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Die Kirche St Niklaus ist die romisch katholische Pfarrkirche von Hombrechtikon auf einem auslaufenden Rucken des Pfannenstiels am oberen Zurichseeufer Die katholische Kirche steht in Hombrechtikon am Bahnhofliplatz Die dazu gehorige Kirchgemeinde ist neben Hombrechtikon auch zustandig fur die Orte Gruningen Wolfhausen und Feldbach Kirche St NiklausAnsicht von SudostenDetail der SudansichtZugang von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Namensgebung 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Kirchturm und Ausseres 2 1 1 Glocken 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Namensgebung Bearbeiten Im Mittelalter waren die Bewohner von Hombrechtikon pfarrgenossig nach der Insel Ufenau In Urkunden ist eine Niklauskapelle am Ort der heutigen reformierten Kirche von Hombrechtikon ab dem Jahr 1308 belegt Da der Weg zur Kirche auf der Ufenau lang und gefahrlich war strebten die Bewohner von Hombrechtikon die Grundung einer eigenen Pfarrei an Im Jahr 1369 gelang es ihnen einen Vertrag mit dem Abt des Klosters Einsiedeln abzuschliessen Gegen verschiedene Verpflichtungen an die Ufenau und das Prasentationsrecht des Pfarrers durfte Hombrechtikon fortan einen eigenen Seelsorger suchen Im Jahr 1500 wurde eine neue Kirche gebaut 1520 kamen das Pfarrhaus und der Kirchturm hinzu Mit der Reformation ging der Kirchensatz von Einsiedeln an Zurich uber Seit der Reformation war der katholische Gottesdienst im Gebiet des heutigen Kantons Zurich verboten Erst mit dem sogenannten Toleranzedikt im Jahr 1807 war der katholische Gottesdienst wieder erlaubt allerdings lokal auf die Stadt Zurich beschrankt Mit der Niederlassungsfreiheit im Zuge der Grundung der modernen Eidgenossenschaft im Jahr 1848 zogen aufgrund der Industrialisierung vermehrt Arbeiter mit ihren Familien aus den katholischen Gebieten der Schweiz in den Kanton Zurich Basierend auf dem Vereinsrecht entstanden ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts etliche Missionsstationen die mit Hilfe der Inlandischen Mission und mit Spenden aufgebaut wurden u a auch in Mannedorf 1 2 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Die Missionsstation Hombrechtikon ist eine Filiale der Pfarrei St Stephan Mannedorf Im Jahr 1915 grundete sich in Hombrechtikon ein katholischer Mannerverein mit dem erklarten Ziel im Ort eine Notkirche zu erbauen 1918 wurde die Notkirche mit 200 Sitzplatzen erbaut und am 30 Marz 1919 als fertiggestellter Kirchbau benediziert Auf diesen Tag wurde Hombrechtikon als eigenstandige Pfarrei von Mannedorf abgetrennt Bereits 1920 wurde die Kapelle vergrossert Dies geschah durch den Anbau eines Chores Kirchenmaler Stockli aus Stans malte die Kirche aus Zur Pfarrei Hombrechtikon gehorten zu dieser Zeit auch Feldbach Uerikon Gruningen und Wolfhausen ZH 1922 wurde das gegenuber der Kirche liegende Restaurant Zum Bahnhof gekauft und fortan als Pfarrhaus genutzt 1935 wurden fur die Innenausstattung der Kirche drei Statuen sowie ein Altarkreuz aus der Kunstwerkstatt Thoma Brienz gekauft Im Jahr 1938 wurde Uerikon von Hombrechtikon abgetrennt und der neu gegrundeten Pfarrei Stafa zugeteilt 1943 wurde die Kirche durch einen Anbau um 50 Sitzplatze erweitert 1944 1946 wurden eine Krippe sowie ein Kreuzweg vom Obwaldner Kunstler Beat Gasser angeschafft Als die Zurcher Stimmbevolkerung im Jahr 1963 das Kirchengesetz annahm und dadurch die romisch katholische Kirche offentlich rechtlich anerkannt wurde konnte an die Planung einer neuen Kirche gedacht werden 3 4 Die Kirchgemeinde Hombrechtikon fuhrte im Jahr 1966 einen Architekturwettbewerb durch aus dem das Projekt des Architekten Walter Moser als Sieger hervorging Am 5 April 1967 genehmigte die Kirchgemeindeversammlung den Baukredit fur die heutige Kirche Am 13 Oktober 1968 fand die Grundsteinlegung statt am 9 November 1969 wurde die Kirche vom Bischof von Chur Johannes Vonderach geweiht Die Kirchgemeinde St Niklaus ist mit ihren 3 987 Mitgliedern Stand 2021 eine der mittelgrossen katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zurich 5 Neben den Orten Hombrechtikon Wolfhusen und Feldbach die zur Pfarrei gehoren ist die Kirchgemeinde auch noch zustandig fur den Dorfteil Bubikon Baubeschreibung Bearbeiten nbsp KirchturmKirchturm und Ausseres Bearbeiten Die Kirche St Niklaus befindet sich an der Rutistrasse nordostlich des Ortszentrums von Hombrechtikon In unmittelbarer Nachbarschaft steht der Bahnhof der einstigen Uerikon Bauma Bahn Der Charakter eines Bahnhofareals ist auf dem Gelande rund um die katholische Kirche noch heute erhalten geblieben Die katholische Kirche wurde auf schmalem Baugrund anstelle des Vorgangerbaus errichtet Dieser hatte wahrend der ersten Phase des Kirchenneubaus noch daneben gestanden wurde dann aber nach der Errichtung des Saals abgetragen Neben dem engen Bauareal war fur die Formgebung auch die dorfliche Bebauung und der schone dominierende Bau der reformierten Kirche bestimmend wie Architekt Walter Moser schreibt 6 Die Kirche besteht aus kubischen Formen und erinnert von aussen an die Formensprache von Le Corbusiers Kirche Ronchamp Ahnlich wie diese ist die Kirche St Niklaus auf einem leicht erhohten Gelande erbaut Das Gemeindezentrum befindet sich im Untergeschoss der Kirche An den Kirchbau angegliedert ist der Glockenturm der sich an der nordostlichen Ecke des Gebaudes befindet und von beiden Seiten der Rutistrasse auf die Lage der katholischen Kirche hinweist Glocken Bearbeiten Im Turm befindet sich ein vierstimmiges Gelaute das von der Glockengiesserei H Ruetschi Aarau gefertigt wurde geweiht am 22 Juni 1969 durch Generalvikar Alfred Teobaldi Nummer Gewicht Ton Widmung Inschrift1 1400 kg es1 Dreifaltigkeit In Gottes Hande sei Anfang und Ende sei alles gelegt 2 830 kg ges1 Maria Maria breit den Mantel aus 3 620 kg as1 Nikolaus von Flue Bruder Klaus Friedensstifter bitte fur uns 4 450 kg b1 Erzengel Michael Heiliger Michael schutze unsere Jugend Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenansichtArchitekt Walter Moser betont die zentrale Bedeutung des Altarraums fur den ganzen Kirchenbau indem der Besucher uber Rampen zur erhoht gebauten Kirche emporgeht und im Kirchenraum auf Banken sitzt die halbkreisformig um den Altarraum angeordnet sind Mit dieser Raumkonzeption nimmt die Kirche die Vorgaben der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils auf das die tatige Teilnahme der Glaubigen an der Gottesdienstfeier gefordert hatte Durch den polygonalen Kirchenraum der auf den Altar ausgerichtet ist befinden sich die Glaubigen in der Nahe des Altars und konnen unmittelbar am liturgischen Geschehen teilnehmen Die Lichtfuhrung der Kirche betont die Bedeutung des Altarraumes Grundstein und Turgriffe der Kirche wurden vom Bildhauer Alfred Huber gestaltet den Altarraum schuf Herbert Albrecht aus Dornbirn Der Altar wurde von Herbert Albrecht als steinerner Tisch gestaltet Altar Ambo und Tabernakel wurden in kubischen Formen geschaffen Wie vom Zweiten Vatikanischen Konzil gefordert befindet sich der Taufstein nicht in einer separaten Taufkapelle beim Kircheneingang sondern auf der rechten Seite des Altarraums So konnen die Glaubigen bei einer Taufe dabei sein und ein Neugetaufter wird auch raumlich in die Gottesdienstgemeinde aufgenommen Auf der rechten Seite des Altarraums befindet sich eine Werktagskapelle mit einem zweiten kleineren Altar Neben den Lichtschachten die das Tageslicht sowohl an den Wanden des Kirchenraums als auch uber dem Altarraum herabfliessen lassen besitzt die Kirche zwei Buntglasfenster die vom Kunstler Max Hellstern Zurich geschaffen wurden Als Besonderheit sind die Buntglasfenster nicht mit Bleiruten gefasst sondern mit Araldit geklebt Experimente im Glasverarbeitungsbetrieb Mader Zurich haben die Haltbarkeit dieser Technik bestatigt Die bunten Scheiben bestehen aus handgegossenem Dallglas 7 nbsp Grundstein von Alfred Huber nbsp Altarraum von Herbert Albrecht nbsp Taufstein nbsp Werktagsaltar und TabernakelOrgel Bearbeiten nbsp Cacilia Orgel von 1975Die Orgel stammt von der Cacilia AG in Luzern und wurde 1975 erbaut Das Instrument verfugt uber eine mechanische Traktur und Registratur 20 Register verteilen sich auf zwei Manuale und Pedal Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C g3Quintade 16 Principal 8 Rohrflote 8 Octave 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Terz 1 3 5 Mixtur IV 1 1 3 II Schwellwerk C g3Gedackt 8 Blockflote 4 Gemshorn 2 Quinte 1 1 3 Scharf III 1 Krummhorn 8 Pedal C f1Subbass 16 Octave 8 Gemshorn 8 Choralbass 4 Schwegel 2 Fagott 16 Koppeln II I I P II P TremulantLiteratur BearbeitenRomisch katholische Kirchenpflege Hombrechtikon Hrsg Einst und jetzt unserer Pfarrei St Niklaus Hombrechtikon Hombrechtikon 1969 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niklaus Hombrechtikon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei St Niklaus Hombrechtikon Kirche St Niklaus auf Sakralbauten ch Fotos zur Kirchengeschichte und Film mit den Glocken auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 215 Romisch katholische Kirchenpflege Hombrechtikon Hrsg Einst und jetzt unserer Pfarrei St Niklaus Hombrechtikon S 16 21 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 215 Romisch katholische Kirchenpflege Hombrechtikon Hrsg Einst und jetzt unserer Pfarrei St Niklaus Hombrechtikon S 15 Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 105 Romisch katholische Kirchenpflege Hombrechtikon Hrsg Einst und jetzt unserer Pfarrei St Niklaus Hombrechtikon S 26 Angaben vom Glaskunstler Max Hellstern 47 25299 8 77156 Koordinaten 47 15 10 8 N 8 46 17 6 O CH1903 700895 234421 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Niklaus Hombrechtikon amp oldid 227134985