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Die romisch katholische Pfarrkirche St Valentin in Unterfohring einer Gemeinde im Landkreis Munchen im Norden der bayerischen Landeshauptstadt wurde auf den Grundmauern eines romanischen Vorgangerbaus zu Beginn des 18 Jahrhunderts am Ubergang vom Barock zum Rokoko errichtet Die Kirche ist dem heiligen Valentin von Ratien geweiht einem der ersten Bischofe Passaus Pfarrkirche St ValentinTurm mit Zwiebelhaube Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Fresken 5 Empore 6 Ausstattung 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenVom ersten Kirchenbau aus romanischer Zeit wurden bei der grundlegenden Restaurierung im Jahr 1973 Reste der Fundamente entdeckt In den Jahren 1650 bis 1660 nach dem Dreissigjahrigen Krieg muss ein grosser Umbau stattgefunden haben 1712 wurde ein neuer Turm errichtet 1716 erteilte der Freisinger Furstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck den Auftrag zum Neubau des Kirchenschiffs 1716 17 wurde das alte Kirchenschiff abgebrochen im April 1717 legte der Bischof den Grundstein und im Jahr 1718 konnte er die neue Kirche weihen Baumeister war der in Freising tatige Hofmaurermeister Dominik Glasl 1745 46 wurde die Vorhalle angebaut Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der Aussenbau ist durch grosse rechteckige Blendfelder gegliedert An der Sudwestecke des Langhauses erhebt sich der Turm auf dessen vier quadratischen Untergeschossen das oktogonale mit verschindelter Zwiebelhaube gedeckte Glockengeschoss aufgebaut ist Innenraum Bearbeiten nbsp InnenraumDie Kirche ist ein schlichter Saalbau Das Langhaus erstreckt sich uber vier Joche den westlichen Abschluss bildet eine Doppelempore Chor und Langhaus werden von Tonnengewolben mit tiefen Stichkappen gedeckt Die Wande gliedern Rechteckpfeiler die mit Kapitellen und reich profiliertem Gebalk verziert sind Der leicht eingezogene Chor zu dem ein rundbogiger Chorbogen fuhrt ist halbrund geschlossen Stuck BearbeitenDer Stuck im Stil der Wessobrunner Schule wurde von Thomas Glasl dem Sohn von Dominik Glasl Mathias Bader und Johann Rieder geschaffen Besonders reich verziert sind die Kanzel und die Oratoriumsbrustung im Chor an der das Wappen des Furstbischofs Johann Franz Eckher von Kapfing des Auftraggebers der Kirche angebracht ist nbsp Konsolenengel nbsp Oratoriumsbrustung Wappen von Johann Franz Eckher von Kapfing nbsp Pfeilerkapitell und Gebalk nbsp Pfeilerkapitell und GebalkFresken Bearbeiten nbsp LanghausfreskoDie Fresken wurden 1718 ausgefuhrt und tragen im Langhaus die Signatur von Nikolaus Gottfried Stuber Vermutlich sind ihm samtliche Fresken der Kirche zuzuschreiben Das mittlere Chorfresko ist Maria Immaculata gewidmet die kleineren seitlichen Medaillons weisen Mariensymbole Olbaum aufgehende Sonne Arche Noah auf Auf dem Langhausfresko ist Jesus mit dem Kreuz dargestellt umgeben von Engeln und Kirchenvatern darunter als Personifikation der Kirche eine weibliche Figur mit dem Papstkreuz und die Gottlichen Tugenden am unteren Bildrand die Armen Seelen im Fegefeuer Auf den Medaillons in den Stichkappen die das Hauptbild umrahmen sieht man Engel mit den Leidenswerkzeugen nbsp Engel mit Essigschwamm nbsp Engel mit Geisselruten nbsp Engel mit NagelnEmpore BearbeitenAn der unteren Emporenbrustung sind der heilige Valentin von Ratien mit der Unterfohringer Kirche im Hintergrund der heilige Korbinian der als erster Bischof von Freising verehrt wird und die Kreuzauffindung durch die heilige Helena die Mutter des Kaisers Konstantins des Grossen dargestellt Auf der Brustung der oberen Empore die spater eingebaut wurde sieht man die heilige Cacilia an der Orgel nbsp Doppelempore nbsp Heiliger Valentin von Ratien nbsp Heiliger Korbinian im Hintergrund Freising nbsp Kreuzauffindung durch die heilige HelenaAusstattung Bearbeiten nbsp HauptaltarIm Hochaltar mit sechssauligem Aufbau aus dem Jahr 1741 ist die Figurengruppe einer Marienkronung aus der Vorgangerkirche integriert die um 1650 60 datiert wird Die seitlichen Figuren stellen den heiligen Nikolaus mit den drei goldenen Kugeln dar und den heiligen Dionysius von Paris der ein Buch tragt auf dem sein abgeschlagenes Haupt liegt Im Altarauszug sieht man Johannes den Taufer mit Kreuzstab und Lamm Gottes zwischen zwei Engelsfiguren die beide den Erzengel Michael links mit dem Feuerschwert und rechts als Seelenwager darstellen Die von Engelsputten umgebene Sitzfigur aus Lindenholz des Kirchenpatrons des heiligen Valentin von Ratien wurde 1932 erganzt Er gilt als Schutzheiliger der Fallsucht worauf die zu seinen Fussen liegende kleine Figur verweisen soll Die Seitenaltare stammen aus der Zeit um 1680 Am nordlichen Altar steht eine Mondsichelmadonna zwischen dem heiligen Augustinus und der heiligen Helena im Auszug eine kleine Kreuzigungsgruppe Die Figuren am sudlichen Seitenaltar stellen in der Mitte den heiligen Wolfgang und an den Seiten den heiligen Leonhard und den heiligen Sigismund dar im Auszug Gottvater Das grosse Chorbogenkruzifix wird wie der Geisselchristus unter der Empore um 1720 datiert Die reich stuckierte Kanzel wurde um 1718 geschaffen Sie ist an den Voluten mit den Evangelistensymbolen besetzt auf dem Schalldeckel steht die Figur des Salvator Mundi Das Fresko am Kanzelkorb stellt den Apostel Paulus dar In den beiden untereinander liegenden Glockenstuben des Turms hangen vier Gussstahlglocken des Bochumer Vereins aus dem Jahr 1946 e1 g1 a1 c2 nbsp Kanzel nbsp Kanzelkorb nbsp Apostel Paulus nbsp KanzelkorbLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 1208 1209 Fritz Lutz Britta R Schwahn St Valentin Unterfohring Kleine Kunstfuhrer Nr 1435 Verlag Schnell und Steiner Munchen und Zurich 1983 Georg Paula Timm Weski Landkreis Munchen Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 17 Karl M Lipp Verlag Munchen 1997 ISBN 3 87490 576 4 S 316 318 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Valentin Unterfohring Sammlung von Bildern 48 19258 11 6386 Koordinaten 48 11 33 3 N 11 38 19 O Normdaten Geografikum GND 4362711 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Valentin Unterfohring amp oldid 236680459