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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Theopompos Begriffsklarung aufgefuhrt Theopompos von Chios griechisch 8eopompos Theopompos um 378 377 v Chr auf Chios zwischen 323 und 300 v Chr wahrscheinlich in Alexandria war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber und Rhetor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausgaben und Ubersetzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenIn fruher Jugend scheint Theopompos einige Zeit in Athen verbracht zu haben gemeinsam mit seinem Vater der wegen seiner Sympathien fur Sparta aus Chios verbannt war Hier wurde er ein Schuler des Isokrates und machte schnell Fortschritte in der Rhetorik es wird berichtet dass Isokrates zu sagen pflegte Ephoros von Kyme brauche den Sporn Theopompos hingegen Zugel 1 Anfangs scheint Theopompos epideiktische Reden verfasst zu haben in denen er solch eine Fertigkeit erlangte dass er 352 351 den von Artemisia II zu Ehren ihres Ehemanns gestifteten Preis fur Redekunst erhielt obwohl Isokrates unter den Wettbewerbern war Es soll der Rat seines Lehrers gewesen sein der schliesslich seine Zukunft als Historiker bestimmte eine Karriere fur die er durch seinen Vater und seine umfangreichen Kenntnisse der Menschen und Orte besonders geeignet sei Durch die Einflussnahme Alexanders des Grossen konnte er um 333 v Chr nach Chios zuruckkehren wo er eine Zeit lang der Anfuhrer der aristokratischen Partei seiner Vaterstadt war Nach Alexanders Tod wurde er erneut verbannt nahm Zuflucht bei Ptolemaios I in Agypten wo er anscheinend recht kuhl empfangen wurde Sein Todesjahr ist unbekannt Werk BearbeitenDie Schriften des Theopompos sind hauptsachlich historischer Natur und werden von spateren Autoren haufig zitiert Zu ihnen gehoren ein Auszug von Herodots Geschichte dessen Echtheit zweifelhaft ist die Hellenika Hellenikai istoriai die Geschichte Philipps Philippikai istoriai sowie verschiedene Lobschriften und mahnende Texte darunter vor allem der Brief an Alexander Von seinen Werken waren bis 1907 nur wenige Fragmente bekannt Das Papyrus Fragment eines griechischen Geschichtsschreibers des 4 Jahrhunderts von Bernard Pyne Grenfell und Arthur Surridge Hunt entdeckt und von ihnen in den Oxyrhynchus Papyri Band 5 Oxford 1908 publiziert siehe Hellenika Oxyrhynchia wurde von Eduard Meyer Ulrich von Wilamowitz Moellendorff und Georg Busolt als Teil der Hellenika angesehen Diese Identifikation wurde von Friedrich Blass John Bagnell Bury E M Walker und anderen angezweifelt von denen die meisten das Fragment bei dem es sich um einen umfangreichen Bericht uber das Jahr 395 v Chr handelt Kratippos zuschreiben Jungst ist jedoch auch Bruno Bleckmann wieder fur Theopompos als Autor eingetreten Die Hellenika behandelt die Geschichte Griechenlands in zwolf Buchern von 411 v Chr das Jahr in dem Thukydides abbricht bis 394 v Chr dem Jahr der Schlacht von Knidos vgl Diodor 13 42 mit 14 84 Eine wesentlich starker ausgearbeitete Schrift war die Geschichte von Philipps Regierung 360 336 mit Abschweifungen uber die Namen und Sitten der verschiedenen Volker und Lander uber die er so viele Gelegenheiten zu sprechen hatte dass Philipp V spater den Umfang der Geschichte von 58 auf 16 Bucher reduzierte indem er die Teile wegliess die keine Beziehung zu Makedonien hatten Der romische Historiker Pompeius Trogus von dessen Historiae Philippicae der Auszug von Marcus Iunianus Iustinus existiert hat viel von diesem Werk Theopompos abgeleitet 53 Bucher gab es noch zur Zeit des Photios 9 Jahrhundert der seinerseits einen Auszug des 12 Buchs hinterliess Verschiedene Fragmente hauptsachlich Anekdoten und Zusammenfassungen verschiedener Art zu den Charakteren von Landern und Individuen wurden von Athenaios Plutarch und anderen uberliefert Plutarch benutzte den Abschnitt Uber die athenischen Demagogen aus dem 10 Buch der Philippika der bittere Angriffe auf viele athenische Staatsmanner enthalt spater frei in einigen seiner Biographien Der Angriff auf Platon und die Abhandlung Uber Pietat die manchmal als getrennte Werke gesehen werden waren vielleicht nur zwei der vielen Abschweifungen in der Geschichte Philipps einige Autoren haben ihre Authentizitat bezweifelt Vom Brief an Alexander besitzen wir ein oder zwei Fragmente die von Athenaios zitiert werden in denen die Sittenlosigkeit und Ausschweifungen des Harpalos streng getadelt werden Der verleumderische Angriff auf die drei Stadte Athen Sparta und Theben wurde jedoch von seinem Gegner Anaximenes von Lampsakos unter Theopompos Namen veroffentlicht Die Natur der erhaltenen Fragmente erzeugt unterschiedlichste Kritik der Antike an Theopompos Ihr Stil ist klar und rein voller ausgewahlt deutlicher Ausdrucke ihnen mangelt aber Gewicht und Wurde Die kunstvolle Einheitlichkeit der Geschichte Philipps leidet schwer unter den bereits erwahnten haufigen und langen Abschweifungen Ein weiterer Fehler des Theopompos war seine exzessive Vorliebe fur romantische und unglaubliche Geschichten eine Sammlung dieser Art wurde spater produziert und unter seinem Namen veroffentlicht Auch wurde er in der Antike wegen seiner Makeleien schwer gerugt und quer durch die Fragmente ist kein Merkmal auffalliger als dieses Im Ganzen scheint er jedoch halbwegs unvoreingenommen zu sein Philipp selbst tadelt er streng wegen Trunkenheit und Sittenlosigkeit wahrend Demosthenes sein ganzes Lob erhalt Siehe auch Meropis Ausgaben und Ubersetzungen BearbeitenDie uberlieferten Fragmente von Theopompos sind zu finden bei Felix Jacoby Die Fragmente der griechischen Historiker FGrHist Nr 115 Eine englische Ubersetzung der historischen Fragmente bietet Shrimpton siehe unter Literatur Jorg Dieter Gauger Barbara Gauger Hrsg Fragmente der Historiker Theopomp von Chios Hiersemann Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7772 1000 1 deutsche Ubersetzung der historischen Fragmente Literatur BearbeitenMichael Attyah Flower Theopompus of Chios History and Rhetoric in the Fourth Century BC Clarendon Press Oxford 1994 ISBN 0 19 814079 7 zugleich Diss 1986 Kurt von Fritz The historian Theopompos His political convictions and his conception of historiography In American philological review 46 1941 S 765 787 Italo Lana L utopia di Teopompo In Paideia Rivista letteraria di informazione bibliografica 6 1951 ISSN 0030 9435 S 3 22 Richard Laqueur Theopompos 9 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band II 10 Stuttgart 1934 Sp 2176 2223 Arnaldo Momigliano Teopompo In Derselbe La storiografia greca Turin 1982 S 174 203 Heinz Gunther Nesselrath Theopomps Meropis und Platon Nachahmung und Parodie In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft 1 1998 S 1 8 gfa gbv de PDF Carlo Scardino Theopompos von Chios In Bernhard Zimmermann Antonios Rengakos Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 2 Die Literatur der klassischen und hellenistischen Zeit C H Beck Munchen 2014 ISBN 978 3 406 61818 5 S 633 635 Gordon S Shrimpton Theopompus the Historian McGill Queen s University Press Montreal u a 1991 ISBN 0 7735 0837 6 Gabriella Ottone Per una nuova edizione dei frammenti di Teopompo di Chio riflessioni su alcune problematiche teoriche e metodologiche In Ktema Civilisations de l Orient de la Grece et de Rome antiques 29 2004 S 129 143 ISSN 0221 5896 Weblinks BearbeitenJona Lendering Theopompus In Livius org englisch Anmerkungen Bearbeiten Marcus Tullius Cicero Brutus 204 Normdaten Person GND 118756931 lobid OGND AKS LCCN nr90005938 VIAF 24448325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME TheopomposALTERNATIVNAMEN 8eopompos griechisch Theopompos von ChiosKURZBESCHREIBUNG griechischer Geschichtsschreiber der AntikeGEBURTSDATUM zwischen 378 v Chr und 377 v Chr GEBURTSORT ChiosSTERBEDATUM zwischen 323 v Chr und 300 v Chr STERBEORT unsicher Alexandria Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theopompos amp oldid 235551279