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Schlotheimia ist eine Gattung sehr evoluter berippter Ammoniten aus dem Unterjura Sie fungiert als Leitfossil im oberen Hettangium 1 SchlotheimiaSchlotheimia depressaZeitliches AuftretenHettangium200 3 bis 199 6 Mio JahreFundorteEuropa Belgien Deutschland Frankreich Italien Luxemburg Osterreich Schweiz Vereinigtes Konigreich Niederlande Argentinien Indonesien Kanada Peru Vereinigte StaatenSystematikKopffusser Cephalopoda Ammoniten Ammonoidea AmmonitidaPsiloceratoideaSchlotheimiidaeSchlotheimiaWissenschaftlicher NameSchlotheimiaBayle 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Erstbeschreibung 2 Lebensweise 3 Systematik 3 1 Phylogenese 4 Leitfossil und Zonierung 5 Angulatenschichten Angulatensandstein und Angulatenton 6 Vorkommen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseErstbeschreibung BearbeitenDie Gattung Schlotheimia wurde erstmals im Jahr 1878 von Claude Emile Bayle wissenschaftlich beschrieben Benannt wurde sie zu Ehren von Ernst Friedrich von Schlotheim Letzterer hatte bereits im Jahr 1820 das Taxon Schlotheimia angulata als Ammonites angulus bzw Ammonites angulatus bezeichnet Typusart Lebensweise BearbeitenDie Individuen der Gattung Schlotheimia waren schnellschwimmende marine Karnivoren Sie bevolkerten das randmarine flache Subtidal waren aber auch in siliziklastischen Becken im offen marinen Bereich sowie bis hinunter zur Schelframpe im tiefen Subtidal anzutreffen Systematik BearbeitenDie Gattung Schlotheimia gehort zur Familie der Schlotheimiidae Unterfamilie Schlotheimiinae innerhalb der Uberfamilie der Psiloceratoidea Sie enthalt folgende Taxa Schlotheimia amblygonia Schlotheimia angulata Schlotheim 1820 Schlotheimia angulata densicostata Lange Schlotheimia angulata eugemethes Lange Schlotheimia angulosa Lange Schlotheimia complanata von Kohnen 1902 Schlotheimia cuevitensis Hillebrandt 2000 Schlotheimia depressa Wahner 1886 Schlotheimia extranodosa Wahner 1886 Schlotheimia germanica Lange Schlotheimia gonyphora Lange Schlotheimia hoelderi Lange Schlotheimia hypolepta Lange Schlotheimia intermedia Pompeckj Schlotheimia lymensis Spath Schlotheimia marmorea Schlotheimia montana Wahner Schlotheimia oligoptycha Schlotheimia oxygonia Schlotheimia phoebetica Schlotheimia phoenix Schlotheimia polyeides Lange Schlotheimia polyptycha Schlotheimia postangulata Schlotheimia princeps Schlotheimia pseudoalpinum Pompeckj Schlotheimia pseudomoreana Spath Schlotheimia quadrata Schlotheimia schroederi Lange Schlotheimia similis Spath Schlotheimia sp Schlotheimia stenorhyncha Lange Schlotheimia striata Schlotheimia striatissima Quenstedt Schlotheimia tenuis LangeSchwestergattungen sind Angulaticeras Kammerkarites Macrogrammites Saxoceras und Waehneroceras Synonyme Bezeichnungen der Gattung Schlotheimia sind Aegoceras Anguliferites Lange 1951 Saxoceras und Scamnoceras Lange 1924 Phylogenese Bearbeiten Laut Guex und Kollegen hat sich die Gattung Schlotheimia zusammen mit den Gattungen Franziceras und Saxoceras vor 200 5 Millionen Jahren von der Gattung Kammerkarites abgespalten Die Gattung Kammerkarites hatte sich etwa 200 000 Jahre zuvor wiederum aus der Gattung Psiloceras entwickelt welche das Massensterben an der Trias Jura Grenze gegen 201 3 Millionen Jahren uberlebt hatte Aus der Gattung Schlotheimia entwickelten sich um 200 0 Millionen Jahre die Gattungen Angulaticeras und Ectocentrites 2 Aus den Schlotheimiidae den Discamphiceratinae den Arietitidae und den Lytocerataceae sollten dann samtliche spateren Ammoniten des Jura und der Kreide Neoammoniten hervorgehen 3 Leitfossil und Zonierung BearbeitenDas Taxon Schlotheimia angulata ist Leitfossil fur das Oberhettangium Lias a2 und bildet die Angulata Ammonitenzone Chronozone Diese wird jedoch ihrerseits weiter in drei Subzonen unterteilt in die Schlotheimia extranodosa Subzone im Liegenden die Schlotheimia complanata Subzone und die Schlotheimia depressa Subzone im Hangenden Die beiden oberen Subzonen sind im alpinen Raum mit der Marmorea Zone gleichzusetzen Die Subzonen Subchronozonen werden nach folgendem Schema ihrerseits in sieben Biohorizonte unterteilt vom Hangenden zum Liegenden 4 Schlotheimia depressa Pseudomoreana Horizont Depressa Horizont Schlotheimia complanata Striatissima Horizont Complanata Horizont Similis Horizont Schlotheimia extranodosa Extranodosa Horizont Amblygonia HorizontAngulatenschichten Angulatensandstein und Angulatenton BearbeitenNach Schlotheimia angulata sind in Nordwestdeutschland die Angulatenschichten und in Suddeutschland die Angulatensandstein und die Angulatenton Formation benannt Vorkommen Bearbeiten nbsp Schlotheimia angulata densicostataVorkommen der Gattung Schlotheimia finden sich im Lias der Schwabischen Alb so bei Engstlatt und bei Mundelfingen 5 Erwahnenswert in Baden Wurttemberg sind ferner Endingen und Vaihingen an der Enz Ein Vorkommen in Niedersachsen ist Bodenwerder im Weserbergland Fundstatten in Nordrhein Westfalen sind Bielefeld Horn Bad Meinberg und Oerlinghausen In Thuringen sind die Seeberge bei Gotha anzufuhren In den Chiemgauer Alpen kommt Schlotheimia im Basiskalk des Juras auf der Westseite des Hochgern vor 6 Fundorte in Osterreich liegen in der Umgebung von Adnet am Fonsjoch in der Nahe des Achensees und im Oberhettangium auf der Steinplatte bei Waidring 7 In der Schweiz sind die Tongrube Keller bei Frick im Kanton Aargau und Fundgebiete am Ferdenrothorn 3180 m im Kanton Wallis anzufuhren 8 Im Nordosten des Pariser Beckens tritt Schlotheimia im Hettangium auf so beispielsweise in der Provinz Luxemburg im Suden Belgiens aber auch in Luxemburg In Luxemburg erscheinen Schlotheimien im Oberhettangium uber dem Gres de Luxembourg bei Bech Burmerange Dalheim Bad Mondorf und Reckingen Mess ja selbst noch in Ernzen in der Sudeifel Rheinland Pfalz Im Westen Luxemburgs liegen Schlotheimien jedoch unterhalb des Gres de Luxembourg bei Kapweiler und Schwebach Stratigraphisch von grosser Bedeutung sind Schlotheimienfunde in Praplanorbis Schichten des unteren Hettangiums die in einer Bohrung bei Arlon angetroffen wurden In den Niederlanden wurde die Gattung Schlotheimia bei Winterswijk in einem Salzlaugungstrichter angetroffen 9 Fundstatten von Schlotheimia liegen im Vereinigten Konigreich in Somerset bei Awre in Gloucestershire sowie bei Portrush in Nordirland Ausserhalb Europas erscheinen Schlotheimien in Britisch Kolumbien Kanada in der Pucara Formation bei Levanto in Peru und im New York Canyon in Nevada Vereinigte Staaten Literatur BearbeitenW J Arkell u a Mesozoic Ammonoidea Treatise on Invertebrate Paleontology Geological Society of America and University of Kansas Press 1957 W Lange Die Schlotheimiinae aus dem Lias Alpha Norddeutschlands In Palaeontographic A 100 1951 S 1 128 Raymond C Moore Treatise of Invertebrate Paleontology The Geological Society of America University of Kansas Boulder Colorado 1957 ISBN 0 8137 3112 7 S L235 Einzelnachweise Bearbeiten Jack Sepkoski A compendium of fossil marine animal genera Cephalopoda entry In Bulletins of American Paleontology Band 363 2002 S 1 560 Jean Guex A Bartolini V Atudorei und David Taylor High resolution ammonite and carbon isotope stratigraphy across the Triassic Jurassic boundary at New York Canyon Nevada In Earth and Planetary Science Letters Band 225 2004 S 29 41 Jean Guex u a Geochronological restraints on post extinction recovery of the ammonoids and carbon cycle perturbations during the early Jurassic In Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology Band 346 347 2012 S 1 11 doi 10 1016 j palaeo 201204030 Gert Bloos und Kevin N Page The proposed GSSP for the base of the Sinemurian Stage near East Quantoxhead West Somerset SW England the ammonite sequence In R L Hall und P L Smith Advances in Jurassic research 2000 Proceedings of the 5th International Symposium on the Jurassic System Hrsg GeoResearch Forum Band 6 2002 S 13 26 M Gruner Dynamische Palaookologie und taxonomische Bearbeitung des Unterjura Hettangium bis unteres Sinemurium auf der Schwabischen Alb In Profil Band 11 Stuttgart 1997 S 1 197 Avinash C Mathur Stratigraphy and depositional environments of the Crinoidal Limestone of Hochgern Bavarian Alps Chiemgau In Arquipelago Serie Ciencias da Natureza 1981 S 103 120 Milos Rakus Early Liassic Ammonites from the Steinplatte Kammerkohralm Area Northern Calcareous Alps Salzburg In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt 136 Heft 4 1993 ISSN 0016 7800 S 919 932 Christian Meister und Bernard Loup Les gisements d ammonites du Lias Hettangien a Pliensbachien du Ferdenrothorn Valais Suisse analyses paleontologiques biostratigraphiques et aspects lithostratigraphiques In Eclogae geol Helv Band 82 3 1989 S 1003 1041 A A Klompmaker und B J H M van den Berkmortel Earliest Jurassic Hettangian psiloceratoid ammonites from a subrosion pipe at Winterswijk the eastern Netherlands In Netherlands Journal of Geosciences Geologie en Mijnbouw Band 86 4 2007 S 379 388 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlotheimia Ammonitengattung amp oldid 215779937