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Die Kirche St Walburga in Werl ist ein gotischer Hallenbau aus dem 14 Jahrhundert mit 62 Meter hohem spatromanischem Turm mit barocker welscher Haube Sie ist aus einheimischem Grunsandstein gebaut 1 Die Kirche wurde 1892 von Papst Leo XIII zur Propsteikirche erhoben Die Gemeinde gehort zum Erzbistum Paderborn Die Pfarrei war eine der altesten in der Dekanie Soest im Erzbistum Koln zu dem sie fruher gehorte 2 Ansicht der KircheAnsicht des Turms von der historischen Kramergasse aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Erste Kirche 1 2 Basilika 1 3 Stufenhalle 2 Ausstattung 2 1 Gerichtsstuhl 2 2 Altare 2 2 1 Hochaltar 2 2 2 Heiliges Kreuz mit Ziborienaltar 2 2 3 Erbsalzeraltar 2 2 4 Rosenkranzaltar 2 2 5 Altar der Kalandsbruder 2 3 Kalvarienbergdarstellung 2 4 Kanzel 2 5 Sakramentsnische 2 6 Gebetsinschrift 2 7 Orgel 2 8 Kirchenschatz 2 9 Sonstige Ausstattung 2 10 Gelaut 3 Ansichten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Mittelschiff mit Blick auf den HauptaltarErste Kirche Bearbeiten Unter der Kirche wurden 1967 bei Grabungen Reste eines ottonischen flachgedeckten Apsidensaals mit niedrigen Querarmen gefunden Der Bau war 29 Meter lang und 9 Meter breit Er ahnelte in Art und Typ dem Patroklidom in Soest Fur die Zeit und den Ort war die Kirche ungewohnlich gross Sicherlich fanden mehr Personen Platz als nur die Familie des Grafen von Werl und seine hier ansassigen Eigenleute 3 In der Mitte des Schiffes wurden zwei Graber ergraben Der Anlage nach sind hier Mitglieder des Werler Grafengeschlechts begraben Der Bau dieser Kirche erfolgte nach 950 wohl mit der Anlage der Werler Grafenburg Um 1150 wurde sie aus nicht mehr bekannten Grunden abgerissen Die Grafen Gottfried und Hermann schenkten die Kirche 1196 dem Pramonstratenserkloster Wedinghausen Diese Schenkung bestatigte Papst Coelestin II Das Kloster stellte den Pfarrer und zwei Kaplane der Abt bezeichnete sich als Archidiakon von Werl Ein bekannter Pfarrer in dieser Zeit war der Pramonstratenser Bernhard Tutel ein Vorkampfer fur die Erhaltung des katholischen Glaubens Sein Grab ist in der Propsteikirche in Werl erhalten 4 Basilika Bearbeiten Bei Grabungen konnten eine Saalkirche aus der Mitte des zehnten Jahrhunderts und eine Saalkirche von der Mitte des zwolften Jahrhunderts belegt werden Im Osten war eine Krypta angebaut Ursprunglich war St Walburga eine Eigenkirche der Grafen von Werl 5 An ihrer Stelle wurde eine Basilika mit Querhaus schmalem Chorjoch Apsis und Westbau errichtet Der im Winkel zwischen Nordquerarm und Chor befindliche zweischiffige und dreijochige kryptenartige Raum uber dem sich ursprunglich ein Turm erhoben hat ist erhalten Hier war wohl der ursprungliche Ort des Heilig Grab Kultes Als Trager des beim Bau der heutigen Kirche abgebrochenen Gewolbes dienten zwei monolithische Mittelpfeiler Der im Kern romanische Turm wurde im 12 Jahrhundert im Westen eingestellt Die nach allen Seiten in Rundbogen geoffnete Turmhalle wurde im Anfang des 13 Jahrhunderts uber einem Mittelpfeiler eingewolbt der Emporenraum daruber von einem Gratgewolbe Stufenhalle Bearbeiten Der Bau der heutigen Kirchenhalle wurde von 1330 bis 1370 mit den westlichen Seitenschiffmauern begonnen Dabei wurde wie zuvor der Turm mit dem Westwerk seitlich umbaut 6 In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurden die Ostteile und der Chor gemauert Die Fenster im Chor wurden nach Entwurfen des Benediktinerbruders Notker Becker angefertigt sie zeigen den auferstandenen Christus Maria und Johannes den Taufer 7 Der Dachstuhl aus Eichenholz der bis heute erhalten ist wurde etwa 1391 fertiggestellt Die dreischiffige gotische Stufenhalle hat im Mittelschiff funf Joche und in den Seitenschiffen sechs Joche der Chor ein Joch mit 3 8 Schluss im Norden befindet sich der zweijochige Alte Chor unter Querdachern Die Kreuzrippengewolbe schliessen in skulptierten Schlusssteinen Die Freipfeiler bestehen aus einem runden Kern und vier Dreivierteldiensten die Wanddienste sind von halb oder dreiviertelrundem Querschnitt diejenigen am Chorjoch bestehen aus Birnstabbundeln und sind kapitelllos Von 1733 bis 1736 wurden die den Turm bekronende Barockhaube sowie die sich darunter befindliche Glockenstube von dem Baumeister Michael Moser und dem Zimmermeister Caspar Nolle errichtet Von 1893 bis 1897 wurde die Westfassade neuromanisch gestaltet Die Turmempore wurde 1931 wieder zu den Schiffen hin geoffnet Dazu wurde die Orgel in das nordliche Seitenschiff versetzt und der Turm mit einer Stahlkonstruktion versteift Das Baumaterial ist Werler Grunsandstein Von 1972 bis 1983 wurde der Aussenbau und 1988 der Innenraum umfassend renoviert Der Aussenbau ist durch gestufte Strebepfeiler ein umlaufendes Sockelgesims und zwei bis vierbahnige Fenster gegliedert deren letzte am Chor um 1420 fertiggestellt worden sein durften Die Gewande der vier gotischen Eingange davon einer vermauert sind reich profiliert zwei davon haben Bogenfelder mit Blendmasswerk 8 2014 2015 erfolgte eine erneute grundliche Innensanierung Eine Aussensanierung ist fur Mitte 2016 geplant Die Aussenwande sind durch ein umlaufendes Sockelgesims gestufte Strebepfeiler und spitzbogige dreibahnige Fenster gegliedert Im Spitzbogen des Seiteneinganges befindet sich eine Sonnenuhr 9 Ausstattung BearbeitenAus gotischer Zeit sind nur wenige Teile erhalten Wahrend des Bildersturms wurden grosse Teile der mittelalterlichen Ausstattung zerstort und bis auf den Kreuzaltar alle Altare entfernt Ab 1590 nach Ruckkehr der alten katholischen Ordnung wurde die Kirche neu ausgeschmuckt Innerhalb eines kurzen Zeitraums wurde eine uberaus reiche und ziemlich einheitliche Ausstattung angeschafft durch die der Raumeindruck wesentlich gepragt wurde 10 Gerichtsstuhl Bearbeiten nbsp Offizialgericht Aussenansicht nbsp RichterstuhlIn der Kirche befindet sich der Gerichtsstuhl des Offizialatsgerichts fur das Herzogtum Westfalen von 1725 Er ersetzte einen Vorgangerstuhl Das kurkolnische Offizialatsgericht hochstes geistliches Gericht wurde vom damaligen Landesherrn dem Kolner Kurfursten und Erzbischofs Clemens August aus dem Hause Wittelsbach zwischen 1478 und 1483 nach Werl verlegt und bestand bis zum Jahr 1802 Soest war im Gegensatz zu Werl wahrend der Soester Fehde vom Kolner Erzbischof abgefallen Werl hielt ihm die Treue Die Verlegung des Gerichtes von Soest nach Werl war eine Belohnung des Kurfursten ein Offizial sprach hier bis 1821 im Namen des Kolner Erzbischofs in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten Recht 11 Hinter geschnitzten durchbrochenen durch Pilaster gegliederten Schranken steht der Richterstuhl Unter den Draperien sind die Wappen des Erzbischofs Clemens August von Wittelsbach und des Offizials Johann Dettmar von Mellin zu sehen 12 Am Gitter und an den Richtersitzen beziehen sich Schnitzereien ikonografisch auf Gerichtsverhandlungen und weisen sinnbildlich auf die Kardinaltugenden Massigkeit Starkheit Gerechtigkeit und Klugheit hin In der Zeit von 1628 bis 1630 wurden 73 Menschen der Zauberei angeklagt alle Beschuldigten wurden hingerichtet Die Namen der Opfer sind uberliefert 13 14 Altare Bearbeiten Hochaltar Bearbeiten Auf dem Hochaltar steht ein gemaltes Flugelretabel es stammt aus der Zeit um 1600 und ist mit Johann tom Ring signiert Auf den Tafeln sind Szenen aus der Kindheitsgeschichte Jesu dargestellt und zwar auf den Flugeln die Verkundigung Maria Heimsuchung Weihnachten sowie die Darstellung im Tempel auf dem Mittelbild die Anbetung durch die Hl drei Konige 15 Heiliges Kreuz mit Ziborienaltar Bearbeiten nbsp Ziborienaltar nbsp Votivbild beim heiligen Kreuz der Sohn wurde vom Fuhrwerk uberfahren und genas wiederBis zur Reformation wurde in der Kirche uber Jahrhunderte das sog Heilige Kreuz von Werl verehrt Es war das zentrale Heiligtum der Kirche und wurde als wundertatig angesehen Das Kreuz wurde erstmals am 5 Januar 1370 urkundlich erwahnt 16 Der Korpus stammt jedoch aus dem 13 Jahrhundert Es war wegen der in der Brust eingefugten Kapsel mit einem Partikel des Kreuzes Jesu ein Anziehungspunkt fur viele Pilger und auch ein Trager des Kirchenvermogens Das eingenommene Geld wurde von stadtischen Provisoren des Heiligen Kreuzes verwaltet Es wurde mitsamt der ubrigen Einrichtung in den Truchsessschen Wirren im Jahre 1583 zerstort 17 Zu dieser Zeit fluchtete der zum Protestantismus ubergetretene Kolner Erzbischof Gebhard Truchsess von Waldburg bis nach Werl um in seinem dortigen Schloss Schutz zu suchen Das zerstorte Heilige Kreuz wurde 1938 auf dem Dachboden der Kirche aufgefunden und nach einer Restaurierung 1953 am alten Standort dem Ende des 14 Jahrhunderts aus Sandstein erbauten aussergewohnlichen Ziborienaltar wieder aufgestellt 18 Uber drei grossen profilierten Bogen erhebt sich ein achteckiger Aufbau Er ist reich mit Kreuzblumen Fialen und Krabben verziert Die Seiten sind von schmiedeeisernen Gittern mit Lilienband verschlossen Das Kreuz steht an der Ruckwand es wurde 1953 restauriert dabei wurden Arme und Beine erganzt Ein gemalter thronender Gottvater sowie Assistenzfiguren aus der Zeit um 1420 wurden 1867 freigelegt und 1967 restauriert In dieser Zusammenstellung ist die Gruppe sowohl als Kreuzigung wie auch als Gnadenstuhl deutbar Auf der Mensa stehen zwei Bronzeleuchter mit sitzenden Lowen am Fuss vom 15 Jahrhundert 15 Einziger Uberrest der Kreuzverehrung ist eine Votivtafel die sich neben dem Altar befindet Sie erzahlt von der als Wunder angesehenen Heilung eines Kindes das vom Mistwagen uberfahren wurde Erbsalzeraltar Bearbeiten Die Erbsalzer bestimmten seit dem Mittelalter massgeblich die Geschicke der Stadt Werl Der ursprungliche Altar wurde 1485 gestiftet und wahrend des Bildersturms zerstort Er war so wie der Nachfolgealtar der Hl Maria dem Erzengel Michael und den Heiligen Katharina und Caecilia geweiht Der sog Erbsalzeraltar wurde 1594 gefertigt er wurde 1583 1584 fur einen Vorgangeraltar gestiftet Die Fassung wurde 1934 erneuert Die in Stein gemeisselten Familienzeichen auf der Predella uber dem Altartisch tragen mit zwei Ausnahmen die Wappen den Pfannenkolben als Gewerbesymbol Zwischen gliedernden Saulen wurde ein Relief mit dem gekreuzigten Christus zwischen Vertretern des Neuen und Alten Bundes angebracht Texttafeln von Heiligen flankiert erlautern die Szenerie Der reiche Sprenggiebel tragt das Wappen des Hl Romischen Reiches dt Nation mit dem Doppeladler und daruber eine Christusfigur mit der Weltkugel 15 Rosenkranzaltar Bearbeiten nbsp Rosenkranzaltar nbsp Altar der KalandsbruderDer 1631 aus marmoriertem Holz geschaffene Altar ist Gerhard Groninger zuzuschreiben Im Ubergangsstil von der Renaissance zum Barock zeigt er eine Madonna umschwebt von musizierenden Engeln Dreifach darum geschlungen sind drei Rosenkranze mit Medaillons auf denen Darstellungen der 15 Geheimnisse zu sehen sind Die Darstellung der Rosenkranzgeheimnisse diente auch als Lehrbild mit dessen Hilfe der Bevolkerung die Aussagen der Kirche dargestellt waren Vor dem Altar knien Vertreter des weltlichen und des geistlichen Standes Der Altar ist durch Saulen gegliedert und reich verziert 15 Die Darstellung der Gottesmutter wirkt mutterlich Jesus sitzt kindlich auf ihrem Arm und versucht nach der Rose zu greifen die Maria ihm hinhalt Eine Diagonale verbindet die Gesichter von Mutter und Kind um die mutterliche Liebe zu unterstreichen Um eine Beziehung zu den Rosenkranzgeheimnissen herzustellen zeigt Maria einen nachdenklichen Blick 19 Der Altar entstand im Dreissigjahrigen Krieg obwohl die damals etwa 2 500 Einwohner der Stadt wirtschaftliche Not litten Kurz vorher hatte die Stadt 3 000 Reichstaler Ablosung an den Herzog Christian von Braunschweig gezahlt um der Zerstorung zu entgehen Im Winter darauf kamen 7 000 Soldaten des kaiserlichen Ersatzheeres in das Stadtgebiet und mussten verpflegt werden Weitere Wetterkatastrophen und Ausbruche der Pest verschlechterten weiterhin die finanzielle Lage Um dieser schlechten Lage Einhalt zu gebieten grundete sich eine Rosenkranzbruderschaft die durch flehentliche Anrufung der Gottesmutter Maria diese zur Verbundeten machen und sie zur Hilfe bei Beendigung der Notsituation zu bewegen sollte Der uber zehn Meter hohe Altar sollte ebenfalls dazu beitragen Er wurde mit einem Bild der weltlichen und geistliche Herrscher ausgestattet die zu Fussen der Maria als Bittsteller auftreten Zusatzlich wurden die Mitglieder der Rosenkranzbruderschaft dazu verpflichtet wochentlich drei Rosenkranze und dreimal je funf Vaterunser zu beten In der Zeit von 1547 bis 1577 war die Bevolkerung bikonfessionell und trat 1583 bis 1584 zum Calvinismus uber Der Erzbischof von Koln eroberte das Gebiet 1584 zuruck und rekatholisierte es im Rahmen einer Reform Die Stiftung des Rosenkranzaltares konnte dem Landesherrn demonstrieren dass man durch die Marienverehrung voll hinter seinen Massnahmen stand Der Altar war das erste gemeinsam verwirklichte Anliegen der Gilden der Salzkocher der Ackerbauern und der Backer die sich fruher haufig nicht einig waren So hatten sie eine Moglichkeit ihre innerstadtischen Konflikte zu beenden und auf einer religiosen Ebene eine gemeinsame Identitat zu finden Schon seit der Spatantike ist die Tradition der Funktion Marias als Helferin bei der Befriedung konkurrierender sich bekampfender sozialer Gruppen bekannt 19 Zudem konnte Maria nach damaligem Verstandnis auch nach dem Tod im Jenseits helfen und vor einem langen Aufenthalt im Fegefeuer oder gar der Holle bewahren Dies wird durch das Gebet Gegrusset seist Du Maria untermauert Die Menschen glaubten durch Stiftungen und Gebetete in Vorleistung gehend die Heiligen zur Erfullung der Anliegen bewegen zu konnen 19 Altar der Kalandsbruder Bearbeiten In der Propsteikirche St Walburga wurde 1956 der sogenannte Schutzenaltar renoviert Nachdem uber dem Sockel uber der Predella jungere Farbschichten abgetragen wurden wurde eine in dunkler Farbe gemalte Inschrift sichtbar Die Jahreszahl ist nicht mit letzter Sicherheit entziffert und lautet vermutlich 1620 Darunter sind die Worte Fraternitas Calendarium zu lesen somit ist der Altar nicht wie uber hundert Jahre vermutet der Schutzen sondern der Kalandsaltar In einem uberlieferten Festkalender aus dem 17 Jahrhundert ist ein Altar der Kalandsbruder zur hl Appolonia erwahnt 20 Der Altar ist ein Werk von Gerhard Groninger Er ist in zwei Geschosse gegliedert Die Rahmung erscheint streng und klar Die Geburt Jesu wird in zwei Halbreliefdarstellungen gezeigt Der Sprenggiebel wird von einer Figur des Hl Sebastian bekront Die farbig gefassten Figuren sind von Saulen flankiert 15 Wie an den Inschriften zu erkennen ist standen rechts und links vom Anbetungsrelief die Figuren des Judas Makabaus und der Appolonia Kalvarienbergdarstellung Bearbeiten nbsp KalvarienbergdarstellungDie Gruppe befindet sich an der Westwand des Kreuzschiffes Geschaffen wurde sie 1525 von Evert van Roden Die im spatgotischen Stil gehaltene Arbeit ist 5 15 m hoch und aus Baumberger Sandstein gearbeitet Zu Fussen von Jesus liegt der begrabene Adam vor dem Kreuz kniet Maria Magdalena Jesus tragt eine schwere Dornenkrone sein Mund ist leicht geoffnet Unter den Kreuzen der beiden mitgekreuzigten Schacher liegen Gebeine sowie Eidechsen und Schlangen Dies soll Tod und Verwesung darstellen Bis 1930 stand die Gruppe im Aussenbereich der Kirche Die Fassung wurde nach 1900 erneuert Kanzel Bearbeiten nbsp Die Kanzel von Matthias MoselerDie Kanzel ist am ersten nordlichen Pfeiler im Mittelschiff angebracht Sie wurde 1668 von der Salzerfamilie Brandis gestiftet Das Familienwappen ist am Fuss angebracht Die geschnitzten Evangelisten Figuren im Kanzelkorb sind in barockem Stil gehalten Die Kanzel wird Matthias Moseler zugeschrieben 21 Die Evangelisten Markus und Lukas wurden im 19 Jahrhundert ersetzt 15 Sakramentsnische Bearbeiten Die Sakramentsnische befindet sich an der Nordwand des Chores Der gerade geschlossene bekronende Aufsatz und das Tympanonfeld unter dem Kielbogen zeigen Fischblasenmasswerk des fruhen 15 Jahrhunderts Die original holzerne Tur vor dem Allerheiligsten mit ursprunglichen gotischen Eisenbeschlagen und dem alten Schloss ist erhalten Die beiden laubwerkverzierten Konsolen oberhalb der Tur sind leer die zugehorigen Figuren sind nicht erhalten 22 Gebetsinschrift Bearbeiten An der letzten Saule des Mittelschiffes befindet sich eine Gebetsinschrift Diese wurde im fruhen 14 Jahrhundert in 2 30 m Hohe von einem unbekannten Meister in mittelniederdeutscher Sprache gemalt AVE GHE BBENNDIDE JESV CHRYSTVM MARIEN ZVNNE IK GHRVETE DI WARRE GOT VNDE EWEGHS LEYFEN VOR BARME OIK OVR MI ARMEN SVENDIGEN MENNCEN Ubersetzt Ave gebenedeiter Jesus Christus Mariens Sohn Ich grusse Dich wahrer Gott und ewiges Leben Erbarme Dich auch uber mich armen sundigen Menschen Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelEs handelt sich hier um eine 1911 gebaute und 1964 erweiterte Orgel der Orgelbauer Stockmann aus Werl 52 Register verteilen sich auf vier Manuale und ein Pedalwerk 23 24 sind noch die Ursprunglichen 9 sind noch teilweise erhalten und wurden restauriert Die Orgel befindet sich nach Umsetzung und Modernisierung 1931 vor der westlichen Stirnwand des nordlichen Seitenschiffes 24 Der Prospekt wurde im spatgotischen Stil gebaut Besonders geeignet ist die Orgel fur die Wiedergabe romantischer expressionistischer und impressionistischer Orgelmusik Im Zuge der Kirchenrenovierung erfolgte 2014 15 eine grundliche Renovierung der Orgel durch die Orgelbauer Stockmann aus Werl Kirchenschatz Bearbeiten Im Besitz der Kirche befinden sich etliche Kelche Paramente und sonstige liturgische Gerate Zum grossen Teil wurden diese von den Erbsalzerfamilien gestiftet Herausragend ist die Strahlenmonstranz Sie wurde 1763 von Johann Christian Reinhard aus Augsburg angefertigt Am Fuss sind die Wappen derer von Papen und von Mellin angebracht Das Salzerehepaar Wilhelm Christian von Papen und Christine Elisabeth von Mellin stifteten die Monstranz Sonstige Ausstattung Bearbeiten An der Sudwand des Turmes befindet sich ein spatgotisches Steinrelief mit der Abbildung der Gregoriusmesse erstes Viertel 15 Jahrhundert Ein achteckiges romanisches Taufbecken der Sockel und die Rokokoumrahmung sind mit 1776 bezeichnet In der Sudwand des Chores befindet sich ein dreiteiliger Levitensitz mit Blendmasswerk aus Sandstein von der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts In der Sudwand des Chores befinden sich drei gotische Sockel und Baldachine mit den neugotischen Statuen der hl Walburga des hl Johannes Evangelist und des hl Josef Im Mittelschiff hangt eine neugotische Madonna im Strahlenkranz Ein Gemalde von Arnold Barels vom 17 Jahrhundert zeigt das Martyrium der Hl Cacilia Ein liegender Lowe vom zwolften Jahrhundert in Sandstein halt eine menschliche Gestalt zwischen den Vorderpranken er war wohl ursprunglich als Kragstein an einem Portal angebracht Der Kreuzweg besteht aus 14 Stationen sie wurden in Emailleschmelztechnik mit vergoldeten Fassungen hergestellt Die Arbeiten wurden in der Benediktinerabtei Maria Laach ausgefuhrt 25 Eine geschnitzte Pieta aus der Zeit um 1600 Gerhard Groninger zuzuschreiben Ein gemaltes Epitaph mit dem Hl Michael bezeichnet mit 1776 Ein gemaltes Epitaph mit der Darstellung vom Tod des Hl Josef ist bezeichnet mit 1779 Ein Epitaph fur den Notar Bortrop zeigt in Sandstein den gekreuzigten Christus in einer Renaissancerahmung Es entstand um 1570 Das Kapitellfragment aus Grunsandstein mit Maske und Kreuz stammt wohl vom Westbau der Kirche des zwolften Jahrhunderts Der Kronleuchter aus Bronze von 1657 wurde mit den Wappen der Erbsalzer versehen und ist mit einer Maria bekront 12 An der westlichen Aussenwand des Alten Chores ist eine Pieta des Werler Bildhauers August Wascher aufgestellt Gelaut Bearbeiten Im Turm hangt ein Bronzegelaut bestehend aus sieben Glocken 26 Nr Name Gussjahr Giesser Masse kg Durchmesser mm Nominal 1 Burgerglocke 1700 Bernard Wilhelm Stule 2340 1630 a02 Erloserglocke 1984 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 2120 1495 c13 Betglocke 1495 Herman Vogel 1480 1327 d14 Hl Kreuz Glocke 1984 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 1025 1166 e15 unbenannt 1984 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 0 882 1090 f16 Schutzenglocke 1984 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 0 693 0 995 g17 Erbsalzerglocke 1984 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 0 571 0 915 a1Im Dachreiter hangt ein dreistimmiges Zimbelgelaute Nr Name Gussjahr Giesser Masse kg Durchmesser mm Nominal 1 Kleine Messglocke 1480 Johan Desosato 141 580 fis22 unbenannt 1997 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 0 90 490 h23 unbenannt 1997 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 0 55 400 d3Ansichten Bearbeiten nbsp nbsp Kanzel und Altare nbsp Pieta von Gerhard Groninger aus der Zeit um 1600 nbsp Reliquienschrein hl Walburga nbsp Steinrelief mit der Abbildung der Gregoriusmesse nbsp Pieta an der Aussenwand geschaffen von August Wascher nbsp Aussenbereich WalburgafigurLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Ludger Tewes Ein Schatz von 400 alten Buchern Die Bibliothek Wedinghausano Werlensis der St Walburga Propstei in Werl In Werl gestern heute morgen Ein Jahrbuch der Stadt Werl und des Neuen Heimat und Geschichtsvereins Werl Jg 3 1986 S 93 96 Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hrsg Werl Geschichte eine westfalischen Stadt Band 1 Bonifatius Verlag Paderborn 1994 ISBN 3 87088 844 X Heinrich Hanewinkel Katholische Propsteikirche St Walburga Werl Schnell und Steiner Regensburg 1997 ISBN 3 7954 4056 4 Theodor Arens Stanislaus Kandula Roman Mensing Barock im Erzbistum Paderborn Bonifatius Verlag Paderborn 2001 ISBN 3 89710 495 4 Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 1169 1171 Wilhelm Halekotte Werl und Soest im Zeichen des Kreuzes Das Soester Scheibenkreuz Das Werler Heilige Kreuz Bonifatius Paderborn 2020 ISBN 978 3 89710 857 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Walburga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasentation der PropsteikircheEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung Zugehorigkeit Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hrsg Werl Geschichte eine westfalischen Stadt Band 1 Bonifatius Verlag Paderborn 1994 ISBN 3 87088 844 X S 202 Pramonstratenser Vorgangergebaude Turm und Westwerk helmutvoss de 1 2 Vorlage Toter Link www helmutvoss de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 1169 1171 Gliederung der Aussenwande Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hrsg Werl Geschichte einer westfalischen Stadt Band 1 Bonifatius Verlag Paderborn 1994 ISBN 3 87088 844 X S 271 Gerichtsbarkeit a b Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 1171 Werner Kohn Hexenjagd in Werl in Jahrbuch der Stadt Werl 1990 Hexenverfolgung a b c d e f Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 1170 Wilhelm Halekotte Werl und Soest im Zeichen des Kreuzes Das Soester Scheibenkreuz Das Werler Heilige Kreuz Bonifatius Paderborn 2020 S 131 133 Wilhelm Halekotte Werl und Soest im Zeichen des Kreuzes Das Soester Scheibenkreuz Das Werler Heilige Kreuz Bonifatius Paderborn 2020 S 255 257 Wilhelm Halekotte Werl und Soest im Zeichen des Kreuzes Das Soester Scheibenkreuz Das Werler Heilige Kreuz Bonifatius Paderborn 2020 S 263 270 a b c Rudolf Fidler Rosenkranzaltar und Scheiterhaufen Zum Verhaltnis von Marienverehrung und Hexenverfolgung Wissenschaftliche Ausarbeitung Marz 2003 S 249 267 Rudolf Preising Der Werler Kaland und seine Mitglieder Ein Blick in die gesellschaftliche Schichtung des Werler Burgertums vergangener Jahrhunderte Schriften der Stadt Werl Reihe A Historisch wissenschaftliche Beitrage Heft 3 Dietrich Coelde Verlag Werl 1958 DNB 453841341 Heinrich Josef Deisting Meister Matthias Moseler ca 1630 1700 ein Steiermarker Bildschnitzer in Husten In Sudwestfalenarchiv Landesgeschichte im ehemals kurkolnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Mark Band 1 Arnsberg 2001 S 142 Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hrsg Werl Geschichte eine westfalischen Stadt Band 1 Bonifatius Verlag Paderborn 1994 ISBN 3 87088 844 X S 272 Orgel Ursula Quednau Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2 S 1169 Kreuzweg Werl kath Propsteikirche St Walburga Dachreiterglocken Plenum Hauptgelaut Glocke 351 552487 7 913682 Koordinaten 51 33 9 N 7 54 49 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Walburga 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