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Rudigsdorf ist ein Ortsteil der Stadt Frohburg im Suden des Landkreises Leipzig in Sachsen RudigsdorfStadt FrohburgKoordinaten 51 1 N 12 36 O 51 009166666667 12 600555555556 207 Koordinaten 51 0 33 N 12 36 2 OHohe 207 mEinwohner 194 31 Dez 2022 1 Eingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach Kohren SahlisPostleitzahl 04654Vorwahl 034344Rudigsdorf Sachsen Lage von Rudigsdorf in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Physiognomie 2 Geschichte 2 1 Namensentwicklung 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Rudigsdorf liegt in Westsachsen im Kohrener Land an der Grenze zum Altenburger Land Die Nachbarorte sind Linda Neuhof Pflug Altmorbitz Wustenhain und Kohren Sahlis Physiognomie Bearbeiten Das Dorf ist ein Haufendorf und liegt in der Tallage des Mausbaches vor dem ostlich steil aufragenden mit alten Baumen bewaldeten Lenkersberg Die fruchtbaren sanft ansteigenden Feldfluren sind von Waldinseln und Obstbaumreihen gegliedert Pragend fur den Ort sind die hoch aufragende Kirche samt Pfarrhaus ehemaliger Schule und Erntekindergarten im Schweizer Holzhausstil das ehemalige Rittergut mit klassizistischem Herrenhaus und Orangerie die vielen Bauernguter sowie in der Neuzeit gebaute Ein und Mehrfamilienhauser Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1271 erstmals urkundlich durch Heinrich den Erlauchten als Ruedegersdorff erwahnt Im Jahr 1575 findet sich die erste Nennung eines Lehrers Jakob Gentsch aus Geithain 1579 verkaufte der Besitzer des Ortes Familie von Rudigsdorf den Ort zusammen mit Neuhof an Joachim von Loss Die Besitzerfamilien wechselten von da an haufig 1581 von Luttichau 1585 von Rudigsdorf 1592 von Helldorf 1595 von Einsiedel danach von Heynitz von Pflugk von Koseritz 1718 von Schindler und 1783 von Rayska 1810 kaufte der Verleger Siegfried Leberecht Crusius das Rittergut Rudigsdorf mit Neuhof der zuvor schon von seinem Onkel Georg Leberecht Crusius 1795 das benachbarte Rittergut Sahlis geerbt hatte Bis 1945 verblieben Rudigsdorf und Sahlis uber insgesamt 6 Generationen im Besitz der Familie Crusius nbsp Gut Rudigsdorf nbsp Herrenhaus und GutsgebaudeIm Jahr 1822 endete der Abbau des Rudigsdorfer Porphyrtuffs im Steinbruch Nach dem Umbau des Herrenhauses in klassizistischem Stil wurden ab 1823 der Garten des Herrenhauses im englischen Stil und eine Orangerie angelegt 1830 errichtete man eine neue Schule spater einen Erntekindergarten als Holzblockhaus im schweizerischen Stil 1839 erfolgte die Einweihung des Schwind Pavillons 1848 liess Wilhelm Leberecht Crusius als Patronatsherr die Kirche im Stil der Neogotik ausbauen Rudigsdorf lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Borna 2 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Frohburg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna 3 Im Jahr 1895 erfolgte die Vereinigung mit Neuhof und Pflug zur Landgemeinde Rudigsdorf Neuhof Im Zuge der Bodenreform erfolgte 1945 die Enteignung und Vertreibung der Familie Crusius Das Gut Rudigsdorf mit Neuhof wurde an ungefahr 20 Neusiedler aufgeteilt die in Rudigsdorf am Verbotenen Weg am Neuhof und in Linda Neubauernstellen errichteten Am 1 Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Rudigsdorf nach Kohren Sahlis 1950 wurde die Rudigsdorfer Schule aufgelost und schrittweise in die Schule Kohren Sahlis eingegliedert 1953 grundeten sechs Neubauern eine LPG Typ III spater entwickelte sich der Betrieb in eine LPG Tierproduktion der grosse Kuhstall in Richtung Altmorbitz war 1990 als Rohbau fertiggestellt Die evangelisch lutherische Christus Kirche ist ein Werk des Leipziger Architekten und Semperschulers Oscar Mothes 1828 1903 der sie im Auftrag von Wilhelm Leberecht Crusius entwarf und wurde 1989 umfangreich saniert Bemerkenswert sind das als Hinterglasmalerei ausgefuhrte Altarbild Christus als Friedensfurst von Gustav Jager 1808 1871 das von Ernst Rietschel gestaltete Altarkruzifix sowie die vom Hofbildhauer Paul Segeberg ausgefuhrte Kanzel in Form eines Weinstocks 4 Nach 1990 entstand bei Pflug das Gewerbegebiet der Stadt Kohren Sahlis und in Rudigsdorf das Neubaugebiet Dornengrund Die Milchviehanlage der Agrargenossenschaft Kohrener Land mit Sitz in Rudigsdorf wurde 1992 fertiggestellt und 2006 erweitert Viele Hauser und Hofe konnten in den letzten Jahren verschonert werden 2005 wurde die Gaststatte Waldschanke geschlossen 2001 kaufte die Familie von Breitenbuch als Erben der Familie Crusius Gut und Herrenhaus zuruck und sanierten diese Seit dem 1 Januar 2018 gehort Rudigsdorf zur Stadt Frohburg Namensentwicklung Bearbeiten Im Laufe der Zeit gab es folgende Varianten des Ortsnamens Ruedegersdorff Schreibweise zur Zeit der urkundlichen Ersterwahnung Rugersdorff Rigssdorff Ruschdorf Rudigssdorff Rudigsdorf heutige Schreibweise Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zur Zeit seiner urkundlichen Ersterwahnung 13 Jahrhundert hatte Rudigsdorf nur sehr wenige Einwohner 1834 237 Einwohner 2000 228 EinwohnerWirtschaft und Verkehr BearbeitenWirtschaftVon Rudigsdorf aus bewirtschaftet die Agrargenossenschaft e G Kohrener Land ihre im Gemeindegebiet Kohren Sahlis gelegenen Feld und Wiesenflachen und betreibt eine in Richtung Altmorbitz gelegene Milchviehanlage Im Gewerbegebiet Pflug sind mehrere mittelstandische Firmen wirtschaftlich tatig Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schwind PavillonDer Schwind Pavillon mit dem englischen Landschaftspark war ursprunglich eine Orangerie Der Westflugel diente als Wohnung fur den Gartner der Ostflugel beinhaltet den Schwindsaal als Festsaal und der glaserne Mittelbau diente als Wintergarten Der Schwindsaal wurde von dem spatromantischen Maler und Zeichner Moritz von Schwind ausgeschmuckt Decken und Wande zeigen das antike Marchen Amor und Psyche Die Plane dafur fertigte u a Gottfried Semper an Das klassizistische Herrenhaus mit Teich und Park im englischen Stil Im Obergeschoss liess Wilhelm Lebrecht Crusius einen Reprasentationsraum einrichten den heutigen Tapetensaal Er ist mit einer Bildertapete der franzosischen Firma Dufour amp Leroy ausgekleidet Sie zeigt Szenen aus den olympischen Festen der griechischen Mythologie im Sepiadruck Die ursprungliche Kirche in Rudigsdorf war in einem sehr baufalligen Zustand Ein Brand am 15 Oktober 1833 vernichtete den Kirchturm 1847 verkundete Crusius dass er eine neue Kirche im neugotischen Stil stiften wolle 1848 wurde der Grundstein zum neuen Turm gelegt Die Einweihung der Kirche fand am Himmelfahrtstag 1849 statt Die Kirche wurde innen von zahlreichen damals beruhmten Kunstlern aber auch einheimischen Handwerkern ausgestaltet Der Gellertbrunnen befindet sich in dem Wald ostlich von Rudigsdorf auf dem Weg nach Kohren Sahlis Er wurde nach dem deutschen Dichter Christian Furchtegott Gellert benannt Der Stein vom Lenkersberg im angrenzenden Wald ist ein grosser Findling unter dem der Sage nach ein Schatz vergraben ist Ein versteinerter Baumstamm liegt neben dem Schwindsaal und ist etwa 290 Millionen Jahre alt Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Frohburg Einwohner von Frohburg und Ortsteilen zum Stichtag 31 12 2022 PDF 194 KB Stadt Frohburg abgerufen am 17 November 2023 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 62 f Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900 Christuskirche Rudigsdorf In Reitwanderfuhrer Leipziger Land Abgerufen am 3 Marz 2013 Literatur BearbeitenGert Schreiber Aus der Geschichte von Kohren Sahlis Sudraum Verlag Borna 2003 ISBN 3 937287 00 0 Richard Steche Rudigsdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 15 Heft Amtshauptmannschaft Borna C C Meinhold Dresden 1891 S 108 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudigsdorf Sammlung von Bildern Rudigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenOrtsteile von Frohburg Stadt Frohburg Altmorbitz Alt Ottenhain Benndorf Bubendorf Dolsenhain Eckersberg Elbisbach Eschefeld Flossberg Frankenhain mit Nieder und Oberfrankenhain Frauendorf Gnandstein Greifenhain Hermsdorf Hopfgarten Jahnshain Kohren Sahlis Linda Meusdorf Nenkersdorf Neuhof Ottenhain Pflug Priessnitz Roda Rudigsdorf Schonau Streitwald Tautenhain Terpitz Trebishain Walditz Wustenhain Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudigsdorf Frohburg amp oldid 239190796