www.wikidata.de-de.nina.az
Stefan Kraft 15 August 1884 in Inđija India Konigreich Kroatien und Slawonien Osterreich Ungarn 16 Juni 1959 in Heidelberg war ein deutscher Verbandsfunktionar Volkstums und Wirtschaftspolitiker im Konigreich Jugoslawien bzw im Unabhangigen Staat Kroatien Stefan KraftLeben BearbeitenKraft wuchs als Sohn donauschwabischer bauerlicher Eltern in der Region Syrmien auf die damals zur ungarischen Reichshalfte der Habsburgermonarchie gehorte Er studierte in Zagreb Naturwissenschaften ab 1905 in Marburg an der Lahn und Wien Rechts und Staatswissenschaften In Wien promovierte er auch 1 Als Student setzte sich Kraft bereits fur die nationalen Belange der Deutschen in Ungarn und Kroatien ein In Wien gehorte er dem Kreis um Adam Muller Guttenbrunn und Edmund Steinacker an und unterstutzte deren volkspolitische Bestrebungen 1915 legte er in Zagreb die Richteramtsprufung ab Anschliessend leistete er Kriegsdienst in der k u k Armee wo er bis zum Hauptmann aufstieg Zum Ende des Ersten Weltkriegs schloss er sich dem von Rudolf Brandsch gegrundeten Deutschen Volksrat fur Ungarn an und leitete die Niederlassung in Novi Sad Kraft war massgeblich am Manifest des Schwabischen Nationalrats von 1918 beteiligt 2 Im Januar 1919 trug Kraft Stojan Protic dem Premierminister des Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen die nationalen Wunsche der deutschsprachigen Bevolkerung des neuen Staates vor Als Vorbild der zu diesem Zeitpunkt gebilligten deutschen Autonomie diente die serbische Autonomie im Ungarn der Vorkriegszeit Kraft organisierte die im Lande in grosseren und kleineren Gruppen siedelnden Deutschen und wurde Obmann der 1919 gegrundeten Druckerei und Verlags AG in Novi Sad die die Tageszeitung Deutsches Volksblatt und andere Publikationen herausbrachte Er war Mitbegrunder des Schwabisch Deutschen Kulturbundes und Prasident der deutschen Genossenschaftszentralen Als geschaftsfuhrender Obmann der 1922 im Banater Zombolj 2 mit dem Vorsitzenden Ludwig Kremling gegrundeten Deutschen Partei war er von 1923 bis 1939 als Abgeordneter und politischer Sprecher der deutschen Minderheit und Mitglied der Nationalversammlung Die Schulstiftung der Deutschen der Kraft seit ihrer Grundung 1931 als Prasident vorstand konnte in Selbsthilfe die vom Staat nicht unterstutzten deutschsprachigen hoheren Schulen aufbauen Als sich der Konflikt zwischen den gemassigten Vertretern der Deutschen in Jugoslawien und den von den Nationalsozialisten vereinnahmten Erneuerern verscharfte schied Kraft auf Druck der Deutschen Reichsregierung am 30 Juni 1939 von allen seinen Amtern aus 1941 wurde er als Staatssekretar ins Wirtschaftsministerium des Unabhangigen Staats Kroatien berufen 3 4 Als die Ostfront des Zweiten Weltkriegs naher kam Evakuierung der Deutschen Volksgruppe aus dem Banat 1944 gelang Kraft die Flucht nach Osterreich wo er das Amt des Vorsitzenden des oberosterreichischen Roten Kreuzes fur Fluchtlingsfursorge ausubte Er trat dort u a fur die Zulassung von volksdeutschen Kindern an den Volks und Mittelschulen ein Da er die osterreichische Staatsburgerschaft nicht erlangen konnte zog er 1949 nach Stuttgart Hier wahlte die frisch eingerichtete Landsmannschaft der Deutschen aus Jugoslawien Kraft zum Vorsitzenden In dieser Funktion setzte er sich fur die gleichberechtigte Eingliederung der vertriebenen Jugoslawiendeutschen in der Bundesrepublik Deutschland ein Die Landsmannschaft bezeichnete Stefan Kraft in einer Denkschrift von 2009 als Vater der Donauschwaben 5 Literatur BearbeitenFritz Wertheimer Von deutschen Parteien und Parteifuhrern im Ausland 2 Auflage Zentral Verlag Berlin 1930 S 228 Matthias Annabring Volksgeschichte der Donauschwaben aus Jugoslawien Stuttgart 1955 Theodor Schieder Hrsg Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ostmitteleuropa Bd 5 Das Schicksal der Deutschen in Jugoslawien Bonn 1961 Josef Wilhelm India Freilassing 1961 Franz Hieronymus Riedl Das Sudostdeutschtum in den Jahren 1918 1945 Munchen 1962 Johann Wuscht Beitrag zur Geschichte der Deutschen in Jugoslawien fur den Zeitraum von 1934 bis 1944 Kehl 1966 Josef Volkmar Senz Das Schulwesen der Donauschwaben im Konigreich Jugoslawien Munchen 1969 Valentin Oberkersch Die Deutschen in Syrmien Slawonien und Kroatien bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Stuttgart 1972 Balduin Saria Stephan Kraft und die Grundung der Deutschungarischen Schulstiftung vom Jahre 1911 In Sudostdeutsche Vierteljahresblatter Folge 4 Munchen 1959 S 185 189 Kraft Stephan in Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 2 Gerhard Keiper Martin Kroger G K Paderborn Schoningh 2005 ISBN 3 506 71841 X S 623Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Karner Slowenien und seine Deutschen Die deutschsprachige Volksgruppe als Subjekt und Objekt der Politik 1939 bis 1998 Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen 2000 S 14 a b Thomas Casagrande Die volksdeutsche SS Division Prinz Eugen Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen Campus Verlag 2003 ISBN 3 593 37234 7 S 129 Josef Volkmar Senz Kraft Stefan In Mathias Bernath Felix von Schroeder Hrsg Gerda Bartl Red Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Oldenbourg Munchen 1976 ISBN 3 486 49241 1 S 498 f Johann Bohm Die deutsche Volksgruppe in Jugoslawien 1918 1941 Innen und Aussenpolitik als Symptome des Verhaltnisses zwischen deutscher Minderheit und jugoslawischer Regierung Peter Lang 2009 S 64 Ingomar Senz Zum 50 Todestag von Stefan Kraft Donauschwabische Kulturstiftung 2009 Normdaten Person GND 119372223 lobid OGND AKS VIAF 3279185 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kraft StefanKURZBESCHREIBUNG Verbandsfunktionar Volkstums und Wirtschaftspolitiker im Konigreich JugoslawienGEBURTSDATUM 15 August 1884GEBURTSORT India Konigreich Kroatien und Slawonien Osterreich UngarnSTERBEDATUM 16 Juni 1959STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Kraft Politiker amp oldid 236147454