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Toll ist der Name eines baltischen Adelsgeschlechts Zweige der Familie bestehen gegenwartig fort Stammwappen derer von Toll Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Historischer Guterbesitz 3 Angehorige 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht beginnt seine gesicherte und ununterbrochene Stammreihe mit Lucas Toll dessen Mutter nach Wittenberg geflohen war und der 1544 an der Leucorea studierte schliesslich mit Magnus von Holstein als dessen Kanzlei Junker nach Oesel kam und 1560 mit Medel ebd belehnt wurde Die These Klingspors es handele sich um ein den Brederode stammverwandtes uradeliges Geschlecht aus Holland 1 gilt als unbelegt Wahrscheinlicher wenn auch ebenfalls unbewiesen ist eine bereits fruhere Anwesenheit auf Oesel wo Namenstrager Tolle Tulle oder Tule seit dem 14 Jahrhundert urkundlich auftraten Die Deszendenz des obigen Lucas Toll zu Medel welcher seit 1554 bischoflicher Landschreiber war teilte sich in zahlreiche Linien Aus der Linie Arromois erhielt der schwedische Major Carl Friedrich von Toll 1741 im Jahre 1723 die schwedische Adelsnaturalisation mit Introduzierung bei der Adelsklasse auf dem Ritterhaus Nr 1777 2 Des zuvor genannten Enkel der schwedische Oberstleutnant und Erbherr auf Etola Carl Friedrich von Toll 1766 1837 wurde 1818 bei der Adelsklasse der finnischen Ritterschaft immatrikuliert Nr 113 Die Linie ist 1871 im Mannesstamm erloschen Aus der Linie Kusenom wurde der schwedische Major und Erbherr auf Aminne Olsbole und Kourla Carl Friedrich von Toll 1718 1784 gemeinsam mit seinen Vettern den Brudern Erik Ludwig von Toll schwedischer Stabsrittmeister Carl Gustav von Toll 1741 1817 schwedischer Leutnant und Johann Christopher von Toll 1743 1817 schwedischer Oberjagermeister und nachmaliger Generalleutnant im Jahre 1772 bei der Adelsklasse der schwedischen Ritterschaft Introduziert Nr 2078 Zuletztgenannter wurde 1799 in den schwedischen Freiherrnstand gehoben und 1800 bei der Freiherrnklasse der Ritterschaft introduziert Nr 314 weiterhin 1814 in den schwedischen Grafenstand gehoben und 1815 bei der Grafenklasse der Ritterschaft introduziert Nr 127 Der schwedische Major Kammerherr und Oberadjutant des Konigs Philipp Adam von Toll 1782 1865 Sohn des oben genannten Carl Gustav von Toll wurde 1813 in den schwedischen Freiherrnstand gehoben und bei der Freiherrnklasse der Ritterschaft introduziert Nr 314 B Im Oktober 1855 hat das Gesamtgeschlecht mit Senatsukas Nr 7867 die russische Anerkennung zum Fuhren des Baronstitels erhalten Infolgedessen erging fur die ebenfalls der Linie Kusenom angehorenden Bruder den preussischen Hauptmann a D und oldenburgischen Kammerherrn Ernst von Toll und den preussischen Leutnant im Dragoner Regiment Nr 19 nachmaliger Generalmajor Hans von Toll 1859 in Berlin durch Allerhochste Kabinettsorder 1873 die preussische Genehmigung zur Fuhrung des Freiherrntitels Erstgenannter erhielt noch selben Jahres auch die dahingehende oldenburgische Anerkennung Aus der Linie Medel wurde der Erbherr auf Alt Harm und Habbat Christoffer Friedrich von Toll nebst seinem Neffen dem russischen Leutnant und Erbherrn auf Wissust und Tilsit 1746 bei der Estlandischen Ritterschaft zuletzt genannter zudem 1747 auch bei der Livlandischen Ritterschaft immatrikuliert Bereits im Jahr 1741 wurde Ebbe Ludwig von Toll Erbherr auf Arromois und Paunkull bei der Oeselschen Ritterschaft sowie ebenfalls 1746 bei der Estlandischen Ritterschaft immatrikuliert Die Nachfahren der Bruder Georg von Toll 1731 Erbherr auf Karky und Wesselsdorf und Friedrich von Toll 1720 Erbherr auf Karrinom und Wattel wurden ebenfalls 1741 bzw 1746 bei der Oeselschen bzw Estlandischen Ritterschaft immatrikuliert Der der Linie Wesselsdorf angehorende russische General Karl Wilhelm von Toll 1777 1842 wurde 1814 in Schonbrunn in den osterreichischen Freiherrnstand gehoben 1829 erfolgte seine Hebung in den russischen Grafenstand Ihm hatte Tolstoi in seinem Hauptwerk Krieg und Frieden ein literarisches Denkmal gesetzt Eine Linie des Geschlechts siedelte nach Argentinien aus Friederike Luise Schwarzlose 1827 1897 Adoptivtochter von Ludwig Ernst Philipp von Toll 1775 1851 wurde im September 1846 unter Beigabe des Tollschen Namens und Wappens in den preussischen Adelstand gehoben Sie vermahlte sich im Oktober 1846 mit dem preussischen Major Leopold von Versen 1791 1868 3 4 Historischer Guterbesitz BearbeitenDie Familie war im Baltikum umfassend begutert so auf Oesel Arromois Arrust Calli Joggis Kachtla Karky 1648 1772 Kusenom Lihasoo Medel Alt Nempa Nenna Pechtel Piddul Pychla Sellie Siksaar und Wessendorf in Estland Essemaggi Alp Arrokull 1820 1919 Birkas Etz Habbat Alt Harm Hordel Karrinom Kiwidepah Kuckers bis 1919 Meyris Niens Pargenthal Perifer bis 1919 Rosenthal Ruil Thula Undel Walling Wattel und Wodja bis 1919 in Livland estnischer Distrikt Abenkat 1729 1730 Linnamaggi 1798 Neu Pigant 1806 Tilsit 1765 1803 und Wissest 1750 1765 lettischer Distrikt Hilchensfahr 1839 Selsau 1649 und Taubenhof 1727 nbsp Herrenhaus Kuckers 2010 nbsp Herrenhaus Arrokull 2012 nbsp Herrenhaus Essemaggi 2010 Angehorige BearbeitenGeorg Heinrich von Toll 1692 1763 hessischer Generalleutnant und Kommandant von Marburg Johann Christopher von Toll 1743 1817 schwedischer Feldmarschall und Politiker Ludwig Ernst Philipp von Toll 1775 1851 preussischer Generalleutnant Karl Wilhelm von Toll 1777 1842 russischer General der Infanterie und Mitglied des Reichsrats Karl von Toll 1801 1869 preussischer Generalleutnant Robert von Toll 1802 1876 estnischer Landrat und Historiker Offizier der kaiserlich russischen Armee Harald von Toll 1848 1909 estlandischer Ritterschaftssekretar und Stadtverordneter in Reval Paul von Toll 1849 1924 preussischer Generalmajor Eduard von Toll 1858 1902 russischer Polarforscher nbsp Johann Christopher von Toll 1743 1817 nbsp Karl Wilhelm von Toll 1777 1842 nbsp Eduard von Toll 1858 1902 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der untitulierten und Barone von Toll im Baltischen WappenbuchDas Stamm und freiherrliche Wappen 5 ist gespalten und zeigt vorn in Gold einen silber gekronten roten Lowen hinten in Silber einen blauen Schragrechtsstrom Auf dem gekronten Helm mit rechts blau silbernen und links rot goldenen Decken ein geschlossener schwarzer Flug 1 Einzelne Linien der Familie fuhren eine abweichende Tingierung Die russischen Geschlechter Lewaschow Swetschin und Jaschontow fuhren ein identisches Wappen das sich in einem mutmasslichen gemeinsamen Stammvater einem Ritter Doll begrundet Das schwedische freiherrliche und grafliche Wappen 1799 1813 1814 ist innerhalb eines goldenen Schildrandes gespalten rechts im von Rot und Silber geteilten Feld ein gekronter roter Lowe links im von Silber und Rot geteilten Feld ein blauer Schragrechtsstrom Zwei Helme ohne Decken auf dem rechten ein geschlossener goldener Flug auf dem linken zwei wachsende geharnischte Arme mit den blossen Handen gemeinsam einen mit sieben naturlichen Pfauenfedern bestuckten Spiegel an einem silbernen Stiel haltend Als Schildhalter rechts einen um Haupt und Lende grunbekranzten Wilden Mann mit der rechten eine holzerne Keule aufsetzten links einen aufsteigenden widersehenden Rappen 1 Wahlspruch Standhaftigkeit Das osterreichische freiherrliche Wappen 1814 ist im Schild dem Stammwappen identisch jedoch mit drei Helmen daruber Auf dem rechten mit rot goldenen Decken ein wachsender gekronter goldener Lowe auf dem mittleren rechts mit rot goldenen links mit rot silbernen Decken ein schwarzer Doppeladler auf dem linken mit rot silbernen Decken ein geschlossener je mit einem silbernen Schragrechtsstrom belegter Flug Als Schildhalter zwei Geharnischte die Helme mit offenem Visier mit roten Straussenfedern bestuckt in der ausseren Hand je eine Turnierlanze haltend nbsp Wappen der Grafen von Toll im Baltischen WappenbuchDas russische grafliche Wappen 6 1829 ist schraggeviert belegt mit einem Herzschild Stammwappen Oben in Gold der russische Reichsadler mit goldeingefasstem blauem Brustschild mit den Initialen N I Nikolaus I rechts in Blau ein abgeledigtes lateinisches Kreuz uber einem gesturzten goldenen Halbmond Links in Silber ein gruner Lorbeerkranz unten in Rot auf grunen Ebene links ein Zeltlager rechts mehrere Zelte dazwischen auf einem Rappen mit roter Schabracke galoppierend ein Schwertschwingender Geharnischter Drei Helme rechts wie 1814 auf dem mittleren rechts mit rot goldenen links mit rot silbernen Decken der russische Reichsadler wachsend links wie 1814 Die Schildhalter wie 1814 Wahlspruch Gott ist meine Zuversicht Das Wappen 1846 ist geviert 1 und 4 in Rot ein goldgekronter goldener Lowe 2 und 3 in Silber ein blauer Schragrechtsstrom Auf dem Helm mit rot silbernen und rot goldenen Decken ein rechtsgekehrter geschlossener goldener Flug 3 Literatur BearbeitenDeutschbaltisches biographisches Lexikon 1710 1960 Hrsg von Wilhelm Lenz Bohlau Koln Wien 1970 S 805 Genealogisches Handbuch burgerlicher Familien Band 36 C A Starke Verlag Gorlitz 1922 S 563 564 Ahnentafel v Toll Genealogisches Handbuch des Adels C A Starke Verlag Limburg an der Lahn Adelslexikon Band 14 Band 131 der Gesamtreihe 2003 S 476 479 Genealogisches Handbuch der graflichen Hauser B 2 Band 23 der Gesamtreihe 1960 S 447 451 Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Teil 2 1 2 Estland Gorlitz 1930 S 422 439 Genealogisches Handbuch der Oeselschen Ritterschaft Tartu 1935 herausgegeben durch Nicolai von Essen S 361 384 683 und 707 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser Justus Perthes Gotha 1875 1879 S 860f E 1882 S 853f 1913 Stammreihe bis 1941 Fortsetzungen August Wilhelm Hupel Materialien zu einer lieflandischen Adelsgeschichte In Nordische Miscellaneen Teil 15 17 Riga 1788 S 266 271 Leopold von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie Band 3 Berlin 1858 S 21 J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bauer amp Rapse Nurnberg Otto Titan von Hefner Der Adel des Konigreichs Preussen III Band 2 Abteilung 1 Teil 1857 S 414 Tfl 459 Konrad Blazek George Adalbert von Mulverstedt Preussische Grafen und Freiherren Erganzungen VII Band 2 Abteilung Erganzungsband 1886 S 47 Tfl 32 Maximilian Gritzner Der Adel der Russischen Ostseeprovinzen Die Ritterschaft III Band 11 Abteilung 1 Teil 1898 S 114 208 459 u 501 Tfln 26 58 188 189 u 210 Christopher von Toll Die Herkunft der Familie von Toll In Der Herold NF 8 1975 77 S 91 102 Christopher von Toll Die Familie von Toll Eine Adelsfamilie im Ostseeraum In Nils Jorn Haik Thomas Porada Hrsg Lebenswelt und Lebenswirklichkeit des Adels im Ostseeraum Verlag Dr Kovac Hamburg 2009 ISBN 978 3 8300 4600 4 Weblinks BearbeitenGustaf Elgenstierna Den introducerade svenska adelns attartavlor Stockholm 1925 1936 Grevliga atten Toll nr 127 Adliga atten Toll nr 1777 und Adliga och friherrliga atterna Toll nr 2078 och 314 auf adelsvapen wiki schwedisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Carl Arvid Klingspor Hrsg Baltisches Wappenbuch mit Zeichnungen von Adolf Matthias Hildebrandt Stockholm 1882 S 93 Tfl 117 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Leipzig 1770 S 243 a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Neunter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1915 S 951 952 Egmont und Friedrich von Versen Geschichte des Geschlechts v Versen und v Fersen Band 1 Berlin 1885 S 489 Wappen der untitulierten und Barone von Toll Russisch grafliches Wappen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toll Adelsgeschlecht amp oldid 234571037