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Der Tamarindenbaum Tamarindus indica auch Indische Dattel oder Sauerdattel genannt ist die einzige Art der Pflanzengattung Tamarindus in der Unterfamilie der Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae oder Leguminosae Er ist in Afrika und angrenzenden Gebieten weit verbreitet und wird in vielen Gebieten angebaut TamarindenbaumTamarindenbaum Tamarindus indica SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae Tribus DetarieaeGattung TamarindusArt TamarindenbaumWissenschaftlicher Name der GattungTamarindusL Wissenschaftlicher Name der ArtTamarindus indicaL Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung 2 Beschreibung 2 1 Vegetative Merkmale 2 2 Generative Merkmale 3 Herkunft und Verbreitung 4 Verwendung 5 Trivia 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAbgrenzung BearbeitenIn anderen Weltregionen existieren weitere Baume die in ihrem Trivialnamen oder Artnamen die Bezeichnung Tamarinden enthalten Dazu zahlen die Samttamarinden oder Tamarindenpflaumen Dialium guineense Dialum indum Dialium holtzii Dialium orientale Dialium aubrevillei und Dialium cochinchinense u a oder die Wilde Tamarinde Lysiloma latisiliquum sowie die Spanische Tamarinde Vangueria madagascariensis und die Manila Tamarinde Pithecellobium dulce weiter auch die Bergakazie Brachystegia tamarindoides Beschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes mit Blutenknospen und offener Blute nbsp Zweig mit gefiederten Laubblattern und Blutenstanden nbsp Hulsenfruchte und SamenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Tamarindenbaum wachst als immergruner langsam wachsender Baum mit einer dichten Krone der Wuchshohen von 30 Meter erreicht Der Stammdurchmesser kann bis zu 2 Meter erreichen Die raue Borke ist grau bis grau schwarz und flach rissig Die Rinde junger Zweige ist behaart Er besitzt im Alter glatte braun schwarze Aste Die kurz gestielten paarig gefiederten Laubblatter weisen eine Lange von 5 bis 12 selten bis 16 cm auf und enthalten 20 bis 40 Fiederblattchen Diese meist unbehaarten eiformigen oder langlichen bis elliptischen und ganzrandigen Fiederblattchen mit abgerundeter oder abgestumpfter Spitze sitzen fast mit der rundlichen Basis an der Rhachis Sie haben eine Lange von 12 bis 30 mm und eine Breite von 4 bis 11 mm und werden zur Nacht zusammengefaltet Schlafstellung reagieren aber nicht auf Beruhrung Die schmal eiformigen Nebenblatter am Blattgrund fallen schon fruh ab Generative Merkmale Bearbeiten Die achsel oder endstandigen traubigen Blutenstande sind 1 bis 15 selten bis 22 cm lang Die duftenden Bluten sind zwittrig mit doppelter Blutenhulle Die Blutenknospen sind rot Der Blutenbecher Hypanthium ist 3 bis 5 mm lang Die Blutenhulle besteht aus vier zuruckgebogenen weissen bis hellgelben Kelchblattern und drei weissen oder orange gelben Kronblattern mit rotlicher Venatur zwei sind reduziert und minimal borstenformig Es sind nur drei fruchtbare Staubblatter und vier bis funf kurzere Staminodien vorhanden die in ihren unteren Halften miteinander verwachsene Staubfaden besitzen Der oberstandige leicht behaarte und langliche Fruchtknoten mit vielen Samenanlagen ist gestielt mit langem bogigem Griffel mit kopfiger Narbe Es sind bei den Bluten zwei Vorblatter und ein Deckblatt vorhanden die fruh abfallen 1 Die geraden bis gekrummten oft fast zylindrischen geschwollenen fleischigen hellbraunen holzig ledrigen und abgerundeten um die Samen etwas eingeschnurte Hulsenfruchte weisen eine Lange von 3 bis 15 cm und einen Durchmesser von 2 bis 4 cm auf Sie offnen sich nicht Im Inneren befindet sich ein dunkelbraun rotliches saftiges sirupiges und susses bis saueres Fruchtfleisch das reich an Weinsaure ist in welchem die Samen liegen 2 Die Fruchte enthalten zwei bis zehn Samen Die kokosbraunen rhomboiden oder langlichen bis rundlichen und etwas abgeflachten Samen besitzen eine Grosse von etwa 11 bis 17 10 bis 12 mm Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 26 oder 28 3 Herkunft und Verbreitung BearbeitenDie ursprungliche Heimat des Tamarindenbaumes liegt in Ostafrika Bereits in prahistorischer Zeit gelangte er nach Indien von wo aus er als Nutzpflanze in alle trockeneren Gebiete der Tropen und Subtropen verbreitet wurde u a Sud und Ostasien Mittelmeerraum Sudamerika Verwendung Bearbeiten Hauptartikel Tamarinde In tropischen Regionen wird der Tamarindenbaum als Zier und Nutzpflanze essbare Fruchte kultiviert Das ausserst harte Holz wird in der Tischlerei verwendet doch allein zur Nutzholzproduktion wird er aufgrund seines langsamen Wachstums nur selten angebaut Die Tamarinden Hulsen konnen roh gegessen oder als Wurzmittel fur verschiedenste Speisen verwendet werden wie Saucen In asiatischen sowie sudamerikanischen Regionen insb Kolumbien wird die Frucht zur Herstellung von Sussigkeiten verwendet beispielsweise dem mexikanischen Pulparindo Tamarindeneis und saft in Peru Die Pulpe ist in der Worcestershiresauce enthalten Die Anwesenheit von Tanninen und anderen Farbemitteln in der Samenschale macht die Samen ungeeignet fur den Verzehr aber sie werden nach Einweichen und Kochen in Wasser und geschalt essbar Tamarindenkernpulver ist ein wichtiges Leimungsmaterial in der Textil Papier und Juteindustrie 4 Junge Blatter und Bluten konnen roh oder als Gemuse gegessen werden Beispielsweise ist in der indischen Stadt Hyderabad gekochtes Hammelfleisch mit Tamarindenblattern Urdu Chugur ka Salan Telugu Chinta Chiguru Mamsam eine beliebte saisonale Spezialitat 5 Trivia BearbeitenIn seiner Kurzgeschichte The Raffle schrieb der spatere Nobelpreistrager V S Naipaul 1957 Ubersetzung Karin Graf 1981 Grundschullehrer in Trinidad werden nicht gut bezahlt aber sie durfen ihre Schuler schlagen so viel sie wollen Mr Hinds mein Lehrer schlug gern und oft Auf dem Regal unter The Last of England verwahrte er vier oder funf Tamarindengerten Sie eignen sich gut zum Schlagen Sie sind elastisch sie brennen und sie halten Im Schulhof stand eine Tamarinde Siehe auch BearbeitenListe der Kuchenkrauter und GewurzpflanzenLiteratur BearbeitenR K Brummitt A C Chikuni J M Lock amp R M Polhill Leguminosae in der Flora Zambesiaca Volume 3 2007 Tamarindus indica online Kurzbeschreibung in der Flora of Pakistan L K Lim Edible Medicinal and Non Medicinal Plants Volume 2 Fruits Springer 2012 ISBN 978 94 007 1763 3 S 879 901 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tamarindenbaum Tamarindus indica Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gernot Katzer Tamarindus indica online Tamarindus indica In U Brunken M Schmidt S Dressler T Janssen A Thiombiano G Zizka West African plants A Photo Guide Forschungsinstitut Senckenberg Frankfurt am Main 2008 Tamarindus indica bei Useful Tropical Plants abgerufen am 21 Oktober 2018 Einzelnachweise Bearbeiten J H Ross Flora of Southern Africa Vol 16 Pt 2 Bot Res Inst 1977 S 37 ff online auf biodiversitylibrary org abgerufen am 21 Oktober 2018 Shiu ying Hu Food Plants of China The Chinese University Press Hong Kong 2005 ISBN 962 201 860 2 Tamarindus indica bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis E De Caluwe K Halamova P Van Damme Tamarind Tamarindus indica L A Review of Traditional Uses Phytochemistry and Pharmacology In ACS Symposium Series 23 1 2010 doi 10 1021 bk 2009 1021 ch005 Bilkees I Latif The essential Andhra Cookbook New Delhi u a Penguin 1999 S 84 85 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tamarindenbaum amp oldid 231917593