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Die romisch katholische Pfarr und Wallfahrtskirche St Salvator fruheres Patrozinium Zu unseres Herrn Leichnam im Ingolstadter Stadtteil Unsernherrn ist ein in zwei Phasen entstandener spatgotischer Sakralbau von 1377 79 und um 1500 Die Kirche ist ein unter der Aktennummer D 1 61 000 594 in der Denkmalliste Bayern eingetragenes Baudenkmal St Salvator in UnsernherrnDer Innenraum der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das mit zartestem Rocaillestuck verzierte Gewolbe des 1377 1379 errichteten ChorsDer Ursprungsgeschichte des Ortes der Wallfahrt und des heutigen Baues liegt ein angeblicher Hostienkelchfund am heutigen Standort zugrunde Der Kelch wurde bei einem Kircheneinbruch entwendet Die Wallfahrt begann sich schon zum Ende des Hochmittelalters zu entwickeln Von 1377 bis 1379 wurde aufgrund einer Benefizumstiftung von 1376 durch Herzog Friedrich den Weisen der bestehende Chor als Kirchenneubau an der Stelle einer Vorgangerkapelle errichtet Um die Kapelle und spater um die Kirche entwickelte sich der Ort Unsernherrn Um der Seelsorge der Wallfahrer gerecht zu werden entstand ein 1456 erstmals urkundlich erwahntes Terziarinnenkloster Die der Munsterpfarrei unterstellte Wallfahrtskirche stritt um die Seelsorgerechte uber die sudlichen Audorfer mit der Pfarrei Zuchering die der Kirche Zu unseres Herrn Leichnam inkorporiert war Ein durch den Landshuter Herzog Georg den Reichen herbeigefuhrter Vertrag im Jahr 1502 beendete den Streit zu Gunsten der Wallfahrtskirche an der eine finanziell gesicherte Kaplanei errichtet wurde nbsp Der Hochaltar um 1690 Gegen Ende des 15 Jahrhunderts wurde dem Chor das Langhaus mit dem massiven Westturm angegliedert Um 1500 waren diese Baumassnahmen beendet Einige Jahrzehnte spater bekam der Kirchturm eine Erhohung mit dem Spitzdach anstatt des zwischenzeitlichen Satteldachs wie auf einem Gemalde von Hans Mielich abgebildet Im 16 Jahrhundert wurde aus der Kaplanei Unsernherrn eine Kuratie Die Kirche erfuhr wahrend der Barock und Rokokozeit mehrere Umbauten und gestaltungen wie den Einbau einer Flachtonne mit Stichkappen im Langhaus und die Versetzung des Haupteingangs von der Nordseite in den Westturm Eine grundlegende Renovierung der Wallfahrtskirche fand 1912 statt Im Jahr 1953 wurden die neugotischen farbigen Glasfenster die wahrend der Restaurierung von 1885 87 eingefugt wurden wieder entfernt Weitere bedeutende Erneuerungsmassnahmen an der Kirche fanden 1970 71 und 1989 91 statt Wann aus der Kuratiekirche eine Pfarrkirche wurde daruber gibt die unten genannte Quelle keine Auskunft Architektur BearbeitenDer stark eingezogene dreijochige Chor mit Dreiachtelschluss wird aussen durch gestufte Strebepfeiler gegliedert Das Ostfenster weist Masswerk auf An fast die gesamte Chornordseite lehnt sich die grosse zweigeschossige Sakristei an Westlich am Chor schliesst sich das vierjochige Langhaus mit einem hohen Satteldach an dem westlich der breite Kirchturm mit gegliedertem Mittelteil vorgesetzt ist Der heutige Turmabschluss entstand nach einem Blitzschlag im Jahr 1868 Das westliche Hauptportal im Turm das fruher als eine Art offene Vorhalle gestaltet war weist Jugendstilformen auf Der Innenraum hat eine Lange von 28 30 Metern wovon 13 90 Meter auf den Chor fallen und eine Breite von 9 50 Metern Das Kreuzgratgewolbe im Chor das auf figurlichen Konsolen mit kurzen Diensten sitzt ist mit einem fein zarten Regence Stuck mit Laub und Bandelwerkformen aus dem 1 Drittel des 18 Jahrhunderts verziert Das Obergeschoss der Sakristei ist als offenes Oratorium ausgebildet uber das der Zugang zur in den Chorbogen eingefugten Kanzel fuhrt Das westlich anschliessende Langhaus das etwa einen Meter niedriger als der Chor ist besitzt am Gewolbe einen spatbarocken Rahmenstuck Das westliche Joch nimmt die Empore auf in einem kleinen Vorbau ist die Orgel eingesetzt Ausstattung Bearbeiten nbsp Linker Seitenaltar um 1690 Der hochbarocke Hochaltar um 1690 der in der Ornamentik schon spatbarocke Einflusse zeigt besitzt auf der Ruckseite Tafelbilder von 1550 mit Darstellungen zur Entstehungsgeschichte der Wallfahrt Das Hauptgemalde des Altars stellt einen Salvator mundi mit Segensgestus dar An den Aussenseiten sind die Statuen der Apostelfursten Petrus und Paulus auf baldachinbekronten Konsolen angebracht Das Auszugsbild zeigt Gottvater mit der Heiliggeisttaube darunter ist eine Skulptur des eucharistischen Leibes Christi in Form eines Hostienkelchs angebracht Die beiden Seitenaltare wurden ebenfalls um 1690 angefertigt In der Mittelnische des linken Seitenaltars steht eine Muttergottesfigur aus dem 2 Viertel des 18 Jahrhunderts die beiden aus der Fruhrenaissance um 1550 stammenden Assistenzfiguren der Heiligen Katharina und Magdalena sind ihr aussen zur Seite gestellt Im Auszug befindet sich der hl Christophorus Am rechten Seitenaltar steht eine Figur des hl Stephanus in der Mittelnische ihm sind zwei heilige Bischofe zur Seite gestellt der rechte ist als hl Wolfgang identifizierbar Die Auszugsfigur stellt den hl Georg dar Auf der Mensa steht eine neubarocke Josefsfigur aus dem 20 Jahrhundert Die spatmanieristische Kanzel die zu einem unbekannten Zeitpunkt vom Langhaus in den Chorbogen versetzt wurde bekam im 18 Jahrhundert zusatzlichen Ornamentschmuck im Regencestil An der nordlichen Langhauswand steht auf einer Konsole eine Salvatorbuste von 1730 40 Aus dem Jahr 1759 stammt der in lebhaftem Helldunkel gemalte Kreuzweg an den Langhauswanden Uber das Kruzifix Rokoko oder Neubarock fehlt eine Quellenangabe nbsp Gemalde des Hochaltars nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter Seitenaltar nbsp Kanzel nbsp KreuzwegbilderOrgel Bearbeiten nbsp Bittner Orgel von 19121874 baute die Firma Gebruder Frosch 1 aus Munchen eine einmanualige mechanische Kegelladen Orgel mit zehn Registern Joseph Franz Bittner baute 1912 ein zweimanualiges Instrument mit 14 Registern auf den von ihm entwickelten Schusselladen Der Prospekt in weiss grauer Fassung hat drei Rundbogenfelder mit Profilen und vergoldeten Dekors im neobarocken Stil Der Spieltisch ist freistehend vor der Orgel mit Blick auf den Altar 1984 fuhrte Orgelbau Sandtner eine Uberholung durch Die Orgel ist weitgehend bauzeitlich erhalten Nur die Prospektpfeifen wurden 1917 zu Kriegszwecken abgeliefert und spater ersetzt sowie die Balganlage erneuert Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Gedeckt 8 Flaut amorosa 8 Gamba 8 Oktave 4 Mixtur II Nebenwerk C g3Geigenprinzipal 8 Quintaden 8 Salicional 8 Vox coelestis 8 Flote 4 Pedal C f1Subbass 16 Stillgedeckt 16 Violoncello 8 Koppeln II I II I Super II I Sub I P II P Spielhilfen 3 feste Kombinationen Piano Mezzoforte Forte AusloserWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Salvator Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenFrank Becker Christina Grimminger Karlheinz Hemmeter Denkmaler in Bayern Band 1 1 Oberbayern Kreisfreie Stadte Stadt Ingolstadt Karl M Lipp Verlag Munchen 2002 ISBN 3 87490 583 7 S 605 610Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Lexikon suddeutscher Orgelbauer Noetzel Wilhelmshaven 1994 S 103 48 72656 11 44305 Koordinaten 48 43 35 6 N 11 26 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Salvator Unsernherrn amp oldid 235527307