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Rudolf Brandsch 22 Juli 1880 in Mediasch Osterreich Ungarn heute Kreis Sibiu Rumanien 1953 im Gefangnis Doftana Kreis Prahova war ein siebenburgisch sachsischer Politiker in Rumanien Rudolf Brandsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Politik 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenRudolf Brandsch entstammte einer evangelischen Pfarrersfamilie aus Siebenburgen An den Universitaten Marburg Berlin Jena und Cluj studierte er Evangelische Theologie und Philosophie Brandsch war schon wahrend dieser Zeit politisch ausserst aktiv und hatte sich nationalistisch volkischen Organisationen angeschlossen wie etwa der antisemitisch nationalistischen Organisation Alldeutscher Verband Nach seiner Ruckkehr in die Heimat wurde er der bekannteste Vertreter der so genannten Grunen einer Fraktion der siebenburgisch sachsischen Politiker die ein deutlich offensiveres Auftreten im Volkstumskampf des alten Ungarn verlangten Er wurde 1898 Mitglied der Burschenschaft Arminia Marburg 1920 der Burschenschaft Teutonia Czernowitz und 1940 der Burschenschaft Primislavia Berlin 1 Politik Bearbeiten Ab 1910 war Brandsch Abgeordneter im ungarischen Reichstag wo er ein Zusammenarbeiten der Politiker aller deutschen Minderheitengruppen verfolgte Besonders lag ihm eine Unterstutzung der Donauschwaben in ihrem Kampf gegen den zunehmenden Magyarisierungsdruck am Herzen Die tonangebenden siebenburgisch sachsischen Politiker die sog Schwarzen verfolgten eine Politik der Unterstutzung der jeweiligen Regierungsfraktion im Tausch gegen eine Erleichterung des Magyarisierungsdruckes im sachsischen Siedlungsbereich und betrachteten eine Zusammenarbeit mit den Vertretern der anderen deutschen Minderheitspolitiker skeptisch Nach dem Vertrag von Trianon war Brandsch zuerst Abgeordneter im rumanischen Parlament nach Erreichen der dafur erforderlichen Dienstzeit wurde er Senator auf Lebenszeit Brandsch war zwischen April 1931 und September 1932 Unterstaatssekretar fur die Minderheiten im Regierungskabinett von Nicolae Iorga danach hoher Beamter im Bukarester Innenministerium In der Zwischenkriegszeit war Brandsch einer der bekanntesten europaischen Minderheitenpolitiker Nach der Errichtung Grossrumaniens fuhrte er den Verband der Deutschen in Grossrumanien Von 1922 bis Fruhjahr 1931 war er Vorsitzender des Verbandes der deutschen Volksgruppen in Europa sowie von 1925 bis 1938 standiger Delegierter beim Europaischen Nationalitatenkongress 2 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Brandsch hatte sich den rumaniendeutschen Nazigruppierungen widersetzt und in zahlreichen offentlichen Stellungnahmen die lokale NS Politik kritisiert Trotzdem war Brandsch ahnlich wie andere rumaniendeutsche demokratische Politiker Intellektuelle und Kleriker von der grossdeutschen Politik Hitlers fasziniert und hoffte Berlin werde die deutsche Minderheit aus Rumanien unterstutzen Brandsch war nicht unumstritten seine Aussohnungspolitik wurde oft als erfolglos angegriffen da sich Rumanien strikt weigerte die in den Karlsburger Beschlussen und den Pariser Vorortvertragen zugesagten Minderheitenrechte einzuhalten und stattdessen eine Nationalisierungspolitik verfolgte Ausserdem wurde Brandsch die Vermischung privater und politischer Interessen vorgeworfen Nach der Machtubernahme durch die Kommunisten wurde Brandsch verhaftet und starb 1953 im Gefangnis Doftana In der Ceaușescu Zeit 1965 1989 wurde Brandsch rehabilitiert und als Gegner des Faschismus offiziell gewurdigt Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 126 127 Eduard Eisenburger Rudolf Brandsch Zeit und Lebensbild eines Siebenburger Sachsen Dacia Verlag Cluj Napoca 1983 DNB 880994487 S 272 Otto Folberth Brandsch Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 529 Digitalisat Claus Stephani Tausendjahrige Seifenblase Belege einer Freundschaft Lutz Korodi Rudolf Brandsch In Neue Literatur Bukarest 35 6 1984 S 76 80 Fritz Wertheimer Von deutschen Parteien und Parteifuhrern im Ausland 2 Auflage Zentral Verlag Berlin 1930 S 256 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Brandsch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft S 126 Albert S Kotowski Polens Politik gegenuber seiner deutschen Minderheit 1919 1939 Harrassowitz Wiesbaden 1998 ISBN 3 447 03997 3 S 189 Normdaten Person GND 118673211 lobid OGND AKS LCCN n85207025 VIAF 20377038 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandsch RudolfKURZBESCHREIBUNG siebenburgisch sachsischer PolitikerGEBURTSDATUM 22 Juli 1880GEBURTSORT Mediasch Osterreich Ungarn heute Kreis Sibiu RumanienSTERBEDATUM 1953STERBEORT Gefangnis Doftana Kreis Prahova Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Brandsch amp oldid 236147712