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Eine topologische Algebra ist eine mathematische Struktur Es handelt sich um eine Algebra in der Regel uber dem Korper K displaystyle mathbb K der reellen oder komplexen Zahlen die eine Topologie tragt so dass die algebraischen Operationen das heisst die Addition die Multiplikation und die skalare Multiplikation stetig sind Derartige Algebren deren prominenteste Vertreter Banachalgebren sind werden in der Funktionalanalysis untersucht Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Wichtige Klassen 2 1 Banachalgebren 2 2 Frechet Algebren 2 3 LMC Algebren 2 4 Lokalkonvexe Algebren 3 Eigenschaften 3 1 Q Algebren 3 2 Algebren mit stetigen Inversen 4 LiteraturDefinition BearbeitenEine topologische K displaystyle mathbb K nbsp Algebra ist eine K displaystyle mathbb K nbsp Algebra A displaystyle A nbsp so dass die Abbildungen A A A a b a b displaystyle A times A rightarrow A a b mapsto a b nbsp A A A a b a b displaystyle A times A rightarrow A a b mapsto a cdot b nbsp K A A l a l a displaystyle mathbb K times A rightarrow A lambda a mapsto lambda a nbsp stetig sind A displaystyle A nbsp ist damit ein topologischer Vektorraum auf dem eine stetige Multiplikation definiert ist Wichtige Klassen BearbeitenBanachalgebren Bearbeiten Hauptartikel Banachalgebra Die bekanntesten Beispiele sind normierte Algebren speziell Banachalgebren Insbesondere fur letztere wurde eine umfangreiche Theorie entwickelt Wichtige Spezialfalle sind C Algebren insbesondere Von Neumann Algebren und Gruppenalgebren L 1 G displaystyle L 1 G nbsp in der harmonischen Analyse Frechet Algebren Bearbeiten Hierbei handelt es sich um Algebren die bezuglich einer Folge p n n displaystyle p n n nbsp submultiplikativer Halbnormen einen Frechet Raum bilden Die Submultiplikativitat der Halbnormen sichert die Stetigkeit der Multiplikation Die C displaystyle mathbb C nbsp Algebra C X displaystyle C X nbsp aller stetigen Funktionen X C displaystyle X rightarrow mathbb C nbsp auf einem separablen lokalkompakten Hausdorffraums X displaystyle X nbsp wird zu einer Frechet Algebra wenn die Topologie durch die Halbnormen p n f sup x K n f x displaystyle textstyle p n f sup x in K n f x nbsp definiert wobei K n displaystyle K n nbsp eine Folge kompakter Mengen K n X displaystyle K n subset X nbsp ist fur die K n displaystyle K n nbsp im Inneren von K n 1 displaystyle K n 1 nbsp liegt und die X n N K n displaystyle textstyle X bigcup n in mathbb N K n nbsp erfullen C X displaystyle C X nbsp tragt dann die Topologie der kompakten Konvergenz und wird deshalb auch mit C c X displaystyle C c X nbsp bezeichnet Ist speziell X C n displaystyle X subset mathbb C n nbsp eine offene Menge so bildet die Algebra H X displaystyle H X nbsp der holomorphen Funktionen eine Unter Frechet Algebra von C c X displaystyle C c X nbsp Diese Algebren sind nicht normierbar also insbesondere keine Banachalgebren sie spielen in der Funktionentheorie mehrerer Veranderlicher eine Rolle LMC Algebren Bearbeiten Eine LMC Algebra oder auch lokal multiplikativ konvexe Algebra ist eine Algebra mit einer lokalkonvexen Topologie die von einer Familie submultiplikativer Halbnormen definiert wird Die Submultiplikativitat sichert die Stetigkeit der Multiplikation Die vollstandigen LMC Algebren nennt man auch Arens Michael Algebren sie konnen mittels der Arens Michael Zerlegung untersucht werden Sei X displaystyle X nbsp ein topologischer Raum und C X displaystyle C X nbsp die K displaystyle mathbb K nbsp Algebra der stetigen Funktionen X K displaystyle X rightarrow mathbb K nbsp mit der Topologie der punktweisen Konvergenz Diese wird von der Familie der submultiplikativen Halbnormen p x f f x displaystyle p x f f x nbsp wobei x X displaystyle x in X nbsp definiert Ist X displaystyle X nbsp uberabzahlbar so ist C X displaystyle C X nbsp keine Frechet Algebra Lokalkonvexe Algebren Bearbeiten Eine topologische Algebra heisst lokalkonvexe Algebra wenn ihre Topologie lokalkonvex ist Definitionsgemass sind LMC Algebren lokalkonvex aber die Topologie einer lokalkonvexen Algebra wird nicht zwingend von einer Familie submultiplikativer Halbnormen erzeugt Als Beispiel betrachten wir die Algebra C t displaystyle mathbb C t nbsp den Quotientenkorper des Polynomrings C t displaystyle mathbb C t nbsp Wir definieren fur n 1 displaystyle n geq 1 nbsp Funktionen w n Z R w n k 1 k n 1 k falls k 1 1 falls k 0 1 k k 1 n falls k 1 displaystyle w n mathbb Z rightarrow mathbb R w n k begin cases 1 k n 1 k amp text falls k leq 1 1 amp text falls k 0 1 k k 1 n amp text falls k geq 1 end cases nbsp Jedes Element f C t displaystyle f in mathbb C t nbsp kann als Funktion einer komplexen Variablen aufgefasst werden und hat als solche eine Laurent Entwicklung f t k a k t k displaystyle textstyle f t sum k infty infty a k t k nbsp Definiere nun die Halbnorm p n displaystyle p n nbsp auf C t displaystyle mathbb C t nbsp durch p n f k a k w n k falls f t k a k t k displaystyle textstyle p n f sum k infty infty a k w n k quad mbox falls quad f t sum k infty infty a k t k nbsp Man kann zeigen dass C t displaystyle mathbb C t nbsp mit den Halbnormen p n n displaystyle p n n nbsp eine lokalkonvexe Algebra ist die keine LMC Algebra ist Eigenschaften BearbeitenWichtige Eigenschaften von Banachalgebren ubertragen sich nicht auf allgemeinere Klassen So ist die automatische Stetigkeit von Homomorphismen von der Algebra in den Grundkorper die bei Banachalgebren gegeben ist bei Frechet Algebren ein offenes Problem Andere typische Eigenschaften von Banachalgebren sind in allgemeineren Situationen zusatzlich zu fordern Das fuhrt dann zu weiteren Klassen von Algebren Q Algebren Bearbeiten Eine topologische Algebra A displaystyle A nbsp mit Einselement heisst Q Algebra wenn die Menge A 1 displaystyle A 1 nbsp der invertierbaren Elemente offen ist Eine topologische Algebra mit Einselement ist genau dann eine Q Algebra wenn das Innere von A 1 displaystyle A 1 nbsp nicht leer ist Das Spektrum eines Elements a displaystyle a nbsp einer Q Algebra das heisst die Menge l C l 1 a A 1 C displaystyle lambda in mathbb C lambda cdot 1 a notin A 1 subset mathbb C nbsp ist kompakt Jede Banachalgebra ist eine Q Algebra die Frechet Algebra C c R displaystyle C c mathbb R nbsp ist keine Q Algebra Algebren mit stetigen Inversen Bearbeiten Ist in einer topologischen Algebra A displaystyle A nbsp mit Einselement die Abbildung A 1 A 1 x x 1 displaystyle A 1 rightarrow A 1 x rightarrow x 1 nbsp stetig so sagt man A displaystyle A nbsp sei eine Algebra mit stetigen Inversen Das obige Beispiel C t displaystyle mathbb C t nbsp einer lokalkonvexen Algebra hat keine stetigen Inversen Man kann mittels der Arens Michael Zerlegung zeigen dass LMC Algebren stetige Inversen haben Literatur BearbeitenEdward Beckenstein Lawrence Narici Charles Suffel Topological algebras North Holland Publishing Company 1977 ISBN 0 7204 0724 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Topologische Algebra amp oldid 194700724