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Die katholische Pfarrkirche St Nikolai ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in der Marktstrasse in der ostwestfalischen Stadt Hoxter im Kreis Hoxter Nordrhein Westfalen St NikolaiDie neuromanische Erweiterung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie nach der Kilianikirche und der Petrikirche dritte Pfarrkirche der Stadt Hoxter wurde um 1150 in nordlicher Randlage der Stadt begrundet in deren zweiten Befestigungsring sie 1245 unmittelbar neben dem neuangelegten Nikolaitor fur das der Kirchturm zugleich als Torturm diente einbezogen wurde Vor dieser Einbeziehung scheint sie die Pfarrkirche der nordlich von Hoxter gelegenen Bauerschaft gewesen zu sein Bereits 1157 beginnen Schenkungen an die Nikolaikirche und 1189 stiftete Bischof Adelog von Hildesheim einen Ablass zu Wiederherstellungen an der Kirche die als eine einfache flachgedeckte Saalkirche belegt ist 1 1533 wurde seitens des Magistrats in Hoxter an allen drei Hauptkirchen der Stadt die Reformation eingefuhrt und auch an der Nikolaikirche wirkte ein evangelischer Prediger namens Johannes Pollhenne In den nachfolgenden Auseinandersetzungen vermittelte Landgraf Philipp von Hessen 1536 einen Vertrag demzufolge die Nikolaikirche zusammen mit St Kiliani evangelisch bleiben sollte und dem Kollegiatstift der Petrikirche die Nutzung ihres Chores erlaubt wurde 2 Mit dem Dreissigjahrigen Krieg war die Nikolaikirche zunehmend in Verfall geraten so dass sie am Allerheiligentag des Jahres 1662 durch den Administrator der Abtei Corvey Furstbischof Christoph Bernhard von Galen wieder fur den katholischen Ritus eingerichtet und im Gnaden und Segensrezess von 1674 das Petristift hierher verlegt wurde Der bisherige Stiftsdechant Friedrich Krafft wurde damit zum Pfarrdechant und die Nikolaikirche zur katholischen Hauptpfarrkirche des Corveyer Landes Unter Krafft erfolgte eine grundlegende Reparatur und Neuausstattung der Kirche 1691 wurde der Hauptaltar und 1696 die Nebenaltare konsekriert Mit dem Ende des Siebenjahrigen Kriegs entstanden Plane die bescheidene mittelalterliche Nikolaikirche aufzugeben und stattdessen einen reprasentativen Neubau in zentraler Lage am Markt der Stadt aufzufuhren Schon 1764 wurde durch Dechant Schmitz das dazu notwendige Grundstuck das bisherige Lippesche Haus erworben und 1765 die Finanzierungsfrage namentlich durch eine Kollektenreise durch die suddeutschen Bistumer gelost werden 1766 begannen die Bauarbeiten und gleichzeitig die Abbrucharbeiten an der alten Nikolaikirche deren Inventar darunter die 1711 erbaute Orgel in den Neubau ubertragen wurden Am Nikolaustag des Jahres 1700 fand der erste Gottesdienst in der Kirche statt die 1771 von Furstabt Philipp von Spiegel zum Desenberg eingeweiht wurde Ab 1896 wurde die barocke Kirche durch Lambert von Fisenne aus Gelsenkirchen dreischiffig eingewolbt und um einen Chor sowie ein Querhaus in neuromanischen Formen erweitert und am 3 Juli 1901 durch Weihbischof Augustinus Gockel konsekriert Architektur Bearbeiten nbsp Das Langhaus von St NikolaiKern der heutigen Nikolaikirche ist die einfache barocke Saalkirche mit eingezogenem Turm und ihrer geschwungenen Fassade im Stil des Weserbarock Durch den historistischen Ausbau der sie zu einem gleichwertigen Partner der evangelischen Kilianikirche der Stadt machen sollte wurde sie zu einer Stufenhalle mit ausladenden Querhaus und eingezogenen Chor mit Apsidenabschluss nach rheinischem Vorbild umgestaltet Der Kirchenraum ist uber Rundpfeilern mit Wurfelkapitellen kreuzrippengewolbt Die 1905 von Karl Vath vorgenommene Ausmalung wurde 1995 nur in den beiden ostlichen Jochen nach Befund wiederhergestellt Ausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarIm 2007 rekonstruierten Hochaltar von 1782 befindet sich ein Olgemalde mit der Darstellung der Anbetung der Madonna durch die Heiligen Liborius und Meinolf Es wurde vor 1678 von Johann Georg Rudolphi gemalt und der Kirche 1813 geschenkt Die Taufe ist ein achtseitiger Kelch aus Sandstein sie wurde im 16 Jahrhundert angefertigt Die Kreuzwegbilder wurden 1911 von Heinrich Repke geschaffen Die anmutige Madonna aus Holz wurde im ersten Drittel des 15 Jahrhunderts geschnitzt Die Pieta aus Holz entstand um 1900 in der Wiedenbrucker Schule Eine grosse Ampel aus Messing mit reicher Treibarbeit ist mit 1706 bezeichnet sie wurde der Kirche von Godehardus Finckenberg aus Corvey geschenkt Die schmiedeeiserne Turmuhr wurde im 18 Jahrhundert gebaut Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel1678 wurde der alten Nikolaikirche ein Orgelpositiv aus Minden uberlassen das 1711 durch ein von Johann Berenhard Klausing aus Herford geschaffenes und 1766 in den Neubau uberfuhrtes einmanualiges Instrument mit acht Registern und angehangtem Pedal ersetzt wurde 3 Manual C D E c3Principal 8 Gedackt 8 Oktav 4 Spitzflote 4 Octav 2 Sesquialtera IIIMixtur IVTrompete 8 Die heutige Orgel geht zuruck auf ein Instrument das 1936 durch den Orgelbauer Anton Feith Paderborn erbaut worden war Das Kegelladen Instrument hatte 29 Register auf zwei Manualen und Pedal 1973 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Siegfried Sauer Ottbergen restauriert und zu einem dreimanualigen Instrument umgebaut Das Gehause des Hauptwerkes und der Prospekt sind von der Klausing Orgel von 1711 ubernommen 1999 erhielt die Orgel neue Spieltrakturen aus Zedernholz 4 I Ruckpositiv C Singend Gedeckt 8 H Praestant 4 Blockflote 2 Octavlein 1 Sesquialtera II 2 2 3 H Cymbel IV 2 3 Schalmey 8 Tremulant II Hauptwerk C Pommer 16 H Principal 8 Gedecktflote 8 H Octave 4 H Gemshorn 4 Octave 2 Cornett V ab fis0 8 H Mixtur VI 1 1 3 Trompete 8 H III Schwellwerk C Holzflote 8 H Principal 4 H Schwiegel 2 Terzflote 1 3 5 Nasat 1 1 3 H Scharff V 1 Rankett 16 Oboe 8 H Tremulant Pedalwerk C Principal 16 H Subbass 16 H Oktav 8 Gedeckt 8 H Piffaro II 4 2 H Hintersatz V 2 2 3 H Posaune 16 H Clairon 4 H Anmerkung H altes Pfeifenmaterial bzw RegisterLiteratur BearbeitenGeorg Dehio unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Sagebiel Die mittelalterlichen Kirchen der Stadt Hoxter Hoxtersches Jahrbuch Bd V Hoxter 1963 S 147 171 Reinhard Schreiner Ein Stuck Geschichte der Stadt Hoxter Wie Hoxter evangelisch wurde digitalisat Rudolf Reuter Orgeln in Westfalen Inventar historischer Orgeln in Westfalen und Lippe Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 1 Kassel 1965 S 157 Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Fotos abgerufen am 22 April 2012 pv corvey de St Nikolai Hoxter abgerufen am 25 September 2012 hvv hoexter de Die Nikolaikirche in Hoxter Teil I thonemann eu Meine Besuche der St Nikolai Kirche in Hoxter abgerufen am 5 Juli 2019 51 775398363611 9 3814015388889 Koordinaten 51 46 31 4 N 9 22 53 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolai Hoxter amp oldid 220231108