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Die Sewastopol war das dritte von vier Dreadnought Linienschiffen der russischen Gangut Klasse Schwesterschiffe waren neben der Gangut die Petropawlowsk und die Poltawa Die vier Einheiten waren die ersten russischen Dreadnoughts Da russische Werften wenig Erfahrung mit dem Bau moderner Grosskampfschiffe hatten wurden italienische deutsche Blohm amp Voss und schottische Entwurfe angefordert was letztendlich zu einem recht eigenwilligen Design fuhrte Die Sewastopol wurde 1909 in Sankt Petersburg auf Kiel gelegt im Oktober 1911 vom Stapel gelassen und im November 1914 fertiggestellt Wahrend des Ersten Weltkrieges diente sie in der Baltischen Flotte der russischen Marine Nach der sowjetischen Revolution wurde sie in Parischskaja Kommuna Pariser Kommune umbenannt Sewastopol SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichSowjetunion Sowjetunionandere Schiffsnamen Parischskaja Kommuna 1928 1943 Schiffstyp SchlachtschiffBauwerft Baltische Werft Sankt PetersburgBestellung 1908Kiellegung 15 Juni 1909Stapellauf 29 Juni 1911Indienststellung November 1914Verbleib 1957 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 182 9 m Lua 179 8 m KWL Breite 26 9 mTiefgang max 8 3 mVerdrangung Konstruktion 23 000 tn l maximal 25 850 tn l Ab 1939Lange 184 8 m Lua 181 m KWL Breite 26 9 mTiefgang max 9 6 mVerdrangung Standard 23 016 tn l maximal 26 692 tn l Besatzung 1 125 MannMaschinenanlageMaschine 25 Yarrow Kessel4 Parsons TurbinensatzMaschinen leistung 42 000 PS 30 891 kW Hochst geschwindigkeit 23 4 kn 43 km h Propeller 4 dreiflugeligBewaffnung12 Sk 30 5 cm L 52 16 Sk 12 0 cm L 50 6 Flak 7 5 cm L 30 5ab Umbau 6 Flak 4 5 cm L 46 16 Fla MG 12 7 mm 6 Torpedorohr 45 7 cmPanzerungGurtel 102 225 mm Zitadelle 75 125 mm Langsschotten 38 51 mm Querschotten 125 225 mm Torpedoschotten 38 mm Oberdeck uber Kasematten 125 mm Panzerdeck 25 37 mm Turme 127 203 mm Barbetten 203 mm Kasematten 125 mm Kommandoturme 125 254 mm Inhaltsverzeichnis 1 Dienstzeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenDienstzeit BearbeitenDa alle russischen Dreadnoughts im Schwarzen Meer im Ersten Weltkrieg oder im folgenden Burgerkrieg verloren gegangen waren wurde das Schiff zwischen Dezember 1929 und Januar 1930 von der Ostsee ins Schwarze Meer verlegt um dort die Schwarzmeerflotte zu verstarken Hierbei geriet das Schiff im Atlantik jedoch in schwere Sturme und erlitt betrachtliche Seeschaden eine Folge der relativ leicht konstruierten Verbande unter anderem wurde ein rund zehn Meter langes Stuck des Bugs abgerissen In der Folge musste das Schiff Brest als Nothafen anlaufen wo im Rahmen einer Notreparatur ein neues sichelformiges Bugsegment angebaut wurde 1 Zwischen 1936 und 1939 wurde das Schiff in Nikolajew modernisiert wobei das Vorschiff verstarkt und um ein Deck erhoht wurde zudem erhielt die Parischskaja Kommuna neue Rauchabzuge und zwolf neue nun rein olbefeuerte Kessel Der Olvorrat lag bei rund 2 100 Tonnen Bis Sommer 1941 wurde ferner die Zahl der Flugabwehrkanonen deutlich verstarkt wobei eine relativ grosse Zahl von unterschiedlichen Kalibern an Bord untergebracht wurde so befanden sich ab 1941 insgesamt sechs 7 6 cm Fla Geschutze 34 K zwolf 4 5 cm Fla Geschutze 21 K zehn bis zwolf 3 7 cm Schnellfeuerkanonen 70 K eine Marinevariante der Version 61 K und 16 schwere 12 7 mm Fla Maschinengewehre an Bord nbsp Die Sewastopol im TrockendockNach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 kam die Parischskaja Kommuna mehrmals bei Beschiessungsmissionen zum Einsatz so griff das Schlachtschiff mit seiner schweren Artillerie im Oktober 1941 zeitweilig in die Schlacht um Odessa ein Nachdem das rasche Vordringen der Achsenmachte Ende Oktober 1941 die Verlegung des Schiffes nach Noworossijsk erforderlich gemacht hatte beschoss die Parischskaja Kommuna im November und Dezember 1941 erneut vorruckende deutsche Truppen vor Sewastopol Im Januar 1942 beteiligte sich das Schlachtschiff ferner an der letztlich erfolglosen Kertsch Feodossijaer Operation und unterstutzte die auf der Halbinsel Kertsch gelandeten sowjetischen Truppen mehrfach mit der schweren Artillerie Ein letzter Einsatz des Schiffes gegen deutsche Truppen fand im Marz 1942 bei Feodossija statt Im Anschluss verlegte das Schiff da die schweren 30 5 cm Geschutzrohre ausgeschossen waren und dringend ersetzt werden mussten nach Poti zwecks Uberholung Infolge des fur die Sowjetunion durchaus kritischen Kriegsverlaufes 1941 und 1942 und auch weil die Heerestruppen zu jener Zeit generellen Vorrang bei der Versorgung eingeraumt bekamen konnten die neuen Rohre nicht sofort geliefert werden so dass das Schiff bis Sommer 1944 untatig in Poti verblieb wobei es am 31 Mai 1943 auch wieder auf seinen alten Namen Sewastopol umgetauft wurde Nachdem im Sommer 1944 die neuen Geschutzrohre eingebaut werden konnten dabei erhielt das Schiff auch ein von Grossbritannien geliefertes Luftwarn Radar kehrte das Schlachtschiff im November 1944 ins zuruckeroberte Sewastopol zuruck Nach Kriegsende 1945 wurde Sewastopol fur ihre Einsatze 1941 42 mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet und anschliessend bis 1954 als Schulschiff genutzt Im Februar 1956 aus der Flottenliste gestrichen und ausser Dienst gestellt wurde das Schlachtschiff schliesslich 1957 abgewrackt Literatur BearbeitenSiegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 Lizenzausgabe fur Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Herrsching Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sewastopol Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer S 417f s Risszeichnung Schlachtschiffe der Gangut Klasse Gangut Sewastopol Petropawlowsk Poltawa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sewastopol Schiff 1914 amp oldid 234931804