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Die romisch katholische Kirche St Amandus wurde 1865 bis 1867 als neugotischer Saalbau im Stil des Historismus mit Jugendstilelementen errichtet Sie befindet sich in der Ortsgemeinde Kordel im Landkreis Trier Saarburg in Rheinland Pfalz und gehort zum Bistum Trier Blick von der Kyll auf die Pfarrkirche St Amandus Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 2 1 Pfarrei 2 2 Pfarrhaus 2 3 Pfarrkirche 3 Glocken 4 Orgel 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDer aus graugelben Sandsteinquadern errichtete Kirchenbau besitzt ein funfachsiges Schiff einen eingezogenen Chor und einen durch Geschossgesimse klar gegliederten Fassadenturm Die Turmkrone besteht aus einem Kreuzgiebel und einem achtseitigen Schieferhelm Zu beiden Seiten des Turms wurden in den 1930er Jahren abgewalmte Vorhallen angegliedert Am Portal ist die Jahreszahl 1866 des Baus angegeben Im Innern ruht die in den Raum greifende Empore auf Gusseisensaulen In der Turmhalle befindet sich das neugotische und im Chor das altere kelchformige Steintaufbecken Der neugotische Grabstein des 1877 verstorbenen Erbauers Pfarrer Badern ist in einer Vorhalle eingemauert Auf dem alten mit Rotsandsteinen ummauerten Kirchfriedhof befinden sich unter anderem der klassizistische Priestergrabstein fur Johann Herrig gestorben 1825 aus Rotsandstein sowie der zeittypische Grabstein fur Pfarrer Medardus Wolfsfeld gestorben 1903 1 Geschichte BearbeitenPfarrei Bearbeiten Um das Jahr 1135 stellte Erzbischof Albero den Zisterziensern in Winterbach an der Kyll zwischen Kordel und Daufenbach gelegen Landereien zur Grundung ihrer altesten Niederlassung in Deutschland zur Verfugung Nur wenige Jahre spater siedelte der Orden nach Himmerod um und verkaufte das Hofgut im Jahre 1609 an die Familie von Kesselstadt aus Fohren 2 Pfarrhaus Bearbeiten In einer Urkunde vom 23 Mai 1336 wurde erstmals ein Pfarrhaus in Kordel erwahnt Wegen Baufalligkeit des aus dem Jahre 1763 stammenden alten Pfarrhauses begann 1890 die Errichtung des jetzigen Gebaudes aus schlichten roten Sandsteinquadern mit einem Zeltdach aus Schiefer In den Jahren 1952 bis 1954 wurde es umfassend renoviert und ist heute an eine Familie vermietet Zwei Raume im Erdgeschoss werden als Buro und Sitzungszimmer von der Pfarrei genutzt Pfarrkirche Bearbeiten nbsp St Amandus von MaastrichtDie heutige Kirche wurde in den Jahren 1865 bis 1867 auf dem Gelande der 1865 abgerissenen alten Dorfkirche unter der Leitung des Kommunalbaumeisters Pleimes aus Trier erbaut Kirchenpatrone sind der Heilige Amandus von Maastricht und der Heilige Bischof Vedastus von Arras 1956 wurde zunachst das Gewolbe restauriert bis dann in den Jahren 1978 bis 1992 das Gotteshaus nach den Planen des Architekten Peter van Stipelen aus Trier komplett renoviert und neu gestaltet wurde Zunachst erfolgte die Aussenrenovierung des Turms und die Erneuerung der Heizungsanlage dann die Aussenrenovierung des Kirchenschiffs und schliesslich die Innenrenovierung und Umgestaltung des Kirchenraumes Kriegsschaden im Mauerwerk wurden ausgebessert die Blitzschutzanlage nachgerustet die Turmhaube renoviert ein neuer Hahn aufgesetzt ein elektrisches Uhrwerk eingebaut sowie das Dach gesichert und ausgebessert Ausserdem erhielt die Kirche eine neue Kanzel ein grosses Kreuz im Altarraum und eine Muttergotteskapelle Die Kirchenfenster mit Motiven aus der Schopfung in Anlehnung an den Sonnengesang des Heiligen Franz von Assisi entwarf der Montfortaner Pater Rudolf Fritz der seinerzeit Pfarrer in Kordel war Eine von der Katholischen Frauengemeinschaft Kordel gestiftete Figur des Heiligen Amandus mit dem Modell der Kordeler Kirche wurde 2011 von der Holzschnitzerei Josef Albl in Oberammergau angefertigt und am 21 August im Kirmesgottesdienst gesegnet Glocken BearbeitenDie alte Dorfkirche besass ein aus drei Glocken bestehendes Gelaut Die wertvollen Bronzeglocken aus dem 16 und 18 Jahrhundert wurden nach dem Neubau der Pfarrkirche in den neuen Glockenturm gebracht Wahrend zwei der drei Glocken dem Ersten Weltkrieg zum Opfer fielen uberstand die kleinste Glocke den Krieg und lautet heute als Totenglocke auf dem Friedhof Mit finanzieller Unterstutzung der Zivilgemeinde wurden 1921 drei neue Glocken bestellt die von der Firma Mabilon in Saarburg gegossen wurden Im Zweiten Weltkrieg wurden sie zunachst beschlagnahmt dann am 9 Marz 1942 abgeholt und schliesslich eingeschmolzen 1953 wurden neue Glocken aus Stahlguss angeschafft Die ersten drei weihte Dechant Schieben aus Ehrang am Ostermontag zu Ehren der Heiligen Martin Amandus und Michael Die Patronin der letzten und grossten Glocke die erst zu Pfingsten desselben Jahres nachgeliefert wurde ist die Muttergottes Eingebaut wurde das elektrisch betriebene Gelaut in einen eisernen Glockenstuhl Orgel BearbeitenAm 24 Juni 2012 wurde die neu restaurierte Orgel durch den Bischof von Limburg Georg Batzing eingeweiht Gebaut wurde das Instrument von der britischen Orgelbaufirma Conacher amp Co Ltd aus Huddersfield in West Yorkshire fur die Salem Calvinistic Methodist Chapel in Pwllheli einer kleinen Stadt an der Kuste der Halbinsel Llyn in Nordwales Diese 1882 erbaute Kirche wurde im Juli 1913 durch Brandstiftung eines Einbrechers bis auf die Grundmauern zerstort Nach dem Wiederaufbau erfolgte 1914 der Einbau der Orgel die dort bis 2009 in Betrieb war bis sie mit der Schliessung der Kirche an die Pfarrkirche St Amandus verkauft wurde Ursprunglich besass die Orgel 26 klingende Register Die Orgelbaufirma Hubert Fasen in Oberbettingen stattete sie nach einem umfassenden Umbau mit 34 klingenden Registern aus Unter anderem wurden auch eine Tastenfessel und ein Transposer eingebaut Die historische Prospektfront mit den bemalten Pfeifen fugt sich harmonisch in den Kirchenraum ein 3 4 Denkmalschutz BearbeitenDie Katholische Pfarrkirche St Amandus ist in der Liste der Kulturdenkmaler in Kordel Eifel verzeichnet Literatur BearbeitenPhilipp de Lorenzi Beitrage zur Geschichte samtlicher Pfarreien der Diozese Trier Bischofliches Generalvikariat 1887 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland Deutscher Kunstverlag 1984 125 Jahre Pfarrkirche Sankt Amandus Kordel Hrsg Kath Pfarrgemeinde St Amandus Kordel 1992 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 12 2 Kreis Trier Saarburg Wernersche Verlagsgesellschaft mbH Worms ISBN 3 88462 110 6 1 Auflage 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Churches in Kordel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kordel Sankt Amandus Website der Firma Orgelbau Fasen abgerufen am 15 April 2021 Kordel Kath Kirche St Amandus Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V abgerufen am 15 April 2021Einzelnachweise Bearbeiten Sankt Amandus u Sankt Vedastus Datenbank der Kulturguter in der Region Trier 2021 abgerufen am 15 April 2021 Ortsgemeinde Kordel Website der Gemeinde Kordel abgerufen am 15 April 2021 Pfarrei Kordel aus pg welschbillig de abgerufen am 15 April 2021 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 5 Oktober 2022 49 84066 6 63492 Koordinaten 49 50 26 4 N 6 38 5 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Amandus Kordel amp oldid 237587068