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Spergau ist ein Ortsteil der Stadt Leuna im Saalekreis in Sachsen Anhalt Deutschland SpergauStadt LeunaWappen von SpergauKoordinaten 51 18 N 12 1 O 51 293888888889 12 024166666667 88 Koordinaten 51 17 38 N 12 1 27 OHohe 88 mFlache 10 8 km Einwohner 1082 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 100 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 2009Postleitzahl 06237Vorwahl 034446Karte Lage von Spergau in LeunaSpergauSaale bei Bad Durrenberg Blick in Richtung Spergau Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Wappen 3 2 Flagge 4 Kultur 4 1 Lichtmess 5 Bauwerke 5 1 Jahrhunderthalle 5 2 Bockwindmuhle 5 3 Evangelische Kirche 6 Gedenkstatten 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Wirtschaft 7 2 Verkehrsanbindung 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Quellenangaben 11 WeblinksGeografie BearbeitenSpergau liegt zwischen Merseburg und Weissenfels unweit der Saale Geschichte BearbeitenSpergau wurde erstmals urkdllich 973 als Spirega in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto II an das neugegrundete Bistum Merseburg erwahnt 1042 bestatigt Kaiser Heinrich III die Schenkung des Ortes Spirega im Burgward Merseburg in der Grafschaft des Sachs Pfalzgrafen Wilhelm gelegen 1066 kommt das ganze Dorf villa Sprirege slavonice autem Kobolani an das Stift Merseburg Im Ort begutert waren vor allem die Familie von Bose Beginn 14 bis Ende 15 Jh 1333 war der Herrenhof von Spergau im Weissenfelser Frieden dem Thuringer Landgrafen Friedrich II zugefallen und ging 1353 in den Besitz der Grafen von Mansfeld Querfurt uber 1362 erhalt der Thuringer Landgraf Friedrich III die Lehngerechtigkeit uber Spergau Im Verlauf der Jahrhunderte entwickelte sich im fruheren Grenzgebiet zwischen Germanen und Slawen ein Bauerndorf das in der Spitze fast 50 Hofe meist mittlerer Grosse umfasste Spergau gehorte bis 1815 zum hochstift merseburgischen Amt Merseburg das seit 1561 unter kursachsischer Hoheit stand und zwischen 1656 57 und 1738 zum Sekundogenitur Furstentum Sachsen Merseburg gehorte 1 Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses kam der Ort im Jahr 1815 zu Preussen und wurde 1816 dem Kreis Merseburg 2 im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde im Ort ein sogenanntes Arbeitserziehungslager errichtet in dem nach Deutschland verschleppte Zwangsarbeiter unangepasste Jugendliche judische oder halbjudische Burger fur die Leuna Werke der IG Farben zu Zwangsarbeit gepresst wurden die in vielen Fallen zum Tode fuhrte Das Lager wurde bei einem Luftangriff auf die Leuna Werke am 29 Juni 1944 total zerstort wobei 13 Internierte den Tod fanden Nachdem das Oberlandesgericht Magdeburg 1995 eine Zwangszuordnung zur Stadt Leuna noch aufhob wurde Spergau im Rahmen der flachendeckenden Bildung von Einheitsgemeinden und Verbandsgemeinden in Sachsen Anhalt am 31 Dezember 2009 nach Leuna eingemeindet Von 1992 bis 2009 gehorte Spergau zur Verwaltungsgemeinschaft Bad Durrenberg Letzter Burgermeister Spergaus war Thomas Scholz Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Das Wappen wurde am 19 August 2009 durch den Landkreis genehmigt Blasonierung In Rot ein rechter silberner Faden hinten oben eine schrage silberne Ahre mit Halmblattern vorn unten eine silberne Kirche mit spitzbedachtem und bekreuztem Turm darin eine schwarze Tur und zwei Fenster im Langhaus drei schwarze Fenster 3 Die Farben Spergaus sind Weiss Rot Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jorg Mantzsch gestaltet Flagge Bearbeiten Die Flagge ist rot weiss rot 1 4 1 Querform Streifen waagerecht verlaufend Langsform Streifen senkrecht verlaufend und mittig mit aufgelegtem Wappen 3 nbsp Kostum eines Lichtmess LaufersKultur BearbeitenLichtmess Bearbeiten Die Spergauer Lichtmess gehort zu den altesten uberlieferten Brauchen und wird immer am ersten Sonntag des Februars jedoch nicht vor dem 2 des Monats gefeiert Ein erster Hinweis findet sich bereits in der handschriftlichen Ortschronik im Jahre 1688 Der Brauch wurde 2018 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen 4 Die DEFA drehte 1989 unter der Regie von Karlheinz Mund den Kurz Dokumentarfilm Schpergsche Lichtmess ein Mannerfest 5 Bauwerke BearbeitenJahrhunderthalle Bearbeiten nbsp JahrhunderthalleAuffalligstes Bauwerk in Spergau ist die Jahrhunderthalle Diese bietet knapp 2 000 Sitzplatze und fasst somit fast doppelt so viele Menschen wie die Spergauer Einwohnerschaft Die Mehrzweckhalle wurde im Jahr 2000 eroffnet und wird vor allem fur Sport und Kulturveranstaltungen verwendet So ist die Halle Heimstatte des Zweitliga Volleyball Clubs Chemie Volley Mitteldeutschland Bockwindmuhle Bearbeiten nbsp Spergauer BockwindmuhleAm Ortseingang der Jahrhunderthalle gegenuber befindet sich die alteste und einzige erhaltene von ursprunglich drei Muhlen Die originale Bockwindmuhle wurde 1837 von Muller Traugott Weisse am westlichen Rand des Dorfes erbaut und wurde zunachst nur mit Windkraft betrieben Bauern aus der Umgebung liessen hier Getreide zu Mehl oder Schrot vermahlen Mit dem Bau des Leuna Werkes verschlechterten sich die Windverhaltnisse und der damalige Muller Hirt baute 1919 einen Motor ein Wahrend der Bombenangriffe auf die Leuna Werke im Zweiten Weltkrieg wurden auch Gebaude in Spergau getroffen Die Muhle erlitt schwere Schaden wurde aber wieder instand gesetzt Sie lief jetzt nur noch mit Motorkraft Bis in die 1970er Jahre wurde hier noch Schrot als Tierfutter herstellt Der letzte Muller war Klaus Wilkerling 2007 beschloss die Gemeinde die Uberreste der Muhle zu sanieren und an ihren jetzigen Standort umzusetzen Kurz nach ihrer Wiedereroffnung 2008 wurde die Muhle durch Brandstiftung fast vollstandig zerstort Die Gemeinde entschied sich daraufhin fur einen Wiederaufbau Evangelische Kirche Bearbeiten nbsp KircheSeit 1950 kann die Dorfkirche Spergau nach der Beseitigung von Kriegsschaden wieder genutzt werden 2008 wurden zwei neue Glocken geweiht und die Renovierung der Kirche beendet Gedenkstatten BearbeitenAuf dem Neuen Friedhof befinden sich Grabstatten fur 14 wahrend des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppte Personen die Opfer von Zwangsarbeit wurden An sie erinnert auch ein Gedenkstein an der Strasse der Opfer des FaschismusKriegerdenkmal Spergau fur die Spergauer Opfer des Ersten und Zweiten WeltkriegesWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Gasthof Zur Linde Wirtschaft Bearbeiten Spergau galt als eine der reichsten Gemeinden Deutschlands Dies war insbesondere der Gewerbesteuer der dort ansassigen Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH zu verdanken die ca 650 Mitarbeiter beschaftigt Die neu gebaute Raffinerie wurde 1997 in Betrieb genommen nachdem die Elf Aquitaine das VEB Kombinat Minol ubernommen hatte Allein im Jahr 2006 verzeichnete die Gemeinde ein Steueraufkommen von 65 Mio EUR Der Gasthof Zur Linde bietet auch Tagungs und Ubernachtungsmoglichkeiten der Grosse Saal kann fur bis zu 300 Personen bestuhlt werden Verkehrsanbindung Bearbeiten Westlich von Spergau verlauft die Bundesstrasse 91 von Halle Saale nach Zeitz Personlichkeiten BearbeitenKarl Gottlob Kuhn 12 Juli 1754 in Spergau 19 Juni 1840 in Leipzig Mediziner Medizinhistoriker und HochschullehrerLiteratur BearbeitenJurgen Jankofsky Spergau Ein mitteldeutscher Ort zwischen tausendjahriger dorflicher Tradition und Industrialisierung Uberarbeitete und erweiterte 2 Auflage Projekte Verlag 188 Halle 2006 ISBN 978 3 86634 160 9 Quellenangaben Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 84 f Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900 a b Amtsblatt des Landkreises Nr 25 2009 Seite 2 PDF 1 9 MB Spergauer Lichtmess Schpergsche Lichtmess ein Mannerfest in der Filmdatenbank der DEFA Stiftung DEFA Stiftung abgerufen am 30 Oktober 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spergau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Spergau Chronik der Gemeinde Spergau Schpergsche Lichtmess ein Mannerfest DokuOrtschaften und Ortsteile der Stadt Leuna Ortschaften Friedensdorf Gunthersdorf Horburg Masslau Kotschlitz Kotzschau Kreypau Leuna Rodden Spergau Zoschen Zweimen Ortsteile Daspig Dolkau Gohlitzsch Gohren Krollwitz Moritzsch Ockendorf Pissen Rampitz Rossen Schladebach Thalschutz Witzschersdorf Wolkau Wusteneutzsch Zscherneddel Zschochergen Normdaten Geografikum GND 1066813744 lobid OGND AKS VIAF 313481504 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spergau amp oldid 237054431