www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Kirche im Suden von Halle zur Kirche am Marktplatz siehe Marktkirche Unser Lieben Frauen Die Kirche Sankt Marien ist eine katholische Kirche in Ammendorf einem fruher selbstandigen Ort und heutigen Stadtteil im Suden von Halle Saale in Sachsen Anhalt Die Kirchgemeinde gehort zur Pfarrei St Franziskus die ihren Sitz an der Kirche Zur Heiligsten Dreieinigkeit in der Lauchstadter Strasse im Stadtviertel Lutherplatz Thuringer Bahnhof hat und zum Dekanat Halle des Bistums Magdeburg gehort Ansicht mit Gemeindehaus von der BrauhausstrasseAnsicht von der EllernstrasseInnenansicht von St Marien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDurch die im Jahre 1542 in Ammendorf eingefuhrte Reformation wurden die Bevolkerung und die St Katharinen Kirche von Ammendorf das damals zum Erzbistum Magdeburg gehorte protestantisch Von Mitte des 19 Jahrhunderts an kamen im Zuge der Industrialisierung zahlreiche katholische Zuwanderer aus dem Eichsfeld Schlesien und Polen in die Gegend um Ammendorf Zunachst gehorten sie zur Pfarrei Halle Saale in der Innenstadt von Halle 1901 wurde eine katholische Kirche in Radewell auf dem Grundstuck Siebenhufenstrasse 2 heute Alfred Reinhardt Strasse an der Grenze zu Ammendorf errichtet Die in einer ehemaligen Fabrikhalle eingerichtete am 27 Mai 1901 geweihte Kirche trug das Patrozinium Maria von der immerwahrenden Hilfe Zum Einzugsgebiet der Kirche gehorten damals neben Radewell auch Ammendorf Beesen Burg Burgliebenau Dollnitz Lochau Osendorf und Planena Auch die Katholiken in Schkeuditz wo es 1904 zum Bau einer eigenen Kirche kam gehorten zunachst zur Kirche in Radewell 1 Am 14 August 1903 wurde Kaplan August May als Seelsorger fur die Katholiken im Gebiet von Ammendorf und Schkeuditz mit Sitz in Radewell ernannt Damit wurde die katholische Kirchengemeinde Ammendorf Radewell begrundet sie gehorte zunachst zur Pfarrei St Franziskus und Elisabeth in Halle 1907 wurde May nach Halle Sud versetzt von wo er die Radeweller Kirche weiter betreute und Schkeuditz bekam einen eigenen Priester Die Kirchengemeinde wurde am 1 Januar 1918 zur Pfarrvikarie Ammendorf Radewell sie hatte inzwischen wieder eigene Geistliche 2 Am 1 August 1925 wurde im ebenfalls auf dem Grundstuck Siebenhufenstrasse 2 stehenden Pastorat eine einklassige katholische Schule eroffnet Bereits am 1 August 1926 folgte Am Hohen Holz durch Dechant Winkelmann aus Halle die Einweihung eines neuen Schulgebaudes das uber zwei Klassenraume verfugte Das Preussenkonkordat vom 14 April 1929 durch die Bulle Pastoralis officii nostri vom 13 August 1930 in Vollzug gesetzt errichtete die Mitteldeutsche Kirchenprovinz Infolgedessen kam der vom Geistlichen Gericht Erfurt abgetrennte Regierungsbezirk Merseburg mit den Dekanaten Eisleben Halle Saale und Wittenberg an das nunmehrige Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Zur Pfarrei Halle Saale im Dekanat Halle Saale gehorte damals auch die Filialkirchengemeinde Pfarrvikarie Ammendorf Im Nationalsozialismus wurde die katholische Schule seitens der staatlichen Machthaber im Oktober 1939 aufgelost Damals gehorte die Pfarrvikarie Ammendorf ebenso wie ihre weitaus grossere Nachbargemeinde Halle Sud zur St Elisabeth Pfarrei in Halle und hatte rund 800 Mitglieder 3 Nachdem sich im Zuge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 auch in Ammendorf und den umliegenden Ortschaften weitere Katholiken niedergelassen hatten vergrosserte sich die Pfarrvikarie durch Fluchtlinge und Heimatvertriebene bis Ende 1946 auf rund 4 000 Mitglieder Von 1947 an war Gerhard Wagner 1913 2006 der selbst aus Breslau in Schlesien vertrieben wurde Verwalter der Pfarrvikarie Ammendorf und Seelsorger der gewachsenen Kirchengemeinde bis er 1954 an die St Johannes Baptist Kirche nach Harzgerode wechselte 4 Sein Nachfolger war Franz Muschol der bis 1979 als Seelsorger in Ammendorf blieb 5 Am 1 Juli 1950 wurde die Stadt Ammendorf nach Halle eingemeindet am 1 Juni 1957 wurde die Pfarrvikarie zur selbstandigen Pfarrei St Marien erhoben In den Jahren ab 1979 errichtete man im Suden der Stadt Halle die von Plattenbauten gepragte Grosswohnsiedlung Silberhohe die insbesondere den Wohnbedarf der Beschaftigten der umliegenden Grossbetriebe wie der Leuna und Buna Werke decken sollte und westlich bis an den Stadtteil Ammendorf reichte Aus diesem Grund plante die katholische Kirche die Errichtung eines neuen Gemeindezentrums in der Nahe des Neubaugebietes 1980 wurde das Grundstuck Brauhausstrasse 10 erworben das nur etwas mehr als einen Kilometer von der alten St Marien Kirche entfernt lag Von 1980 bis 1982 wurde zunachst das Pfarrhaus errichtet In unmittelbarer Nahe davon erfolgte in den Jahren 1982 bis 1984 der Bau der neuen St Marien Kirche mit angrenzendem Gemeindezentrum die am 13 Mai 1984 durch Bischof Johannes Braun 6 Apostolischer Administrator des Erzbischoflichen Kommissariats Magdeburg geweiht wurde Die fruhere Pfarrkirche in der Alfred Reinhardt Strasse 8 wurde mit der Weihe des Neubaus in St Hedwig umbenannt Zur Zeit der Wende in der DDR gehorten zur Kirchengemeinde Ammendorf rund 1 200 Katholiken bis 2004 war ihre Zahl auf 740 abgesunken Viele Gemeindemitglieder zogen aufgrund der dortigen Arbeitsplatze nach Westdeutschland In der St Hedwig Kirche an der Alfred Reinhardt Strasse wurden noch bis 2005 Gottesdienste gefeiert Am 16 Oktober 2005 fanden in ihr der letzte katholische Gottesdienst und die Profanierung der Kirche statt 7 im Anschluss daran wurde das Allerheiligste sowie die St Hedwig Statue in einer feierlichen Prozession zur St Marien Kirche in die Brauhausstrasse getragen 8 Im Jahre 2006 erwarb die Armenische Gemeinde das Kirchengebaude und weihte es 2010 als armenische Auferstehungskirche Surp Harutyun wieder ein Am 1 Marz 2006 wurde der Gemeindeverbund Halle Sud Dreieinigkeit St Marien Grobers errichtet 9 in dem die St Marien Kirche in Halle die Kirche Zur Heiligsten Dreieinigkeit in Halle und St Marien Kirche in Grobers zusammengeschlossen wurden Am 1 Oktober 2006 kam noch die St Albanus Kirche in Schkeuditz hinzu 10 Damals gehorten rund 650 Katholiken zur Pfarrei St Marien Um 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Franziskus in Halle die Ammendorfer Pfarrei St Marien wurde in diesem Zusammenhang aufgelost Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Mondsichelmadonna am HauptbauDen modernen auf einem oktogonalen Grundriss stehenden hell verputzten Kirchenbau zeichnet eine klare sachliche Formensprache aus Unter dem kupferverblendeten Flachdach verlauft ein Kranz von Buntglasfenstern Im Innenraum kontrastiert die weisse Brustung der Nord und Westempore mit dem roten Farbton der ziegelverblendeten Wande Die aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts stammende Madonnenfigur wurde aus der alten Kirche in der Alfred Reinhardt Strasse ubernommen Das Kreuzigungsgemalde aus der Mitte des 18 Jahrhunderts ist ein Werk von Christian Wilhelm Ernst Dietrich Die 14 Kreuzwegbilder sind Kopien der Arbeiten der Mainzer Kunstlerin Evamaria Bruckner von Eiff aus dem Jahr 1971 Der Nienburger Bildhauer Werner Nickel der die Errichtung und Ausstattung der Kirche begleitete schuf den Altar die Christusfigur und den Tabernakel Die Kirche verfugt uber eine mechanische Orgel mit 15 Registern auf zwei Manualen die aus der Orgelbauwerkstatt Kuhn aus Merseburg stammt Das gleiche Architektenkollektiv entwarf parallel zur St Marien Kirche auch die Kirchen St Mechthild Magdeburg und St Adalbert Magdeburg Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten in Halle Saale Liste in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR errichteter Sakralbauten Kirchenbauprogramme in der DDRLiteratur BearbeitenPeggy Grotschel Matthias Behne Die Kirchen in der Stadt Halle Mitteldeutscher Verlag Halle 2006 ISBN 3 89812 352 9 S 106 107 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 19 Teil 8 Die kirchliche Entwicklung im Kommissariat Magdeburg vom Ende des Kulturkampfes bis zum Sturz der Monarchie 1887 1918 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 148 153 Verena Schadler Katholischer Sakralbau in der SBZ und in der DDR Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2675 0 S 41 65 und 275 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Halle Ammendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Pfarrei St Franziskus und der Kirche St Marien St Marien Ammendorf auf Halle im Bild Beitrag zur Orgel auf www orgel verzeichnis de abgerufen am 22 November 2021Einzelnachweise Bearbeiten Ammendorf um 1900 ammendorf de abgerufen am 26 Februar 2022 Chronik 1900 1999 osendorf de abgerufen am 26 Februar 2022 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 21 Teil 10 Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg vom Ausgang der Weimarer Republik bis zum Ende des zweiten Weltkrieges 1930 1945 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 35 Mit ganzer Kraft fur die Sammlung der Gemeinde Bistum Magdeburg Presse Archiv 2006 13 Dezember 2006 abgerufen am 26 Februar 2022 Franz Muschol im Alter von 90 Jahren verstorben Bistum Magdeburg Presse Archiv 2001 abgerufen am 26 Februar 2022 Die Achtziger ammendorf de abgerufen am 26 Februar 2022 Bischof Nr 152 Dekret uber die Profanierung der Kirche St Hedwig in Halle Saale Bistum Magdeburg Amtsblatt 11 2005 abgerufen am 27 Februar 2022 Kornelia Privenau Kirche Radewell geschlossen Mitteldeutsche Zeitung 16 Oktober 2005 abgerufen am 27 Februar 2022 Personalnachrichten Bistum Magdeburg Amtsblatt 3 2006 abgerufen am 21 Februar 2022 Personalnachrichten Bistum Magdeburg Amtsblatt 10 2006 abgerufen am 21 Februar 2022 51 43318 11 974442 Koordinaten 51 25 59 4 N 11 58 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Halle amp oldid 223624129