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Die romisch katholische Kirche St Andreas auch Andreaskirche oder Andreaskircherl in Altheim einem Ortsteil der Marktgemeinde Essenbach im niederbayerischen Landkreis Landshut geht im Kern auf einen romanischen Bau aus der Zeit um 1200 zuruck der um 1490 spatgotisch auf seine heutige Grosse erweitert wurde Damit gehort St Andreas zu den altesten Kirchengebauden in der Umgebung Neben der Pfarrkirche St Peter ist sie das zweite Gotteshaus in dem kleinen Ort an der Bundesstrasse 15 Die Kirche ist dem Apostel Andreas Gedenktag 30 November geweiht Aussenansicht der Kirche St Andreas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Wand und Deckengemalde 3 2 Orgel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarrei Altheim ist eine sogenannte Urpfarrei Bereits bei der ersten urkundlichen Erwahnung im Jahr 883 gab es in dem Ort mindestens eine Kirche wahrscheinlich eine Pfarrkirche Um das Jahr 1000 erforderte die kuriose Situation dass Altheim wie auch die benachbarten Orte Ergolding und Altdorf genau auf der Bistumsgrenze lag zwei Pfarrkirchen in dem Ort die Andreaskirche im Bistum Regensburg und die Peterskirche im Bistum Freising Erst mit der Verlegung der Bistumsgrenze an die Isar im Jahr 1157 hatte dieser Zustand ein Ende und die Peterskirche wurde nunmehr zum Bistum Regensburg gehorend zur alleinigen Pfarrkirche erhoben Dennoch blieb die Andreaskirche erhalten 1 Der heutige Bau geht auf eine romanische Kirche aus der Zeit um 1200 zuruck deren Langhaus im Kern erhalten ist Ostchor und Westturm sind spatgotisch und wurden gegen Ende des 15 Jahrhunderts errichtet An den Turbeschlagen am Turm befindet sich eine Datierung auf das Jahr 1490 Auch die zahlreichen Wandmalereien wurden zur damaligen Zeit geschaffen Um die Mitte des 18 Jahrhunderts erfuhr das Kirchlein eine Umgestaltung im Barockstil bei der unter anderem die Fensteroffnungen vergrossert und ausgerundet wurden Ausserdem entstand das grosse Deckenfresko im Langhaus Im 19 Jahrhundert wurde St Andreas regotisiert was sich bis heute an den neugotischen Masswerkfenstern zeigt Die neugotische Ausstattung wurde dagegen im Jahr 1964 wieder entfernt Ausserdem wurden bei der damaligen Renovierung die kunstlerisch wertvollen spatgotischen Wandfresken wieder freigelegt Erst bei der Renovierung und Trockenlegung der Kirche im Jahr 1983 stellte man fest dass das Gotteshaus in zwei Bauphasen Romanik Spatgotik entstanden sein muss In den Jahren 2018 19 wurde die Kirche einer aufwandigen Aussenrenovierung unterzogen Dabei wurden unter anderem das Dach instand gesetzt und die Grundmauern mit einem rund 20 Zentimeter dicken Lehmschlag versehen Letzteres ist eine alte Technik zur Trockenlegung von Mauern Nach Abschluss letzterer Massnahme die rund zwei Jahre in Anspruch nahm wurde bis 2022 eine Innenrenovierung durchgefuhrt 2 3 4 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Das nach Osten ausgerichtete Kirchlein umfasst ein vierjochiges Langhaus wobei das ruckwartige Joch auf der Sudseite ein zugemauertes romanisches Portal enthalt das noch deutlich sichtbar ist Der romanische Bauteil ruht auf einem Heisskalkfundament Der einjochige eingezogene Chor schliesst in drei Seiten des Achtecks Bis auf die spitzbogigen Masswerkfenster die im 19 Jahrhundert entstanden sind ist der Aussenbau weitgehend ungegliedert Wahrend die Sudfassade verputzt ist weisen die Nordseite und der Turm Sichtziegelmauerwerk auf 2 5 Der Zugang zum Kircheninneren erfolgt uber das quadratische Erdgeschoss des im Westen angebauten Turmes Dieser Raum ist mit einem Netzgewolbe auf Eckkonsolen ausgestattet das einen achteckigen Schlussstein enthalt Er ist als kleine Marienkapelle eingerichtet und enthalt zahlreiche Votivtafeln die bis in das Jahr 1695 zuruckgehen Oberhalb der vier Turmgeschosse das zweite und das dritte sind durch Spitzbogenblenden gegliedert bildet ein Satteldach mit Wetterkreuz den oberen Abschluss Durch die Schalloffnungen sind die beiden Glocken aus dem 16 und 17 Jahrhundert von aussen zu erkennen 2 5 Innenraum Bearbeiten nbsp ApsisWahrend das Schiff der kleinen Saalkirche mit einer Flachdecke ausgestattet ist wird der Altarraum von einem Netzgewolbe mit teils einfach gefasten teils birnstabformig profilierten Rippen uberspannt Dieses stutzt sich mittels einfacher Spitzkonsolen auf gefasten Wandpfeilern ab und wird von gefasten spitzen Schildbogen gegliedert Am Chorscheitel befindet sich ein kleines rechteckiges Fenster mit schrager Laibung das wohl die Jahrhunderte unverandert uberdauert hat Den Ubergang zwischen den beiden Baukorpern Langhaus und Chor unterschiedlicher Zeitstellung vermittelt ein spitzer gedruckter Chorbogen Im ruckwartigen Langhausjoch ist eine Orgelempore eingezogen die auf zwei holzernen Stutzen ruht 2 5 Ausstattung BearbeitenWand und Deckengemalde Bearbeiten Die Wandgemalde in Kirchenschiff und Altarraum wurden zur Unterrichtung des im Lesen unkundigen Volkes in der Entstehungszeit der Kirche angefertigt Kunstgeschichtlich haben diese Malereien insofern Bedeutung als sie der beruhmten Landshuter Schule zugeordnet werden und in der naheren Umgebung die einzigen Beispiele spatgotischer Wandmalerei sind In leuchtenden Farben sind an der Nordwand des Langhauses Szenen aus dem Leben und der Heilsgeschichte Jesu dargestellt zum Beispiel die Verlobung Marias die Geburt Jesu die Taufe Jesu das letzte Abendmahl oder die Kreuzigung An der gegenuberliegenden Wand befinden sich Darstellungen von Engeln und Heiligen mit Spruchbandern im Hintergrund spatgotische Architektur Die Fresken im Chorraum dienen der Verherrlichung Gottes und haben somit einen tieferen theologischen Sinn Beim Betreten des Gotteshauses fallt der Blick geradewegs auf den thronenden Christus der die rechte Hand zum Segen erhoben hat und in der Linken die Weltkugel halt Rund um diese Darstellung sind die vier Evangelistensymbole dargestellt Am Gewolbescheitel erkennt man in zwei gegenuberliegenden Feldern das Schweisstuch der Veronika und das Lamm Gottes Auf der Innenseite des Chorbogens schliesslich befindet sich eine seltene Darstellung von Kain und Abel aus dem Alten Testament 2 5 Das grosse barocke Deckenfresko im Schiff stammt aus der Zeit um 1750 Dargestellt sind die Stifter des Bildes angefuhrt von ihrem Pfarrer die ihre liebentbrannten Herzen dem heiligen Leonhard schenken der als Mittler diese Gabe an die Heilige Dreifaltigkeit weiterreicht 2 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel der Andreaskirche ein mechanisches Schleifladeninstrument wurde um 1800 geschaffen und war ursprunglich in der Filialkirche St Ottilia in Salzdorf untergebracht Sie besitzt nur drei Register auf einem Manual ohne Pedal Die Disposition lautet wie folgt 6 Manual CDEFGA c3Copel 8 Flote 4 Principal 2 Ein rein mechanisches Schleifladeninstrument mit acht Registern auf einem Manual und Pedal das der Landshuter Orgelbauer Johann Schweinacher 1776 fur die Andreaskirche geschaffen hatte wurde spater an das Hans Carossa Gymnasium in Landshut verkauft Es wurde durch die heutige Orgel siehe oben ersetzt 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Andreas Altheim bei Landshut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarreiengemeinschaft Altheim Ahrain Kirche St Andreas in Altheim auf kirchturm netEinzelnachweise Bearbeiten Markt Essenbach Kirchen und Pfarramter Online auf www essenbach de abgerufen am 2 Juli 2019 a b c d e f Pfarreiengemeinschaft Altheim Ahrain Kirchen Online auf www stpeter altheim de abgerufen am 2 Juli 2019 Landshuter Zeitung vom 20 21 Juni 2019 Mit Lehm gegen nasse Mauern Aussenrenovierung von St Andreas in Altheim geht in den Endspurt und Geschichte zu St Andreas Informationen aus dem Kirchenfuhrer Landshuter Zeitung vom 23 Juni 2023 Ein Schmuckstuck a b c d Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 41 43 Digitalisat a b Orgeldatenbank Bayern online 48 59762 12 19693 Koordinaten 48 35 51 4 N 12 11 48 9 O Abgerufen 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