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Die Torfgranke Chamaedaphne calyculata auch Zwerglorbeer oder Lederblatt genannt ist die einzige Art der Pflanzengattung Chamaedaphne innerhalb der Familie der Heidekrautgewachse Ericaceae 1 TorfgrankeTorfgranke Chamaedaphne calyculata SystematikKerneudikotyledonenAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Heidekrautgewachse Ericaceae Gattung ChamaedaphneArt TorfgrankeWissenschaftlicher Name der GattungChamaedaphneMoenchWissenschaftlicher Name der ArtChamaedaphne calyculata L Moench Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie und Phanologie 2 1 Phanologie 2 2 Die Torfgranke als Wirtspflanze fur Pilze 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Inhaltsstoffe und Nutzung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten nbsp Zweig mit wechselstandigen einfachen Laubblattern nbsp Blutenstand nbsp Zweig mit jungen Fruchten nbsp Torfgranke auf einem Schwingrasen hier in Litauen nbsp Illustration von Pierre Joseph Redoute in Traite des arbres et arbustes que l on cultive en France en pleine terre nbsp Torfgranke mit dem Pilz Exobasidium savileiDie Torfgranke ist ein immergruner und reich verzweigter Zwergstrauch der Wuchshohen von 40 bis uber 100 20 bis 150 1 Zentimetern erreicht Die Hauptaste sind aufrecht 1 Die Zweige sind aufsteigend bis ausgebreitet 1 Die rotlich gelbbraune Rinde der Zweige ist mit Schuppen bedeckt und behaart 1 Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten teils aufrechten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert 1 Der Blattstiel ist mit einer Lange von 1 5 bis 3 Millimetern relativ kurz 1 Die einfachen derben ledrigen steifen kahlen flachen Blattspreiten sind bei einer Lange von selten 1 bis meist 2 bis 5 Zentimetern sowie einer Breite von 1 bis 1 5 Zentimetern meist langlich bis elliptisch oder lanzettlich bis selten verkehrt eiformig seltener eiformig mit keilformiger Basis und gerundetem bis spitzem und fein stachelspitzigem oberen Ende 1 Der oft leicht umgebogen Blattrand ist ganzrandig bis feingekerbt oder gezahnt gezahnt gekerbt 1 Vor allem die matt oliv grune 1 Blattunterseite ist gelblich bis silbrig oder braunlich rostig beschuppt Die Blattoberseite ist dunkelgrun 1 Die uberwinternden Laubblatter werden braun bis bronzefarben bzw die Schuppen Generative Merkmale Bearbeiten Die 8 bis 20 hangenden Bluten befinden sich einseitig in einem endstandigen 4 bis 12 Zentimeter langen kurzen und braunlich schuppigen traubigen Blutenstand 1 Der dicht behaarte Blutenstiel ist mit einer Lange von 2 bis 5 Millimetern relativ kurz 1 Am Ende des Blutenstiels direkt unter der Blute befinden sich zwei Deckblatter kleiner als die normalen Blatter nach anderer Meinung reduzierte Blatter die auch wahrend der Fruchtreife noch vorhanden sind und laubblattahnlich sowie auf ihrer Aussenseite braunlich beschuppt sowie am Rand bewimpert sind 1 Die relativ kleinen meist zwittrig seltener funktionell eingeschlechtig Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf freien ledrigen Kelchblatter sind bei einer Lange von 1 5 bis 3 Millimetern breit dreieckig bis eiformig mit spitzem oberen Ende aussen braunlich beschuppt und bewimpert 1 Die funf weissen kahlen 5 bis 7 Millimeter langen Kronblatter sind auf etwa 3 4 ihrer Lange zylindrisch bis urnenformig verwachsen und der etwas verengte Schlund endet mit funf kurzen zuruckgebogenen Kronlappen 1 Es ist ein zehnlappiger Nektardiskus vorhanden 1 Es sind zehn kurze Staubblatter vorhanden sie uberragen die Blutenkrone nicht 1 Die weissen verbreiterten abgeflachten pfriemlichen kahlen Staubfaden verschmalern sich an ihrer Basis kurz abrupt 1 Die Staubbeutel besitzen am oberen Ende zwei aufrechte rohrige Anhangsel die so lang sind wie ihre Staubbeutel die sich am oberen Ende mit Poren offnen 1 Funf Fruchtblatter sind zu einem funfkammerigen oberstandigen Fruchtknoten verwachsen mit knapp vorstehendem Griffel und kleiner Narbe An der Frucht sind der bestandige Griffel der Kelch sowie die Deckblatter vorhanden Die mit einer Lange von 4 bis 6 Millimetern und einem Durchmesser von 3 bis 4 selten bis zu 5 Millimetern relativ kleinen oben etwas eingedruckt und abgeflacht rundlichen kahlen lappigen Kapselfruchte offnen sich lokulizid und enthalten viele 35 bis 50 Samen 1 Die braunlichen ungeflugelten Samen sind bei einer Lange von bis zu 1 Millimeter halbmond bis keilformig und abgeflacht 1 Die Samenschale ist streifig 2 Die Fruchte bleiben noch langer an der Pflanze stehen 3 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 11 es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 22 vor 1 5 Okologie und Phanologie BearbeitenPhanologie Bearbeiten Die Hauptblutezeit reicht in Mitteleuropa von April bis Juni im Spatsommer erfolgt oft eine zweite Blutezeit 6 in Nordamerika reicht sie von April bis Juli 1 Die Fruchte reifen in Nordamerika von Juli bis August 1 Im Sommer werden mit der Reife der Fruchte bereits die Blutenknospen fur das nachste Jahr angelegt 1 und die leeren Kapselfruchte bleiben noch sehr lange an der Zweig erhalten Die Torfgranke als Wirtspflanze fur Pilze Bearbeiten Die Nacktbasidien Exobasidium cassandrae und Exobasidium savilei befallen die Torfgranke Erstere kommt auf einzelnen Blattern vor letztere befallt die Jahrestriebe 7 Vorkommen BearbeitenDie Torfgranke ist zirkumpolar verbreitet Vorkommen existieren in Nordosteuropa insbesondere in Finnland Russland und im Baltikum in Nordasien und in Nordamerika Es gibt Fundortangaben fur Schweden Finnland Polen Belarus den europaischen Teil Russlands West sowie Ostsibirien die russischen Gebiete Habarovskij Region Primorje Oblast Amur Kamcatskij Magadanskaja sowie Oblast Sachalin die japanische Insel Hokkaido die Innere Mongolei und die chinesischen Provinzen Heilongjiang sowie Jilin die kanadischen Gebiet Northwest Territories Yukon Quebec Nova Scotia Ontario Prince Edward Island New Brunswick Neufundland und Labrador Saskatchewan Alberta Manitoba sowie British Columbia und ostlichen bis zentralen US Bundesstaaten Connecticut Indiana Maine Massachusetts Michigan New Hampshire New Jersey New York Ohio Pennsylvania Rhode Island Vermont Illinois Minnesota Wisconsin Maryland North Carolina sowie Virginia 8 1 In Polen sind geringe Vorkommen bekannt In Russland kommt die Torfgranke bis 68 30 nordlicher Breite vor 6 In Nordamerika gedeiht Chamaedaphne calyculata in den subarktischen bis borealen Torflandschaften Randern von moorigen Sumpfen und Fliessgewassern in Nadelwaldern Pocosin in Kustenebenen und bilden oft dichte Dickichte in Hohenlagen von 0 bis 1300 Metern 1 Die Torfgranke gedeiht meist in Hochmooren kommt in Schwingrasen vor sowie in Rauschbeer Kiefernbruchwaldern Seltener ist die Torfgranke in Zwischenmooren anzutreffen 9 In Deutschland sind keine naturlichen Vorkommen bekannt Dennoch wurde die Torfgranke in der deutschen Botanik behandelt da sie im ehemaligen Ostpreussen vorkommt 6 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basonym Andromeda calyculata durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 394 1 10 Die Gattung Chamaedaphne wurde 1794 mit der Neukombination der Art zu Chamaedaphne calyculata L Moench durch Conrad Moench in Methodus Plantas Horti Botanici et Agri Marburgensis Marburgi Cattorum Nova Libraria Academiae S 457 aufgestellt 1 8 10 Synonyme fur Chamaedaphne calyculata L Moench sind Andromeda calyculata var angustifolia Aiton Andromeda calyculata var latifolia Aiton Andromeda calyculata var nana Lodd Cassandra calyculata L D Don Cassandra calyculata var angustifolia Aiton A Gray Cassandra calyculata var latifolia Aiton F Seym Chamaedaphne calyculata var angustifolia Aiton Rehder Chamaedaphne calyculata var latifolia Aiton Fernald 1 10 Chamaedaphne calyculata ist die einzige Art der Gattung Chamaedaphne aus der Tribus Gaultherieae in der Unterfamilie Vaccinioideae innerhalb der Familie Ericaceae 8 Inhaltsstoffe und Nutzung BearbeitenDie Laubblatter sind giftig sie enthalten Andromedotoxin 6 Die Laubblatter wurden jedoch von den Indianern als Tees genutzt 1 11 Die Torfgranke wird gelegentlich als Zierpflanze verwendet Literatur BearbeitenNathaniel Lord Britton Addison Brown An Illustrated Flora of the Northern United States Canada and the British possessions Volume II Scribner 1913 S 686 f eingescannt auf biodiversitylibrary org Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 12 819644 1 S 157 Dorothy M Fabijan Chamaedaphne Linnaeus In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Chamaedaphne calyculata Linnaeus Moench S 508 textgleich online wie gedrucktes Werk Sally S Weeks Harmon P Weeks Jr Shrubs and Woody Vines of Indiana and the Midwest Purdue Univ 2012 ISBN 978 1 55753 610 5 S 26 f 415 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af Dorothy M Fabijan Chamaedaphne Linnaeus In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Oxford University Press New York und Oxford 2009 ISBN 978 0 19 534026 6 Chamaedaphne calyculata Linnaeus Moench S 508 textgleich online wie gedrucktes Werk Frucht und Samen sowie Blatter von Chamaedaphne calyculata bei University of Minnesota Datenblatt Chamaedaphne calyculata bei Northern Ontario Plant Database Marilena Idzojtic Dendrology Chamaedaphne calyculata bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c d Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 S 1654 1656 Svengunnar Ryman Ingmar Holmasen Pilze uber 1 500 Pilzarten ausfuhrlich beschrieben und in naturlicher Umgebung fotografiert Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig 1992 ISBN 3 87815 043 1 S 72 a b c Chamaedaphne calyculata im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 22 November 2022 Datenblatt Chamaedaphne calyculata bei Atlas roslin polnisch a b c Chamaedaphne calyculata bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 22 November 2022 Merritt Lyndon Fernald Alfred Charles Kinsey Edible Wild Plants 1958 Dover Pub 1996 ISBN 0 486 29104 9 S 308 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Torfgranke Chamaedaphne calyculata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chamaedaphne calyculata L Moench Torfgranke FloraWeb de Datenblatt Chamaedaphne calyculata bei S J Meades D Schnare K Lawrence C Faulkner Northern Ontario Plant Database Website Version 1 Januar 2004 des Algoma University College and Great Lakes Forestry Centre Sault Ste Marie Ontario Canada Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Torfgranke amp oldid 235949935