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Die Marat war ein ursprunglich als Petropawlowsk Petropavlovsk in Dienst gestelltes Schlachtschiff der Gangut Klasse der russischen spater sowjetischen Marine Es wurde zweimal versenkt und wieder gehoben und dreimal umbenannt Die Schiffe ihrer Klasse neben der Petropawlowsk und der Gangut noch die Sewastopol und die Poltawa waren die ersten Dreadnoughts der zaristischen Marine Marat SchiffsdatenFlagge Russisches Kaiserreich Russisches ReichSowjetunion Sowjetunionandere Schiffsnamen Petropawlowsk 1911 1921 1943 1950 Wolchow 1950 1953 Schiffstyp SchlachtschiffKlasse Gangut KlasseBauwerft Baltische Werft Sankt PetersburgStapellauf 9 September 1911Indienststellung Januar 1915Verbleib 1953 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 182 9 m Lua 179 8 m KWL Breite 26 9 mTiefgang max 8 3 mVerdrangung Konstruktion 23 000 tn l Maximal 25 850 tn l Besatzung 1 125 MannMaschinenanlageMaschine 25 Yarrow Kessel4 Parsons TurbineMaschinen leistung 42 000 PS 30 891 kW Hochst geschwindigkeit 23 0 kn 43 km h Propeller 4Bewaffnung12 Geschutz 30 5 cm L 52 M1907 16 Sk 12 0 cm L 50 6 Flak 7 5 cm 4 Torpedorohr 45 7 cmPanzerungGurtel 102 225 mm Zitadelle 75 125 mm Panzerlangsschotten 38 51 mm Panzerquerschotten 125 225 mm Oberdeck 125 mm uber Kasematten Panzerdeck 25 37 mm Torpedoschott 38 mm Barbetten 203 mm Turme 127 203 mm Kasematten 127 mm Kommandoturm 125 254 mmGeschichte BearbeitenDie Kiellegung der Petropawlowsk fand am 20 Junijul 3 Juli 1909greg statt Am 9 September 1911 lief sie auf der Baltischen Werft in Sankt Petersburg vom Stapel Die zaristische Marine ubernahm sie am 3 November 1915 Wahrend des alliierten Interventionsfeldzuges im Kontext des Russischen Burgerkriegs erhielt sie am 17 August 1919 in Kronstadt drei Torpedotreffer durch das britische Motortorpedoboot CMB 88 und sank im Flachwasser auf Grund Nach der Bergung dauerte die Instandsetzung bis 1921 Von Ende Februar bis zum 18 Marz 1921 wurde das Schiff zusammen mit der Sewastopol von aufstandischen Matrosen beim Kronstadter Matrosenaufstand besetzt Am 8 Marz wurde der Angriff von 17 600 Soldaten der Roten Armee auf die Festung Kronstadt vom Feuer der beiden Schlachtschiffe der Artillerie und der Maschinengewehre der Festung zuruckgeschlagen wobei etwa 80 Prozent der Angreifer den Tod fanden Vor Beginn des zweiten Angriffs auf die Aufstandischen in den Nachtstunden vom 16 zum 17 Marz wurde Kronstadt und das Schlachtschiff ununterbrochen mit Artillerie beschossen Die Petropawlowsk wurde zudem in den Mittagsstunden des 17 Marz von 25 Flugzeugen der Roten Armee angegriffen 1 Nach der Reparatur der durch Fliegerbomben und Artilleriebeschuss hervorgerufenen Schaden am Schiff erfolgte die erneute Indienststellung am 31 Mai 1921 unter dem neuen Namen Marat Marat nach dem franzosischen Revolutionar Jean Paul Marat Im Laufe seiner weiteren Dienstzeit wurde das Schiff noch mehrfach modernisiert Im Mai 1937 nahm die Marat an der internationalen Flottenschau in Spithead anlasslich der Kronungsfeierlichkeiten von Konig Georg VI teil nbsp Das modernisierte Schlachtschiff Marat ehemals Petropawlowsk im Jahre 1939Beim Angriff des Deutschen Reichs auf die Sowjetunion 1941 befand sich das Schiff in Kronstadt Die Marat eroffnete am 8 September vom Leningrader Seekanal aus das Feuer auf Truppenstellungen der deutschen 18 Armee Sie wurde am 16 September durch deutsche 15 Zentimeter Geschutze leicht beschadigt Am 21 September 1941 griffen zwei Junkers Ju 87 des Sturzkampfgeschwaders 2 das Schiff an Zwei fast gleichzeitige Einschlage von 1 000 Kilogramm Bomben in der Nahe des vorderen Aufbaus verursachten eine Explosion des vorderen Magazins Die Explosion zerstorte den Turm A und das Vorschiff 326 Mann wurden getotet und das Schiff setzte in 11 Metern auf Grund Ihr Untergang wird gemeinhin dem Stuka Piloten Oberleutnant Hans Ulrich Rudel von III StG 2 zugeschrieben aber Rudel warf nur eine der beiden Bomben ab 2 Trotz der massiven Schaden und seiner Immobilitat war das Schiff noch als stationare Batterie kampffahig und griff so in die Bodenkampfe gegen die Wehrmacht ein obwohl alle ihre 12 0 cm Geschutze entfernt wurden 3 Anfangs waren nur die beiden hinteren Geschutzturme bedienbar aber der zweite Turm auf dem Vorschiff wurde im Herbst 1942 repariert Wahrend der Belagerung Leningrads feuerte sie insgesamt 1 971 30 5 cm Granaten ab 4 Wahrend der Leningrader Blockade wurde das Schiff immer noch auf Grund liegend am 31 Mai 1943 wieder in Petropawlowsk umbenannt Erst im November 1950 wurde sie gehoben und unter dem neuen Namen Wolchow Volhov zum Artillerie Ubungsschiff ohne eigenen Antrieb umfunktioniert Das Schiff wurde 1953 ausser Dienst gestellt und abgewrackt Zwei Geschutzrohre der Hauptbewaffnung wurden ab 1954 beim Wiederaufbau der Kustenbatterie Maxim Gorki I verwendet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petropawlowsk Sammlung von Bildern und Audiodateien Foto Informationen und BilderFussnoten Bearbeiten Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Die Russische Revolution 1891 1924 Berlin Verlag Berlin 1998 ISBN 3 8270 0243 5 S 810 Jurgen Rohwer Chronology of the War at Sea 1939 1945 The Naval History of World War Two 3 Auflage Naval Institute Press Annapolis 2005 ISBN 1 59114 119 2 S 100 ff Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen September 1941 In Chronik des Seekrieges 1939 1945 abgerufen am 13 Juli 2013 Stephen McLaughlin Russian amp Soviet Battleships Naval Institute Press Annapolis 2003 ISBN 1 55750 481 4 S 402 Schlachtschiffe der Gangut Klasse Gangut Sewastopol Petropawlowsk Poltawa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marat Schiff amp oldid 239301778