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Die evangelisch lutherische St Marien Kirche Hattstedt liegt in Hattstedt Schleswig Holstein Zur Kirchengemeinde Hattstedt Olderup zahlen die Dorfer Hattstedt Hattstedtermarsch Wobbenbull Horstedt Arlewatt und Olderup Fusion der Kirchengemeinden am 1 Januar 2022 St Marien Ansicht von SudostenKirchhofstor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 2 1 Flugelaltar 2 2 Sechs Apostelfiguren 2 3 Triumphkreuz 2 4 Kruzifix 2 5 Taufbecken 2 6 Kanzel 2 7 Orgel 2 8 Banke 2 9 Epitaphien 2 10 Kronleuchter 2 11 Glocken 3 Friedhof 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm 1200 wurde die romanische Kirche als einschiffiger Backsteinbau mit Chor und halbrunder Apsis errichtet Wenig spater wurde er durch ein langeres und breiteres Schiff erweitert und das ursprungliche nunmehr verkurzte Schiff dient seitdem als Chor die Apsis als Sakristei Ende des 15 Jahrhunderts wurden weitere grosse Umbauten vorgenommen unter anderem wurde der massive Turm errichtet Die Sud und Ostseite bestehen vorwiegend aus Quadersteinen wahrend die Nord und Ostseite aus gelben Backsteinen errichtet wurden Die Eingangsportale des Schiffes wurden zugemauert und das Hauptportal in das Westende des Turmes verlegt 1964 wurde auch dieser Eingang zugemauert und der Haupteingang ist heute das Nordportal Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick durch das Langhaus nach Osten nbsp FlugelaltarFlugelaltar Bearbeiten Der gotische Flugelaltar stammt aus der Zeit um 1480 Der Mittelschrein enthalt eine geschnitzte Kreuzigungsszene In den Seitenflugeln stellen Reliefs links Verkundigung und Geburt Jesu rechts seine Anbetung und Beschneidung dar 1680 wurde unter jede Szene ein passendes Bibelzitat geschrieben Am Karfreitag wenn der Altar geschlossen ist sind fur die Gemeinde Johannes der Taufer und die Figur des Erlosers auf den um 1604 von Govert von Achten gemalten spater uberarbeiteten Aussenseiten sichtbar Die mehrfach umgestaltete Predella tragt seit 1959 auf das Abendmahl hinweisende Bibeltexte 1 Der Altartisch aus Klosterziegeln besitzt ein holzernes Antemensale aus dem Ende des 15 Jahrhunderts mit Masswerkfullungen vgl Schobull Die ursprungliche Fassung wurde 1959 abgebeizt ehe das Antemensale farblich neugestaltet wieder am Altartisch angebracht wurde Spater wurde eine Vergoldung angebracht zur farblichen Angleichung an das Retabel 2 Sechs Apostelfiguren Bearbeiten Sie befinden sich an der Nordseite des Altarraumes und stammen wohl vom Ende des 13 Jahrhunderts Ursprunglich gehorten zu der Apostelreihe wie sie auch in anderen Kirchen im Westteil des Herzogtums Schleswig vorkommt vermutlich alle zwolf Apostel und Christus 1763 waren noch elf Figuren vorhanden von den verbliebenen sechs sind lediglich Jakobus Petrus und Johannes anhand ihrer Attribute zu identifizieren 3 nbsp Triumphkreuz nbsp Detail der Kanzel von 1641 Jesus vor dem HohenpriesterTriumphkreuz Bearbeiten Die Figur des Gekreuzigten auf dem Triumphkreuz links vom Chorbogen stammt aus dem letzten Viertel des 15 Jahrhunderts An den Kreuzenden sind die Symbole der vier Evangelisten dargestellt Die Fassung wurde 1874 74 aufgetragen Kruzifix Bearbeiten Neben dem Triumphkreuz hat sich die Schnitzfigur eines Gekreuzigten Eiche Masse 59 58 15 cm aus der Zeit um 1470 erhalten vermutlich stammte sie von einem verlorengegangenen Altarkreuz Mindestens zwei heute nur noch in Resten erhaltene Farbschichten sind am Corpus nachweisbar 4 Taufbecken Bearbeiten Die von Lorenz Karstens in Husum gegossene Bronzetaufe aus dem Jahr 1647 wurde durch Harro Wolbersen gestiftet Der Giesser benutzte die gleichen Gussformen wie am Becken fur die Marienkirche seiner Heimatstadt Ursprunglich verfugte die Kirche uber ein aus dem 13 Jahrhundert stammendes Taufbecken aus gotlandischem Sandstein es steht zur Zeit als Leihgabe in der St Lambertikirche von Mildstedt nbsp Altarraum mit Taufbecken nbsp OrgelKanzel Bearbeiten Die Kanzel wurde von Claus Heims geschnitzt Er soll sich selber in einem Bildfeld portratiert haben 1641 wurde das Werk von den Nachkommen Ketel Wolbersens gestiftet Von rechts nach links werden gezeigt Christus vor Kajaphas seine Geisselung Kreuztragung und Kreuzigung Die Personifikationen zwischen den Reliefs stehen fur die christlichen Tugenden Hoffnung Liebe und Glaube Im Jahr 2001 wurde die Kanzel restauriert Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1874 von der Sparkasse Hattstedt gestiftet und von Marcussen amp Son erbaut Ihre 14 Register sind auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt Technische Anlage und Gehause des Schleifladeninstruments befinden sich weitgehend im Originalzustand Eine Renovierung wurde Pfingsten 1987 abgeschlossen Banke Bearbeiten Die Banke sind aus dem Jahr 1702 und verfugen uber eichene Gestuhlswangen Teile stammen aus dem 17 Jahrhundert Auf der Empore sind die Gestuhlswangen noch alter und stammen aus der Zeit vor 1650 Der Ersteller der Banke ist unbekannt Epitaphien Bearbeiten Das Epitaph Topsen aus dem Jahr 1607 an der Nordwand der Kirche wurde gestiftet von den Erben des Wolber Topsen und seiner Frau Wabbe Wolbers Das Gemalde mit der Auferweckung des Lazarus stammt vom Gottorfer Hofmaler Marten von Achten im oberen Teil ist Gottvater dargestellt Die reich ornamentierte architektonische Rahmung entstand im Umkreis der Werkstatt des Flensburger Holzbildhauers Heinrich Ringerink 2007 wurde das Epitaph restauriert Das fur Katharina Ketelsen 1653 gestiftete Epitaph an der Nordwand zeigt im gemalten Mittelbild die Auferstehung vgl das Altarbild in der Schobuller Kirche 5 und in der Bekronung des opulenten Knorpelwerkrahmens den knienden Verfasser der Offenbarung des Johannes auf Patmos als geschnitzte Freiplastik An der Sudwand im Epitaph Paulsen von 1601 wurde 1874 das ursprungliche Bild durch ein Gemalde von Friedrich Thomsen aus Husum ersetzt das Christus am Olberg zeigt hier aber nicht die ubliche Gruppe des kniend betenden Heilands mit den schlafenden Jungern sondern im Gestus der Ermahnung vor seinen Begleitern nbsp Blick durch das Langhaus nach WestenKronleuchter Bearbeiten Von den beiden barocken Kronleuchtern aus Messing wurde der vor dem Chorbogen 1644 von Harre Paing der andere 1654 von Ingwer Mummings zum Gedachtnis an seine Schwester Frow Wolbers gestiftet Die zwei Leuchter zahlen zu den altesten in der Gegend 1927 und 2000 wurden sie restauriert Glocken Bearbeiten Es gibt zwei Glocken im Kirchturm Die kleine wurde im 15 Jahrhundert das erste Mal restauriert Die grosse wurde eingeschmolzen und komplett neu gegossen Ende Mai 2007 wurden beide Glocken abgehangt und in die Abtei Maria Laach gebracht Am 22 August 2007 wurde die grosse Glocke feierlich zuruck in die St Marien Kirche gebracht Friedhof BearbeitenNeben der Kirche ist ein grosser Friedhof mit mehreren alten Grabsteinen Einer gehort zum Deichgrafen Iwersen Schmidt der ein guter Bekannter Theodor Storms war und den er im Schimmelreiter als alten Deichgraf portratiert Der nordfriesische Dichter hat den Hattstedter Friedhof ebenso wie den Kirchturm in seinem Werk beschrieben Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 3 uberarbeitete und aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 ISBN 978 3 422 03120 3 S 351 353 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Hattstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde Hattstedt OlderupEinzelnachweise Bearbeiten Jan Friedrich Richter Hattstedt Kreuzigungsretabel In Uwe Albrecht Hrsg Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein VI 1 Die Kirchen im Landesteil Schleswig Aventoft bis Nordhackstedt Kiel 2019 S 230 235 Jan Friedrich Richter Hattstedt Altarvorsatz In Uwe Albrecht Hrsg Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein VI 1 Die Kirchen im Landesteil Schleswig Aventoft bis Nordhackstedt Kiel 2019 S 227f Jan Friedrich Richter Hattstedt Sechs Figuren einer Apostelreihe In Uwe Albrecht Hrsg Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein VI 1 Die Kirchen im Landesteil Schleswig Aventoft bis Nordhackstedt Kiel 2019 S 236f Jan Friedrich Richter Kruzifixus eines Altarkreuzes In Uwe Albrecht Hrsg Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig Holstein Bd IV 1 Die Kirchen im Landesteil Schleswig Aventoft bis Nordhackstedt Ludwig Kiel 2019 S 239 f Altarbild in Schobull54 525 9 0205 Koordinaten 54 31 30 N 9 1 13 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Hattstedt amp oldid 237445450