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Ein Antemensale von lateinisch ante vor und mensa Tisch oder Frontale ist als Sonderform des sonst ublicherweise textilen Antependiums eine verzierte Holz oder Metallplatte mit der die Vorderseite des Altartischs in einer Kirche verkleidet ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenGeschichte BearbeitenAntemensalen als Verkleidung der Vorderseite des Altartischs kamen im 8 Jahrhundert auf Wie bei den etwa gleichzeitig aufkommenden Altarretabeln zeigen sie Szenen aus der Heilsgeschichte haufig mit einem thronenden Christus in der Mandorla im Zentrum Damit wurde die Bedeutung des Altars als Ort der Gegenwart Christi in der Eucharistie besonders herausgestellt Neben Bildprogramme die Jesus Christus als Mittelpunkt hatten traten Marien und Heiligenlegenden Das alteste bekannte Exemplar ist das Antemensale des Pala d oro im Markusdom das als Vorbild fur das Basler Antependium und das Pala d oro im Aachener Dom aus dem 11 Jahrhundert diente Waren Antemensalen wahrend der Romanik meist in Form von Reliefs gestaltet haufig vergoldete Metalltafeln setzten sich in der Gotik bemalte Holztafeln durch Beim 1170 geschaffenen sogenannten Soester Antependium des Walpurgisklosters zu Soest dem altesten erhaltenen Gemalde auf Holz nordlich der Alpen handelt es sich allerdings nicht um ein Antemensale sondern um ein Retabel 1 Mit den holzernen Verkleidungen aus Quern um 1220 39 heute im Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg 2 und Rieseby 2 Halfte des 13 Jahrhunderts sind zwei Objekte aus dem heutigen Schleswig Holstein erhalten die zusammen mit den skandinavischen Beispielen die Verbreitung dieser Kunst in Nordeuropa im 12 und 13 Jahrhundert belegen Ab dem spaten Mittelalter wurde das feste Antependium durch eine aus Stoff bestehende Altarverkleidung die meist mehrmals im Laufe des Kirchenjahres gewechselt wird ersetzt Deshalb sind Antemensale seit dem 15 16 Jahrhundert fast ausschliesslich Schmuckelemente 1570 machte die romisch katholische Kirche auswechselbare Antependien zur Pflicht Erst in der Barockzeit wurden wieder Antemensalen aus Metall geschaffen Dabei handelte es sich meist um reine Schmuckelemente hochstens mit einem Medaillon in der Mitte Auch in evangelischen Kirchen wurden Antemensalen nach der Reformation ungebrauchlich Mittelalterliche Antemensalen befinden sich daher nur noch selten am ursprunglichen Ort Besonders viele haben sich in Skandinavien erhalten allein in Norwegen 31 bemalte Holztafeln aus dem 13 14 Jahrhundert Besonderheiten sind das nachreformatorische Antemensale das 1561 fur die Kirche in Torslunde geschaffen wurde mit einer Darstellung des evangelischen Gottesdienstes nach einem Holzschnitt von Lucas Cranach und das passend zu dem Schriftaltar von 1613 gestaltete Antemensale in der St Aegidien Kirche Stedesdorf Erst 1717 wurde das Antemensale der Sonderho Kirke geschaffen nbsp Pala d oro im Aachener Dom nbsp Antemensale aus dem 12 Jahrhundert aus der abgerissenen alten Kirche von Broddetorp 3 nbsp Antemensale aus der Kirche in Randers 4 nbsp Das Leben von Martin von Tours auf dem Antemensale aus dem 13 Jahrhundert aus der San Martin Kirche in Chia 5 nbsp Antemensale in der St Petri Kirche Rieseby nbsp Gemaltes Antemensale aus der abgerissenen alten Nes kyrkje in Luster Norwegen 6 nbsp Antemensale von 1561 aus Torslunde 4 Literatur BearbeitenJoseph Braun Altarantependium A In der katholischen Kirche in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Bd I 1934 Sp 441 459 bes Abschnitt III A aus Metall und Holz Joachim Kruse Der Querner Antependium Universitat Kiel Diss 1958 Erla Bergendahl Hohler Nigel J Morgan Anne Wichstrom Unn Plahter Bjorn Kaland Painted altar frontals of Norway 1250 1350 3 Bande Oslo 2004 ISBN 1 873132 44 1 Finja Zander Das Antependium des 13 Jahrhunderts in Rieseby Rekonstruktion und kunsthistorische Einordnung LIT Verlag Munster 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antemensale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antependium Stephan Tschudi Madsen Antemensale in Store norske Leksikon norwegisch Antemensaler aus dem Norsk FolkemuseumAnmerkungen Bearbeiten Soester Antependium Antependium Pl O 201 In objektkatalog gnm de Abgerufen am 14 Mai 2022 heute im Staatlichen Historischen Museum in Stockholm a b heute im Danischen Nationalmuseum heute im Museu Nacional d Art de Catalunya heute im Universitatsmuseum Bergen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antemensale amp oldid 236851864