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Die katholische Kloster und Pfarrkirche St Markus ist ein zum Kloster Siessen zugehoriges Kirchengebaude in Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen Baden Wurttemberg Die Gemeinde gehort zum Dekanat Saulgau im Bistum Rottenburg Stuttgart 1 Pfarrkirche St Markus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Fresken 3 Renovierung von 2002 bis 2003 4 Ausstattung 5 Dokumentation der Hochaltare 5 1 Altar von 1762 5 2 Altar von 1879 5 3 Hochaltar ab 1948 6 Restaurierung der Figuren 7 Orgel 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Blick auf den Chorraum und die Seitenaltare nbsp Die Emporen und die OrgelDie Vorgangerkirche gehorte zu dem Anwesen des Ritters Steinmar von Strahlegg das die Saulgauer Dominikanerinnen 1260 bezogen Die Kirche unterstand dem Patrozinium des St Marxen hl Markus Das Kloster inkorporierte die Kirche 1348 Der Bau wurde von 1683 bis 1685 barockisiert und erhielt neue Altare In der ehemaligen Klosterkirche befindet sich heute ein Gastehaus 2 Die Priorin Maria Josepha Baizin aus Riedlingen entschloss sich ein neues Kloster nebst Kirche bauen zu lassen Die Bewilligung erteilten die Provinzialen P Balthasar Mayer und P Andreas Roth Franz Beer von Au wurde 1716 mit dem Neubau des Klosters der Kirche und der Stallungen beauftragt Fur die Zimmerarbeiten zeichnete Zacharias Nussbaumer aus Ragenreute verantwortlich Die Grundsteinlegung fur die Klosteranlage erfolgte am 4 April 1716 Ein Aufenthalt des Dominikus Zimmermann ist fur die Zeit von 1719 bis 1722 belegt Vermutlich arbeitete er zuerst als Stuckateur im Sommerrefektorium und war dann nach dem Tode Franz Beers im Jahr 1722 mit dem Bau der Kirche beauftragt Ob Beer schon Plane fur den Kirchbau angefertigt hatte ist nicht bekannt Das Kloster schloss 1725 mit Zimmermann einen Hauptverding fur Steinhauer Maurer und Stukkateurarbeit und ist Ihme H Dominco die Kost wie wir Geistliche geniessen ahn unserem Tisch gegeben worden seinem Ballier auch die Kost und entlich fur das Pferd des H Dominici das Fuetter Sein Bruder Johann bekam fur die fur seine Arbeit 500 fl 3 Das Gebaude wurde von 1726 bis 1729 nach Planen des Dominikus Zimmermann errichtet es gilt als wichtiges Zeugnis barocker Baukunst bzw der Rokoko Architektur 4 Zimmermann wurde 1728 komplett ausgezahlt und verliess den Ort um die neue Kirche in Steinhausen zu bauen Die Gewolbe aus Ziegelmauerwerk in den vier Jochen und im Chor sind 14 cm stark und uberspannen eine Grundflache von 7 10 Metern 5 Die Chore der Dominikanerinnen sind ubereinander gebaut unten der verglaste Winterchor und daruber emporenartig der Sommerchor Im Hintergrund steht die Orgel Die Altare aus der Vorgangerkirche kamen in die neue Kirche Der Weihbischof Franz Johann Anton von Sirgenstein aus Konstanz konsekrierte die Kirche am 16 Mai 1733 die neuen Altare waren dabei noch nicht vorhanden 6 Dem Zeitgeschmack entsprechend wurde im 19 Jahrhundert der Stuck im Chorbogen abgeschlagen Die Gliederung durch Lisenen an der Fassade wurde beseitigt der gestufte Turmhelm durch ein Zeltdach ersetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg ging man daran die Schaden der Zeit zu beseitigen samtliche Stilwidrigkeiten des geschmacklosen 19 Jahrhunderts zu entfernen und den ursprunglichen Zustand getreu herzustellen Die alten Schichten der Farbfassungen der Wande wurden entfernt und in ursprunglicher Farbigkeit erneuert Die Kanzel und die Altare im Stil der Neorenaissance wurden abgebrochen Als Ersatz dafur kaufte man aus Altsteusslingen zwei barocke Seitenaltare und dazu passend eine Kanzel Die Figuren der alten Altare von 1763 fanden Verwendung Ein passender neuer Hochaltar wurde nicht gefunden So blieb der vorhandene als Provisorium in Gebrauch Auf dem einfachen Altartisch stand das barocke Blatt des Hochaltares von Zehender und die Figuren von 1762 7 Fresken Bearbeiten nbsp Fresko mit der Rosenkranzubergabe an den heiligen DominikusDie Fresken wurden vermutlich im Sommer 1729 gemalt das Fresko uber dem Sommerchor ist mit Joh Zimmermann pinxit ano 1729 bezeichnet 6 Die vier grossen und die anderen kleinen Fresken malte Johann Baptist Zimmermann ein Bruder des Baumeisters Sie haben das Thema Eucharistie zum Thema und verdeutlichen dies durch Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament Das Fresko in der Vierung zeigt den hl Dominikus in einer allegorischen Darstellung Neben dem Heiligen steht Europa die daneben liegende Gestalt zeigt Asien und daruber sind noch Amerika und Afrika zu sehen Andere Kontinente waren zu der Zeit noch nicht bekannt Renovierung von 2002 bis 2003 BearbeitenDer Architekt Gerhard Keppler erstellte die Plane nach denen das Dach instand gesetzt und die Gewolbe repariert wurden Durch den Schub der Gewolbe hatten sich Risse in den Gewolben und den Wanden gebildet Als Gegenmassnahme wurde in den Bogen zwischen Schiff und Chor ein Spannanker eingebaut Uber dem Gewolbescheitel wurden Stahltrager eingezogen von diesen werden die Schube abgeleitet Um die unzureichende Auflagerung der Dachfusse zu beseitigen wurden im Querhaus Leimbinder und Rundstahl eingebaut die die Lasten aus den Auflagen der Dachstreben aufnehmen und das Mauerwerk entlasten Hinzu kamen zusatzliche bautechnische und konstruktive Massnahmen 5 Ausstattung Bearbeiten nbsp Kanzel nbsp Schmiedeeisernes Schloss am HauptportalVon den Altaren der Vorgangerkirche sind die Schleierbretter der Seitenaltare ein Giebel zwei Altarblatter von Matthaus Zehender von 1684 und vom ehemaligen Thomasaltar das Altarblatt mit der Signatur Matthae Zehender pinxit 1685 erhalten 2 Die Kanzel im Stile des Spatrokoko die beiden Seitenaltare und der neue Hochaltar wurden von 1762 bis 1763 angefertigt Die Erbauer und Schnitzer sind nicht bekannt Uber die sonstige Kirchenausstattung ebenfalls im Stile des Spatrokoko ist nichts bekannt Sie wurde in der Zeit von 1878 bis 1883 im Zuge von Renovierungsarbeiten entfernt Der damalige Domvikar Georg Dengler aus Regensburg schrieb in einem uberlieferten Bericht ein wenig abfallig Altare Kanzel Beichtstuhle steht weit hinter der Eleganz und Schonheit der Stukkaturendekoration zuruck ist ganz in geschmacklosesten und ausschweifenden Rokoko Style gehalten durfte also um die Schonheit des Baus nicht langer zu beeintrachtigen successive durch neue Gegenstande zu ersetzen sein Nach und nach wurden ein Hochaltar zwei Seitenaltare und eine Kanzel im schwerfalligen Stil der Neorenaissance eingebaut die Altarblatter und die Rokokofiguren mussten weichen 8 Dokumentation der Hochaltare BearbeitenAltar von 1762 Bearbeiten Dieser Altar stand schon in der Vorgangerkirche er wurde zu Ehren des Markus Evangelist des heiligen Kreuzes und des Josef konsekriert In der Mensa befanden sich Reliquien unterschiedlicher Heiliger Wie er genau aussah ist nicht bekannt 9 Altar von 1879 Bearbeiten Das Altarbild von Matthaus Zehender zeigt die Ubergabe des Rosenkranzes an Domenikus und Steinmar Der Altar war im Stile des Spatbarock gehalten Den Rohbau erstellte 1879 der Schreinermeister G Schreiner aus Regensburg Die Fassung nahm die Firma Gross aus Regensburg in der Kirche vor Die Weihe vollzog Bischof Carl Joseph von Hefele am 11 Juni 1880 Er empfand den Altar als zu hoch Dieser stand vor der Altarwand die den ruckwartigen Schluss von dem Chorraum trennte Wie bei einer Ikonostase nahmen rundbogige Nischen Figuren auf Der von vier Saulen getragene Baldachin war von einer segnenden Christusfigur und zwei Engeln bekront die von vier Fialen an den Ecken begleitet wurden Die Kreuzigungsgruppe bildete den Mittelpunkt sie stand uber dem Altartisch Der Altar stand bis 1948 in der Kirche 10 Hochaltar ab 1948 Bearbeiten Nach 1948 fehlten die finanziellen Mittel um einen neuen Altar anzuschaffen So wurde das Altarbild von Zehender ohne Rahmen auf einem Podium uber der Sakristei begleitet von sechs Schnitzfiguren aufgestellt Die Mensa stand erhoht auf drei Stufen vor der Wand Der Tabernakel war einfach gehalten Im Laufe der Jahre bis 1984 legten verschiedene Kunstler Entwurfe fur einen neuen Altar vor die alle nicht verwirklicht wurden Wolfgang Koberl aus Innsbruck stellte im Februar 1985 ein Altarmodell vor das bis Ende 1986 kontrovers diskutiert wurde Im neuen Hochaltar wurden das Bild von Zehender sowie die vier uberlebensgrossen Heiligenfiguren Gottvater und Engel untergebracht Das Gesims ist etwas niedriger als jenes des Kirchenraumes Der konkav gehaltene Altartisch korrespondiert mit den konvex gehaltenen Stufen und dem Tabernakel Mensa und Tabernakel aus Stuckmarmor sind teilweise vergoldet 11 Das Altarbild stiftete 1684 Johann Georg Gnan Das rechteckige Altarblatt war ursprunglich 2 44 3 40 Meter gross Die Leinwand wurde spater doubliert und auf 4 40 Meter verlangert Im oberen Bereich thront Maria auf gebauschten Wolken Jesus sitzt auf ihrem Schoss Maria ist als Konigin des Rosenkranzes dargestellt sie tragt Zepter und Krone Das Kleid ist rot und der Mantel leuchtet blau Zu ihrer rechten steht der hl Markus mit dem Attribut Lowe Dominikus kniet im unteren Teil dahinter Katharina von Siena und rechts Ritter Steinmar von Strahlegg sowie dessen Bruder Friedrich Die Szenerie wird durch verschiedene Engelsdarstellungen begleitet 12 Das Bild galt lange Zeit als verschollen und wurde 1941 auf dem Dachboden der Kirche wiederentdeckt Zwischen Boden und Dach war eine lange Rolle eingezwangt uber und uber mit Staub und Schmutz uberzogen Durch die unsachgemasse Lagerung entstanden grossere Beschadigungen am Bildtrager und an der Malschicht Bei der Restaurierung im Jahr 1983 wurden Fehler der unsachgemassen Restaurierungsversuche von 1941 behoben der vergilbte Firnis abgenommen Schadstellen fachgerecht ausgebessert und teilweise erganzt Der Schlussfirnis enthalt zum Schutz der Farbe einen Wachszusatz 13 Restaurierung der Figuren BearbeitenDer Figurenbestand des Hochaltares wurde 1988 restauriert und neu gefasst Nach Befund gab es drei verschiedene Fassungszustande Der beige abgetonte Leimfarbenanstrich der Kopfe wirkte matt Der Ansatz zu den Hautpartien wies Schattierungen auf Die Federkiele der Flugel hatten eine Mattvergoldung Die Fassungen hatten durch die teilweise unsachgemasse Lagerung Schaden genommen Teilweise waren schon fruher partiell Erganzungen vorgenommen worden die notwendigen weiteren wurden angefugt Die grossen Flugel der Engel waren nicht erhalten es mussten neue angefertigt werden Passend zum neuen Hochaltar bekamen die Figuren eine Polierweissfassung und eine Polimentvergoldung Hierbei wurden soweit moglich Materialien nach historischem Vorbild und alte Techniken eingesetzt Die Figuren Gottvaters der Putten und Engel hatten nur noch kleinere Reste der Polierweissfassung und Fragmente der Vergoldung auf den Flugeln Die Grundierung aus Steinkreide hatte kaum noch Haftung auf dem Grund des holzernen Untergrundes der restliche Steinkreidegrund war murbe Die Fassungsreste konnten nicht in die Neufassung ubernommen werden also war eine Freilegung bis auf das Holz erforderlich Ein neuer Kreidegrund war der nachste Arbeitsschritt dazu wurden die Figuren in Leim getrankt und mit einem Steingrundauftrag versehen Der Kreidegrund erhielt durch Schleifen und Polieren einen glatten Aufbau um fur einen dreimaligen Auftrag mit Polierweiss gerustet zu sein Fur das anschliessende Polieren wurde ein Werkstein aus Achat benutzt Fur die Vergoldung wurde Blattgold mit 23 Karat angeschossen und ebenfalls poliert 14 Orgel Bearbeiten nbsp Die Walcker Orgel von 1882Die auf der Empore stehende Orgel stammt aus der Orgelbaufirma Walcker und ist deren Opus 416 aus dem Jahr 1882 Das Instrument besitzt 19 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet wie folgt 15 I Manual C f31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Flote 8 4 Bourdon 8 5 Dolce 8 6 Viola di Gamba 8 7 Octav 4 8 Rohrflote 4 9 Mixtur IV II Manual C f310 Geigen Prinzipal 8 11 Liebl Gedeckt 8 12 Aeoline 8 13 Voix celeste 8 14 Flauto dolce 4 15 Physharmonika 8 Pedal C d116 Subbass 16 17 Violonbass 16 18 Oktavbass 8 19 Violoncello 8 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenPfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterkirche Siessen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster und Pfarrkirche St Markus Rundgang durch die Kirche auf den Seiten des Klosters Siessen Kloster und Pfarrkirche St Markus Siessen Dachinstandsetzung und Gewolbereparatur Abgerufen am 3 April 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Zugehorigkeit der Kirchengemeinde a b Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 18 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 18 20 Bauzeit Memento des Originals vom 4 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www klostersiessen de a b Kloster und Pfarrkirche St Markus Siessen Dachinstandsetzung und Gewolbereparatur Abgerufen am 3 April 2023 a b Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 21 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 22 25 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 21 22 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 27 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 29 30 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 47 und 48 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 51 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 50 Elisabeth Binder Etter Pfarrkirche St Markus Siessen Der neue Hochaltar Hrsg Pfarramt St Markus Druck August Sandmeyer und Sohn Bad Buchau 1988 S 50 52 Disposition auf der Website der Fa Walcker47 999904 9 474019 Koordinaten 47 59 59 7 N 9 28 26 5 O Normdaten Geografikum GND 4353408 9 lobid OGND AKS VIAF 246936940 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Markus Siessen amp oldid 235515227