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Das Schloss Gross Wilkau polnisch Zamek w Wilkowie Wielkim ist ein herrenhausartiges Schloss in dem polnischen Dorf Wilkow Wielki deutsch Gross Wilkau das zur Stadt und Landgemeinde Niemcza im Powiat Dzierzoniowski in der Woiwodschaft Niederschlesien gehort Schloss Gross Wilkau Sudwest AnsichtDas Schloss geht auf einen Wohnturm zuruck der im 17 Jahrhundert in einen unter Christoph von Nimitz errichteten Neubau im Stil der Renaissance integriert wurde Obwohl das Gebaude im Laufe seiner Geschichte immer wieder im jeweiligen Geschmack der Zeit verandert wurde hat es sein renaissancezeitliches Ausseres in grossen Teilen bis in die heutige Zeit bewahrt Das Gebaude steht seit dem 6 Juni 1957 unter Denkmalschutz 1 Der kleine dazugehorende Schlosspark wurde am 8 September 1980 in die Denkmalliste aufgenommen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Innenraume 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Wurzeln des Schlosses liegen in einem Wohnturm der von einem Wassergraben umgeben war Er stand im einstigen Uberschwemmungsgebiet der Lohe und wurde vermutlich von den Herren von Reibnitz im spaten 14 Jahrhundert erbaut 2 Dieprand von Reinitz verkaufte den Besitz 1478 an seinen Onkel Nickel von Nimitz dessen Familie bis in die Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs auf Gross Wilkau ansassig war Christoph von Nimitz liess im zu Beginn des 17 Jahrhunderts einen Neubau im Stil der Renaissance errichten in den der mittelalterliche Wohnturm integriert wurde Das gotische Spitzbogenportal des Turms blieb dabei erhalten Zeittypische Giebel Sgraffitoputz Zwerchhauser Fensterrahmungen mit Beschlagwerksdekoration erganzten die Gestaltung des Baus Mit dem Tod Christophs von Nimitz fiel der Besitz an die Brieger Landesfursten die ihn 1647 an den Grafen Karl Heinrich von Zierotin verkauften 3 Als der Graf 1682 verstarb hinterliess er Gross Wilkau seinem einzigen Sohn aber dieser starb schon 1689 und so fiel der Besitz ein weiteres Mal zuruck an den Landesherrn was derweil der bohmische Konig und somit Kaiser Leopold I war 3 nbsp Darstellung des Schlosses von Friedrich Bernhard Werner 1758Der Kaiser schenkte Schloss und Gut 1694 dem Freiherrn Hieronymus von Scalvinoni der das Schlossgebaude im Stil des Barocks verandern liess 2 Scalvinonis Sohn verausserte es im Jahr 1709 an den Oberst Eduard von Golloway Kommandant von Brieg von dem es an die Familie von Gallardi gelangte Diese verkaufte Gross Wilkau 1721 an den Freiherrn Franz Weighard von Hoffmann 4 Spatestens unter ihm erfolgte eine Umgestaltung der Schlossfassaden bei der diese neu verputzt und durch Lisenen gegliedert wurden Um 1730 wurde Christian Friedrich von Tschirschky neuer Besitzer der den Besitz bei seinem Tod im Jahr 1742 seinem Sohn Ernst Friedrich Gottlob von Tschirschky vererbte Von ihm kam es an dessen Witwe Luise Margarethe geborene von Zedlitz Sie verkaufte Gross Wilkau 1751 an Karl Friedrich von Pfeil dessen Familie bis 1842 Besitzerin blieb In jenem Jahr wurde Julius von Koschembahr neuer Schlossherr nbsp Das Schlossgebaude in der zweiten Halfte des 19 Jh Im Jahr 1853 verkauften die von Koschembahr das Schloss an Karl Louis von Chappuis der das Schloss noch einmal umbauen und modernisieren liess Ender des 19 Anfang des 20 Jahrhunderts gehorten zum Schloss Landereien von mehr als 330 Hektar 5 1927 kamen Gut und Schloss in burgerliche Hand Die Familie von Chappuis verausserte sie an Will y Rodatz Im Zweiten Weltkrieg unzerstort geblieben 3 wurden das Schloss und sein Gutsbesitz 1945 verstaatlicht Das Schlossgebaude wurde anschliessend fur Buros einer PGR und als Unterkunft fur deren Mitarbeiter genutzt Die PGR liess das Gebaude mehrfach renovieren unter anderem in den 1960er und 1970er Jahren sowie zuletzt 1992 5 2014 wurde der Besitz privatisiert 2 2022 stand das Schlossgebaude leer und wurde fur etwas mehr als 254 000 Euro zum Verkauf angeboten 6 Beschreibung BearbeitenDas Schlossgebaude steht im sudlichen Teil des Dorfes Wilkow Wielki Zu ihm gehoren heute noch rund vier Hektar 6 Grundbesitz darunter auch ein Landschaftsgarten der nordlich und westlich des Schlossgebaudes liegt Ostlich sind Gebaude des einstigen Dominiums erhalten Architektur Bearbeiten Das Schlossgebaude ist ein etwa 30 Meter 7 langer Ziegelbau mit Rustikaverzierung an den Ecken Seine drei Geschosse inklusive Dachgeschoss erheben sich auf einem rechteckigen Grundriss Die Fassaden sind durch Lisenen vertikal gegliedert und besitzen einen hellen Putz aus dem fruhen 18 Jahrhundert der den damaligen Sgraffitoputz ersetzte Dieser ist nur noch an einigen wenigen Stellen erhalten An der Ostseite ist die Fassade durch Fenster zum Teil mit reich verzierten Steinrahmungen in zehn Achsen unterteilt die zum Schlosspark zeigenden Westfassade besitzt nur sieben Achsen Die Lage der Geschosse des Gebaudes kann an der Aussenseite gut anhand der Gesimse ausgemacht werden Altester Teil des Schlosses ist der mittelalterliche Wohnturm im sudwestlichen Bereich des Gebaudes Sein gotisches Portal ist noch erhalten jedoch zugemauert Der Turm bildet mit seiner ostlichen Seite den sudlichen der beiden Seitenrisalite an der Ostfassade Die Risalite sind jeweils von Satteldachern mir renaissancezeitlichen Schweifgiebeln abgeschlossen Insgesamt besitzt Schloss Gross Wilkau acht dieser Giebel die mit Fialen besetzt sind Der kleine Turmaufsatz auf dem mittig gelegenen Dach stammt vom Umbau in der Barockzeit unter Hieronymus von Scalvinoni 8 Innenraume Bearbeiten Im Inneren sind einige historische Details erhalten Dazu zahlen zum Beispiel eine Flurhalle mit Stichkappengewolbe und ein Turgewande aus der Zeit der Renaissance Im nordlichen Teil des Schlosses zeigt eine barocke Stuckdecke mythologische Motive mit Darstellungen griechischer Gotter Weitere bauzeitliche Elemente sind fruhklassizistischer Deckenstuck und barocke Kamineinfassungen Von der ehemaligen Schlosskapelle im Obergeschoss 9 ist unterdessen nichts mehr erhalten Literatur BearbeitenArne Franke Hrsg Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlosser Band 1 Niederschlesien Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn Gorlitz 2015 ISBN 978 3 87057 336 2 S 87 Gunther Grundmann Dieter Grossmann Burgen Schlosser und Gutshauser in Schlesien Band 2 Schlosser und Feste Hauser der Renaissance Bau und Kunstdenkmaler im ostlichen Mitteleuropa Band 3 Weidlich Wurzburg 1987 ISBN 3 8035 1309 X S 97 Helmut Sieber Schlosser in Schlesien Weidlich Frankfurt a M 1971 ISBN 3 8035 0332 9 S 58 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Goss Wilkau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Beschreibung des Schlosses auf palaceslaska pl polnisch Historische und neuzeitliche Bilder des Schlosses polnisch Fussnoten Bearbeiten a b Narodowy Instytut Dziedzictwa Denkmalliste fur die Woiwodschaft Niederschlesien Dezember 2022 S 16 PDF 2 7 MB a b c Arne Franke Andrzej Bruno Kutiak Gross Wilkau Wilkow Wielki In Arne Franke Hrsg Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlosser Band 1 Niederschlesien 2015 S 87 a b c Helmut Sieber Schlosser in Schlesien 1971 S 59 Angaben gemass Helmut Sieber Schlosser in Schlesien 1971 S 59 Im Buch von Arne Franke findet sich die Information Franz Weighard von Hoffman habe Hieronymus von Scalvinoni 1709 beerbt a b Geschichte und Beschreibung des Schlosses auf palaceslaska pl Zugriff am 23 Januar 2023 a b Verkaufsangebot auf einem Portal fur historische Immobilien Zugriff am 23 Januar 2023 Hans Lutsch Die Kunstdenkmaler der Landkreise des Reg Bezirks Breslau Verzeichnis der Kunstdenkmaler der Provinz Schlesien Band 2 Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1889 S 423 Digitalisat Helmut Sieber Schlosser in Schlesien 1971 S 58 Hans Lutsch Die Kunstdenkmaler der Landkreise des Reg Bezirks Breslau Verzeichnis der Kunstdenkmaler der Provinz Schlesien Band 2 Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1889 S 424 Digitalisat 50 749486 16 846382 Koordinaten 50 44 58 1 N 16 50 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Gross Wilkau amp oldid 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