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Der Schwenowsee ist ein 25 Hektar umfassender Natursee im Brandenburger Landkreis Oder Spree Das Gewasser liegt in Schwenow einem Gemeindeteil der Kleinstadt Storkow der zum Storkower Ortsteil Limsdorf gehort Der Kern des namengebenden Dorfs Schwenow befindet sich nordwestlich des Sees SchwenowseeBlick vom Westufer nach Osten September 2014Geographische Lage Deutschland BrandenburgZuflusse Schwenowseegraben von Norden unbenannter Wassergraben von SudwestenAbfluss Schwenowseegraben Drobschsee Blabbergraben Krumme Spree Havel ElbeOrte am Ufer Schwenow Gemeindeteil von Limsdorf einem Ortsteil der Kleinstadt StorkowUfernaher Ort Beeskow StorkowDatenKoordinaten 52 8 10 N 14 2 43 O 52 136111111111 14 045277777778 45 Koordinaten 52 8 10 N 14 2 43 OSchwenowsee Brandenburg Hohe uber Meeresspiegel 45 m u NHNFlache 24 725 5 ha 1 Lange 850 mBreite 420 mUmfang 2 339 kmVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS UMFANG Der von Wald und Bruchwald umgebene See wird von zwei Graben gespeist Der Abfluss erfolgt uber den Schwenowseegraben in den ostlich benachbarten Drobschsee dem sudlichsten Gewasser einer funfteiligen Seenkette die vom Blabbergraben verbunden und von Nord nach Sud in die Krumme Spree zwischen Kossenblatt und Werder entwassert wird Der Schwenowsee gehort zum Naturpark Dahme Heideseen und zum FFH Naturschutzgebiet Schwenower Forst Inhaltsverzeichnis 1 Naturraum und Lage 2 Gewasserprofil und Hydrologie 3 Naturschutz Flora und Fauna 4 Ersterwahnungen und Namengebung 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseNaturraum und Lage BearbeitenDer Schwenowsee liegt auf dem sudwestlichen Auslaufer der Beeskower Platte die als Nr 824 in den Naturraumlichen Haupteinheiten Deutschlands in der Haupteinheitengruppe Nr 82 Ostbrandenburgisches Heide und Seengebiet gefuhrt wird Im Untergrund der Platte uberwiegen Saaleeiszeitliche Grundmoranenflachen die weitgehend von flachwelligen Endmoranenbildungen der letzten Eiszeit uberlagert werden 2 nbsp Schwenowsee und Drobschsee in der Preussischen Uraufnahme von 1846 Die Nordbucht des Schwenowsees ist heute weitgehend verlandet sodass Schwenow nicht mehr direkt an das Seeufer grenzt Ansonsten ist die Seeform weitgehend unverandert Der Drobschsee der sich hier noch bis zur Spree erstreckt endet heute gleichauf mit dem Sudufer des Schwenowsees Der restliche verlandete Teil wird vom Blabbergraben durchflossen und gehort zum Naturentwicklungsgebiet Drobschseerinne im NSG Schwenower Forst Der See befindet sich im sudostlichen Eck der Gemarkung Limsdorf einem Ortsteil der Kleinstadt Storkow Der Dorfkern Limsdorfs liegt rund drei Kilometer nordwestlich Die Entfernung zum Zentrum des namengebenden Dorfs Schwenow das zu Limsdorf gehort betragt rund 380 Meter Parallel zum Sudufer verlauft die Grenze zu Werder parallel zum Ostufer die Grenze zu Gorsdorf beides Ortsteile der Gemeinde Tauche Rund 400 Meter ostlich des Sees fuhrt die Kreisstrasse 6726 vorbei die Schwenow nach Nordwesten mit Limsdorf und nach Suden mit Werder verbindet Die teils vermoorten Uferzonen des Sees sind nur an wenigen Stellen zuganglich ein Rundweg um den See existiert nicht 3 Gewasserprofil und Hydrologie BearbeitenDie Flache des Schwenowsees betragt 24 723 Hektar sein Umfang 2 339 Kilometer 1 Das wenig strukturierte in etwa rechteckige Seebecken erstreckt sich mit einer Lange von rund 850 Metern von Nordosten nach Sudwesten Seine maximale Breite von West nach Ost liegt bei rund 420 Metern 3 Der See wird vom Schwenowseegraben und einem namenlosen Wassergraben gespeist Der namenlose Graben entwassert ein Feuchtgebiet sudwestlich des Sees das heute von mehreren Graben durchzogen wird und in einem Hauptgraben zusammenfliesst der am Sudwestufer in den See mundet 3 Im nebenstehenden rechts Schmettauschen Kartenwerk von 1767 87 ist das Feuchtgebiet noch als ausgepragte sumpfige Niederung zwischen dem Schwenowsee und der Spree eingezeichnet die uber den Werderschen Damm passiert wurde Der Schwenowseegraben mundet in die verbliebene grossteils verlandete Nordbucht des Sees Das 7 976 Kilometer lange 4 Fliess entspringt im Offenland ostlich von Behrensdorf einem Ortsteil von Rietz Neuendorf Er unterquert die Landesstrasse 422 zwischen Behrensdorf und Ahrensdorf und die Landesstrasse 42 zwischen Limsdorf und Ahrensdorf durchstromt zwei kleinere Seen und fliesst in seinem weiteren Verlauf von Nordwest nach Sudost zuletzt durch ein Waldgebiet Am unteren Ostufer tritt er aus dem Schwenowsee wieder aus und fuhrt die Wasser auf einem letzten rund 280 Meter langen Teilstuck dem Drobschsee zu 3 In seinen oberen Teilen liegt der Schwenowseegraben allerdings streckenweise trocken Er ist Teil des Gewasserentwicklungskonzepts GEK Krumme Spree zur naturnahen Entwicklung von Fliessgewassern im Rahmen der EU Wasserrahmenrichtlinie WRRL das seine Durchgangigkeit wie auch die Durchgangigkeit des teils verrohrten Blabbergrabens und weiterer Bache der Region wiederherstellen will 5 Naturschutz Flora und Fauna BearbeitenDer Schwenowsee gehort zum 746 Hektar umfassenden Naturschutzgebiet Schwenower Forst 6 Das seit 2004 geschutzte Gebiet ist zudem als FFH Gebiet im Natura 2000 Verbund ausgewiesen Der Steckbrief des Bundesamtes fur Naturschutz BfN charakterisiert das FFH Gebiet unter der Nummer 3850 301 wie folgt Ausgedehntes Waldgebiet mit strukturreichen Laubmischwaldern unterschiedlicher Feuchtestufe eingeschaltet eine Reihe mesotropher Moore Randlich Grunlandflachen mit nahrstoffarmen Wiesen sowie Fliessgewasserabschnitte mit Altwassern 7 Der See verfugt weitgehend uber naturnahe Uferbereiche und stellenweise uber ausgedehnte Rohrichtbestande Die an den Hangen des Schwenowsees und Drobschsees ehemals reichen Vorkommen des gemass Bundesartenschutzverordnung BArtSchV in Deutschland besonders geschutzten Leberblumchens konnten im Jahr 2013 nicht mehr nachgewiesen werden 8 nbsp Rohrichtgurtel am WestuferDer Fischotter Tier des Jahres 1999 in Deutschland und in Brandenburg vom Aussterben bedroht 9 ist im Schwenowsee und im benachbarten Drobschsee inzwischen wieder standig prasent Der an das Wasserleben angepasste Marder zahlt zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren Einen grossen Teil seines Beutespektrums stellen Fische dar wobei er uberwiegend kleine Fischarten erbeutet und darunter vor allem langsame und geschwachte Tiere Ihm kommt daher eine Rolle bei der Gesunderhaltung der Fischbestande zu Zu den Hauptfischarten des Schwenowsees zahlen Hecht Barsch Rotauge Rotfeder und der laut Roter Liste Brandenburg im Bestand zuruckgehende Aal 10 11 Der See zahlt zu den Angelgewassern der Storkower Fischgenossenschaft 12 Allerdings ist das Angeln laut Verordnung uber das Naturschutzgebiet Schwenower Forst nur vom Boot aus erlaubt Zudem muss jedes Boot gekennzeichnet und bei der unteren Naturschutzbehorde registriert werden Zur Zeit des Inkrafttretens der Verordnung im Jahr 2004 waren auf dem Schwenowsee sechs Angelkahne oder Ruderboote zugelassen Ansonsten sind Wasserfahrzeuge aller Art einschliesslich Surfbretter oder Luftmatratzen auf dem See verboten 6 Ersterwahnungen und Namengebung BearbeitenDas Gewasser wurde erstmals im Erbregister der Herrschaft Beeskow von 1514 als Schweno See urkundlich erwahnt 13 Unter der Zusammenstellung zum Dorf Schweno heisst es III huefen hatt der Schultze ist ein Mann Lehn musss es empfangen vndt Lehn wahre gebben Dienet mit Egen vndt wagen vundt entrichtet der Herrschaft vundt landt Knechten die ablager wie andere Schultzen hatt fischerey fur sein hausss haltung mit kleinen Zeuge auf den Schweno See doch aussser der leichzeit Wann die gemeine den See Schweno mit Kleinen gezeuge fischen wollen musssen sie mitten allso auch das Raffholtz Bawholtz musssen sie kauffenn Erbregister der Herrschaft Beeskow 1514 14 Der See wurde nach dem Dorf Schwenow benannt das erstmals 1490 als Swehn dokumentiert ist 1496 findet sich die Schreibweise Schweyn 1514 Schweno 1517 Schwynaw und 1584 die heutige Form Schwenow Der spat uberlieferte Name ist slawischen Ursprungs Fur am wahrscheinlichsten halt die etymologische Forschung eine Ableitung aus der altsorbischen Grundform Svin e Ort wo Wildschweine vorkommen zu altsorbisch svin a Schwein vergleiche niedersorbisch swinja und obersorbisch swinjo Schwein Als Vergleichsname wird unter anderem der ehemalige Name Svine Schwina des Ortes Emstal angegeben 15 16 17 Siehe auch BearbeitenListe der Seen in BrandenburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwenowsee Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz LUGV Brandenburg Seenverzeichnis Stand 3 April 2012 S 61 Olaf Juschus Das Jungmoranenland sudlich von Berlin Untersuchungen zur jungquartaren Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe S 2 Dissertation Humboldt Universitat Berlin 2001 Auch in Berliner Geographische Arbeiten 95 ISBN 3 9806807 2 X Berlin 2003 Siehe Abbildung 2 Platten und Urstromtalungen im Jungmoranenland sudlich Berlins in Kapitel 1 und im Kapitel 4 Abb 32 und die Unterabschnitte 4 3 4 3 und 4 3 4 5 a b c d Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg Brandenburg Viewer Digitale Topographische Karten 1 10 000 Menu Mehr Daten anklicken und entsprechend auswahlen zu den Gemarkungsgrenzen Liegenschaftskataster und dort Gemarkungen zuschalten Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz LUGV Brandenburg Gewasserverzeichnis Fliessgewasser Version 3 1 Stand 3 April 2012 S 45 Landesumweltamt Brandenburg EU Wasserrahmenrichtlinie WRRL Gewasserentwicklungskonzept GEK Krumme Spree Memento des Originals vom 8 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mugv brandenburg de Flyer Potsdam 2010 a b Brandenburgisches Vorschriftenssystem BRAVORS Minister fur Landwirtschaft Umweltschutz und Raumordnung Verordnung uber das Naturschutzgebiet Schwenower Forst Potsdam 8 September 2004 Inkrafttreten der Verordnung am 9 Oktober 2004 3850 301 Schwenower Forst FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Abgerufen am 25 November 2017 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Wolfgang Klaeber Himmelblauer Fruhlingsbote kalkgrundiger Laubwalder Das Leberblumchen In JahreBuch 2014 Hrsg NABU RV Dahmeland e V und Naturpark Dahme Heideseen Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg Prieros S 75 PDF Memento des Originals vom 10 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nabu dahmeland de Jurgen Klawitter Rainer Altenkamp u a Rote Liste und Gesamtartenliste der Saugetiere Mammalia von Berlin PDF 203 kB Bearbeitungsstand Dezember 2003 In Der Landesbeauftragte fur Naturschutz und Landschaftspflege Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Hrsg Rote Listen der gefahrdeten Pflanzen und Tiere von Berlin S 6 Anmerkung Die Berliner Liste enthalt auch die Angaben fur Brandenburg Mein Biss de Gewassersteckbrief Schwenowsee Gesamtartenliste und Rote Liste der Fische und Neunaugen Pisces et Cyclostomata von Berlin S 87 S 91 in Fische in Berlin Bilanz der Artenvielfalt herausgegeben vom Fischereiamt Berlin Storkower Fischgenossenschaft Angelfischerei K Gutschmidt H Schmidt T Witkowski Hrsg Die Gewassernamen Brandenburgs Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Berliner Beitrage zur Namenforschung Band 11 Begrundet von Gerhard Schlimpert bearbeitet von Reinhard E Fischer Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 ISBN 3 7400 1001 0 S 260 Erbregister der Herrschaft Beeskow von 1514 wiedergegeben aus Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Erster Hauptteil Band XX A 20 Berlin 1861 S 482 Sophie Wauer Brandenburgisches Namenbuch Teil 12 Die Ortsnamen des Kreises Beeskow Storkow Nach Vorarbeiten von Klaus Muller Berliner Beitrage zur Namenforschung Band 13 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08664 1 S 105 f Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien im Auftrag der Brandenburgischen Historischen Kommission be bra wissenschaft verlag Berlin Brandenburg 2005 ISBN 3 937233 30 X ISSN 1860 2436 S 157 Joachim Scholzel Bearb Historisches Ortslexikon fur Brandenburg HOL Teil IX Beeskow Storkow Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Band 25 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 86 0 Nachdruck der Ausgabe Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1989 ISBN 3 7400 0104 6 S 244 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwenowsee amp oldid 229603072