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Die romisch katholische Pfarrkirche St Wolfgang im oberfrankischen Kaltenbrunn einem Gemeindeteil von Itzgrund im Landkreis Coburg wurde Mitte des 18 Jahrhunderts gebaut Pfarrkirche St Wolfgang in KaltenbrunnInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich stand in Kaltenbrunn eine Kapelle mit unbekanntem Grundungsdatum die zu Pfarrweisach und spater zu Ebern gehorte Mit der Erhebung der Untermerzbacher Marienkapelle zu einer Pfarrkirche im Jahr 1439 erfolgte die Einpfarrung Kaltenbrunns dorthin 1534 fuhrte die Familie von Rotenhan die Reformation ein 1675 kehrte Georg Wolf von Rotenhan zu Merzbach samt seiner Familie zur katholischen Kirche zuruck und die Kaltenbrunner Wolfgangskapelle die wohl im Wesentlichen spatgotisch war wurde den Katholiken uberlassen Der grosste Teil der Bevolkerung war inzwischen evangelisch und musste zum Gottesdienst bis zur Einpfarrung nach Gleussen im Jahr 1824 nach Untermerzbach Es folgte 1691 die Erhebung zur katholischen Pfarrei im Bistum Wurzburg Die von Rotenhans der Merzbacher Linie veranlassten Mitte des 18 Jahrhunderts den Neubau einer Kirche Erste Entwurfe fertigte 1739 Johann Jakob Michael Kuchel unter Beibehaltung des alten Kirchturms an der westlichen Seite und des bestehenden Chors Zeitgleich lieferte Justus Heinrich Dientzenhofer einen Konkurrenzentwurf 1745 wurde die alte Kirche abgebrochen und 1746 bis 1749 der Neubau in Anlehnung an die Plane Kuchels von dem Maurer und Steinmetzmeister Thomas Harra aus Ebern und nach dessen Tod von Johann Tanzer aus Ebern errichtet 1 Dabei wurde Mauerwerk des Vorgangerbaus mit einbezogen Nach der Sakularisation in Bayern kam es zu einer Neueinteilung der kirchlichen Sprengel Die Pfarrei Kaltenbrunn wurde in der Folge 1810 dem Erzbistum Bamberg zugeordnet Im Jahr 1882 wurde das Kirchendach neu gedeckt 1924 und 1937 folgten Renovierungen 1965 66 liess die Kirchengemeinde den Innenraum umgestalten und renovieren sowie eine Ausseninstandsetzung durchfuhren Bei einer Restaurierung im Jahr 2002 wurden das Dach neu verschiefert und die Fenster erneuert sowie der Innenraum und die Aussenmauer neu gestrichen 2 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp OstfassadeDie nach Sudosten gerichtete barocke Saalbaukirche steht in der Ortsmitte und hat eine aus der Flucht der Dorfstrasse hervortretende Einturmfassade Der eingezogene aus Dreiachtelschluss und Langsachse zusammengefasste Chor ist auf der Innenseite halbkreisformig ausgebildet Eine flache Putzdecke mit Kehle und Gesimsen uberspannt den Raum An den beiden Seiten befindet sich jeweils ein grosses Stichbogenfenster Der Hauptzugang zur Sakristei ist an der Stirnseite mit Rundfenstern daruber Ein runder Chorbogen mit Pfeilervorlagen verbindet den Chor mit dem Langhaus 3 Das Langhaus besteht aus einem breiten rechteckigen Saalraum den eine flache Putzdecke mit breiter Kehle uberspannt und der seitlich zwei Fensterachsen mit Stichbogenfenstern hat Nordlich in der vorderen Achse befindet sich ein Seiteneingang Die Ecken neben dem Chorbogen sind durch Viertelkreise abgerundet Darin stehen die Seitenaltare Den westlichen Abschluss bilden drei rundbogige doppelgeschossige Arkaden in denen im Obergeschoss die Orgel mittig hinter einer Holzbrustung mit Vierkantbalustern und Gesimsen steht Die Aussenwand des Langhauses besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk Sockel Gebalk und Ecklisenen aus unverputzten Sandsteinquadern gliedern die Fassade Die Fenster haben glatte Rahmungen mit Keilstein und gekehlte Sohlbanke Die Westfront pragt eine dreiachsige Einturmfassade Der Kirchturm in der Mitte der Fassade hat einen quadratischen Grundriss und ist von Pilastern mit ionischen Kapitellen eingerahmt In der Mitte des Turms befindet sich das stichbogige Hauptportal mit seitlichen Lisenen und oben einem Gebalk daruber ein Segmentbogenfenster In den von Lisenen eingerahmten Seitenfeldern sind hochovale Okuli mit einer glatten Rahmung angeordnet Den oberen Abschluss bilden geschweifte Halbgiebel mit kugelknaufbekronten Attikapfeilern Im ersten Turmobergeschoss steht in einer gerahmten Rundbogennische eine Sandsteinstatue des heiligen Josef Im zweiten Obergeschoss befinden sich auf allen Seiten rundbogige gerahmte Schalloffnungen daruber Zifferblatter der Turmuhr Der Turm hat eine achtseitige Haube mit kleiner Zwiebelspitze Knauf und Doppelarmkreuz 3 Ausstattung Bearbeiten nbsp Marienaltar und Kanzel nbsp DeckengemaldeDer freistehende Hauptaltar ist um 1756 59 entstanden Er hat einen marmorierten Holzaufbau das Altarblatt zeigt eine dreifigurige Kreuzigungsgruppe in Ol auf einer Leinwand Daruber befindet sich eine Kartusche mit dem Allianzwappen derer von Rotenhan und Truchsess von Wetzhausen Auf dem freistehenden Stipes steht ein im Rokoko gestalteter Drehtabernakel Links vom Altar befindet sich eine Statue des heiligen Wolfgang rechts eine der heiligen Ottilie 3 Die Nebenaltare schuf zwischen 1749 und 1754 Johann Thomas Wagner aus Obertheres Sie haben ubereckgestellte marmorierte Holzaufbauten Am linken Marienaltar mit dem Olgemalde Maria Verkundigung von Joseph Scheubel auf dem Altarblatt stehen Statuen der Heiligen Johannes der Taufer und Johannes der Apostel Am rechten Altar mit einem Olgemalde des heiligen Johannes Nepomuk befinden sich Statuen der Heiligen Karl Borromaus und Aquilin Die reich ausgestattete barocke Kanzel am linken Chorbogenpfeiler ist ebenfalls ein Werk von Johann Thomas Wagner Der zylindrische holzerne Korpus auf einem kelchformigen Fuss ist mit Sitzfiguren der vier Evangelisten mit ihren Attributen geschmuckt Mittig dazwischen sitzt Moses mit den Gesetzestafeln Den Schalldeckel schmuckt in der Untersicht die Heilige Geist Taube Daruber befindet sich eine Christusstatue Sitzfiguren stellen die Heiligen Petrus Jakobus und Johannes dar 3 Der um 1755 entstandene Taufstein aus Sandstein ist mit Reliefdekor aus Muschelkartuschen und rankendem Blattwerk verziert Die runde kelchformige Schale ist teilweise in die nordliche Wand des Langhauses eingelassen Auf dem dekorierten Deckel der Schale befindet sich eine weissgefasste Holzstatutettengruppe der Taufe Christi durch Johannes Dahinter tragen Pfeiler einen marmorierten Holzaufbau mit zwei kraftigen geschweiften Voluten als Begrenzung Das Deckengemalde Heilige Familie des Staffelsteiner Kunstlers Hans Theodor Stengel von 1902 im Langhaus hat einen ovalen Deckenbildrahmen aus Stuck mit vier Einbuchtungen Orgel BearbeitenDie Orgel befindet sich in einer Turmnische uber dem Eingang Sie wurde um 1902 von der Bayreuther Orgelbaufirma Wolf amp Sohn mit sechs Registern auf einem Manual und Pedal aufgestellt Das vorherige Instrument hatte zehn Register Bauzeit und Erbauer sind nicht bekannt Der Prospekt der Neubarockorgel besteht aus drei Teilen Er hat Rundbogenfelder mit geschweiften Gesimsstucken und aufgelegtes Schnitzwerk in Rokokomanier 4 Die Orgel wurde 2008 durch die Orgelbauwerkstatte Christian Scheffler restauriert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Wolfgang Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lothar Hofmann Denkmale Region Coburg Neustadt Sonneberg Orte der Einkehr und des Gebets Historische Sakralbauten Ein Fuhrer durch die Kirchen der Landkreise Coburg und Sonneberg Verlag Geratemuseum des Coburger Landes Ahorn 2007 ISBN 3 930531 04 6 S 54 webseite Geschichte der Kirche a b c d Karl Ludwig Lippert Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Staffelstein Deutscher Kunstverlag Munchen 1968 S 127 f Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Alte Orgeln im Coburger Land Teil IV Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1980 S 130 50 12443 10 8791 Koordinaten 50 7 27 9 N 10 52 44 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wolfgang Kaltenbrunn amp oldid 237550830