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Die ehemalige Prioratskirche Sainte Trinite ist heute die Pfarrkirche der franzosischen Gemeinde Anzy le Duc im Departement Saone et Loire in der Landschaft des Brionnais etwa 16 Kilometer sudlich von Paray le Monial und vier Kilometer ostlich der Loire Sie ist der Trinitat geweiht sowie dem heiligen Kreuz und der Gottesmutter gewidmet Der Kirchenbau wurde bereits im Jahre 1851 als Monument historique unter Schutz gestellt 1 Die romanische Kirche ist eine Basilika aus einem dreischiffigen und funfjochigen Langhaus einem deutlich vortretenden Querhaus mit ausgeschiedener Vierung einem Staffelchor mit funf Apsiden und einem oktogonalen Vierungsglockenturm mit drei freien Geschossen Sie grenzt an das mauerumwehrte Gelande des ehemaligen Priorats von dem noch Gebaudereste erhalten sind Das Kirchengebaude wurde wahrscheinlich zwischen 1090 und 1130 errichtet hingegen stammt die Krypta aus dem fruhen 11 Jahrhundert Von besonderer kunstlerischer Bedeutung sind der figurliche Kapitellzyklus im Langhaus die Skulpturen des Hauptportals und ganz besonders die des sudlichen Portals innerhalb der Klostereinfriedung Ste Trinite d Anzy le Duc von SudwestenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 2 1 Grundriss und Langsschnitt 2 2 Aussere Erscheinung 2 2 1 Langhaus und Fassade 2 2 2 Querhaus mit Vierungsglockenturm 2 2 3 Staffelchor 2 2 4 Spatere Anbauten 2 3 Inneres 2 3 1 Langhaus 2 3 2 Querschiff mit Vierung 2 3 3 Staffelchor 2 3 4 Kapitellzyklus im Innenraum 2 3 5 Krypta 3 Portal in der sudlichen Einfriedungsmauer des Priorats 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Kirche reichen bis in spatkarolingische Zeit zuruck So erfolgte bereits 847 die Grundung eines Priorats das von der langst aufgegebenen Abtei Saint Martin d Autun abhangig war Der erste Abt war der heilige Hugo von Poitiers 930 2 ein Freund 3 von Berno dem ersten Abt von Cluny Die Krypta stammt aus der Zeit um 1000 bis 1030 und trug vermutlich ein wesentlich kleineres Kirchenbauwerk mit Staffelchor dem Vorganger der heutigen Kirche In ihr wurden die Reliquien des heiligen Hugo aufbewahrt zu denen sich im 11 Jh eine Wallfahrt entwickelte die in der 2 Jahrhunderthalfte einen Kirchenneubau erforderlich machte Dieser ist vermutlich zwischen 1090 und 1130 errichtet worden wobei das Langhaus junger als das Querhaus ist wie man am Unterschied des Mauerwerks deutlich erkennen kann nbsp Vezelay Schiff Wandaufbau nach Viollet Le Duc 1856Der Staffelchor uber einer gleichgestalteten Krypta ist direkt vergleichbar mit dem der nur etwa 25 Kilometer entfernten Kirche der Abtei Saint Fortunat de Charlieu aus dem 11 Jahrhundert was eine gemeinsame Planung nahelegt Die dreischiffige Anlage mit vortretendem Querhaus und funfteiligem Staffelchor ist ebenso von ihrer Mutterkirche von Autun ubernommen worden die sich an dem Vorbild der 1088 zerstorten Abteikirche Cluny II orientiert Zuletzt wurde der oktogonale Vierungsturm errichtet angeregt durch die Kirche Cluny III wie er bei vielen Wallfahrtskirchen des Jakobswegs anzutreffen ist Ste Trinite ist auch ein Dokument fur die Wolbungsversuche 3 der burgundischen Baumeister im 11 Jahrhundert Das Problem breiter Wolbungen des Hauptschiffs an dem zuvor die Baumeister der nordlich gelegenen Kirche Saint Philibert Tournus noch gescheitert waren wurde hier durch den Verzicht auf ein Tonnengewolbe gelost Stattdessen ist das Mittelschiff wie bei den Seitenschiffen gratgewolbt was auch hohere Fenster ermoglichte Auffallig sind auch die Ahnlichkeiten zu der allerdings deutlich grosseren Wallfahrtskirche Ste Marie Madeleine von Vezelay die von 1120 bis 1140 erbaut wurde Das einheitlich wirkende Langhaus von Ste Trinitelasst sich durchaus als eine verkleinerte Version von Ste Marie Madelaine bezeichnen Das Hauptportal ist zwei unterschiedlichen Zeiten zuzuordnen Das Tympanon und der Architrav zeigen einen flachigen Stil wie er etwa fur 1100 charakteristisch ist Die beiden Archivolten dagegen sind mit ihrer deutlichen Plastizitat spater etwa um 1130 zu datieren 4 Die Skulptur des Kapitellzyklus ist fur das 11 Jahrhundert ungewohnlich Der hier ausgebreitete Bilderreichtum und seine Plastizitat stellen einen Meilenstein auf dem Weg der Kunst in das 12 Jahrhundert dar Allein die recht grobschlachtige Formung der Menschen und Tiergestalten lasst keinen Zweifel daran aufkommen dass sie bereits im 11 Jahrhundert geschaffen worden sind 5 Die Fertigstellung der Kirche von Anzy le Duc fiel zusammen mit der Blutezeit der Wallfahrten zum Grab des Apostels Jakobus des Alteren in Santiago de Compostela in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden uber die Pyrenaen nach Suden zogen In dieser Zeit organisierten vor allem Monchsgemeinschaften die Abwicklung der Wallfahrt Es formierten sich vier Hauptrouten und ein Netz von Nebenrouten an denen Kirchen Kloster Hospize Herbergen und auch Friedhofe entstanden 6 So war auch Anzy le Duceine recht bedeutende Station des Jakobsweges an einer Nebenroute der Via Lemovicensis mit dem Ausgangsort Vezelay und das Priorat konnte mit seinem Kirchenneubau und dessen Reliquien an der Spendenwilligkeit der Jakobspilger teilhaben Als die Streitigkeiten um Aquitanien zwischen England und Frankreich nach Mitte des 12 Jahrhunderts anhoben gingen die Pilgerbewegungen zuruck und die Kriege des 13 14 Jahrhunderts vor allen der Hundertjahrige Krieg 1339 1453 brachten einen dramatischen Einbruch Anzy le Duc musste sich wieder auf die Pilger zu ihren eigenen Reliquien beschranken In der Folgezeit blieb das Kirchenbauwerk weitestgehend unverandert In der Revolution 1789 und Folgejahre wurde das Kloster aufgehoben und seine Konventsgebaude als Allgemeingut zum Abbruch verkauft und dadurch in wesentlichem Umfang zerstort Auch die Kirche wurde verkauft Sie erlitt allerdings damals nur den Einriss des ehemaligen steinernen und steilen Helms ihres Vierungsturms und einige Beschadigungen der Skulptur des Hauptportals nbsp nbsp Im Jahr 1818 wurde Ste Trinite zur Pfarrkirche ernannt 7 1852 begann eine erste Restaurierung die wie so oft den heutigen Anspruchen nicht mehr genugt Bauwerk BearbeitenGrundriss und Langsschnitt Bearbeiten Abmessungenzirka aus Planen gemessen und hochgerechnet ohne Berucksichtigung von Wandvorlagen Gesamtlange aussen 44 30 m Breite in Hohe des Querschiffs aussen 23 40 m Langhausbreite aussen 15 70 m Langhauslange aussen 25 20 m Langhauslange innen 24 00 m Langhausbreite innen 13 20 m Mittelschiffbreite innen 5 40 m Seitenschiffbreite innen 3 10 m Lange Querhaus innen 22 60 m Querhausbreite innen 3 50 m Vortritt der Querhausarme aussen 4 70 m Hohe Gewolbescheitel im Mittelschiff 11 40 m Hohe Kuppelscheitel in Vierung 10 30 m Hohe Gewolbescheitel im Chorjoch 7 80 m Turmhohe im First uber Fussboden 25 20 mAussere Erscheinung Bearbeiten nbsp Langhaus von S nbsp Langhaus von NODas Mauerwerk der meisten Bauteile das in der Nachmittagssonne gulden leuchtet besteht aus klein bis mittelformatigen Bruchsteinen in einem unregelmassigen Schichtenverband aus hellbeigem orangefarbenem bis braunlichem Sandstein Bauteilkanten Laibungskanten Strebepfeiler und die ganze Fassade sind aus glatten mittel bis grossformatigen Werksteinquadern des gleichen Materials gemauert die uberwiegend Verwitterungsspuren in grauen Tonen aufweisen Langhaus und Fassade Bearbeiten Die vertikale Teilung der Langswande des Langhauses entspricht der inneren Querteilung in funf Joche Ebenso zeigt die Staffelung der Langhausdacher die innere Langsteilung in drei Schiffe Mit ihrer Obergadendurchfensterung prasentiert sich die Kirche als echte Basilika Das hoch uber die Seitenschiffdacher aufragende Mittelschiff wird von einem flach geneigten Satteldach uberdeckt das mit roten Hohlziegeln im romischen Format eingedeckt ist die auch Monch Nonnenziegel genannt werden Die Seitenschiffe werden von ebenso flach geneigten Pultdachern mit derselben Eindeckung uberdeckt Die Traufen auf den Langsseiten bestehen aus kraftigen Gesimsplatten mit mehrfach profilierten Sichtkanten die auf vielfaltig skulptierten Kragsteinen aufliegen Sie sind nach innen ausgerundet und zeigen uberwiegend menschliche und tierische Figuren Portrats Masken teils auch pflanzliche Motive wie zum Beispiel siehe Galerie Traufgesims am Langhaus 1 mannliche Person in Weinreben Mann mit Laute Menschengesicht mit Hundeohren 2 bartiges Monster aus dessen Nase Ranken wachsen Blattmotiv 3 Tierkopf frisst ein Blatt Mann hangt sich mit den Armen an einen Balken 4 gewundene Pflanzen Kind in kurzer Hose 5 Jungtiere saugen an Zitzen abgetrenntes Bein 6 Mann mit Pflanze Jungtier hangt an Schlaufe Korngarbe 7 Frau halt vor sich einen Brotlaib Mann isst Obst oder Fisch 8 Mann halt Tonkrug Fratze Person mit langen Geissbockhornern An der Seitenschifftraufe auf der Nordseite bleiben die Kragsteine ohne Skulpturen Die unteren Reihen der Ziegeleindeckung liegen auf den Gesimsplatten auf und kragen leicht aus so dass das Regenwasser dort frei abtropfen kann Galerie Traufgesims am Langhaus nbsp 1 nbsp 2 nbsp 3 nbsp 4 nbsp 5 nbsp 6 nbsp 7 nbsp 8 Die im Grundriss rechteckigen Strebepfeiler die uber die ganze Hohe in gleicher Dimension bleiben reichen mit ihren steil abgeschragten Oberseiten bis knapp unter die Kragsteine In der Mitte der Wandfelder zwischen den Pfeilern der Seitenschiffe und des Mittelschiffs ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart das nach aussen aufgeweitete Laibungen aufweist Im ersten Joch des Mittelschiffs ist auf beiden Seiten dieses Fenster deutlich grosser als die anderen Die Wand der Fassade wird vertikal von zwei Strebepfeilern unterteilt die in Verlangerung der Mittelschiffwande stehen und mit ihrer oberen Abschragung so hoch reichen wie die Pfeiler der Obergadenzone Etwa in halber Pfeilerhohe springen die Pfeiler noch einmal auf die doppelte Tiefe vor Der mittlere Abschnitt bildet die westliche Kopfwand des Mittelschiffs und die seitlichen schliessen in deren Verlangerung die Seitenschiffe ab Ihre um etwa 30 Grad geneigten Oberseiten uberragen die flacher geneigten Dachflachen deutlich und sind mit flachen Platten die geringfugig auskragen abgedeckt Das Hauptportal siehe nachster Absatz nimmt nahezu die gesamte Wandbreite zwischen den Pfeilern ein und der Scheitel seines ausseren Archivoltenbogens reicht etwa bis in die halbe Wandhohe hinauf Unmittelbar daruber sitzt die Unterkante der steil geneigten Brustung eines grossen rundbogigen Fensters auf das in den spaten Nachmittagsstunden das Mittelschiff mit goldenem Licht der untergehenden Sonne erhellt In die Ruckversatze seiner senkrechten Laibungskanten sind Saulchen eingestellt mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen Sie tragen einen Bogen aus einem Rundstab der ebenfalls in einen Ruckversatz der gerundeten Laibungskanten eingefugt ist Die noch hinter der Archivolte verbliebenen Laibungen sind auswarts aufgeweitet Kurz uber dem Fensterscheitel ist eine kleine rechteckige Offnung eingelassen die der Beluftung des Dachraums oberhalb des Gewolbes dient Die seitlichen Kopfwande der Seitenschiffe werden aussen von je einem Strebepfeiler abgeschlossen der denen der Langswande entspricht nbsp Fassade von Westen nbsp HauptportalDie Skulptur des Hauptportals ein so genanntes Stufenportal ist in zwei Abschnitten entstanden das eher flachige Relief des Tympanon wird um etwa 1100 datiert die es umschliessenden Archivoltenbogen zeigen tiefgrundigere Plastizitat und sollen etwa 30 Jahre spater geformt worden sein zusammen mit den letzten Arbeiten am Kirchenbauwerk 8 nbsp Hauptportal Tympanon u ArchitravDas zweistufige Archivoltenportal wird dreiseitig von doppelten Wandruckversatzen umschlossen in die zwei Archivoltenbogen eingefugt sind die jeweils auf zwei Saulen stehen die mit skulptierten Kapitellen mehrfach profilierten Kampfern und skulptierten Basen auf kantigen Plinthen ausgerustet sind Die Kampferprofile markieren die Bogenansatze und werden seitwarts uber die schmalen Reststucke der Wand bis gegen die Strebepfeiler gefuhrt Die Kapitelle sind stark beschadigt Es lassen sich noch geringe Reste von figurlicher und pflanzlicher Plastik erkennen Die Skulptur der Basen zeigt pflanzliche Strukturen Die Skulptur des inneren Archivoltenbogen ist ebenfalls stark beschadigt Der Keilsteinbogen wird auf der senkrechten Sichtseite durch ein ehemals ganz umlaufendes halbrundes Profil im Verhaltnis ein Drittel zu zwei Drittel unterteilt Der breitere innere Bogenabschnitt ist mit Resten kleiner Freifiguren bedeckt die als die 24 Altesten des Jungsten Gerichts gedeutet werden die auch die apokalyptischen Konige aus der Offenbarung des Johannes genannt werden So findet man vereinzelt noch Uberreste in Form von Saiteninstrumenten Laute und Kelchen Vergleichbar waren die Darstellungen dieser Altesten auf dem Sudportal der Kirche St Pierre von Aulnay auf dem Hauptportal der Abtei aux Dames von Saintes und auf dem Portal der Dorfkirche Notre Dame d Avy Der aussere Archivoltenbogen besteht im Wesentlichen aus einer S formig in Schlangenlinie gewellten Ranke in dessen Wellentaler wechselseitig Blatter eingefugt sind deren Form an Jakobsmuscheln erinnern Diese Ranke wird beidseitig von unterschiedlich breiten halbrunden Profilen begleitet Der aussere Archivoltenbogen wird von einem doppelten Kragprofil uberfangen das an den Bogenenden unmittelbar auf den Kampferprofilen auswarts abschwenkt und bis gegen die Strebepfeiler gefuhrt ist Die rechteckige Portaloffnung wird von scharfkantigen Leibungen umschlossen die in ihren oberen Ecken vorspringende Kragsteine aufweisen mit Skulpturen von Atlanten Der Tursturz auch Architrav genannt schliesst die Portaloffnung oberseitig waagerecht ab und ist zusammen mit dem Bogenfeld aus einer gemeinsamen Steinplatte gefertigt Er wird an seiner Ober und Unterkante von einem schmalen Kragprofil abgeschlossen Das Relief dazwischen stellt die Himmelfahrt dar im Zentrum die Muttergottes die von den hintereinander aufgereihten 12 Aposteln flankiert wird Alle Haupter sind mit Nimben hinterlegt Maria steht frontal zum Betrachter die Apostel bis auf einen streben seitwarts zur Mitte Ihre langen Gewander bedecken die Fusse Marias bei den Aposteln bleiben die nackten Fusse unbedeckt Die Personen weisen jeweils mit einer Hand aufwarts gen Himmel mit der anderen halten die meisten ein Buch auf ihrer Brust Links neben Maria halt Petrus den Himmelsschlussel sein Attribut aufwarts Die Figuren sind gegenuber denen im inneren Kapitellzyklus deutlich schlanker und bewegter die Proportionen zwischen Kopfen und Korpern naturlicher Das Bogenfeld enthalt in einer muldenformig ausgehohlten Mandorla einen thronenden Christus auch als Majestas Domini Herrlichkeit Gottes bezeichnet Der fusslang gewandete Christus sitzt auf einem kostbaren Thron von dem die Seitenlehnen weit seitwarts ausladen und stutzt seine Fusse auf einer kleinen Bank Der Kreuznimbus hinter seinem Haupt bildet gleichzeitig die obere Rundung der Mandorla Seine Rechte ist zum Segensgestus erhoben die wie auch sein Gesicht leider zerstort ist seine Linke halt das Buch des Lebens auf dem Oberschenkel Die Mandorla wird von zwei Engeln mit weit ausgestreckten Armen aufrecht gehalten Ihre Flugel sind weit ausgebreitet Querhaus mit Vierungsglockenturm Bearbeiten Das Querhaus tritt gegenuber den Langswanden der Seitenschiffe deutlich hervor Seine Breite entspricht in etwa der des Mittelschiffs Seine Traufhohe liegt etwa mittig zwischen denen der Seitenschiffe und des Mittelschiffs Sein Dach entspricht in Neigung Eindeckung und Traufausbildung denen des Mittelschiffs Die sudliche Giebelwand uberragen mit etwa 30 Grad Neigung die Dachflachen deutlich Die nordliche weist etwa die gleiche Neigung auf wie die Dachflachen Die Giebelfirste sind mit weit aufgefacherten Kreuzen in Form von quadratischen Tatzenkreuzen bekront Die Giebelwande werden in Verlangerung seiner Langswande von kraftigen Strebepfeilern seitlich begrenzt die ohne Querschnittanderung mit ihren steil geneigten Oberseiten bis auf die Traufhohe hinaufreichen Mittig in der oberen Wandhalfte ist je ein schlankes rundbogiges Fenster ausgespart das etwa denen im ersten Joch der Obergadenzone des Mittelschiffs entspricht In der sudlichen Giebelwand ist unten links im Mauerwerk die Kontur einer ehemaligen kleinen rundbogigen Tur auszumachen die oberflachenbundig zugemauert worden ist Sie war sehr wahrscheinlich eine Verbindungstur zu den ehemaligen Konventsgebauden auf der Sudseite der Kirche Auf der Nordseite wird eine zentrale Verbindungstur von dem dort angebauten Sakristeigebaude verdeckt In den Giebelfeldern befindet sich je eine kleine rechteckige Offnung zu Entluftung des Dachraums uber den Gewolben In der westlichen Wand des nordlichen Querhausarms ist eine rundbogige Tur ausgespart moglicherweise ein Zugang zum ehemaligen Friedhof nbsp Glockenturm von SWDer hohe oktogonale Vierungsglockenturm besitzt noch weitgehend seine ursprungliche Gestalt bis auf das Fehlen des spitzen steinernen Turmhelms den er in der Revolution verloren hat Das untere Sockelgeschoss ist deutlich hoher als die drei Folgegeschosse und schliesst knapp uber der Firsthohe des Mittelschiffs mit einem schmalen weit ausladenden Kraggesims ab Die drei westlichen Achteckseiten werden durch das anschliessende Mittelschiff weitgehend verdeckt Dazu wurden die Mittelschiffwande ein Stuck verlangert bis sie oberflachenbundig in die seitlichen Achteckseiten ubergehen Die Ansatze der Wandstucke sind als senkrechte Mauerfugen zu erkennen Die beiden dabei entstandenen kleinen im Grundriss dreieckigen Dachabschnitte wurden mit nur knapp ausladenden Traufgesimsen ausgestattet In den drei nach Suden Osten und Norden weisenden Achteckseiten sind knapp uber den Firsten der Dacher der Querhausarme und des Chorjochs kleine schlanke rundbogige Fensteroffnungen ausgespart die sich in das untere Sockelgeschoss offnen Die beiden nach Sudosten und Nordosten weisenden Achteckseiten beginnen erst in Hohe der Firste dieser Dacher und gehen darunter in die noch sichtbaren Ecken des Vierungsquadrates uber Die dabei entstandenen kleinen im Grundriss dreieckigen Gebilde oberhalb der Dachflachen werden von kleinen flach geneigten Dachflachen mit Ziegeleindeckung uberdeckt Die drei freien Turmgeschosse sind untereinander nahezu gleich hoch und gleich gestaltet und werden von dem gleichen Kraggesims wie beim Sockelgeschoss untereinander getrennt Das obere Geschoss wird durch ein kraftiges unterseitig abgeschragtes Traufgesims abgeschlossen das aus einem doppelten Rollenfries und zwei Rundstaben besteht Es war vermutlich bereits die Traufausbildung des ehemaligen steinernen Turmhelms In die Achteckseiten sind grosse rechteckige scharfkantige Blendnischen eingelassen die seitlich von Wandpfeilern und oben von kleinen rundbogigen Blendarkaturen abgeschlossen werden Im ersten Freigeschoss sind es vier im mittleren funf und im oberen sieben Arkadenbogen Den im letzten Geschoss verwendeten Bogen sind jeweils zwei halb so kleine Bogen vorgeblendet Jeweils zwei Arkadenbogen stehen gemeinsam auf unterschiedlich skulptierten Kragsteinen Die Wandpfeiler werden von Geschoss zu Geschoss etwas schmaler In den grossen Blendnischen sind rundbogige scharfkantige Blendarkaden eingelassen deren seitliche Laibungen ein kurzes Stuck von den Wandpfeilern Abstand halten Ihre Bogenansatze werden auf den Laibungen von Kampferprofilen markiert In die rundbogigen Blendnischen sind rundbogige Zwillingsblendarkaden eingelassen deren seitliche Laibungen wieder etwas Abstand zum vorherigen Ruckversatz halten Auch ihre Bogenansatze sind durch Kampferprofile markiert Ihre Keilsteinbogen treffen sich in einer schlanken Spitze knapp uber dem Kampfer der zentralen Saulchen Es folgen zuletzt offene Zwillingsarkaden mit gleichen Abstanden zu den vorherigen Ruckversatzen Ihre Keilsteinbogen stehen jeweils gemeinsam auf einem Saulchen das mit einem skulptierten Kapitell einem kraftigen profilierten Kampfer und Basen ausgerustet ist Die ausseren Bogenansatze werden wieder von Kampferprofilen markiert Die Gliederung des Turmes durch Blendbogenfriese erinnert an oberitalienische Bauten Statt des ursprunglichen steilen Helms aus Stein wird der Turm von einem flach geneigten achteckigen Pyramidendach uberdeckt das mit den gleichen Ziegeln wie die ubrigen Dacher eingedeckt ist Staffelchor Bearbeiten nbsp Staffelchor GrafikDie Grundrissstaffelung geht von den ausseren Querhauskapellen aus fuhrt uber die vorgeschobenen Chorkapellen zum zentralen Chor dessen grosse Apsis in der Scheitelkapelle endet was sicher aussergewohnlich ist Die einzelnen Elemente des Staffelchors turmen sich pyramidenartig in sechs unterschiedlichen Stufenhohen auf Den beiden niedrigsten Apsiden der Querhauskapellen folgen die beiden Apsiden der Chorkapellen die Apsis der Scheitelkapelle die beiden rechteckigen Joche der Chorkapellen die zentrale Chorapsis und zuletzt das rechteckige Chorjoch Die Apsiden werden mit flach geneigten Dachern in Form halber Kegel uberdeckt die Kapellenjoche mit seitwarts geneigten Pultdachern und das Chorjoch mit einem flach geneigten Satteldach Letztes entspricht in seinem Aufriss etwa dem der Querhausarme Gegen die Seitenwande des Chorjochs lehnen sich die Pultdachfirste der Kapellenjoche Alle Traufen sind wie die des Querhauses ausgebildet Alle Dacher des Staffelchors sind wie die ubrigen eingedeckt In den Apsiden der Querhauskapellen der Chorkapellen und der Scheitelkapelle ist je ein zentrales rundbogiges Fenster mit aufgeweiteten Gewanden ausgespart die von aussen nach innen etwas grosser werden Noch grosser sind die beiden Fenster in der Chorapsis neben der Scheitelkapelle Bild vom Staffelchor 9 Spatere Anbauten Bearbeiten Auf der Nordseite der Kirche ist vermutlich in der Neuzeit im Anschluss an das Querhaus ein erdgeschossiger Baukorper angebaut worden der eine Sakristei enthalt Er wird von einem Pultdach uberdeckt das sich an die aufgehenden Bauteile der Kirche anschmiegt Die Dacheindeckung entspricht den ubrigen Das Traufgesims auf Kragsteinen ahnelt denen der Kirche Auf der Nordseite ist ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart nbsp Mittelschiff zum ChorInneres Bearbeiten Im Langhaus wurden die Wande Pfeiler Vorlagen Bogen und andere Teile aus glatten grossformatigen Werksteinen aus hellen fast weissen Kalksteinquadern in regelmassigem Schichtenverband gemauert In den Seitenschiffen sind die Wande teilweise verputzt Im nordlichen Querhausarm sind die Wandflachen aus mittel bis kleinformatigen Bruchsteinen in unregelmassigem Schichtenverband gemauert die im Farbton der grossen Quader geschlammt worden sind Teilweise wurden seine Giebelwande verputzt und dann Steinfugen aufgemalt so auch auf allen Wanden im sudlichen Querhausarm Die Pfeiler Bogen und Wande in der Vierung im Chorbereich und in den Kapellen sind alle verputzt und teils mit alteren Fresken aber auch mit jungeren Dekorationen bemalt Die Kreuzgratgewolbe des Langhauses und der Chorjoche sind glatt abgerieben verputzt und mit Kalkfarbe im Naturton angestrichen Die Tonnengewolbe des Querhauses wie auch die Vierungskuppel sind mit neuzeitlichen Dekoren bemalt Langhaus Bearbeiten Das Langhaus steht auf einem rechteckigen Grundriss ist in Langsrichtung in drei Schiffe und in Querrichtung in funf Joche unterteilt und besitzt einen basilikalen Aufriss mit einer hohen Obergadendurchfensterung Die Unterteilung in Schiffe erfolgt durch die beiden Scheidewande die auf kraftigen Pfeilern stehen Diese ubernehmen zusammen mit den aus ihnen vortretenden Pfeilervorlagen und den darauf stehenden Gurtbogen die Unterteilung in Joche nbsp Mittelschiff Sudwand Joche 5 2Die Pfeiler besitzen kreuzformige Kerne mit etwa gleichen Armen oder Vorlagen die unmittelbar uber dem Fussboden nach aussen abgeschragte weit ausladende Sockelleisten aufweisen Auf ihnen stehen die die Schiffe trennenden Scheidewande die sich im Erdgeschoss aus dem Mittelschiff zu den Seitenschiffen uber grosse rundbogige Arkaden offnen deren mittelschiffseitige Kanten scharfkantige Ruckversatze aufweisen Diese stehen auf alten halbrunden Diensten die mit uberwiegend figurlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen auf kantigen Plinthen ausgerustet sind Die Kampfer werden jeweils seitlich bis zur nachsten Pfeilerkernkante gefuhrt Die mittelschiffseitigen Vorlagen der Pfeilerkerne werden weit in die oberen Wandbereiche des Mittelschiffs nicht ganz bis zu den Gewolbeansatzen gefuhrt und gehen dort ohne Zasur in den ausseren Keilsteinbogen der rundbogigen Gurtbogen uber Den Wandvorlagen sind alte halbrunde Dienste vorgeblendet die bis zu den leicht gestelzten Bogenansatzen der Gurtbogen hinaufreichen wo sie von meist pflanzlich skulptierten Kapitellen und Kampfern mit abgeschragten Sichtkanten bekront sind die bis um die nachste Kante der Vorlage herumgefuhrt sind Die Dienste stehen mit profilierten Basen auf kantigen Plinthen Auf den Kampferplatten stehen die unteren etwas schmaleren Keilsteinbogen die gemeinsam mit den oberen kraftige Gurtbogen bilden Diese Gurtbogen tragen zusammen mit den Aussenwanden die Kreuzgratgewolbe deren zentrale Scheitel nur geringfugig uber den Scheiteln der Gurtbogenaussenkanten und der Schildbogen uber der Obergadenzone liegen Die schlanken rundbogigen Obergadenfenster mit stark nach innen aufgeweiteten Gewanden reichen bis knapp unter die Scheitel der Schildbogen Die beiden Fenster im ersten Joch sind etwas grosser als die anderen nbsp aus nordl Seitenschiff z ChorDie Westwand des Mittelschiffs besitzt in der Mitte eine rechteckige Portaloffnung die von einer rundbogigen Nische mit flachem Hintergrund uberdeckt wird die dem ausseren Tympanon mit Tursturz entspricht In Hohe des Tursturzes wurde ein flachgrundiges Dekor aufgebracht das aus zwei waagerechten Bandern mit einem geometrischen Muster besteht zwischen denen gefacherte Blatter von Blattranken in Schlangenlinie umschlungen werden Die Ostwand offnet sich in die Vierung mit einer Arkade die in der Form den grossen jochteilenden Arkaden entspricht die jedoch etwas schlanker ist und deren Bogen ein gutes Stuck tiefer liegt Diese Hohe ergibt sich aus der Hohenlage der Tonnengewolbe der Seitenschiffe die unter den Vierungswanden von gleich grossen Arkaden abgeschlossen werden In der Wand uber dieser Arkade wurde ein ehemaliges kleines rundbogiges Fenster wandbundig zugemauert In den Seitenschiffen stehen den Vorlagen der Pfeilerkerne auf der Aussenwand ebensolche Wandvorlagen gegenuber Auf ihnen ruht jeweils ein scharfkantiger rundbogiger schwach gestelzter Gurtbogen aus Keilsteinen deren mit Kampferprofilen markierte Bogenansatze etwa einen halben Meter uber den Kampfern der Scheidewandarkaden liegen Die Gurtbogen tragen mit den Langswanden Kreuzgratgewolbe deren aussere Rundungen der Gewolbezwickel mit den halbrunden Oberseiten der Gurtbogen ubereinstimmen In jedem Joch ist in den Aussenwanden ein schlankes rundbogiges Fenster mit aufgeweiteten Gewanden ausgespart das bis knapp unter die Scheitel der Schildbogen reicht Die westlichen Kopfwande der Seitenschiffe besitzen keine Offnungen In den ostlichen Wanden der Seitenschiffe offnet sich je eine rundbogige Arkade in das Querschiff deren Bogenansatze von Kampferprofilen markiert sind Ihre Offnung ist etwas schlanker und kaum halb so hoch wie die der jochteilenden Arkaden Galerie Langhaus nbsp sudl Seitenschiff z Chor nbsp nordldl Seitenschiff z Chor nbsp aus nordl Seitenschiff z Vierung nbsp sudl Seitenschiff n hinten nbsp Trompenkuppel der VierungQuerschiff mit Vierung Bearbeiten nbsp nordl QuerhausarmDie Querschiffarme weisen rechteckige Grundrisse auf die sich quer zum Hauptschiff erstrecken Sie werden von halbrunden Tonnen uberwolbt deren Bogenansatze durch einen Wechsel der Bauteiloberflachen Mauerwerk Gewolbeputz markiert werden Sie offnen sich zur Vierung mit den gleichen Arkaden die der zwischen Vierung und Mittelschiff und der zum Chorjoch entspricht Die Gewolbe schliessen in Hohe der Aussenkante der oberen Keilsteinbogen an Die grossen beiden rundbogigen Fenster mit aufgeweiteten Gewanden in den oberen Halften der Querhausgiebelwande sollen die Querhausarme und die Vierung erhellen weil diese keine eigene Fensterbelichtung kennt In der nordlichen Giebelwand gibt es in der Mitte eine rundbogige Tur ein Zugang zur Sakristei in deren Westwand eine etwas kleinere rundbogige Tur vermutlich ein Zugang zum ehemaligen Friedhof Im sudlichen Querschiffarm gab es in der Giebelwand einmal eine rundbogige Tur etwas nach Westen aus der Mitte versetzt die heute vermauert ist Das war wahrscheinlich die ehemalige Verbindung zu den dort angebauten Konventsgebauden In beiden Querschiffarmen sind in den Ostwanden rundbogige Offnungen zu den ausseren Querhauskapellen und den Chorkapellen eingelassen Die Offnungen zu den Querhauskapellen sind die deutlich breiteren und niedrigeren und etwa so hoch wie die Offnungen aus den Seitenschiffen Diejenigen zu den Chorkapellen sind etwa so gross wie die jochteilenden Arkaden der Seitenschiffe Die Pfeiler auf den Ecken der Vierung stehen auf gut einen Meter hohen allseitig ausladenden Sockeln Ungewohnlich fur eine Vierungskuppel ist ihre verhaltnismassig geringe Hohe Ihr Scheitel liegt etwas unter der Hohe der Scheitel der Mittelschiffgewolbe Sie kennt auch nicht die ubliche Form des Kuppelrandes etwa die eines Kreises oder eines Achtecks das an eine Kreisform angenahert wird Die Ecken des Quadrats der Vierung sind auch hier mit Trompen ausgefullt die in etwa die Hohlform eines Kegelviertels aufweisen Der Kuppelrand besteht hier aus nach innen gebogenen Kreisabschnitten aus den Trompen und den Arkadenbogen Von den acht spitzen Ecken der Kuppel steigen schwache Grate zum Scheitel auf und enden an der kreisformigen Aussparung zum Vertikaltransport von Glocken Baumaterial und Werkzeugen Das Ganze erinnert an einen aufgespannten Regenschirm Die Kuppel wird nur schwach mit Tageslicht erhellt nbsp lateinische Inschrift nbsp ChorAuf einer hellen Putzflache findet sich eine rechteckige Tafel mit einer lateinischen Weiheinschrift in Majuskeln in der alle drei Patrozinien der Kirche aufgefuhrt sind die Dreifaltigkeit das heilige Kreuz und die Gottesmutter Maria Die Inschrift war offenbar ursprunglich fur einen Altar bestimmt und lautet wie folgt HEC ARA EST CONSECRATA IN HONORE SVME ET INDIVIDVE TRINITATIS ET CRVCIS VENE RANDAE ATQVE SANCTAE DEI GENITRICIS ET VIRGINIS MARIAEUbersetzung Dieser Altar ist geweiht zu Ehren der hochsten und ungeteilten Dreifaltigkeit und des ehrwurdigen Kreuzes und der heiligen Gottesmutter und Jungfrau Maria Staffelchor Bearbeiten Die ausseren beiden Querhauskapellen stehen jeweils auf dem Grundriss aus einem Halbkreis an den sich ein schmales Rechteck anschliesst Es sind die niedrigsten aller Kapellen Die Apsiden werden von halben Kuppelkalotten uberwolbt an die sich kurze Tonnen anschliessen In den Apsisscheiteln sind kleine rundbogige nach innen aufgeweitete Fenster ausgespart In der sudlichen Kapelle gibt es einen kleinen Durchlass zur benachbarten Chorkapelle Die schmalen Chorkapellen flankieren den zentralen Chor Sie besitzen einen Grundriss in Form eines Halbkreises an den ein geringfugig breiteres Rechteck anschliesst Der rechteckige Raum entspricht in Ausdehnung Wolbung und Hohe etwa einem Seitenschiffjoch Die Apsiden werden von halben Kuppelkalotten uberwolbt und besitzen geringfugig grossere Fenster wie die in den benachbarten Kapellen Die Chorkapellen offnen sich zum Chorjoch mit Arkaden die denen unter den Scheidewanden des Langhauses entsprechen nbsp Fresko Kalotte der ChorapsisDer Chor steht auf dem Grundriss eines Halbkreises der Chorapsis an den sich ein geringfugig breiteres Rechteck das Chorjoch anschliesst Die Apsis wird von einer halben Kuppelkalotte uberwolbt das Chorjoch von einem halbrunden Tonnengewolbe in Form und Aufriss denen der Querschiffarme Apsis und Chorjoch werden durch einen umlaufenden Ruckversatz der Wande und der Gewolbe voneinander getrennt Im Zentrum der Chorapsis offnet sich eine kleine Scheitelkapelle die von einer halben Kuppelkalotte und einem Stuck Tonne uberwolbt wird In ihrem Zentrum ist ein etwas gedrungenes rundbogiges Fenster mit aufgeweiteten Gewanden ausgespart Beidseitig der Kapelle sind es schlankere und hohere Fenster mit aufgeweiteten Gewanden Die gerundete Wand der Chorapsis ist mit einem Motiv ausgestattet wie es sich auch auf den Turmwanden findet Die Rundung wird vertikal durch schlanke nur gering auftragende Wandpfeiler in funf unterschiedlich breite rechteckige Blendnischen unterteilt die oberseitig von kleinen Blendarkaturen begrenzt werden Die mittlere enthalt die Scheitelkapelle besitzt sechs kleine Arkadenbogen die beiden benachbarten enthalten die Fenster weisen vier Bogen und die beiden ausseren ohne Offnungen drei Bogen auf In den Apsiden finden sich im 19 Jahrhundert wiederentdeckte und restaurierte Fresken des 12 Jahrhunderts allerdings in einem schlechten Erhaltungszustand Auf der Kalotte der Chorapsis ist die Himmelfahrt Christi mit 12 Aposteln und drei Frauen dargestellt Christus mit Kreuznimbus steht aufrecht mit weit erhobenen Armen und offenen Handen in einer Mandorla die von zwei Engeln empor getragen wird Die 15 stehenden Personen mit Nimben hinter ihren Hauptern schauen und weisen mit ihren Handen aufwarts Der untere Kalottenrand wird von einem dunklen Band markiert auf dem eine lateinische Inschrift in Majuskeln zu finden ist Die Wand der Chorapsis ist bis in die Scheitelkapelle und in die Fenstergewande hinein mit verschiedenen Dekoren bemalt In den beiden ausseren Blendnischen sind Heilige dargestellt der auf der linken Seite wird mit einem Schriftzug als LETHALDUS gekennzeichnet Auch die anderen Kapellenapsiden sind ganzflachig mit Fresken bemalt die Szenen mit Heiligen darstellen Galerie Fresken im Staffelchor nbsp Fresko links in Chorapsis nbsp Fresko in Chorkapelle nbsp Fresko in Chorkapelle nbsp Fresko in ChorkapelleKapitellzyklus im Innenraum Bearbeiten Bemerkenswert sind die 40 skulptierten Kapitelle die denen in Autun und Vezelay vorangegangen sind Die meisten tragen antikisierenden Blattschmuck etwa die Halfte der Kapitelle zeigen figurliche Szenen des Alten und des Neuen Testaments und moralische Unterweisungen Noch sind die Kopfe und Korper eher plump und die Bildkompositionen schematisch skulptiert 10 Zugleich wird deutlich dass neben den Portalen das Medium des Kapitells zum wichtigsten Ausdruckstrager der romanischen Kunst wurde Man erkennt unter anderem folgende Darstellungen Mehrere Atlanten in Menschengestalt tagen Auflasten mit ihren Handen und Kopfen nbsp Kapitell Pelikane futtern Junge Pelikane in Gestalt von Adlern offnen mit den Schnabeln ihre Brust auf einem Kapitell sind unter ihnen kleine Jungtieren zu sehen die mit geoffneten zahnefletschenden Maulern nach Nahrung betteln In der Antike glaubte man dass der Pelikan seine Jungen mit Blut futtert Tatsachlich farbt sich beim Krauskopfpelikan wahrend der Brutzeit das Gefieder im Kehlenbereich rot was sicherlich die Erklarung fur diesen Mythos liefert In der christlichen Symbolik und Ikonographie sah man deshalb im Bild des Blut opfernden Pelikan ein Symbol fur Jesus Christus Nach dem Physiologus 2 Jahrhundert der grossen Einfluss auf die fruhe christliche Ikonografie hatte erweckt der Pelikan mit seinem Blut seine Jungen wieder zum Leben die er vorher selbst getotet hatte die Version dass er die Jungen mit seinem Blut nahrt ist eine spatere Verharmlosung der Geschichte Die Fehler in der Darstellung der Vogel und ihrer Jungen sind der Unkenntnis der mittelalterlichen Steinmetze uber die fremdartigen Tiere zuzuschreiben 11 12 nbsp Kapitell Daniel in der LowengrubeManner raufen sich paarweise und reissen an den Barten und Haupthaaren ihrer Gegner Auf den Kapitellecken strecken langbartige Gesichter ihre langen Zungen aus dem Mund Vier Vierbeiner Lowen stehen paarweise im Rankenwerk und richten sich auf ihre Kopfe gegeneinander gelehnt Kampf eines Engels mit Schild und erhobenem Schwert gegen ein im Wasser stehendes Monster mit weit geoffnetem Maul Ein unbekleideter Mensch windet sich elegant offensichtlich im Wasser schwimmend und wird an beiden Enden von Monstern bedroht deren schlangenartige Leiber sich kringeln und ihre Schwanze sich untereinander verhaken Daniel in der Lowengrube schwingt sich uber einen Lowen und greift ihm in das weit geoffnete Maul mit kraftigen Zahnen Zwei Menschen hocken auf den Ecken des Kapitells im Pflanzendickicht und werden von je zwei sich erhebenden Vierbeinern Lowen bedrangt Vier Vogel hocken paarweise im Pflanzendickicht und picken danach Ein aufgerichteter unbekleideter Mensch steht mit zwei an der Hufte zusammengewachsenen Oberkorpern der eines Mannes und einer Frau auf zwei Beinen Diese seltsame Gestalt wird von verschiedenen Personen eingerahmt Ganz links von einem Menschen der von einem Monster Lowe bedroht scheint Ihm folgt ein Flote spielender Mensch halb rechts eine sitzende Person und ganz rechte ein Mensch der aus der Hohe kopfabwarts in die Tiefes sturzt Die geteilte Person zeigt die Erschaffung der Eva gemass Gen 2 22 EU Dann sollte das Kapitell dem Thema des alteren zweiten Schopfungsberichtes folgen links aussen die Erschaffung der Tiere die zunachst als Partner Adams gedacht waren Gen 2 19 EU aber nicht zu ihm passen der Flotenspieler wurde dann Gen 2 21 EU Gott versetzt Adam in den Schlaf veranschaulichen Rechts aussen ware der Sunden Fall abgebildet das Ende der paradiesischen Gemeinschaft So ware also ein stimmiger Zyklus zu Gen 2 18ff gegeben Kapitellzyklus nbsp Kapitell Atlanten nbsp Kapitell Ringer mit Barten nbsp Kapitell Pflanzen werden getrankt nbsp Kapitell Vierbeiner Lowen nbsp Kapitell Engel kampft gegen Monster nbsp Kapitell Mensch mit zwei Schlangenmonster nbsp Kapitell Menschen mit Vierbeinern Lowen nbsp Kapitell Vogel in Blattwerk nbsp Kapitell Vogel in Blattwerk nbsp Kapitell Mensch mit 2 Oberkorpern u a nbsp Kapitell Mensch mit 2 Oberkorpern rechts nbsp Kapitell Mensch mit 2 Oberkorpern links nbsp Krypta nbsp KryptaKrypta Bearbeiten Die Krypta ist das alteste Bauteil der Kirche und steht auf einem Grundriss der in etwa dem Staffelchor ohne die Querhauskapellen entspricht Das Chorjoch wird mit vier zusatzlichen Pfeilern aus schlanken Saulen unterstutzt uber denen ein Kreuzgratgewolbe die Decke bildet Portal in der sudlichen Einfriedungsmauer des Priorats BearbeitenZwei weitere Portaltympana des Klosters sind zu nennen Dasjenige vom ehemaligen Klostereingang aus den Jahren um 1150 befindet sich jetzt im Musee Hieron von Paray le Monial 13 nbsp Sudportal des KlostersAnzy le Duc besitzt noch ein Tympanon das sich in der sudlichen Klostermauer befindet Hier sieht man eine vollig aus dem Rahmen fallende Ikonographie die allerdings durch Verwitterung stark beeintrachtigt ist In einem allseitig umlaufenden Wandrucksprung ist eine rundbogige Archivolte eingelassen die auf schlanken Saulen steht die mit figurlich skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgerustet ist Die Basen werden von ehemals kantigen Plinthen und Sockeln knapp einen halben Meter hoch unterfuttert nbsp Tympanon mit SturzDie innere Kante des Bogens wird von einem Rundstab begleitet die aussere wird durch ein breiteres Band mit einem schmalen Rundprofil begrenzt Zwischen diesen Profilen sind in radialer Anordnung Blattfacher eingestellt Die rechteckige Turoffnung wird beidseitig von hinter den Saulen vortretenden Wandenden und oben vom Tursturz begrenzt An den oberen Leibungsenden treten Kragkonsolen in die Offnung hervor die aussenseitig mit je einem Hund dekoriert sind dessen aufgerissener Rachen zur Turmitte weist und dessen Schweif aufwarts geringelt ist was Aufmerksamkeit signalisiert Sturz und Tympanon sind aus einer gemeinsamen Steinplatte gefertigt Der unterseitig glatte Architrav liegt auf den seitlichen Kragsteinen und Wandenden auf Seine untere Kante ist schmal profiliert Ein kantiges Band trennt auf der Hohe der Kapitellkampfer Sturz und Bogenfeld Die Reliefs des Architravs beziehen sich auf das Weltgericht Das Portal zum Himmlischen Jerusalem wird durch eine Phantasiearchitektur angedeutet die Auserwahlten hocken gedrangt in der linken Halfte zusammen begleitet von kleineren Engeln Auf der linken Seite wird die Gruppe gefesselten Verdammten von anderen Engeln ihren hollischen Qualen zugefuhrt in Form eines mehrfach verschlungenen Ungeheuers Als ungewohnlich kann auch der Stil dieses Reliefs bezeichnet werden In seiner schlangenartigen Beweglichkeit knupft er an die Skulptur des Meisters Gislebertus von Autun an Nur ist hier ein Grad von Unstabilitat erreicht den dieser noch nicht kannte Alles scheint zu wanken und zu schwanken Statt von einem Kantenstil konnte man hier von einem Kurvenstil sprechen 14 Das halbkreisformige Bogenfeld wird von einem kraftigen Profil uberfangen das an das der ausseren Archivolte des Hauptportals erinnert das aus einer S formig in Schlangenlinie gewellten Ranke besteht in dessen Wellentaler wechselseitig Blatter eingefugt sind Die Verwitterung hat auch hier ihr zerstorendes Werk getan Das Bogenfeld ist vertikal in zwei Halften unterteilt Im linken ist die Anbetung der heiligen Konige und im rechten der Sundenfall Adams und Evas dargestellt Die Anbetung der Konige findet vor einer bogenuberdeckten Architektur statt in der die Gottesmutter zu den Ankommenden hingewandt auf einem Thron sitzt und den Jesusknaben auf dem Schoss halt Die drei Konige drangen mit ihren Gaben zum Kind von denen der vorderste auf die Knie fallt Rechts der Mitte stehen unbekleidet Adam und Eva vor einem Baum mit einer dicken Frucht Rechts davon windet sich eine Schlange um einen anderen Baumstamm Eva scheint mit ihrem Korper ihre Windungen zu imitieren Am rechten Rand sieht man die beiden nach dem Sundenfall bis zur Hufte verdeckt von Strauchern ihre Gesichter verbergen sie schamvoll mit den Handen Unmittelbar rechts neben dem Rand des Portals ist in Hohe der Kapitelle eine kleine rechteckige waagerechte Nische eingelassen in der die Szene eines Turniers von zwei Rittern auf Pferden dargestellt ist die im vollen Lauf aufeinander zureiten Galerie Details des sudlichen Klosterportals nbsp Linkes Kapitell nbsp Rechtes Kapitell nbsp Sturz links nbsp Sturz rechts nbsp Tympanon links Epiphanie nbsp Tympanon rechts Sundenfall Adam und Evas nbsp Kragstein links nbsp Kragstein rechtsLiteratur Bearbeiten nbsp Reste der Klostergebaude nbsp Reste der KlostergebaudeThorsten Droste Burgund Kloster Schlosser historische Stadte und die Kultur des Weinbaus im Herzen Frankreichs 3 aktualisierte Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 162 164 Matthias Hamann Die burgundische Prioratskirche von Anzy le Duc und die romanische Plastik im Brionnais 2 Bande Deutscher Wissenschafts Verlag Wurzburg 2000 ISBN 3 9806424 5 3 Zugleich Wurzburg Universitat Dissertation 1998 Zusammenfassung Rolf Tomann Hrsg Burgund Architektur Kunst Landschaft Text von Ulrike Laule Fotografien von Achim Bednorz Konemann Koln 2000 ISBN 3 8290 2707 9 S 232 234 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eglise Notre Dame de l Assomption d Anzy le Duc Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ste Trinite Anzy le Duc In archINFORM Bilder und deutscher Text 1 Bilder ho net nl Bilder und frz Texte romanes org viele Bilder Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen und Kloster in BurgundEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame de l Assomption Anzy le Duc in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Heiligenlexikon a b Rolf Tomann Hrsg Burgund Architektur Kunst Landschaft Text von Ulrike Laule Fotografien von Achim Bednorz Konemann Koln 2000 ISBN 3 8290 2707 9 S 232 Thorsten Droste Burgund 3 aktualisierte Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 162 Portal Thorsten Droste Burgund 3 aktualisierte Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 163 Kapitellzyklus Julia Droste Hennings Thorsten Droste Frankreich Der Sudwesten Die Landschaften zwischen Zentralmassiv Atlantik und Pyrenaen DuMont Kunst Reisefuhrer DuMont Reiseverlag Ostfildern 2007 ISBN 978 3 7701 6618 3 Ste Trinite Anzy le Duc In archINFORM Thorsten Droste Burgund 3 aktualisierte Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 162 Bild vom Staffelchor Memento des Originals vom 17 April 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ho net nl Rolf Tomann Hrsg Burgund Architektur Kunst Landschaft Text von Ulrike Laule Fotografien von Achim Bednorz Konemann Koln 2000 ISBN 3 8290 2707 9 S 232 233 Pelikan Pelikan Foto auf der commons Seite von Paray le Monial Thorsten Droste Burgund 3 aktualisierte Auflage DuMont Reiseverlag Koln 2003 ISBN 3 7701 4166 0 S 164 Zweites Tympanon 46 320983333333 4 0622 Koordinaten 46 19 15 5 N 4 3 43 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ste Trinite Anzy le Duc amp oldid 237934075