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Streitwald ist ein Ortsteil der Stadt Frohburg im Landkreis Leipzig Freistaat Sachsen Zu Streitwald gehort der deutlich altere mit ihm zusammengewachsene westliche Nachbarort Wolftitz der 1934 eingemeindet wurde StreitwaldStadt FrohburgKoordinaten 51 2 N 12 34 O 51 03939 12 57306 169 Koordinaten 51 2 22 N 12 34 23 OHohe 169 mEinwohner 282 31 Dez 2020 1 Eingemeindung 4 April 1973Postleitzahl 04654Vorwahl 034348Streitwald Sachsen Lage von Streitwald in SachsenWyhra Furt in StreitwaldWyhra Furt in Streitwald Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Wolftitz 2 2 Streitwald 2 3 Gemeinsame Geschichte 3 Verkehr 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenStreitwald und der mit dem Ort zusammengewachsene Ortsteil Wolftitz liegen sudostlich von Frohburg in der Aue der Wyhra Ostlich des Ortsteils liegt das namengebende Waldgebiet Streitwald Streitwald und Wolftitz gehoren zum Kohrener Land Geschichte BearbeitenWolftitz Bearbeiten nbsp Teich mit Schloss WolftitzSeit dem 7 Jahrhundert war das Gebiet um Wolftitz und Gnandstein von Sorben besiedelt Um das Jahr 800 sollen diese zu ihrem Schutz die Wolfsburg eine kleine stark befestigte Anlage erbaut haben Der Ortsname Wolftitz ist sorbischen Ursprungs Im Jahr 1102 ubernahm Markgraf Wiprecht von Groitzsch die Wolfsburg Er beauftragte Abt Windolf vom Kloster Pegau die Wolfsburg als Abtei einzurichten Sie diente dem Schutz der Geistlichkeit und der Verbreitung des christlichen Glaubens unter den Sorben Weiterhin wurde in dieser Zeit die Abtmuhle abseits der Burg an der Furt uber die Wyhra errichtet 1103 entstand in der Aue der Wyhra in unmittelbarer Nahe der Abtmuhle das frankische Dorf Eppinhain 2 zu der die Muhle ursprunglich gehorte Nach der vollstandigen Zerstorung von Eppinhain durch die Hussiten im Jahr 1430 kam die Muhle zu Wolftitz Die ostlich der Wyhra und nordlich des Streitwalds liegenden Abthauser gehoren zur Flur von Wolftitz 3 Durch eine Schenkung wurde der Abtgraf Rodebot auch Radebot von Wolftitz im Jahr 1223 erster weltlicher Besitzer der Wolfsburg und des 1233 erstmals erwahnten Orts Wolftitz Das Geschlecht derer von Wolftitz starb Ende des 14 Jahrhunderts mit Gerhard von Wolftitz aus nbsp Schloss Wolftitz1419 gelangte die Wolfsburg mitsamt dem Wolftitzer Besitz durch Kauf an Hildebrand von Einsiedel den Herrn der sudlich benachbarten Burg Gnandstein Dieser war mit Kunz von Kauffungen verschwagert der zwischen 1452 und 1455 mit seiner Frau Elisabeth von Einsiedel die Wolfsburg bewohnt haben soll Nachdem Kunz von Kauffungen im Jahr 1455 mit dem Altenburger Prinzenraub Beruhmtheit erlangt hatte wurde er gefasst und am 24 Juli 1455 in Freiberg hingerichtet Der Vater der beiden entfuhrten sachsischen Prinzen Markgraf Friedrich der Sanftmutige verlangte die Schleifung des letzten Wohnsitzes von Kunz von Kauffungen Daraufhin erfolgte im Jahr 1457 die Schleifung der Wolfsburg Das Abbruchmaterial wurde an die Bevolkerung freigegeben und damit unter anderem die Schanke uff n Berge zu Wolftitz errichtet Dieses heute als Jagerhaus bekannte Gebaude wurde im Auftrag von Hans Loser auf Rittergut Sahlis erbaut Im Tal entstand zwischen 1460 und 1480 mit dem Schloss Wolftitz ein Rittersitz der Herren von Einsiedel auf Gnandstein Es blieb bis zur entschadigungslosen Enteignung in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945 im Besitz verschiedener Familienmitglieder derer von Einsiedel Ab 1948 49 wurde es bis zum Jahr 2000 als Alters und Pflegeheim genutzt 4 Seitdem steht das Gebaude leer 5 In jungster Zeit hat es die Familie von Einsiedel nebst einem Forstbesitz zuruckerworben Streitwald Bearbeiten nbsp Jagerhaus StreitwaldDie Siedlung Streitwald ist deutlich junger als Wolftitz Sie entstand erst im 18 Jahrhundert Das Waldgebiet das der Siedlung ihren Namen gab zog sich einst unter dem ursprunglichen Namen Rochlitzer Wald von der Wyhra bis zur Zwickauer Mulde Es gehorte zusammen mit dem Colditzer Wald bis 974 zum Stift Merseburg Kaiser Otto II 955 983 schenkte den Rochlitzer Wald an Merseburger Bischof Giselher von Magdeburg Merseburger Bischof von 971 bis 981 Unter Kaiser Otto III 980 1002 kam der Rochlitzer Wald durch einen Tausch an Markgraf Ekkehard I fiel jedoch nach rechtlichem Einspruch von Kaiser Heinrich II an das Bistum Merseburg zuruck In der Folgezeit beschwerten sich wiederum die Nachfahren des Lehnsherrn Ekkehard I beim Kaiser weil sie in den wildreichen Waldern gerne jagten Sie erhielten den Wald zuruck jedoch ohne Jagdrecht Dennoch liess einer der Nachfahren Ekkehards I zwei Gehege zwischen Rochlitz und Kohren anlegen Nachdem Bischof Thietmar von Merseburg davon erfuhr liess er um Ostern 1018 das Gehege grosstenteils zerschneiden Mit seinem Tod im Dezember 1018 endete auch der 21 jahrige Streit um den Rochlitzer Wald der seitdem Streitwald genannt wurde Im Jahre 1748 wurde im Streitwald eine Siedlung gegrundet die den Namen des Waldes annahm Sie entstand um das Forsthaus spater Jagerhaus genannt und hatte zu diesem Zeitpunkt lediglich 56 Einwohner Die Grundherrschaft lag beim Rittergut Kleineschefeld Frohburg Gemeinsame Geschichte Bearbeiten Die Orte Wolftitz und Streitwald lagen bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Borna 6 Ab 1856 gehorten beide Orte zum Gerichtsamt Frohburg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna 7 Im Jahre 1934 wurde der mit ca 250 Einwohnern grossere Ort Wolftitz in das ca 50 Bewohner zahlende Streitwald eingemeindet Dies lag an der sorbischen Abstammung des Ortsnamens von Wolftitz der den damaligen nationalsozialistischen Machthabern unerwunscht war Streitwald wurde bei der zweiten Kreisreform der DDR im Jahr 1952 dem Kreis Geithain im Bezirk Leipzig zugeordnet Die Eingemeindung von Streitwald mit seinem Ortsteil Wolftitz nach Frohburg erfolgte am 4 April 1973 Verkehr Bearbeiten nbsp Brucke der Bundesstrasse 7 uber die WyhraDurch Streitwald verlauft die Bundesstrasse 7 Zwischen 1906 und 1967 war die Wyhratalbahn in Betrieb an der Streitwald einen Haltepunkt besass Dieser trug ursprunglich den Namen Wolftitz Jagerhaus Die Bahntrasse wurde komplett zuruckgebaut und wird nun als Radweg genutzt Personlichkeiten BearbeitenKunz von Kauffungen 1410 1455 Sachsischer Adliger Initiator des Altenburger Prinzenraubes Werner Stein 1855 1930 BildhauerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Streitwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streitwald im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Wolftitz im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Streitwald auf gov genealogy net Chronik von Streitwald und Wolftitz Geschichte von Schloss WolftitzEinzelnachweise Bearbeiten Einwohner von Frohburg und Ortsteilen zum Stichtag 31 12 2020 PDF Abgerufen am 3 September 2022 Eppenhain im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen Die Abthauser im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Schloss Wolftitz auf www sachsens schloesser de Schloss Wolftitz auf www reginhards burgen de Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 62 f Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900Ortsteile von Frohburg Stadt Frohburg Altmorbitz Alt Ottenhain Benndorf Bubendorf Dolsenhain Eckersberg Elbisbach Eschefeld Flossberg Frankenhain mit Nieder und Oberfrankenhain Frauendorf Gnandstein Greifenhain Hermsdorf Hopfgarten Jahnshain Kohren Sahlis Linda Meusdorf Nenkersdorf Neuhof Ottenhain Pflug Priessnitz Roda Rudigsdorf Schonau Streitwald Tautenhain Terpitz Trebishain Walditz Wustenhain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streitwald Frohburg amp oldid 225875936