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Die romisch katholische Pfarrkirche St Wolfgang steht in Stockheim einer Gemeinde im oberfrankischen Landkreis Kronach Die Kirche wurde 1935 geweiht Die Pfarrei im Naturpark Frankenwald gelegen gehort zum Dekanat und Seelsorgebereich Kronach des Erzbistums Bamberg Pfarrkirche St Wolfgang in StockheimSudseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Altbau 2 2 Neubau 3 Ausstattung 3 1 Altbau 3 2 Neubau 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kapelle bestand in Stockheim im Jahr 1596 Dieses Gotteshaus wurde 1707 wegen Baufalligkeit abgebrochen und bis 1710 durch einen Neubau ersetzt Am 25 Juli 1715 weihte der Weihbischof in Bamberg Johann Werner Schnatz die Kapelle die als Filialkirche zur Pfarrei Neukenroth gehorte Ab den 1870er Jahren wuchs die Bevolkerungszahl in Stockheim aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs der Gemeinde stark an weshalb bereits Mitte der 1910er Jahre eine Erweiterung der Kapelle diskutiert wurde 1914 grundeten Gemeindemitglieder einen Kirchenbauverein der im Juni 1915 die barocke Kapelle aus dem Eigentum der Stadt Kronach erwarb Im Oktober 1915 reichte der Munchner Architekt Fritz Fuchsenberger Plane fur einen Umbau ein Diese sahen ein rechtwinklig an die Kapelle angefugtes zweischiffiges Langhaus mit Chorturm vor Im Marz 1917 errichtete das Bamberger Erzbischofliche Ordinariat innerhalb der Pfarrei Neukenroth die Kuratie Stockheim ein 1 Die Bauplane wurden aufgrund der Inflation in den 1920er Jahren zunachst nicht verwirklicht Stattdessen wurde 1928 lediglich eine Sakristei an die Kapelle angebaut Der Nurnberger Kaplan Robert Grieb der ab dem 8 Marz 1933 Kurat in Stockheim war veranlasste die Wiederaufnahme der Planungen des Kirchenneubaus 2 Im August 1933 entschied der Kirchenbauausschuss den Neubau in Angriff zu nehmen Fritz Fuchsenberger uberarbeitete seine Planung bis zum 1 September 1933 Auf die Zweischiffigkeit des Langhauses wurde verzichtet und Chorturm durch einen Chorflankenturm ersetzt 1 Im September 1933 begannen die Arbeiten mit dem Abbruch der Kapellensudwand Im Oktober 1933 genehmigte Baukunstausschuss des Staatsministeriums fur Unterricht und Kultus in Munchen die Planung Die Grundsteinlegung folgte am 1 Oktober 1933 der Rohbau der Kirchenerweiterung im rechten Winkel alten Kapelle war im selben Monat fertiggestellt Fur den Bau wurden unter anderem 90 000 Ziegelsteine der ehemaligen Kohlenwascherei der Zeche St Katharina die von den Frauen der Gemeinde gereinigt wurden verwendet Bauern aus Posseck und Neukenroth leisteten Holzspenden und Spanndienste Die Baukosten wurden mit 28 544 Reichsmark veranschlagt die durch Spenden des Bonifatiusvereins und eine Landeskirchensammlung finanziert wurden 2 Der Bamberger Erzbischof Johann Jakob von Hauck weihte die Kirche St Wolfgang am 16 Mai 1935 Die Erhebung Stockheims zur Pfarrei folgte am 16 Dezember 1940 Die erste Renovierung der Kirche liess die Gemeinde 1952 durchfuhren Im Jahr 1962 wurde die Sakristei erweitert Die zweite Renovierung 1979 1980 umfasste nach den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils zusatzlich eine Neugestaltung des Innenraums gemass Planen des akademischen Bildhauers Heinrich Schreiber aus Kronach Der Volksaltar der Ambo und die Einfassung des Tabernakels wurden neu aufgestellt 3 4 Die Gemalde von Anton Rausch an der Chorstirnwand ein thronender Christus und uber dem Triumphbogen das Osterlamm mit Siegesfahne verschwanden 2 das Chorgitter die Kanzel der Hochaltar und die Seitenaltare wurden entfernt Im Jahr 1998 folgte eine Restaurierung 1 Im Jahr 2018 wurde im Altbau eine Werktagskapelle mit einem Altartisch und einem Ambo Werke des Bildhauers Rainer Kraus eingerichtet Baubeschreibung BearbeitenDie Pfarrkirche steht im Nordostteil des alten Ortskernes westlich der Frankenwaldbahn am Fusse des Spitzberges Das Gotteshaus besteht aus einer Kapelle von 1710 in westostlicher Richtung und dem in nordsudlicher Richtung an der Sudseite des Altbaus angefugten Neubau mit einem langsrechteckigen Langhaus einem eingezogenen Rechteckchor und einem seitlichen Glockenturm Altbau Bearbeiten nbsp AltbauDer alte Saalbau besteht aus einem dreiseitig geschlossenen Kirchenraum mit einer Fensterachse der von einer holzernen Flachdecke mit einem profilierten Unterzug uberspannt wird Die Ostseite ist als ein fluchtender dreiseitig geschlossener Chor ausgebildet die Sudwand ist zum Neubau geoffnet An der Nordseite steht die holzerne eingeschossige Orgelempore Die drei Fenster sind rundbogig Die verputzte Fassade gliedern versetzte Eckquaderungen und Rahmungen aus Sandstein 5 Das rundbogige Westportal besitzt als Schlussstein eine Volute mit der Jahreszahl 1707 daruber sitzt eine Kugel Im oberen Teil der Westfassade befindet sich ein Sandsteinrelief mit dem Amtswappen des Bamberger Furstbischofs Lothar Franz von Schonborn und mit der Jahreszahl 1710 in der Inschrift Daneben sind querovale Fenster angeordnet Ein verschiefertes Satteldach bildet den oberen Abschluss Uber dem verschieferten Giebelfeld steht ein sechsseitiger Dachreiter mit einer geschwungenen Kuppel 5 Neubau Bearbeiten nbsp OrgelDie verputzten Langhauswande haben funf Fensterachsen mit hochrechteckigen Fenstern gerahmt von schmalen Ziegelstreifen Die Westfassade ist gegenuber der Kapellenfassade um eine Steinlage nach innen versetzt Zwischen den beiden sudlichen Fenstern befindet sich ein Rundbogenportal links davon ein Relief mit dem Wappen von Erzbischof Jacob von Hauck und der Jahreszahl 1934 Den glatt verputzten und hell gefassten Innenraum uberspannt ein holzernes kielbogenformiges Tonnengewolbe das gegenuber der Raumbreite leicht eingezogen ist Sieben dunkel gefasste Holzbinder die zwischen den Fenstern angeordnet sind und auf Steinkonsolen ruhen tragen das Gewolbe und die Dachkonstruktion 1 Das Langhaus und der eingezogene Rechteckchor haben ein ziegelgedecktes Satteldach mit gleicher Firsthohe und Dachneigung Ein Rundfenster in der oberen westlichen Wandhalfte belichtet den Chorraum mit geradem Schluss Die Chorstirnwand ist geschlossen Ein halbrunder Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem um vier Stufen erhohten Chorraum der von einer Flachdecke uberspannt wird Neben dem eingezogenen Chor steht im ostlichen Chorwinkel der Kirchturm mit quadratischem Grundriss Der Turm verjungt sich auf halber Hohe und wird von einer kupferverkleideten Zwiebelhaube bekront Unter der Dachtraufe befinden sich die Glockenstube und davor an jeder Seite eine rundbogige Schalloffnung sowie ein Ziffernblatt Die Sakristeierweiterung von 1962 steht an der Nordseite des Turms und verdeckt das sudliche Fenster der ostlichen Fassade 1 Ein halbrunder Triumphbogen verbindet das Langhaus mit dem um vier Stufen erhohten Chorraum der von einer Flachdecke uberspannt wird Ausstattung BearbeitenAltbau Bearbeiten nbsp MarienaltarDer Marienaltar im Altbau ist ein Teil eines Altars der Kronacher Kapelle St Anna der dort bis zur Sakularisation in Bayern im Jahr 1803 stand Der Holzaufbau mit seiner durchbrochenen Akanthusschnitzerei wird auf das fruhe 18 Jahrhundert datiert In der Predella befindet sich ein Relief das Christus und die Kinder zeigt In der Mitte steht eine Muttergottesstatue von Palmenstammen flankiert Seitlich befinden sich die Heiligen Petrus und Paulus Die nachtraglich eingefugten Holzfiguren stammen aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts Im Auszug schliesst der Pfarrpatron der heilige Wolfgang den Altar nach oben ab 5 Auf der rechten Seite der Kapelle am Eingang steht eine Holzfigur des heiligen Wendelin eine Arbeit aus dem spaten 18 Jahrhundert Daneben befindet sich in einer Nische die Holzfigur Christus an der Geisselsaule die wohl um 1700 entstanden ist Eine Holztafel mit dem Wappen der Stadt Kronach bemalt und der Jahreszahl 1710 befindet sich an der Emporenbrustung Sie verweist auf die fruheren Besitzverhaltnisse 5 Furstbischof Franz von Hatzfeld schenkte der Stadt Kronach 1639 die beiden Ritterguter Hasslach und Stockheim als Entschadigung fur die im Dreissigjahrigen Krieg erlittenen materiellen Verluste Die Kirchenstiftung Stockheim musste sich beim Kauf der Kapelle im Jahr 1915 notariell verpflichten das Wappen nicht ohne Zustimmung der Stadt Kronach aus der Kirche zu entfernen 4 Neubau Bearbeiten Die Front des Steinaltares zeigt in einem Relief eine nicht endende Wasserquelle Der Ambo aus Stein besitzt ein Relief mit einer Darstellung von gluhender Kohle und einer Zange 6 Auf dem rechten Seitenaltar steht die Holzfigur des heiligen Josef mit dem Jesuskind In den Marienmonaten Mai und Oktober wird der Altar mit einer Marienstatue geschmuckt Ausserdem befindet sich im Neubau eine Holzfigur des heiligen Johannes Nepomuk eine Arbeit aus der Werkstatt des Kronacher Bildhauers Pankraz Fries um 1760 1770 entstanden 5 Literatur BearbeitenTilmann Breuer Landkreis Kronach Bayerische Kunstdenkmale Band 19 Deutscher Kunstverlag Munchen 1964 DNB 450619354 S 249 Peter Stuckenberger Gottesburgen Kirchenbau unter Erzbischof Jacobus von Hauck 1912 1943 Studien zur Bamberger Bistumsgeschichte Band 1 Bamberg 2004 ISBN 3 9808138 2 7 S 257 262 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Wolfgang Sammlung von Bildern Denkmalliste fur Stockheim PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Akten Nummer D 4 76 178 1Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Peter Stuckenberger Gottesburgen Kirchenbau unter Erzbischof Jacobus von Hauck 1912 1943 Bamberg 2004 S 257 262 a b c Gerd Fleischmann Kirchenbau zwischen Superinflation Weltwirtschaftskrise und Nationalsozialismus Gotteshauser in Haig 1929 Neuses 1933 und Stockheim 1935 im Blickpunkt In Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach Band 30 Kronach 2022 ISBN 978 3 9817764 3 0 S 86 87 ssb uhasslachtal kirche bamberg de Kirchen im unteren Hasslachtal Stockheim Geschichte a b Gerd Fleischmann 90 000 von Hand geputzte Steine In Neue Presse Coburg 18 Juli 2015 S 17 a b c d e Tilmann Breuer Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Kronach Deutscher Kunstverlag Munchen 1964 S 249 ssb uhasslachtal kirche bamberg de Kirchen im unteren Hasslachtal Stockheim Kirchenfuhrer50 31085 11 27926 Koordinaten 50 18 39 1 N 11 16 45 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wolfgang Stockheim amp oldid 234648704