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Der Schwebebussard Ictinia plumbea fruher als Schwebeweih bezeichnet ist eine kleine Greifvogelart aus der Unterfamilie der Bussardartigen Buteoninae 1 deren Verbreitungsgebiet sich vom aussersten Suden Nordamerikas uber die nordliche Halfte Sudamerikas erstreckt Er besiedelt Waldrander und offene Waldlandschaften und ernahrt sich hauptsachlich von Insekten die von einer Warte aus im Flug gefangen werden SchwebebussardSchwebebussard Ictinia plumbea SystematikOrdnung Greifvogel Accipitriformes Familie Habichtartige Accipitridae Unterfamilie Bussardartige Buteoninae Gattung IctiniaArt SchwebebussardWissenschaftlicher NameIctinia plumbea Gmelin 1788 Schwebebussard mit Nistmaterial im Flug Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung und Bestand 4 Lebensraum 5 Ernahrung 6 Fortpflanzung 7 Wanderungen 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Schwebebussard ist mit einer Korperlange von 29 bis 38 cm und einer Flugelspannweite von 70 bis 85 cm in den Massen etwa mit einem Baumfalken vergleichbar Mannchen wiegen zwischen 190 und 267 g Weibchen zwischen 232 und 280 g Er wirkt falkenartig mit kurzem Schnabel langen Flugeln eckigem Schwanz und kurzen Beinen Die Geschlechter unterscheiden sich kaum Das Weibchen ist lediglich bis zu 2 grosser aber bis zu 12 schwerer als das Mannchen Eine geografische Variation wird nicht beschrieben Bei adulten Vogeln ist die Partie um das Auge schwarzlich die Iris orangegelb bis rot Die Wachshaut ist schwarzlich grau Kopf und Unterseite sind hell schiefergrau mit weisslich aufgehelltem Scheitel und Kehle Die ubrige Oberseite ist dunkel bis schwarzlich schiefergrau Die inneren Armschwingen sind heller und die Handschwingen im Mittelteil rotlich so dass im Flug zwei auffallig rotliche Felder zu sehen sind Die dunklen Steuerfedern tragen zwei weisse Querbinden die von unterseits auffallig von oberseits eher gepunktet und von den einfarbigen mittleren Steuerfedern unterbrochen sind Beine und Fusse sind gelborange bis rotlich orange Bei Vogeln im Jugendkleid ist die Iris braun spater gelb die Wachshaut grunlich gelb Sie sind oberseits insgesamt schwarzlich schiefergrau Davon heben sich aber ein weisslicher Uberaugenstreif uber der dunklen Augenpartie weisse Saume auf Oberkopf und Nacken schmalere beige Saume an Rucken und Flugelgefieder sowie weisse Spitzen des Grossgefieders ab Auf den Flugeln kann schon ein rotlicher Anstrich der Handschwingenfelder vorhanden sein Die Unterseite ist cremeweiss mit kraftiger schwarzlicher Strichelung Die Beine und Fusse sind gelborange Schwebebussarde sitzen oft mehr oder weniger hoch und offen auf kahlen Asten und sind dabei wenig scheu manchmal suchen sie aber auch eher die Deckung Der Flug wirkt lassig und lebhaft mit langsamen elastischen Flugelschlagen sowie haufigen Gleit und Segelphasen mit aufgespreizten Steuerfedern Stimme BearbeitenDie Art ist ausserhalb der Brutzeit wenig ruffreudig Im Brutrevier ist jedoch ein zwei oder dreisilbiges klagendes Pfeifen zu vernehmen das am Ende in der Tonhohe abfallt und sich als swi siii oder fi diii wiedergeben lasst Es erinnert stark an den Gesang des Kurzschnabel Maskentyranns Legatus leucophaius Ausserdem werden ein schrill pfeifendes schierieeeer oder sissiiiooo beschrieben oder Rufreihen die wie hie hiee hie hiee oder jip jip klingen Verbreitung und Bestand BearbeitenDas neotropische Verbreitungsgebiet des Schwebebussards reicht in Mexiko vom sudlichen Tamaulipas und ostlichen San Luis Potosi uber Veracruz den Norden von Oaxaca und Chiapas bis auf die Halbinsel Yucatan es erstreckt sich von dort uber Zentralamerika sudwarts bis in den Westen Ecuadors Ostlich der Anden reicht es von Kolumbien Venezuela und Guayana sudwarts bis in den Osten Ecuadors den Nordosten Perus nach Bolivien in den Norden Argentiniens nach Paraguay und ins sudostliche Brasilien Ausserdem kommt der Schwebebussard auf Trinidad vor Die Art gehort zu den regelmassig zu beobachtenden und ist in Sudamerika meist haufig In Franzosisch Guayana werden Dichten von 9 Individuen pro 100 km erreicht Zum Weltbestand liegen keine verlasslichen Zahlen vor Jedoch lassen allein die Trupps von bis zu mehreren hundert Vogeln die jahrlich durch Panama ziehen schon fur das sudostliche Mexiko funfstellige Bestandszahlen vermuten Insgesamt konnte der Bestand zwischen 500 000 und 5 Millionen Vogeln liegen Die Art wird daher als nicht bedroht eingestuft Lokal kann die zunehmende Zerstorung und Zersiedelung von Waldern eine Bedrohung darstellen wie beispielsweise die der atlantischen Regenwalder in Argentinien und Panama 2 Lebensraum BearbeitenDer Schwebebussard bewohnt Waldrander offene und halboffene Waldlandschaften unterschiedlichen Typs die vorwiegend im Tiefland der tropischen und subtropische Zone gelegen sind Dazu zahlen Galeriewalder Sekundarbewuchs palmenbestandenes Grasland die halboffenen Ubergangslandschaften des Gran Chaco und Mangrovenwalder Die Art kommt oft in Feuchtgebieten und Gewassernahe kaum aber im Inneren geschlossener Waldgebiete vor Sie besiedelt auch Mosaike aus Kulturlandschaft und Primarwaldern Die Hohenverbreitung liegt zwischen Meereshohe und 2600 m wobei die Art vorwiegend in Hohen unter 1200 m vorkommt nbsp Schwebebussard auf einem AnsitzErnahrung BearbeitenDer Schwebebussard ernahrt sich hauptsachlich von Grossinsekten wie Zikaden Libellen Kafern Schmetterlingen oder Heuschrecken aber auch schwarmenden Arten wie Termiten Ameisen oder Bienen Sie werden uberwiegend im Flug erbeutet Der Anteil an Insekten an der Beute kann uber 90 liegen daruber hinaus kommen baumlebende Eidechsen Frosche Schlangen Kleinvogel oder Fledermause seltener Schnecken hinzu Moglicherweise steigt ihr Anteil an wenn die Jungen gefuttert werden mussen Die Jagd erfolgt im Flug oder von einem Ansitz aus Manche Beutetiere werden aber auch aus dem Blatterwerk geschnappt Oft wird in der Morgen oder Abenddammerung gejagt Einmal wurde ein Paar bei der gemeinschaftlichen Jagd auf Schwalben beobachtet In Brasilien jagte ein Paar uber Stunden in Gesellschaft von Marmosettaffchen die die massenhaft auftretenden Zikaden aufscheuchten 3 Attraktiv konnen Waldbrandflachen sein auf denen sich fluchtende Eidechsen jagen lassen Anscheinend werden auch gelegentlich verletzte Vogel gegriffen Der Jagderfolg liegt bei uber 60 der versuchten Fangfluge wobei die Flugjagd meist effektiver ist als die Jagd von einem Ansitz aus 4 Fortpflanzung BearbeitenDie Brutzeit liegt im Norden der Verbreitung zwischen Marz und August in Trinidad zwischen Februar und Juni am Aquator zwischen Januar und Mai sowie zwischen Juli und Oktober im Suden aber zwischen September und Februar Die Flugbalz besteht aus meist stillen Segel und Sturzflugen zudem hort man im Nestbereich gelegentliche Rufe Das Nest steht zwischen 13 und 36 m hoch auf dicken Asten in Astgabeln oder auf verwachsenen Epiphyten in einzeln stehenden Baumen oder Emergenten Es ist meist flach aber voluminos und besteht aus Zweigen sehr unterschiedlicher Dicke Das Gelege besteht meist aus einem seltener aus zwei Eiern die zwischen 32 und 33 Tage lang bebrutet werden Die Nestlingszeit betragt 38 bis 41 Tage Beide Partner beteiligen sich zu gleichen Teilen an Brut und Aufzucht In Guatemala lag der Schlupferfolg an 19 beobachteten Horsten bei 58 64 der Jungvogel flogen aus und 37 der Bruten waren insgesamt erfolgreich 5 Wanderungen BearbeitenDer Schwebebussard ist in Sudamerika uberwiegend Stand oder Strichvogel Nordliche und sudliche Populationen ziehen jedoch in unbekannte Winterquartiere die ostlich der Anden gelegen sind Die Vogel aus Mexiko Mittelamerika und Trinidad ziehen zwischen August und September fort und kehren zwischen Februar und Marz in die Brutgebiete zuruck Die Populationen in Nordargentinien im sudlichen Paraguay und im sudostlichen Brasilien raumen ihre Brutgebiete zwischen Februar und September und uberwintern nordlich derselben Auf dem Zug ist die Art sehr gesellig In Panama konnen sich Trupps von 70 bis 100 Vogeln bilden in Argentinien wurden Hochstzahlen von 40 bis 50 vermerkt Die Art vergesellschaftet sich dann auch mit dem Schwalbenweih Literatur BearbeitenJames Ferguson Lees David A Christie Raptors of the World Helm Identification Guides Christopher Helm London 2001 ISBN 0 7136 8026 1 R O Bierregaard Jr Jeff Marks Plumbeous Kite Ictinia plumbea 1994 2014 in Josep del Hoyo A Elliott J Sargatal A D Christie E de Juana Hg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Anett Kocum Phylogenie der Accipitriformes Greifvogel anhand verschiedener nuklearer und mitochondrialer DNA Sequenzen Dissertation Universitat Greifswald 2006 S 109 Bierregaard Marks 2014 siehe Literatur Stephen F Ferrari A foraging association between two kite species Ictinea plumbea and Leptodon cayanensis and buffy headed marmosets Callithrix flaviceps in southeastern Brazil Condor 92 3 1990 S 781 783 zitiert in Bierregaard Marks 2014 N E Seavy M D Schulze D F Whitacre M A Vasquez Diet and hunting behavior of the Plumbeous Kite Wilson Bulletin 109 3 1997 S 526 532 zitiert in Bierregaard Marks 2014 N E Seavy M D Schulze D F Whitacre M A Vasquez Breeding biology and behavior of the Plumbeous Kite Wilson Bulletin 110 1 1998 S 77 85 zitiert in Bierregaard Marks 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwebebussard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ictinia plumbea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von BirdLife International 2012 Abgerufen am 31 Dezember 2014 xeno canto Tonaufnahmen Plumbeous Kite Ictinia plumbea Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Ictinia plumbea in der Internet Bird Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwebebussard amp oldid 236339821