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Die Kirche St Oswald befindet sich in der ab 1477 entstandenen ausseren Altstadt von Zug Sie bildet den grossten und bedeutendsten Sakralbau der Zuger Altstadt Die ehemalige Hauptkirche der Stadt ist heute Filialkirche der Pfarrei St Michael St Oswald vom Zwinger der Burg Zug aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Patrozinium 2 Baugeschichte 3 Beschreibung 3 1 Ausseres 3 2 Inneres 3 3 Orgeln 3 4 Glocken 3 5 Sakristei 3 6 Mariahilfkapelle 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePatrozinium BearbeitenDie Kirche ist dem heiligen Oswald von Northumbrien geweiht und enthalt einige Reliquien des fruhmittelalterlichen Konigs Der Patronatstag ist am 5 August Baugeschichte BearbeitenIm Zuge der Stadterweiterung ab 1477 wurde auch eine neue Hauptkirche geplant Der ehemalige Werkmeister von Luzern und Zurich Hans Felder wurde mit dem Bau beauftragt 1478 wurde mit dem Bau einer Saalkirche begonnen die 1492 zur dreischiffigen Basilika erweitert wurde Der Ausbau wurde 1545 abgeschlossen Der Bau des Turmhelms erfolgte 1558 Aus der vierjochigen Saalkirche entstand durch mehrere Ausbauten eine der grossten und reprasentativsten spatgotischen Stadtkirchen der heutigen Schweiz Im Jahr 1719 entstand die barocke Sakristei seitlich des Chors Sudlich der Kirche befindet sich der ehemalige Stadtfriedhof mit der spatgotischen Mariahilfkapelle die einst als Beinhaus diente Beschreibung Bearbeiten nbsp Doppelportal an der Hauptfassade nbsp Innenraum der Kirche mit Grossgemalde des Jungsten Gerichts uber dem Chorbogen nbsp MariahilfkapelleAusseres Bearbeiten Die insgesamt schlichte Hauptfassade wird durch ein reich geschmucktes Doppelportal gepragt Zwei schwungvolle Wimperge und funf Heiligenfiguren unter prachtvollen fialenbekronten Baldachinen befinden sich uber den Pforten Die Strebepfeiler der Seitenschiffe und des Chors enthalten ebenfalls Heiligenfiguren Im Tympanon so genannten Jorgenpforte im sudlichen Seitenschiff befindet sich ein wertvolles Relief der ursprunglichen Kirche das den Kampf St Georgs mit dem Drachen zeigt Im Osten schliessen der eingezogene Polygonalchor die Sakristei und der Turm an die dreischiffige Anlage an Der hohe Kirchturm mit Spitzturmhelm gehort zusammen mit dem Zytturm und dem Turm der Kirche St Michael zu den pragenden Bauten der Zuger Skyline Das Gelaute besteht aus vier Glocken und wurde 1897 von der Giesserei Ruetschi in Aarau geliefert Inneres Bearbeiten Das Hauptschiff ist ungewohnlich breit angelegt wahrend die Seitenschiffe sehr schmal sind Das Netzrippengewolbe des Hauptschiffs weist gegenuber dem 20 Jahre spater entstandenen virtuosen Gewolbe des nordlichen Seitenschiffs einfache Formen auf Kunstvolle Konsolen und gewundene Dienste pragen die Wande der Seitenschiffe Chor und Seitenschiffe werden durch kleine Masswerkfenster erhellt Das Langhaus wird durch Obergadenfenster erhellt Auffallend ist der im Zuge der Erhohung des Hauptschiffes 1545 entstandene machtige Chorbogen Die Ausstattung der Kirche stammt vornehmlich aus dem 19 Jahrhundert Ein Blickfang ist das Gemalde des Jungsten Gerichtes an der Chorbogenwand von 1866 Es wurde von Melchior Paul Deschwanden in gotisierendem Neorenaissance Stil angefertigt Der Munchner Bildhauer Professor August Weckbecker schuf 1935 mit dem Hochaltar ein ungewohnliches Ausstattungsstuck der in Jugendstilformen ein spatgotisches Figuren Retabel andeutet Weckbecker der mit Ottilie Schonenberger einer Tochter des Prafekten Johann Schonenberger aus Zug verheiratet war schuf 1938 auch den Aloisiusaltar sowie 1939 den Bruder Klaus Altar die den Chorbogen flankieren Zeitgleich entstanden die Farbglasfenster von Ludwig Baumhauer Neben den beiden Seitenaltaren befinden sich zwei wertvolle Heiligenfiguren aus dem 15 Jahrhundert Die neugotische Holzkanzel stammt aus dem Jahr 1870 Die Ruckseite des Mittelschiffs ist von einer schwungvollen Empore im Rokoko Stil uberspannt welche die Orgel tragt Das Ruckpositiv ist in die Emporenbrustung eingelassen und weist dieselben schwungvollen Formen wie die Brustung auf Im nordlichen Seitenschiff befindet sich der Kreuzaltar aus der alten Zuger Michaelskirche mit neugotischem Gesprenge Der Rosenkranzaltar im sudlichen Seitenschiff wurde 1869 im neugotischen Stil geschaffen Verschiedene Statuen Epitaphien und Gemalde der Barockzeit schmucken die Wande der Seitenschiffe Das 1704 entstandene Gemalde des heiligen Oswald vor dem Kreuz Christi hangt an der Ruckwand des sudlichen Seitenschiffs 1965 wurden die Fenster mit Glasmalereien von Edi Renggli versehen Im Chor ist das 1484 entstandene reich geschnitzte spatgotische Chorgestuhl erhalten Uber der Turmtur befindet sich die Kopie eines 1492 gemalten Tafelbildes das den Kirchenstifter Johannes Eberhart sowie den heiligen Oswald und Anna selbdritt zeigt Das Original dieses bedeutenden spatgotischen Gemaldes hangt im Museum Burg Zug In der Chormauer werden Reliquien des Kirchenpatrons verwahrt Orgeln Bearbeiten St Oswald hat zwei Orgeln zur Verfugung die Hauptorgel auf der Empore und eine Chororgel Die Hauptorgel wurde 1972 neu erbaut von der Werkstatt Metzler Orgelbau und zwar so dass sie der ursprunglichen spatbarocken Disposition der Bossart Orgel entspricht Diese wurde 1762 von Viktor Ferdinand Bossart aus Baar ZG in die Kirche eingebaut wo es aber schon seit 1484 diverse Orgeln gegeben hatte In das Gehause dieser Orgel wurde 1891 von Friedrich Goll aus Luzern ein neues Instrument eingebaut Dieses wurde 1972 abgelost durch die oben erwahnte Metzler Orgel mit 27 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1 Schon seit dem 15 Jahrhundert hatte es in St Oswald immer wieder eine Chororgel gegeben zunachst ein Regal und darauf folgend diverse Kleinorgeln Das heutige Instrument mit funf Registern auf einem Manual wurde 2001 von Orgelbauer Heinrich Meier in Tagerig gebaut 2 Glocken Bearbeiten Das Glockengelaut im Kirchturm der Zuger St Oswald Kirche besteht aus vier Glocken die 1897 von der Giesserei H Ruetschiin Aarau gegossen wurden 3 Glocke 1 2 3 4Gewicht 2347 kg 1342 kg 997 kg 589 kgSchlagton c es f as Sakristei Bearbeiten Der zweigeschossige Bau von 1719 schliesst sudlich an den Chor an Prachtige barocke Stuckaturen schmucken die Gewolbe der Raume In der Sakristei wird ein wertvoller Kirchenschatz aus mehreren Jahrhunderten verwahrt Mariahilfkapelle Bearbeiten Im ehemaligen Stadtfriedhof sudlich der Kirche steht die Mariahilfkapelle die einst als Beinhaus diente Der Saalbau mit Polygonalchor wird von einem Dachreiter aus dem Jahr 1715 bekront Im Innern sind eine spatgotische Schnitzdecke und ein prunkvoller Holzepitaph der Familie Zurlauben von 1719 erhalten 1851 bis 1855 wurde das Beinhaus zur Kapelle umgestaltet und mit einem neugotischen Portal versehen Die barocken Gemalde wurden mit neugotischen Rahmen versehen Bemerkenswert ist der Mariahilf Altar von 1904 mit seinen gotisierenden Jugendstilformen Literatur BearbeitenJosef Grunenfelder Kirche St Oswald in Zug Schweizerische Kunstfuhrer Nr 622 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1998 ISBN 978 3 85782 622 1 Kunstfuhrer durch die Schweiz Band 1 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2005 S 712 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Oswald Zug Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Kirche auf der Webseite der katholischen Pfarreien der Stadt Zug Geschichte der Kirche Memento vom 22 Marz 2013 im Internet Archive auf der Webseite von Zug TourismusEinzelnachweise Bearbeiten Orgelverzeichnis Schweiz Kath Kirche St Oswald Zug ZG Orgelverzeichnis Schweiz Kath Kirche St Oswald Chororgel Zug ZG Radio SRF Glocken der Heimat Zug St Oswald47 165346 8 515751 Koordinaten 47 9 55 2 N 8 30 56 7 O CH1903 681667 224380 Normdaten Geografikum GND 4559669 4 lobid OGND AKS LCCN nr2002010902 VIAF 237003656 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Oswald Zug amp oldid 235903347