www.wikidata.de-de.nina.az
Die Marmosetten Callitrichini sind eine Gattungsgruppe aus der Primatenfamilie der Krallenaffen Callitrichidae Sie umfassen uber 20 Arten die in die vier Gattungen Buschelaffen Callithrix Seidenaffchen Mico Schwarzkronen Seidenaffchen Callibella und Zwergseidenaffchen Cebuella unterteilt werden Der Name Marmosetten kommt vom franzosischen Marmouset was groteske Figur bedeutet MarmosettenWeisskopf Buschelaffe Callithrix geoffroyi SystematikOrdnung Primaten Primates Unterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Krallenaffen Callitrichidae Tribus MarmosettenWissenschaftlicher NameCallitrichiniThomas 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Systematik 7 LiteraturMerkmale BearbeitenMarmosetten sind wie alle Krallenaffen relativ kleine Primaten mit dem Zwergseidenaffchen gehort auch der kleinste Vertreter der Eigentlichen Affen zu ihnen Sie erreichen eine Kopfrumpflange von 12 bis 30 Zentimeter der Schwanz wird 17 bis 40 Zentimeter lang und das Gewicht variiert zwischen 85 und 470 Gramm Ihr Fell ist kurz und dicht seine Farbung reicht von weiss uber grau und braun bis schwarz manchmal sind der Kopf der hintere Teil des Rumpfes die Gliedmassen oder der Schwanz kontrastierend gefarbt Einige Vertreter weisen Ohrbuschel auf Die Gliedmassen sind eher kurz wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen mit Ausnahme der Grosszehe Krallen statt Nageln Marmosetten zeigen eine einzigartige Spezialisierung des Gebisses Die Schneidezahne sind vergrossert und die Eckzahne verkleinert sodass alle vorderen Zahne etwa gleich hoch sind Die Schneidezahne sind ahnlich denen der Nagetiere meisselartig da die dunne Schmelzschicht an der Innenseite schnell abgenutzt ist Dieses spezialisierte Gebiss dient dazu Locher in die Baumrinde zu nagen um an Baumsafte zu gelangen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Die Verbreitungsgebiete von drei der vier Marmosettengattungen nbsp Gelbkopf Buschelaffe nbsp Das Silberaffchen ist ein Vertreter der Seidenaffchen nbsp Die Zwergseidenaffchen sind die kleinsten Vertreter der Marmosetten und die kleinsten Trockennasenaffen uberhaupt Marmosetten sind in Sudamerika beheimatet Die Mehrzahl der Arten lebt im Amazonasbecken sudlich des Rio Japura und des Amazonas im nordlichen Brasilien einige auch in angrenzenden Regionen sudliches Kolumbien ostliches Ecuador ostliches Peru und nordliches Bolivien Einzig die Buschelaffen kommen im ostlichen und sudostlichen Brasilien vor Lebensraum dieser Tiere sind Walder wobei sie sich sowohl in Regen als auch in Trockenwaldern aufhalten Sie bevorzugen Sekundarwalder und Waldrandgebiete die dicht mit Unterholz bewachsen sind Sie sind relativ anpassungsfahig und lassen sich manchmal auch in Plantagen und Garten finden Lebensweise BearbeitenMarmosetten sind wie alle Krallenaffen tagaktiv in der Nacht schlafen sie im Pflanzendickicht oder in Baumhohlen Im Geast bewegen sie sich auf allen vieren oder springend dank ihrer Krallen konnen sie auch senkrechte Stamme gut entlangklettern Sie leben in Gruppen von zwei bis 15 Tieren In Gefangenschaft lassen sie sich nur in monogamen Familiengruppen halten in freier Wildbahn kommen sie teilweise auch in grosseren komplexeren Gruppen mit mehreren ausgewachsenen Mannchen und Weibchen vor Nur das dominante Weibchen einer Gruppe pflanzt sich fort Bei Weissbuschelaffen ist der Eisprung der untergeordneten Weibchen unterdruckt sodass diese nicht fortpflanzungsfahig sind Nahrung BearbeitenBaumsafte an die sie mit ihren spezialisierten Zahnen gelangen machen bei vielen Marmosetten einen wichtigen oder sogar den Hauptbestandteil der Nahrung aus Daneben fressen sie Fruchte und andere Pflanzenbestandteile sowie Insekten und andere Kleintiere manchmal auch Wirbeltiere Fortpflanzung BearbeitenNach einer rund 130 bis 150 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen meist zweieiige Zwillinge zur Welt Die Jungtiere sind bei der Geburt sehr gross und erreichen rund 25 des Gewichtes der Mutter Der Vater und die anderen Gruppenmitglieder beteiligen sich intensiv an der Jungenaufzucht sie tragen sie beschaftigen sich mit ihnen und ubergeben sie der Mutter nur zum Saugen Die Fortpflanzungsrate ist hoch schon funf bis acht Monate nach der Geburt kann das Weibchen erneut werfen Die Jungtiere werden mit einigen Monaten entwohnt und mit einem bis eineinhalb Jahren geschlechtsreif Systematik BearbeitenInsgesamt werden uber 20 Arten unterschieden wobei es bei den Seidenaffchen Berichte uber neue noch nicht wissenschaftlich beschriebene Arten gibt Buschelaffen Callithrix Weissbuschelaffe Callithrix jacchus Gelbohr Buschelaffe oder Weisspinselaffe Callithrix aurita Weisskopf Buschelaffe Callithrix geoffroyi Gelbkopf Buschelaffe Callithrix flaviceps Schwarzbuschelaffe oder Schwarzpinselaffe Callithrix penicillata Kuhl Buschelaffe Callithrix kuhlii Seidenaffchen Mico Acari Seidenaffchen Mico acariensis Silberaffchen Mico argentata Gelbweisses Seidenaffchen Mico chrysoleuca Braunes Seidenaffchen Mico emiliae Weissschulter Seidenaffchen Mico humeralifera Aripuana Seidenaffchen Mico intermedia Weisses Seidenaffchen Mico leucippe Marca Seidenaffchen Mico marcai Maues Seidenaffchen Mico mauesi Schwarzschwanz Seidenaffchen Mico melanura Munduruku Seidenaffchen Mico munduruku Schwarzkopf Seidenaffchen Mico nigriceps Rondonia Seidenaffchen Mico rondoni Satere Seidenaffchen Mico saterei Schneider Seidenaffchen Mico schneideri Gattung Callibella Schwarzkronen Seidenaffchen Callibella humilis Gattung Zwergseidenaffchen Cebuella Weissbauch Zwergseidenaffchen Cebuella niveiventris Gelbbauch Zwergseidenaffchen Cebuella pygmaea Ihr nachster Verwandter innerhalb der Krallenaffen ist vermutlich der Springtamarin Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marmosetten amp oldid 235036834