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Die St Aegidius Kirche ist die katholische Pfarrkirche im historischen Ortsteil Wiedenbruck in der Doppelstadt Rheda Wiedenbruck Sie gehort zum Dekanat Rietberg Wiedenbruck im Erzbistum Paderborn St Aegidius St Aegidius Blick von der Langen Strasse St Aegidius Blick von der Langen StrasseBasisdatenKonfession romisch katholischOrt Wiedenbruck DeutschlandDiozese Erzbistum PaderbornPatrozinium St AegidiusFunktion und TitelPfarrkircheKoordinaten 51 50 6 N 8 18 39 O 51 835 8 310833 Koordinaten 51 50 6 N 8 18 39 O Sudseite der St Aegidius Kirche mit MarktplatzErinnerung an den Dreissigjahrigen Krieg Kanonenkugel mit Einschlagstelle am KirchenfensterSt Aegidius Innenraum beim Taize Abend Nacht der Lichter Die Kirche bildet seit uber 1000 Jahren ein religioses Zentrum des oberen Emslandes Ihr angegliedert ist die Marienkirche St Ursula im Volksmund auch Franziskanerkirche Patron ist der im 8 Jahrhundert in Frankreich lebende heilige Agidius Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Urkirche wurde vermutlich als kleine Missionskirche um 785 an einem Emsubergang gegrundet Von hier aus wurde das ganze obere Emsland missioniert Wiedenbruck gehorte zu den funf Urpfarreien des Bistums Osnabruck Als Tochterkirchen von Wiedenbruck wurden die Kirchen in Rheda Langenberg Neuenkirchen Gutersloh St Vit und Friedrichsdorf gegrundet All diese Kirchen befinden sich im jetzigen Kreis Gutersloh Bei der Renovierung im Jahr 1970 wurden bei Grabungsarbeiten mehrere Vorgangerbauten der heutigen Kirche nachgewiesen 9 Jahrhundert dreischiffige Basilika mit ostlichem Querhaus 11 12 Jahrhundert gleichartiger Ersatz der Vorgangerkirche 13 Jahrhundert Zwei Bauphasen Die letztere ersetzte das Querhaus und den Chor 1502 Neubau des Langhauses als dreischiffige Halle mit vier Jochen 1618 1648 Wahrend des 30 jahrigen Krieges wird Wiedenbruck belagert und beschossen Dabei wird auch die Kirche beschadigt Reparatur um das Jahr 1651 1848 1851 Der spitzbehelmte Turm wird wegen Baufalligkeit abgerissen und durch den jetzigen 56 m hohen Turm mit Barockhaube ersetzt 1942 Die bereits 1940 durch die Reichsregierung beschlagnahmten vier Bronzeglocken mussen am 14 Februar ausgebaut und der deutschen Rustungsindustrie zur Verfugung gestellt werden 1946 Am 16 Juni werden drei neu gegossene Bronzeglocken eingeweiht Die noch fehlende vierte Glocke wird spater eingebaut 1970 Umfangreiche Renovierung 2003 Zugehorigkeit zum Pastoralverbund Reckenberg in der Erzdiozese Paderborn 2006 umfassende Innenrenovierung teilweise scharf kritisiert wegen moderner Umgestaltung der Westwand und Orgelbuhne unter Verwendung grossflachiger Stahl und Holzplatten teilweise sehr gelobt wegen der Abbildung der heutigen Generation in zeitgemasser Gestalt ohne historisierende Anbiederung 2007 neue Orgel Fertigstellung Mai 2007 Architektur Bearbeiten nbsp Aussen pragt der in drei Geschosse gegliederte Turm die Kirche Die unteren Geschosse sind romanisch das obere jedoch gotisch gestaltet Das Langhaus besteht als Halle von je drei quadratischen Jochen in den drei Schiffen Es hat den fur westfalische Raumgestaltung typischen quadratischen Grundriss Westfalisches Quadrat Daran schliesst sich ein Querhaus an das kaum seitlich uber das Langhaus hinausragt Der Chor ist einschiffig Das Rippengewolbe der Kirche wird von grossen Achteckpfeilern getragen Grosse Fenster mit spatgotischen Masswerkskronen geben der Kirche zusammen mit den Seitengiebeln ein harmonisches Aussehen Das Hauptportal zum Markt liegt an der Sudseite im mittleren Langhausjoch Aussen rechts neben dem Hauptportal befindet sich die Vesperbildkapelle Ausstattung Bearbeiten nbsp Pieta der Vesperbildkapelle in St Aegidius nbsp Pestrillen an der St Aegidius Kirche Wiedenbruck NordseiteSakramentshauschen mit reichem Aufbau eines der besten dieser Art in Westfalen Vermutlich 1504 von Berndt Bunekemann Munster geschaffen Spatgotische Strahlenmadonna Marienaltar 1642 Sandsteinkanzel 1617 verziert mit der lebensgrossen Figur des Moses und Relief Bildern aus dem alten und neuem Testament Vermutlich vom Bildhauer Adam Stenelt Rosenkranzfenster von 1878 Kreuzweg 1900 1901 des Malers Anton Waller mit Hintergrundmotiven der Stadt Wiedenbruck Vesperbildkapelle 1871 an der Sudseite des Langschiffes Nach Planen von Guldenpfennig durch den Bildhauer Franz Goldkuhle errichtet Mit Zinnplatten beschlagenes Holzkreuz 1648 zur Erinnerung an die Kriegsnote Dreissigjahriger Krieg An verschiedenen Stellen des ausseren Kirchenmauerwerkes finden sich sogenannte Pestrillen Zu Zeiten der Pest sollen hier verzweifelte Menschen Staub von den Mauern gekratzt haben um ihn als heiligen Schutz vor der todlichen Krankheit zu konsumieren Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1913 von der Firma Speith Orgelbau Rietberg in einem neogotischen Gehause erbaut Sie ersetzte ein Instrument aus dem Jahre 1865 erbaut von Albinus Bott Warendorf 1955 wurde das Instrument nach den Klangidealen der Orgelbewegung verandert 1972 durch die Erbauerfirma um 13 Register auf nunmehr 40 Register auf drei Manualen und Pedal erweitert 2007 wurde das Instrument durch die Fa Speith technisch neu errichtet Das Pfeifenmaterial wurde weitgehend ubernommen die Veranderungen von 1955 ruckgefuhrt Heute hat das Instrument 52 Register auf vier Manualen und Pedal die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 1 I Hauptwerk C 1 Bordun 16 2 Principal 8 3 Doppelflote 8 4 Gedackt 8 5 Gamba 8 6 Octave 4 7 Flauto dolce 4 8 Quinte 2 2 3 9 Octave 2 10 Cornett V 8 11 Mixtur IV 2 12 Fagott 16 13 Trompete 8 Tremulant II Schwell Positiv C 14 Hornprincipal 8 15 Rohrflote 8 16 Salicional 8 17 Oktave 4 18 Kleingedackt 4 19 Nasard 2 2 3 20 Trichterflote 2 21 Terz 1 3 5 22 Quinte 1 1 3 23 Piccolo 1 24 Scharff IV 1 1 3 25 Clarinette 8 26 Vox humana 8 Tremulant III Schwellwerk C 27 Lieblich Gedackt 16 28 Geigenprincipal 8 29 Wienerflote 8 30 Lieblich Gedackt 8 31 Aeoline 8 32 Vox coelestis 8 33 Fugara 4 34 Traversflote 4 35 Violine 4 36 Flageolet 2 37 Harm Aetherea III38 Progressio II V 2 2 3 39 Horn 16 40 Trompete 8 41 Oboe 8 42 Klarine 4 Tremulant Pedal C 43 Kontrabass 32 44 Principalbass 16 45 Subbass 16 46 Octavbass 8 47 Flotbass 8 48 Gedacktbass 8 49 Violoncello 8 50 Choralbass 4 51 Posaune 16 52 Basstrompete 8 Nebenregister Glockenspiel Zimbelstern Spatzen KuckuckLiteratur BearbeitenBettina Schmidt Czaia Das Kollegiatstift St Aegidii et Caroli Magni zu Wiedenbruck 1250 1650 Osnabrucker Geschichtsquellen und Forschungen Band 33 Osnabruck Verein fur Geschichte und Landeskunde Osnabruck 1994 ISBN 978 3 9800335 9 6 Uwe Lobbedey St Aegidius zu Wiedenbruck Westfalische Kunststatten Heft 49 Westfalischer Heimatbund Munster 1988 Ulrich Schafer Die Pfarrkirche St Aegidius Wiedenbruck DKV Kunstfuhrer Nr 658 ISBN 978 3 422 02204 1Einzelnachweise Bearbeiten Nahere Informationen zur OrgelWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Aegidius Kirche Wiedenbruck Sammlung von Bildern Pastoralverbund Reckenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Aegidius Kirche Wiedenbruck amp oldid 222624729