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Rudolf Reuter 15 April 1920 in Munster Westf 13 Januar 1983 ebenda war ein deutscher Musikwissenschaftler Orgeldenkmalpfleger Organist Cembalist Dirigent Kammermusiker und Professor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Aufnahmen 4 Auszeichnungen 5 Publikationen von Schulern Rudolf Reuters Auswahl 6 WeblinksLeben BearbeitenNach dem Abitur am Gymnasium Paulinum in Munster 1937 studierte Rudolf Reuter Musik Klavier Theorie Orgel dann Theologie und Musik und nach funfjahrigem Kriegsdienst Musik und Musikwissenschaft dazu Kunstgeschichte und Geschichte in Hamburg Koln und Munster Westf Im Jahre 1948 promovierte er bei Werner Korte Universitat Munster uber Die Orgel und Klavierfuge Johann Sebastian Bachs Von 1948 bis zu seinem Tod 1983 war er als Hochschullehrer an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster tatig unterrichtete in den Fachern Musiktheorie Musikgeschichte Orgelwissenschaft und Auffuhrungspraxis Alter Musik und leitete 20 Jahre lang die Collegia vocale et instrumentale der Universitat Zudem nahm er Dozenturen am Bischoflichen Institut fur Kirchenmusik Munster und an der Westfalischen Schule fur Musik spater Staatliche Hochschule fur Musik Westfalen Lippe Abteilung Munster wahr 1949 beauftragte ihn der damalige Landeskonservator von Westfalen Wilhelm Rave die Bestande historischer Orgeln in Westfalen und Lippe zu sichten Daraus erwuchs uber drei Jahrzehnte eine enge Zusammenarbeit mit dem Westfalischen Landesamt fur Denkmalpflege Hauptkonservator Franz Muhlen und Oberbauamtsrat Franz Fischer Die sich daraus ergebende Aufgabe einer kontinuierlichen Inventarisierung der historischen Orgeln in Westfalen und Lippe fuhrte von 1950 bis 1962 in 55 Stadt und Landkreisen der Region und in rund 500 Archiven zur Veroffentlichung der Grundlagenpublikation Orgeln in Westfalen Kassel 1965 die erste grosse umfassend systematische Dokumentation von historischem Orgelinventar in der Geschichte der Musikwissenschaft uberhaupt Die fur Rudolf Reuter im Zuge seiner Forschungen eingerichtete Orgelwissenschaftliche Forschungsstelle im Musikwissenschaftlichen Seminar der Universitat Munster deren Leiter er bis zu seinem Tode war erweiterte ihren Radius auf weitere deutsche Bundeslander und einige europaische Lander wo er zu orgeldenkmalpflegerischen Massnahmen als Berater hinzugezogen wurde Im Jahre 1951 war er uberdies Mitbegrunder der Gesellschaft der Orgelfreunde GdO Im Jahr 1971 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen gewahlt Die Arbeit an seiner Bibliographie der Orgel Kassel 1973 fuhrte Rudolf Reuter in die fuhrenden Bibliotheken Europas Daruber hinaus verfasste er zahlreiche Bucher und Aufsatze uberwiegend zum Thema Orgel oder zur Musikgeschichte Westfalens Ein grosser Kreis an Promovenden widmete sich unter seiner Leitung Einzelthemen aus dem von ihm betreuten Bereich der orgelwissenschaftlichen Westfalica Forschung die in der von Reuter initiierten Reihe Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle beim Barenreiter Verlag Kassel erschienen Seine kunstlerische Praxis erstreckte sich uberwiegend auf Orgelkonzerte primar an den von ihm betreuten und restaurierten Denkmalorgeln in Westfalen und Lippe auf Rundfunk und Fernsehsendungen u a in der Reihe Kirchenorgeln unserer Heimat des WDR Koln und auf zahlreiche Platteneinspielungen im Rahmen der Reihe Musik auf historischen Instrumenten 5 Doppel LP Folgen des Landschaftsverbands Westfalen Lippe Insbesondere die grossen Denkmalorgeln des bedeutendsten westfalischen Barockorgelbauers Johann Patroclus Moller 1698 1772 erfuhren von ihm umfangreiche Restaurierungsmassnahmen und immer wieder konzertante Wurdigungen Daneben konzertierte er europaweit mit seinem Trio Rameau Annemarie Jochum Violine Wolfgang Eggers Violoncello auf historischen Instrumenten insbesondere im Erbdrostenhof Munster wo er ein Ruckers Cembalo von 1640 restaurierte betreute und in zahlreichen Konzerten spielte Als Chor und Orchesterleiter fuhrte er mit den studentischen Collegia der Universitat Munster die Hauptwerke der Literatur des 18 und 19 Jahrhunderts auf 1980 richtete er im ehemaligen Rathaus der ostwestfalischen Stadt Borgentreich gegenuber der Stadtkirche St Johannes Baptist mit der grossten europaischen Springladenorgel aus dem 17 und 18 Jh eines seiner beliebtesten Forschungsobjekte das erste Orgelmuseum Deutschlands ein Dabei arbeitete er eng mit dem ortlichen Organisten und Kantor Gottfried Haunhorst zusammen Plotzlich und unerwartet mitten aus lebendiger schopferischer Arbeit gerissen starb Rudolf Reuter im Januar 1983 in seinem Haus in Munster Angelmodde Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Orgel und Klavierfuge Johann Sebastian Bachs Diss Westfalische Landesuniversitat Munster 1948 Open Access verfugbar via ViFaMusik Orgeln in Westfalen Inventar historischer Orgeln in Westfalen und Lippe Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 1 Kassel 1965 Die Grundlagen des Orgelbaus auf der iberischen Halbinsel Esslingen 1965 Bibliographie der Orgel Literatur der Geschichte der Orgel bis 1968 Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 3 Kassel 1973 Die Orgel in der Denkmalpflege Westfalens 1949 1971 Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 4 Kassel 1971 Orgeln in Spanien posthum mit 150 Abb nach Fotos von Heinz Vossing Hrsg von Hannalore Reuter Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 14 Kassel 1986 Daneben zahlreiche organologische Aufsatze und Einzelmonografien in der Reihe Westfalische Kunststatten des Westfalischen Heimatbundes in Verbindung mit dem Westfalischen Amt fur Denkmalpflege Munster u a Historische Orgeln im Munsterland Heft 17 Munster 1981 Historische Orgeln im Kreis Olpe Heft 22 Munster 1982 Zahlreiche Artikel in Musik in Geschichte und Gegenwart MGG so uber Muller Moller Johann Patroklus Band 9 Spalten 860 62 Kassel 1961 Autobiografische Skizze Rudolf Reuter Gewissermassen Berufswestfale in Westfalen unter sich Frankfurt M 1978 Aufnahmen BearbeitenMesse pour les couvents religieux et religieuses 2 Orgelmesse von Francois Couperin Le Grand Orgel Rudolf Reuter Choralschola des kirchenmusikalischen Zentrums Borgentreich Ltg Gottfried Haunhorst Psallite 193 010 677 PET LC 0698 Borgentreich o J Auszeichnungen BearbeitenIn Borgentreich erinnert der Rudolf Reuter Platz an den Grunder des Orgelmuseums Publikationen von Schulern Rudolf Reuters Auswahl BearbeitenUlrich Wulfhorst Der westfalische Orgelbauer Johann Patroclus Moller Teil 1 Leben und Werk Teil 2 Die Quellen Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 2 Barenreiter Kassel 1967 Winfried Schlepphorst Der Orgelbau im westlichen Niedersachsen Band 1 Niederstift Munster Grafschaft Lingen und Bentheim Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 7 Barenreiter Kassel 1975 Reinhard Skupnik Der Hannoversche Orgelbauer Christian Vater 1679 1756 Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 8 Barenreiter Kassel 1976 Reinhard Luttmann Das Orgelregister und sein instrumentales Vorbild in Frankreich und Spanien vor 1800 Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 10 Barenreiter Kassel 1979 Hugo Wohnfurter Die Orgelbauerfamilie Bader 1600 1742 Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 11 Barenreiter Kassel London 1981 ISBN 3 7618 0648 5 Wolf Kalipp Die westfalische Orgelbauerfamilie Vorenweg Kersting 1784 1879 Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 12 Barenreiter Kassel 1984 Hans Hermann Wickel Auswartige Orgelbauer in Westfalen Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 13 Barenreiter Kassel 1984 Winfried Schlepphorst Hrsg Orgelkunst und Orgelforschung Gedenkschrift Rudolf Reuter Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 15 Barenreiter Kassel 1990 18 Beitrage von Schulern und Freunden Rudolf Reuters Franz Josef Ratte Die Temperatur der Clavierinstrumente Quellenstudien zu den theoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen von der Antike bis ins 17 Jahrhundert Veroffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle Band 16 Barenreiter Kassel 1991 Weblinks BearbeitenProf Dr Rudolf Reuter Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur Westfalen Literatur von und uber Rudolf Reuter im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118942107 lobid OGND AKS LCCN n83059625 VIAF 89801132 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reuter RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler Orgeldenkmalpfleger Organist Cembalist Dirigent Kammermusiker und ProfessorGEBURTSDATUM 15 April 1920GEBURTSORT Munster WestfalenSTERBEDATUM 13 Januar 1983STERBEORT Munster Westfalen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Reuter Musikwissenschaftler amp oldid 230856326