbiss gereicht wurde Auch die Feldherrn assen etwas bevor sie sich zur Porta triumphalis begaben Hier legten sie ihre Prachtgewander an und brachten den Gottheiten deren Standbilder am Tor aufgestellt waren Opfer dar Danach gaben sie den Befehl zum Beginn des Triumphzugs 43 Vom Campus Martius aus verlief er quer durch die Stadt bis zum Kapitolinischen Hugel Prasentation der Beute Bearbeiten Fast alles Staunenswerte und Kostbare namlich was beguterte Menschen jeweils nur zum Teil in ihren Besitz gebracht hatten und was bei jedem Volke verschiedenartig war wurde an jenem Tage zusammengetragen um die Grosse des romischen Reiches zu veranschaulichen 44 Josephus nennt Objekte aus Edelmetall und Elfenbein kostbare Textilien Edelsteine und kunstlerisch bedeutende Gotterbilder aus kostbarem Material Sodann wurden Tiere der verschiedensten Gattungen prasentiert Sie waren ebenso wie die Trager all der Kleinodien uberaus reich geschmuckt 45 Josephus schreibt nicht explizit dass all diese Sehenswurdigkeiten aus dem Feldzug in Judaa stammen Bei exotischen Tieren ist das auch unwahrscheinlich denn solche hatte Judaa nicht zu bieten Wenn die Grosse des Romischen Reiches durch diese Sehenswurdigkeiten veranschaulicht wurde deutet das auch auf exotische Objekte beispielsweise aus Agypten wo sich die Flavier langer aufgehalten hatten Allerdings war ein Triumphzug eigentlich nicht der Ort um die Schatze Roms zur Schau zu stellen hier sollte vielmehr gezeigt werden was der Feldzug erbracht hatte Auf sublime Weise wird im Bellum angedeutet dass die Bevolkerung Roms durch eine Inszenierung getauscht wurde vermutet Steve Mason 46 Sogar an der Schar der Gefangenen vermisste das Auge nicht den Schmuck denn hier sollte die Pracht und Schonheit der Kleidung die unangenehmen Eindrucke korperlicher Misshandlung dem Blick der Zuschauer entziehen 47 Hier zeigt Josephus Solidaritat mit seinen ehemaligen Mitkampfern Uber das Bellum verteilt hatte er die Leser uber die zynische Art informiert mit der die Romer uber Leben oder Tod ihrer Gefangenen entschieden Sein Anliegen als Schriftsteller war es die Leser von der Tapferkeit der Aufstandischen zu uberzeugen Die Dramaturgie des Triumphzugs erforderte es nun die misshandelten Gefangenen als gefahrlichen Gegner vorzufuhren Auch hier also wieder eine Tauschung der Zuschauer 48 Schaugeruste manche mit mehreren Stockwerken dienten dazu die Kostbarkeiten dem Publikum zu prasentieren Ausserdem gab es Schaugeruste die einzelne Phasen des Krieges darstellten Zerstorung fruchtbaren Landes Vernichtung der gegnerischen Schlachtreihen Einsturz von Stadtmauern Hierzu merkt Mason an dass die aufstandischen Judaer der romischen Armee nie in einer Feldschlacht gegenubertraten Sie konnten dies nicht da sie an Zahl weit unterlegen waren Diese beim Triumphzug mitgefuhrten Bilder werden also durch die Kriegsberichte des Bellum als unzutreffend entlarvt 49 Weiter konnte man sehen wie sich das romische Heer in die Stadt Jerusalem ergoss uberall Tod verbreitend dargestellt waren auch Gruppen wehrloser Menschen Heiligtumer die man gerade in Brand gesteckt hatte der Jerusalemer Tempel und Hauser die uber ihren Bewohnern zusammensturzten 50 Bei jedem Schaugerust wurde der gegnerische Befehlshaber im Zustand seiner Gefangennahme vorgefuhrt Die hohen Schaugerust Konstruktionen weckten beim Publikum die Sorge sie konnten einsturzen Mary Beard weist darauf hin dass unter den Befehlshabern die auf diesen fragilen Gebilden posieren mussten Josephus als Befehlshaber der Festung Jotapata seinen Platz gehabt hatte wenn ihm nicht die Gunst des Titus Derartiges erspart hatte 51 Danach waren mehrere Schiffe und Haufen von Kriegsbeute zu bewundern Vespasian scheint bei seiner Munzpragung Wert darauf gelegt zu haben sich als Sieger einer Seeschlacht darzustellen Die einzige Episode des Judischen Krieges die eine Darstellung von Schiffen rechtfertigen konnte war das Geschehen im Sommer 60 auf dem See Genezareth eine grosse Zahl von Aufstandischen floh mit ihren Familien in Fischerbooten auf den See Wenige uberlebten denn die romischen Truppen hinderten sie daran irgendwo an Land zu gehen und enterten ihre Boote von selbstgebauten Flossen aus Es versteht sich dass die Schiffe des Triumphzugs dieses Gemetzel nicht realistisch darstellten 52 Unter allem zeichnete sich das am meisten aus was man im Tempel in Jerusalem genommen hatte ein viele Talente schwerer goldener Tisch und ein ebenfalls aus Gold gefertigter Leuchter Als Abschluss der Beutestucke wurde das Gesetz der Juden vorbeigetragen 53 Josephus hob im Bellum unter all den namenlosen Kostbarkeiten drei hervor die er identifizierte den Schaubrottisch den Siebenarmigen Leuchter und die Torarolle Dies passt zum Beuterelief des Titusbogens das drei tituli aber nur zwei Schaugestelle mit Schaubrottisch bzw Menora zeigt Der dritte titulus gehort demnach zur Torarolle Diese wurde moglicherweise auf dem Relief nicht gezeigt weil eine Schriftrolle einen vergleichsweise geringeren Materialwert hatte als die goldenen Kultgerate 54 Indem Josephus die Menora ausfuhrlich beschrieb zeigte er sein Insiderwissen als Jerusalemer Priester und implizit auch seine Verbundenheit mit den Besiegten 55 Die Quadrigen der Triumphatoren Bearbeiten Zahlreiche Bilder der Gottin Victoria aus Gold und Elfenbein wurden vorbeigetragen sodann zog zuerst Vespasian vorbei dann Titus und Domitian ritt neben ihnen auf einem prachtvollen Pferd 56 Obwohl er im Judischen Krieg keine besondere Aufgabe hatte nahm Domitian als Mitglied der Flavierfamilie am Triumphzug teil Josephus zog die Aufmerksamkeit des Lesers von Vespasian und Titus ab und lenkte sie auf Domitian 3 Josephus erwahnte nicht was aus vielen Quellen bekannt ist dass hinter den Triumphatoren die weiss gekleideten Soldaten mit Olzweigen einzogen und Io triumphe sangen Moglicherweise hielt er das fur selbstverstandlich und seinem romischen Lesepublikum bekannt 3 Die Flavier an dieser Stelle nur so knapp zu erwahnen und den dritten Teil des Triumphzugs ganz zu ubergehen tragt dazu bei dass die Kultgegenstande des Jerusalemer Tempels umso mehr Gewicht in Josephus Darstellung erhalten 57 Hohepunkt und Ende des Triumphzugs Bearbeiten Der Triumphzug langte beim Tempel des Kapitolinischen Jupiter an und verharrte dort bis der Tod des feindlichen Heerfuhrers hier der im Triumphzug mit Strick um den Hals mitgefuhrte und misshandelte Schimon bar Giora gemeldet wurde dann brach alles in lauten Jubel aus Nun vollzogen die Triumphatoren unter Gebeten die vorgeschriebenen Opfer mit gunstigen Omina Anschliessend begaben sie sich mit ausgewahlten Gasten zum Festmahl in den Palast wahrend die Menge sich zerstreute um in den Hausern Festmahler zu feiern 58 Mason weist darauf hin dass Vespasian und Titus sich dafur feiern liessen eine aufstandische Provinz unterworfen zu haben Einen unterworfenen feindlichen Konig wie Perseus oder Mithridates konnten sie der romischen Bevolkerung deshalb im Triumphzug nicht prasentieren Schimon bar Giora musste diese Rolle ausfullen obwohl er jedenfalls in Josephus Darstellung nicht die Machtfulle eines Konigs hatte sondern sich im Verlauf des Krieges gegen konkurrierende Anfuhrer durchsetzte 59 Auf die Frage was die Bevolkerung Roms an diesem Tag eigentlich feierte gab Josephus abschliessend eine dreifache Antwort den Sieg uber Judaa das Ende des blutigen Burgerkriegs und die Erwartung einer friedlichen Zukunft Letzteres unterstrich er indem er die Chronologie der Ereignisse verliess und direkt zum Bau des Templum Pacis uberging 60 Das Werk des Josephus als Ressource fur die Kunstler der Triumphzug Reliefs BearbeitenDa das Ereignis schon mindestens ein Jahrzehnt in der Vergangenheit lag als die Kunstler der beiden Triumphzug Reliefs sich an die Arbeit machten wird diskutiert ob sie das Bellum als Informationsquelle fur die Details des Beutereliefs nutzten Honora Howell Chapman meint die Auswahl der Objekte des Beutereliefs sei von Josephus beeinflusst Es sei unwahrscheinlich dass ein eventueller nicht erhaltener Bericht eines romischen Historikers uber diesen Triumphzug den Kultgeraten des Tempels so grosse Aufmerksamkeit geschenkt hatte 61 Allerdings erwahnt Josephus im Bellum nicht dass zusammen mit dem Schaubrottisch zwei goldene Rauchergefasse und zwei Trompeten auf einem Schaugestell prasentiert worden seien Einzelheiten zu den goldenen Rauchergefassen und zu silbernen Trompeten kann man seinem Hauptwerk den Antiquitates entnehmen das aber erst nach Errichtung des Triumphbogens der Offentlichkeit ubergeben wurde um 93 94 Diese Objekte werden im Kontext des biblischen Zeltheiligtums in der Wuste beschrieben es ist aber eindeutig dass Josephus dabei die Kultgerate seiner eigenen Zeit vor Augen hatte Steven H Wander nimmt an dass Josephus parallel zur Abfassung des Bellum Material fur sein umfangreiches Hauptwerk zu sammeln begann und dass bereits verschiedene Vorentwurfe existierten als der Triumphbogen gebaut wurde Dass ausgerechnet zwei Rauchergefasse auf dem Schaubrottisch stehen bewertet er als Indiz dafur dass Josephus den Kunstlern der Reliefs einen Text uber Jerusalemer Kultgefasse zur Verfugung stellte der dann letztendlich in einem anderen Kontext in die Antiquitates integriert wurde namlich die Nacherzahlung des Pentateuch 62 Notizen bei Sueton BearbeitenSueton geht in seinen nach 120 erschienenen Kaiserviten knapp auf den Triumphzug des Jahres 71 ein seine Angaben stimmen mit dem Bellum uberein Uber Vespasian einen so guten Ruf geniessend kehrte er nach Rom zuruck feierte seinen Triumph uber die Juden und fugte seinem letzten Konsulat noch weitere acht hinzu 63 Uber Titus Er feierte mit dem Vater zusammen den Triumph 64 Uber Domitian Auch als beide zusammen den Triumph uber die Juden feierten schloss er sich auf einem weissen Ross beiden als Begleiter an 65 Rezeption Bearbeiten nbsp Titusbogen Giovanni Battista Piranesi um 1760 Ellen Bradshaw Aitken vertritt die These dass der Hebraerbrief des Neuen Testaments eine christliche Auseinandersetzung mit dem Triumphzug der Flavier sei indem er einerseits Jesus Christus als den wahren Triumphator darstelle andererseits die judischen Kultobjekte nicht im zerstorten Jerusalemer Tempel sondern im Zeltheiligtum der Wuste beschreibe und Christus als Hohepriester eines unzerstorbaren namlich himmlischen Heiligtums deute 66 Die Durchgangsreliefs des Titusbogens blieben im Mittelalter frei zuganglich Der Verfasser der Descriptio Lateranensis Ecclesiae 12 Jahrhundert begrundete mit dem Beuterelief dass die Bundeslade der missverstandene Schaubrottisch 67 die Menora und andere Tempelschatze aus Jerusalem von Vespasian und Titus nach Rom gebracht worden seien und nun von der Kirche gehutet wurden Die Trager der beiden Schaugestelle identifizierte er als Juden 68 Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die Bundeslade die sich angeblich im Hauptaltar der Lateranbasilika befand Aber auch die Menora bezeichnet als candelabrum wurde im 14 Jahrhundert zu den Reliquien des Lateran gezahlt 69 Seit dem 12 Jahrhundert ist bezeugt dass papstliche Prozessionen an bestimmten kirchlichen sowie stadtischen Feiertagen durch den Titusbogen zogen 70 Gedalja ibn Jachja war 1587 der erste judische Autor der den Titusbogen beschrieb Und sie machten ihm dort einen grossartigen Triumph wegen seiner machtigen Taten Es war etwas Grosses in ihren Augen ihnen war klar dass Israel ein starkes Volk ist Sie errichteten in Rom ein grosses Bauwerk aus behauenem Stein einen sogenannten Bogen zum ewigen Gedenken an seine Macht Sie schmuckten dieses Bauwerk mit Bildern der Tempelgerate und der gefangenen Menschen Ich habe es gesehen 71 Im 17 und 18 Jahrhundert zog der neugewahlte Papst mit seinem Gefolge von der Lateranbasilika zum Vatikan und dabei auch durch den Titusbogen Die judische Gemeinde Roms musste in einigen Fallen den Weg vom Kolosseum zum Titusbogen schmucken Plaketten mit hebraischen und lateinischen Psalmversen sind fur 1730 Clemens XII 1759 Clemens XIII und 1769 Clemens XIV erhalten 72 Trager der Menora Bearbeiten nbsp Nathan Rappaport Megillat haEsch 1972 Im 19 Jahrhundert erregte das Beuterelief des Titusbogens insbesondere bei englischsprachigen Protestanten lebhaftes Interesse Das lag daran dass bei den Kultgegenstanden aus dem Jerusalemer Tempel ein Bezug zur Bibel gegeben war 73 Mehrfach wurde der Titusbogen in Gedichten thematisiert J T White Aubrey Thomas de Vere Charles Joseph Latrobe die Betrachtung der Reliefs regte dazu an Josephus ganzen Bericht in Erinnerung zu rufen und hier war der Zug der vorbeigetriebenen Gefangenen ein wichtiges Motiv William Knight der den wichtigsten wissenschaftlichen Beitrag der Zeit zum Beuterelief lieferte hielt es deshalb fur notig der Meinung entgegenzutreten die Trager des Schaubrottischs und des Siebenarmigen Leuchters seien Juden 74 Durch Fotografien erreichte das Beuterelief im spaten 19 Jahrhundert eine grossere Bekanntheit und traf im fruhen Zionismus auf eine Tradition dass die Trager der Tempelgerate Juden seien Der Rabbiner und Ethnologe Moses Gaster gestaltete daraus im Jahr 1900 eine Art Legende fur das Chanukkafest wonach das Relief nicht irgendwelche Personen zeige sondern genau diese Menschen die dem Tod in der Arena entgegengingen und sich daran aufrichteten dass sie zuvor gewurdigt seien die heiligen Gerate zu tragen 75 In einem viel rezipierten Gedicht imaginierte Harry Austryn Wolfson 1906 dass abends beim Einbruch der Dunkelheit die Lichter der Menora sich entzundeten Dann wurden ihre Trager frei und zogen zum Jordan um in seinem Wasser geheilt zu werden Morgens kehrten sie zuruck und wurden wieder Stein Judischen Historikern jener Zeit war klar dass auf dem Relief nur Romer dargestellt waren Trotzdem sprach die Legende der judischen Menora Trager emotional stark an Unter anderem Chaim Arlosoroff und Joseph Klausner pilgerten zum Titusbogen und waren beim Anblick des Reliefs sehr bewegt Klausner irritierte dass die Trager der Tempelgerate wie Romer aussahen Gleichwohl seien es judische Gefangene Diese in seinem Standardwerk Die Geschichte des Zweiten Tempels 1949 vertretene These wurde stark rezipiert 76 Nachdem die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 29 November 1947 die Grundung des Staates Israel beschlossen hatte versammelten sich die Mitglieder der judischen Gemeinde Roms und Holocaustuberlebende aus verschiedenen Staaten mit einer Menora am Titusbogen und durchzogen ihn in Gegenrichtung Damit sollte das Exil symbolisch beendet und die Ruckkehr der Menora und der Menschen nach Eretz Israel ausgedruckt werden 77 Als Beispiel fur eine kunstlerische Rezeption des Themas der Menoratrager kann die Bronzeskulptur Schriftrolle aus Feuer hebraisch מגילת האש Megillat haEsch in der israelischen Holocaust Gedenkstatte Wald der Martyrer gelten Nathan Rappaport stellt hier die judische Geschichte vom Holocaust bis zur Unabhangigkeit des Staates Israel dar Das Werk wurde 1971 der Offentlichkeit ubergeben Menora Bearbeiten Die Menora auf dem Beuterelief des Titusbogens hat eine achteckige zweigestufte Basis mit der sie sich von Menorot in der bisherigen synagogalen Kunst und der rabbinischen bzw kabbalistischen Literatur unterscheidet Die Titusbogen Menora wurde um 1880 in verschiedenen Stromungen des Judentums gelegentlich auch im Christentum als Symbol aufgegriffen Im Hintergrund stand das grosse Interesse am klassischen Altertum dessen Kunst als vorbildhaft galt Die Judische Legion nutzte die Titusbogen Menora als Anstecknadel sie wurde zum Symbol der Betar Bewegung und nach einem Meinungsbildungsprozess wurde sie flankiert von zwei Olzweigen auch als Emblem des Staates Israel angenommen 78 Literatur BearbeitenHistorische Beschreibungen Bearbeiten Adrianus Reland De spoliis templi Hierosolymitani in arcu Titiano Romae conspicuis liber singularis Broedelet Utrecht 1716 Digitalisat William Knight The Arch of Titus and the Spoils of the Temple The Religious Tract Society London 1896 Digitalisat Neuere Literatur Bearbeiten Mary Beard The Triumph of Flavius Josephus In Anthony Boyle William J Dominik Hrsg Flavian Rome Culture Image Text Brill Leiden Boston 2003 S 543 558 Birgit Bergmann Der Kranz des Kaisers Genese und Bedeutung einer romischen Insignie De Gruyter Berlin New York 2010 Marie Therese Champagne Pagan Rome in the Service of the Church Christian Perceptions of the Arch of Titus in the Middle Ages In Steven Fine Hrsg The Arch of Titus From Jerusalem to Rome and Back Brill Leiden Boston 2021 S 63 74 Nathaniel Des Rosiers Another Temple Another Vessel Josephus the Arch of Titus and Roman Triumphal Propaganda In Near Eastern Archaeology 82 2019 S 140 147 Barbara Eberhardt Wer dient wem Die Darstellung des flavischen Triumphzuges auf dem Titusbogen und bei Josephus B J 7 123 162 In Joseph Sievers Gaia Lembi Hrsg Josephus and Jewish History in Flavian Rome and Beyond Supplements to the Journal for the Study of Judaism Band 104 Brill Leiden 2005 S 257 277 Steven Fine Who is Carrying the Temple Menorah A Jewish Counter Narrative of the Arch of Titus Spolia Panel In Images 9 2016 S 19 48 Digitalisat Steven Fine When I Went to Rome There I Saw the Menorah The Jerusalem Temple Implements in Rabbinic Memory History and Myth In Steven Fine Hrsg Art History and the Historiography of Judaism in Roman Antiquity The Brill Reference Library of Judaism Band 34 Brill Leiden Boston 2014 S 63 86 Steven Fine Hrsg The Arch of Titus From Jerusalem to Rome and Back Brill Leiden Boston 2021 Steven Fine Donals H Sanders Peter J M Schertz The Spoils of Jerusalem in color 000 oldid 237427407