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Die katholische Kirche St Laurentius ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Presberg einem Ortsteil der Stadt Rudesheim am Rhein Sie ist heute eine Filialkirche der Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau einer Pfarrei Neuen Typs Seit 2015 ist der sogenannte Rheingauer Dom in Geisenheim auch Pfarrkirche von Presberg 1 Kirche St Laurentius in PresbergInnenansicht Blick gegen den Chorraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Quellen und Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPresberg gehorte ursprunglich zur Mutterkirche St Martin in Lorch und wurde durch Kaplane von dort seelsorgerisch betreut Eine Urkunde von 1400 belegt dass der Pfarrer von Lorch Heinrich Sandir von Fritzlar Geld Kelch Messbuch Messgewand und Zubehor fur die Kapelle in Presberg vermacht hat Um diese Zeit muss also die erste Kapelle entstanden sein Das Patronatsrecht besass die Familie von Breidbach zu Lorch Am 9 November 1655 wurde Presberg nach jahrelangen Kampf um die Unabhangigkeit von Lorch zur eigenen Pfarrei erhoben Sie blieb aber weiterhin an Lorch gebunden was immer wieder zu Streitereien und Prozessen fuhrte Der Nachbarort Stephanshausen der ursprunglich auch zur Mutterkirche von Lorch gehort hatte kam 1577 zu Winkel Wegen der unzureichenden seelsorgerischen Betreuung durch Kaplane von Winkel bat man darum durch die neue Pfarrei Presberg versorgt zu werden Dieser Bitte wurde 1655 entsprochen aber wegen der geringen Dotierung kam der Presberger Pfarrer seiner Verpflichtung eine Wochenmesse in St Michael Stephanshausen zu halten nur unzureichend nach 1687 erfolgten deshalb massive Beschwerden Erst ein Vergleich und der Druck des Kurfursten Anselm Franz von Ingelheim 1634 1695 brachte die gewunschte Verbesserung Mit Hilfe des Dompropstes von Mainz der auch Pfarrer von Lorch war und dem Patronatsherrn von Breidbach wurde 1700 die Kapelle zur heutigen Kirche erweitert Sie wurde dem Heiligen Laurentius geweiht vorhandene Reliquien desselben wurden 1783 bei einer Visitation authentisiert Bis 1840 waren die von Breidbach Patronatsherrn von St Laurentius in Presberg Nachdem sie das Heddernheimer Schloss von der Adelsfamilie von Ried geerbt und zu ihrem Wohnsitz gemacht hatten tauschten sie mit dem Herzog von Nassau das Presberger Patronat gegen das von Heddernheim Das Ordinariat des Bistums Limburg wurde dabei ungefragt ubergangen weshalb man dort den Tausch noch 1855 als unrechtmassig betrachtete 2 Wegen Einsturzgefahr mussten 1927 die westliche Giebelwand und der Glockenturmreiter abgetragen werden Sie wurden nach Westen bis zur Landesstrasse hin durch einen neuen Vorbau samt Dachreiter ersetzt Die Konsekration der erweiterten Kirche fand im April 1929 statt 1952 wurden die durch den Krieg verlorenen Glocken ersetzt 1964 wurde eine neue Sakristei an die sudliche Chorwand angebaut In den 1980er Jahren wurden im Bistum Limburg Gruppen von Pfarreien zu sogenannten Pastoralen Raumen zusammengefasst Presberg gehorte bis 2015 zum Pastoralen Raum Geisenheim dann erfolgte die Grundung der Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau zu deren 13 Kirchorten nun auch die Filiale Presberg gehort Die Pfarrkirche der neuen Pfarrei ist der Rheingauer Dom in Geisenheim Architektur BearbeitenBei der Kirche St Laurentius handelt es sich um einen ca 1700 erneuerten schlichten rechteckigen Saalbau Das Kirchenschiff ist durch einen Triumphbogen von einem dreiseitigen eingezogenen Chor in dem Teile der Vorganger Kapelle von 1400 erhalten sind getrennt Die schmucklose Flachdecke wird durch einen mittigen Langsunterzug gestutzt Der Kirchenraum wird durch zwei gegenuberliegende Eingangsturen im hinteren Teil der Nord und Sudwand unter einer grossen Orgelempore erschlossen Dieser Teil der Kirche wurde um 1928 neu errichtet Im Schiff in der Westwand hinter der Empore und im Chorraum befinden sich Bogenfenster im Eingangsbereich unter der Orgeltribune vier Rundfenster Die Fenster sind bleiverglast im Schiff hellglasig im Chor und unter der Empore mit Glasmalerei versehen Innen ist die Kirche verputzt und hell gestrichen nur der Chorbogen und die Brustung der Orgelempore sind mit historischen Malereien versehen Das schiefergedeckte Satteldach wird bekront von einem sechsseitigen Glockendachreiter mit Haube und Laterne Das Sichtmauerwerk der Aussenwande besteht aus ortlichen Schieferbruchsteinen Ausstattung BearbeitenDrei Farbglasfenster im Chor Anfang 20 Jh mit folgenden Motiven rechts Heilige Drei Konige links Geburt und Kreuzigung Jesu Mitte zum Teil verdeckt durch den Hochaltar Vier runde Farbglasfenster im Eingangsbereich um 1930 mit folgenden Heilgenportrats Hildegard von Bingen Petrus Canisius Georg Hubertus von Luttich Wandmalerei auf dem Chorbogen um 1900 freigelegt 1996 Motive Evangelistensymbole umrankt von Groteskenmalerei Hochaltar mit stattlichem Tabernakelaufbau zwischen zwei anbetenden Engeln daruber ein Kruzifix seitlich auf Postamenten Johannes und Maria Holz 2 Halfte 18 Jh Seitenaltar links um 1680 mit Figur des Josef von Nazaret Holz Mitte 18 Jh Seitenaltar rechts um 1680 mit Figur der Muttergottes Holz um 1480 von dem Meister mit dem Brustlatz Taufstein und Gemalde der Taufe Jesu 18 Jh Heiligenfigur Johannes der Taufer Holz Ende 15 Jh von dem Meister mit dem Brustlatz Heiligenfigur Laurentius von Rom Holz 1 Halfte 18 Jh Zelebrationsaltar gefertigt aus Teilen der alten Kanzel 1985 3 Orgel 1896 umgebaut 1972 und 1980 4 nbsp Hochaltar 2 Halfte des 18 Jh nbsp Josephsaltar Altar um 1680 Figur Mitte 18 Jh nbsp Marienaltar um 1680 Madonna um 1480 nbsp Hl Laurentius 1 Halfte des 18 Jh nbsp Johannes der Taufer Ende 15 Jh nbsp Taufstein 18 Jh nbsp KirchenfensterOrgel Bearbeiten1819 wurde die erste Orgel erworben sie war gebraucht und stammte ursprunglich aus der Lorcher Kreuzkapelle Die heutige Orgel wurde 1896 von Christian Gerhardt aus Boppard errichtet 1929 1972 und 1980 wurde sie restauriert und nach den Bedurfnissen der Zeit umgebaut Im Jahr 2015 erfolgte eine Reinigung und Neuintonation durch Orgelbau Fasen Sie hat eine mechanische Spiel und eine elektrische Registertraktur Die Disposition mit 14 klingenden Registern lautet wie folgt 5 I Manual C f31 Principal 8 2 Flote 8 3 Oktave 4 4 Salicional 4 5 Octave 2 6 Mixtur III IV 1 1 3 7 Trompete 8 II Manual C f38 Gedackt 8 9 Principal 4 10 Piccolo 2 11 Cymbel II Pedal C d112 Subbass 16 13 Violonbass 8 14 Choralbass 4 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Tutti Freie Kombination Ausloser 6 Glocken Bearbeiten1952 wurden die heutigen Glocken gegossen Zwei der alten waren im II Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzenen worden die ubrig gebliebene dritte Glocke wurde zum Guss des neuen Gelautes mit verwertet Gelautedisposition cis e fis Gelautemotiv Te deumNr Name Masse kg O mm Schlagton Gussjahr Glockengiesser Inschrift Bemerkung 1 Maria 250 730 cis 19522 Michaelis 150 610 e 1952 Schlagton der Turmuhr3 Laurentius 100 540 fis 1952 wird als Totenglocke genutzt 7 Quellen und Literatur BearbeitenPfr Johannes Zaun Beitrage zur Geschichte des Landcapitels Rheingau und seiner vierundzwanzig Pfarreien Molzberger Verlag 1879 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Deutscher Kunstverlag Munchen 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 Die Kirchen im Mittelrheintal Fuhrer zu den Bauten des UNESCO Welterbes Mittelrhein Michael Imhof Verlag ISBN 3 935590 64 4 Andrea Mayer Kirchenfuhrer St Laurentius Presberg Hrsg Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau 2020 Faltblatt Paul Keiper Chronik von Presberg Hrsg Magistrat der Stadt Rudesheim am Rhein G A Walter s Druckerei GmbH Eltville Im Rheingau 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Presberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Laurentius Presberg auf der Website der Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau Die Kirche St Laurentius in Presberg auf YouTube St Laurentius in Presberg Weihnachten auf YouTube Vollgelaute St Laurentius Presberg auf YouTube Sterbelauten Glocke 3 Laurentius St Laurentius Presberg auf YouTube Fronleichnam in Presberg auf YouTube Retabel in Hessen Presberger Skulpturen um 1500 Ein Forschungsprojekt der Philipps Universitat Marburg der Goethe Universitat Frankfurt und der Universitat OsnabruckEinzelnachweise Bearbeiten Die 13 Kirchorte der Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau Auf heilig kreuz rheingau de Pfarrer Johannes Zaun Beitrage zur Geschichte des Landcapitels Rheingau und seiner vierundzwanzig Pfarreien Molzberger 1879 S 358 365 Andrea Mayer Kirchenfuhrer St Laurentius Presberg Hrsg Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau 2020 Faltblatt Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Der Rerierungsbezirk Darmstadt Bearb Folkhard Cremer Deutscher Kunstverlag 2008 ISBN 978 3 422 03117 3 S 669 Orgel in Presberg abgerufen am 1 Juli 2020 Andrea Mayer Kirchenfuhrer St Laurentius Presberg Hrsg Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau 2020 Faltblatt https heilig kreuz rheingau de beitrag das corona laeuten ist zu ende 50 0522 7 893 Koordinaten 50 3 8 N 7 53 35 O Normdaten Geografikum GND 1137352574 lobid OGND AKS VIAF 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