www.wikidata.de-de.nina.az
Moses Gaster 16 September 1856 in Bukarest 5 Marz 1939 bei Abingdon England war sephardischer Oberrabbiner Chacham Englands 1887 1918 judischer Gelehrter und Volkskundler Moses Gaster 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGaster stammte aus einer angesehenen judischen Familie in Bukarest sein Grossvater war Grunder einer Synagoge und sein Vater niederlandischer Konsul in Rumanien Gaster ging in Bukarest auf das Gymnasium und studierte ab 1876 am judischen theologischen Seminar in Breslau bei Heinrich Graetz und Zacharias Frankel sowie an der Universitat Breslau Orientalistik Linguistik biblische Studien 1877 wurde er an der Universitat Leipzig mit einer Arbeit uber die historische Phonetik des Rumanischen promoviert 1878 war er in Berlin Mitglied eines Komitees das sich fur judische Emanzipation in Rumanien einsetzte 1880 kehrte er nach Bukarest zuruck wo er sich unter anderem mit rumanischer Volksliteratur befasste woruber er 1883 sein Magnum Opus veroffentlichte an dem er zehn Jahre gearbeitet hatte und Vorlesungen uber vergleichende Mythologie rumanische Sprache und rumanische Literatur an der Universitat hielt Ausserdem war er Generalinspektor der Schulen und im Lehrer Prufungsausschuss Er gehorte zu den ersten Chowewe Zion in Rumanien und war von 1882 bis 1884 in deren Zentralausschuss Wegen seines offentlichen Protestes gegen die antijudische Politik der rumanischen Regierung wurde er 1885 aus Rumanien vertrieben Er ging nach London war 1886 bis 1891 Lecturer fur Slawistik an der Universitat Oxford und war seit 1887 Rabbiner in der portugiesischen sephardischen Gemeinde in London trotz seiner aschkenasischen Abkunft Er war Leiter des Montefiore College in Ramsgate das er nach dem Vorbild des Breslauer Seminars organisierte Er hatte eine fuhrende Rolle in englischen judischen Kreisen und der englischen Zionistenbewegung Auch die rumanische Regierung rehabilitierte ihn ehrte ihn mit dem Verdienstorden und lud ihn zur Ruckkehr ein was er aber ausschlug 1891 erhielt er den rumanischen Ordre pour le Merite erster Klasse und er verfasste fur die rumanische Regierung einen Bericht uber das englische Schulsystem der auch in der Reform des Unterrichtswesens in Rumanien einflussreich war Er war der Vizeprasident des ersten Zionistenkongresses 1897 sowie des zweiten dritten vierten und siebten Kongresses Auf dem dritten Zionistenkongress 1899 in Basel hatte er mit Theodor Herzl eine heftige Auseinandersetzung wobei Gaster sich schliesslich argumentativ geschlagen geben musste Auf dem vierten Zionistenkongress London 1900 hatte Gaster zeitweise gemeinsam mit Max Nordau das Prasidium inne Moses Gaster war befreundet mit Sir Francis Montefiore 1860 1935 den er fur den Zionismus gewann Als Folklorist brachte Moses Gaster Erstausgaben hebraischer und samaritanischer Werke des fruhen Mittelalters heraus auch englische Ubersetzungen altjiddischer Literatur z B das Ma assebuch Seine Privatbibliothek war neben denen von Sassoon Seligmann oder Schocken eine der bedeutendsten der ersten Halfte des 20 Jhdts judischer Thematik und umfasste u a Tausende wertvoller hebraischer samaritanischer und slawischer Handschriften In der Sammlung mit uber 2000 Manuskripten waren auch uber 10 000 Fragmente aus der Genizah der Ben Ezrah Synagoge in Alt Kairo Im Zweiten Weltkrieg als die Sammlung in einem Londoner Keller ausgelagert war erlitt sie schwere Wasserschaden grosse Teile waren aber zuvor schon transkribiert 1954 wurde sie von der John Rylands Library der Universitat Manchester erworben Er war Prasident der Folklore Lore Society Prasident der Jewish Historical Society und Vizeprasident der Royal Asiatic Society Sein Neffe war der Physiker John Ziman Schriften BearbeitenStudies and Texts in Folklore Lore Magic Medieval Romance Hebrew Apocrypha and Samaritan Archaeology drei Bande London Maggs Brothers 1925 1928 Sammlung seiner Aufsatze Reprint New York 1971 Literatura populară romană Bukarest 1883 seine Geschichte der rumanischen Volksliteratur Chrestomaţia romană 2 Bande Brockhaus Leipzig Bukarest 1892 Ilchester Lectures on Greco Slavonic Literature and its relation to the folk lore of Europe during the Middle Ages London 1886 Vorlesungen Oxford The Samaritans Their history doctrines and literature Oxford University Press 1925 Samaritan oral law and ancient traditions The Search Publishing Company London 1932 The sword of Moses An ancient book of Magic London Dutt 1896 Herausgeber und Ubersetzer von ha Levi El Azar ben Asher The chronicles of Jerahmeel London Royal Asiatic Society 1899 Herausgeber The Exampla of the Rabbis London Leipzig Asia Pub Comp 1924 Herausgeber und Ubersetzer aus dem Jiddischen Ma aseh book book of Jewish tales and legends 2 Bande Philadelphia The Jewish Publication Society of America 1934 Herausgeber Hebrew illuminated Bibles of the IXth and Xth centuries codices or Gaster no 150 and 151 London Harrison and Sons 1901 Herausgeber The tittled Bible a model codex of the Pentateuch reproduced in facsimile from ms no 85 of the Gaster collection now in the British museum with a dissertation on the history of the tittles their origin date and significance London Maggs Brothers 1929 Jewish Folk Lore in the Middle Ages London 1887 History of the Ancient Synagogue of the Spanish and Portuguese Jews London 1901 Gedenkband zum 200 jahrigen Bestehen der Bevis Marks Synagoge Literatur BearbeitenElisabetha Manescu Moses Gaster viata si opera sa 1 2 3 John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 230 Stuart Cohen English Zionists and British Jews The Communal Politics of Anglo Jewry 1895 1920 Princeton University Press Princeton N J 1982 Geoffrey Alderman British Jewry since emancipation Buckingham The Univ of Buckingham Press 2014Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moses Gaster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Moses Gaster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie englischEinzelnachweise Bearbeiten Moses Gaster Yivo Encyclopedia Elisabetha Manescu Yivo Encyclopedia Suggested Reading Cacheprod Romania Elisabetha Manescu Moses Gaster OKAZII ROMANIA Elisabetha Manescu Moses Gaster original copy for collectionsNormdaten Person GND 119226723 lobid OGND AKS LCCN n50016001 VIAF 12428346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gaster MosesKURZBESCHREIBUNG RabbinerGEBURTSDATUM 16 September 1856GEBURTSORT BukarestSTERBEDATUM 5 Marz 1939STERBEORT bei Abingdon Oxfordshire Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moses Gaster amp oldid 191565359