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Ruderboote sind Wasserfahrzeuge die mit Hilfe von Riemen oder Skulls bewegt werden Im Unterschied zum historischen Ruderschiff sind Ruderboote kleiner im Unterschied zum Paddelboot sitzen Rudernde mit dem Rucken zur Fahrtrichtung Paddler hingegen bewegen sich in Blickrichtung Ruderboot vom Typ Anka Heutzutage sind Ruderboote hauptsachlich im Freizeit bereich und im Sport zu finden In den Zeiten der Segelschiffe waren Ruderboote als bewegliche Einheiten in flachen Gewassern in Gebrauch fur den Kapitan war zum Beispiel die Gig vorgesehen die nicht mit den im Rudersport verbreiteten Gigruderbooten verwechselt werden sollte Zwei Frauen in einem Ruderboot zu Beginn des 20 Jahrhunderts In Deutschland gibt es auf Rugen und in Berlin Ruderfahren Inhaltsverzeichnis 1 Rennruderboote 1 1 Reglement 1 2 Bauweise 1 3 Einstellung Trimmung 1 4 Wichtige Bootsklassen 2 Andere Ruderbootstypen 2 1 Gigs 2 2 Inrigger Ruderboot Seegig 2 3 Surfboat 2 4 Kirchboot 3 Besondere Boots Bauweisen 3 1 Rollausleger Boot 3 2 Vorwartsruderboot 4 Hersteller 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseRennruderboote BearbeitenReglement Bearbeiten Achter der Harvard University Doppelzweier gut zu erkennen sind die Rollbahnen das Trittbrett blau und die am Stemmbrett befestigten Schuhe Holzener Schlittenrollsitz mittlerweile uberwiegend durch CFK Kugellagerrollsitze abgelostSowohl der Weltruderverband FISA als auch der Deutsche Ruderverband DRV haben in ihren Ruderwettkampfregeln technische Eckpunkte fur den Bau von Rennruderbooten festgeschrieben So mussen im Ruderboot alle tragenden Elemente einschliesslich der Achsen der beweglichen Elemente fest mit dem Bootskorper verbunden sein der Sitz des Ruderers kann sich jedoch in der Bootsachse bewegen Daruber hinaus mussen alle Ruderer mit ihrem Rucken in Fahrtrichtung sitzen Ein weiteres wichtiges Merkmal eines Rennruderbootes ist das vorgeschriebene Mindestgewicht zur Vermeidung eines technischen Wettrustens Seine Abmessungen Lange Breite Form sind dagegen nicht reglementiert sie bewegen sich allerdings auch bei Booten verschiedener Werften innerhalb enger Korridore Rennruderboote sind im Allgemeinen so schmal gebaut dass sie mit Ruderern besetzt kaum Eigenstabilitat gegen Kenterungen bieten Bauweise Bearbeiten Rennruderboote bestehen aus Faserverbundwerkstoffen wie zum Beispiel kohlenstofffaserverstarkter Kunststoff CFK und oder Holz Bauteile sind in der Regel je ein Luftkasten am Bug und am Heck Fur jedes Ruder Skull Riemen gibt es einen Ausleger an dessen Ende sich eine Dolle befindet in die das Ruder gelegt wird Der Ruderer sitzt mit dem Rucken in Fahrtrichtung auf einem Rollsitz der auf zwei Rollbahnen rollt Zwischen den Rollbahnen befindet sich ein Trittbrett uber das der Ruderer ins Boot steigt Am Heck des Ruderboots befindet sich ein Schwert das dafur sorgt dass das Ruderboot gerade fahrt Bei gesteuerten Booten befindet sich am Heck ausserdem noch das Steuerruder Das Steuerruder wird mit zwei Drahten oder Seilen vom Steuermannsplatz oder bei Booten ohne eigenen Steuermann von einem der Ruderer uber Fusssteuerung bewegt Einstellung Trimmung Bearbeiten Stemmbrett Rollbahnen Ausleger und Dollen werden im Sport individuell auf jeden Ruderer eingestellt Dieser Vorgang wird Trimmen genannt Einige Einstellungen konnen vom Ruderer vor der Ausfahrt mit geringem Aufwand vorgenommen werden andere sind nur mit Messgeraten und weniger spontan zu justieren Einige Grossen Der Dollenabstand in Skullbooten sollte sich zwischen 156 cm und 160 cm bewegen die Lange der Innenhebel von Skulls zwischen 86 cm und 90 cm Das Verhaltnis von Dollenabstand und Innenhebel sollte ungefahr Innenhebel Dollenabstand 2 8 cm betragen In Riemenbooten betragt der Dollenabstand zwischen 83 cm und 87 cm oder 30 cm kurzer als der Innenhebel Die Dollhohe Hohe der Dollen uber dem Rollsitz sollte zwischen 15 cm und 18 cm betragen der Hohenunterschied zwischen den Dollen eines Platzes beim Skullboot betragt etwa 1 cm Dieser Hohenunterschied kommt dadurch zustande dass der Ruderer die Ruder leicht ubereinander fuhrt da die Ruder ansonsten in der Mitte zusammenstossen wurden Der Anlagewinkel Abweichung der Ruderblatter von der Senkrechten sollte bei Maconrudern zwischen 4 und 5 betragen Wichtige Bootsklassen Bearbeiten Skiff Einer 1x Zweier Doppelzweier 2x Zweier ohne Steuermann 2 Zweier mit Steuermann 2 seit 1996 nicht mehr olympisch Vierer Doppelvierer 4x Vierer ohne Steuermann 4 Vierer mit Steuermann 4 seit 1996 nicht mehr olympisch Achter 8 Das Einer wird auch als Skiff bezeichnet alle anderen Typen werden auch unter dem Begriff Mannschaftsboot zusammengefasst Andere Ruderbootstypen BearbeitenGigs Bearbeiten Hauptartikel Gigruderboot Gigruderboote kurz Gigs kommen in der Regel im Breitensport zum Einsatz Sie werden in funf Gruppen abhangig von Breite und Bauweise eingeteilt Bei der Bauweise wird zwischen geklinkerten Booten und Booten mit glatter Aussenhaut unterschieden Geklinkerte Boote sind in der Regel aus Holz gebaut Bei Booten mit glatter Aussenhaut wird das traditionelle gebogene oder formverleimte Sperrholz zunehmend durch faserverstarkte Kunststoffe GFK bzw CFK verdrangt Gig Boote sind weitaus breiter als die normalen Wettkampfboote Die gebrauchlichsten Bootsgrossen sind wie bei den Rennruderbooten Einer Zweier Vierer und Achter wobei die Mannschaftsboote meist einen zusatzlichen Steuerplatz haben Typ Bauweise BreiteA geklinkert 90 100 cmB geklinkert 78 cmC glatt 78 cmD glatt ab 100 cmE glatt 90 cmInrigger Ruderboot Seegig Bearbeiten Ein Inrigger ist ein gedecktes geklinkertes Riemenboot welches im Breitensport eingesetzt wird Diese ursprunglich aus Danemark stammenden und dort auch sehr weit verbreiteten Boote sind breiter als A Gigboote und existieren sowohl in Holz als auch in Kunststoffbauweise Inrigger gibt es als Zweier mit Steuermann oder als Vierer mit Steuermann Das Besondere bei diesem Bootstyp ist dass die Ruderer zwar hintereinander aber seitlich versetzt im Boot sitzen Zudem besitzt es keine Ausleger sondern die Dollen sind direkt auf der dem jeweiligen Ruderplatz gegenuberliegenden Bordwand montiert Wegen dieser Konstruktion ist das Boot weniger anfallig gegen Wellen als ein Gigboot weshalb es meist von Ruderern auf Kustengewassern der Nord und Ostsee eingesetzt wird Daher wird dieser Bootstyp in Deutschland teilweise auch als Seegig bezeichnet Surfboat Bearbeiten Ein Surfboat ist ein fur die Brandung entworfenes Ruderboot welches an den Stranden Australiens Neuseelands Sudafrikas aber auch Frankreichs und Grossbritanniens zur Lebensrettung eingesetzt wird in denen aber auch Wettkampfe ausgetragen werden Das Boot wurde so konstruiert dass es durch turbulentes whitewater und brechende Wellen wieder zum Ufer zuruckgesteuert werden kann Ein ausgedehntes Heck und hohe Seitenkanten verhindern das Uberfluten oder das Kentern des Bootes folglich haben Surfboats ein spitzes Heck Kirchboot Bearbeiten Ursprunglich wurden Kirchboote im Mittelalter in Nordeuropa zum Kirchgang genutzt Die Boote hatten damals feste Sitzbanke Heute konnen Kirchboote auch mit Rollsitzen ausgerustet sein und erleben wegen ihrer speziellen Eigenschaften und imposanten Erscheinung ein Revival Besondere Boots Bauweisen BearbeitenRollausleger Boot Bearbeiten Ein Rollausleger Boot ist ein Ruderboot bei dem im Gegensatz zu den ubrigen hier beschriebenen Booten der Einsatz der Beinkraft nicht durch einen Rollsitz sondern durch einen Rollausleger ermoglicht wird Diese Konstruktion hat gegenuber den Booten mit Rollsitz den Vorteil dass die beim Ruderschlag in Langsrichtung des Bootes bewegte Masse geringer ist was das Stampfen des Bootes verringert Da dieser Bootstyp vom Weltruderverband FISA fur Wettkampfe nicht zugelassen ist sind Rollausleger Boote heute uberwiegend im Breitensport anzutreffen beispielsweise beim Pohlus Boot Vorwartsruderboot Bearbeiten VorwartsruderbootRuderer sitzen ublicherweise entgegen der Fahrtrichtung im Ruderboot und konnen nicht jederzeit sehen was vor ihrem Boot passiert Es existieren verschiedene Konzepte und technische Losungen mit denen ein Ruderer sich und das Ruderboot nach vorn schauend fortbewegen kann Zusammenfassend werden diese Konzepte als Vorwartsruderboot bezeichnet Imre Mesterhazy entwickelt seit 1997 ein Vorwartsruderboot in der Schweiz Uber verzahnte Gelenke wird die Kraft mit der normalen Ruderbewegung zur Fortbewegung umgesetzt Eine andere Entwicklung von Martin Kaltenbach aus Frankfurt am Main verwendet einen aus einer modifizierten Kurbelschwinge entwickelten Trapezausleger Nach einer weiteren von Hans Dieter Selle aus Langebruck bei Dresden patentierten Idee 1 werden Vorwartsruderboote gebaut bei denen zweiteilige Ruder auf einen sogenannten Vorwartsrudertrager montiert werden Der Vorwartsrudertrager wird anstelle der konventionellen Dolle mittels zweier Achszapfen mit dem Boot verbunden Beim Rudern werden dann die Ruderblatter oberhalb der Wasserflache selbstandig in die horizontale Lage gedreht Durch einen Austausch der traditionellen Ruder durch die Vorwartsruderbaugruppe kann jedes Freizeitruderboot umgerustet werden Jochum Bierma patentierte 2014 in Osterreich die Idee fur das RowVista Vorwartsrudersystem mit dem es moglich ist die Ruderblatter wie beim herkommlichen Rudern manuell auf und abzudrehen Der Innenhebel und der Aussenhebel der Vorwartsruderriemen sind durch eine mechanische Umlenkung verbunden Uber ein gegenlaufiges Gelenkviereck wird die Bewegung des Innenhebels uber eine Kuppelstange auf den Aussenhebel ubertragen und gleichzeitig dessen Bewegungsrichtung umgekehrt Pleuelstangen verbinden beide Hebel mit einer Wippe wodurch die Rotation des Innenhebels unabhangig von der Position der Riemen auf den Aussenhebel bzw das Ruderblatt ubertragen werden kann 2 3 Im Rudersport sind Vorwartsruderboote kaum zu finden da sich das oft als Stampfen bezeichnete dynamische Rudergefuhl durch den oder die andersherum sitzenden Ruderer massiv verandert Hersteller BearbeitenRuderboote werden von spezialisierten Ruderbootswerften hergestellt und vertrieben Die Mehrzahl der Hersteller setzt dabei auf eine charakteristische Farbgebung anhand derer die Werft fur Ruderer meist unmittelbar erkennbar ist Bekannte Hersteller sind in alphabetischer Reihenfolge Baumgarten Bootsbau Warin Deutschland Gigboote BBG Bootsbau Berlin rotes Bootsdesign Bootswerft Empacher Eberbach Deutschland neongelbe Lackierung Filippi Italien weiss blaues Design Janousek amp Stampfli Racing Boats Vereinigtes Konigreich Schweiz Kirchbootmanufaktur Speyer Deutschland Rehberg Celle Deutschland Schellenbacher Osterreich weiss rot oder weiss blau Weitnauer Schweiz weisse Boote Wintech VR China Bekannte nicht mehr existierende Hersteller sind die Bootswerften Friedrich Pirsch aus Berlin Gehrmann und FISO vormals Karlisch alle aus Deutschland deren Boote vor allem im Gigboot Bereich noch weit verbreitet sind Die Zahl der Ruderbootswerften belauft auf ca 50 bis 70 weltweit von denen ca 30 bis 40 auch Rennruderboote herstellen Stand 2016 4 Bei internationalen Spitzenregatten sind Fabrikate von ca 8 bis 10 Werften im Einsatz wobei sich die beiden Marktfuhrer ca 90 des Marktes teilen 4 Weblinks Bearbeiten Commons Ruderboot Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Ruderboot Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bootskunde Ruderverband Schleswig Holstein e V Einzelnachweise Bearbeiten Patent DE102008025894B4 Vorwartsruder fur Ruderboote Angemeldet am 26 Mai 2008 veroffentlicht am 30 September 2010 Anmelder Hans Dieter Selle Patent AT516169B1 Vorrichtung zum Rudern in Blickrichtung Angemeldet am 3 September 2014 veroffentlicht am 15 Marz 2016 Anmelder Jochum Bierma RowVista Vorwartsrudersystem a b Stefan Piesik Wieso weshalb warum Das Bootsmaterial im Rudersport In rudersport die offizielle Zeitschrift des Deutschen Ruderverbandes DRV Jg 2016 Nr 11 Sportverlag Schmidt amp Dreisilker ISSN 0342 8281 S 20 22 Normdaten Sachbegriff GND 4138725 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruderboot amp oldid 232103760