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Die Schlacht bei Actium die am 2 September 31 v Chr am Ausgang des Ambrakischen Golfs vor der Westkuste Griechenlands stattfand besiegelte das Ende der Romischen Republik Octavian der spatere Kaiser Augustus besiegte mit Hilfe von Marcus Agrippa in dieser Seeschlacht seinen Gegenspieler Marcus Antonius und die agyptische Konigin Kleopatra VII und sicherte sich damit die Alleinherrschaft im Romischen Reich Schlacht bei ActiumTeil von Ptolemaischer KriegTaktische Darstellung der Schlacht bei ActiumDatum 2 September 31 v Chr Ort Actium GriechenlandAusgang Sieg OctaviansKonfliktparteienRomische Unterstutzer Octavians Romische Unterstutzer des AntoniusAgyptenBefehlshaberOctavian Marcus Agrippa Lucius Arruntius Marcus Lurius Titus Statilius Taurus Marcus Antonius Kleopatra VII Lucius Gellius Publicola Marcus Octavius Marcus Insteius Publius Canidius Crassus Gaius CaeliusTruppenstarkeca 80 000 Mann Infanterie 12 000 Reiter 400 leichte Kriegsschiffe ca 110 000 Mann Infanterie 12 000 Reiter 170 Kriegsschiffe 60 Hilfsschiffe 1 Verlusteunbekannt mind 5 000 Mann 2 Reliefteil eines Grabmals aus dem Heiligtum der Fortuna Primigenia das von einem Burger aus Praeneste errichtet wurde der wahrscheinlich in Octavians Flotte bei Actium 31 v Chr siegreich gekampft hatte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsratsentscheidung fur die Seeschlacht 3 Verlauf 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Ptolemaischer Krieg Nach der Ermordung Gaius Iulius Caesars 44 v Chr bildeten sein Grossneffe und Adoptivsohn Octavian sowie seine langjahrigen Gefolgsleute Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus das zweite Triumvirat das die Herrschaft uber die Republik an sich riss So besiegten Octavian und Antonius im Oktober November 42 v Chr die beiden fuhrenden Caesarmorder Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus in der Schlacht bei Philippi Nachdem Lepidus 36 v Chr im Gefolge der Kampfe gegen Sextus Pompeius auf Sizilien politisch kaltgestellt worden war kam es in den folgenden Jahren zu wachsenden Spannungen zwischen Octavian der den Westen des Reiches beherrschte und Antonius der den Osten kontrollierte Antonius verliess Octavians Schwester Octavia die er zur Festigung ihres Bundnisses geheiratet hatte zugunsten einer Beziehung zur Ptolemaerin Kleopatra der er fur ihre Nachkommen Teile des romischen Reiches versprach Octavian nutzte Antonius Zuwendung zum hellenistischen Osten wo dieser sich als neuer Dionysos feiern liess propagandistisch aus etwa indem er rechtswidrig das Testament seines Rivalen veroffentlichen liess So schurte er beim Senat und Volk von Rom die Abneigung gegen Antonius Eine nochmalige Verlangerung des Triumvirats durch den Senat stand daher nicht mehr zur Debatte Zum offenen Bruch kam es 32 v Chr als nach einer Machtdemonstration Octavians ein Teil der Senatoren darunter die beiden amtierenden Konsuln Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Gaius Sosius Rom verliess und zu Antonius und Kleopatra nach Ephesos ging In Griechenland kam es zur entscheidenden Auseinandersetzung der Triumvirn Zu Beginn des Jahres 31 v Chr segelte Octavians Admiral Agrippa uber das Ionische Meer eroberte die Flottenbasis Methone und vertrieb Antonius Besatzung von der Insel Korfu Anschliessend bedrohte er Antonius Streitkrafte und ermoglichte es Octavian so mit dem Hauptheer von 80 000 Soldaten und 12 000 Reitern ungehindert an der griechischen Kuste zu landen und in wenigen Tagen Toryne in Epirus zu erreichen Gemeinsam schlossen Agrippa und Octavian nun den Hauptteil der gegnerischen Schiffe ein die im nahen ambrakischen Golf bei der griechischen Hafenstadt Aktion latinisiert Actium versammelt waren Marcus Antonius vom raschen Vorgehen seines Gegners offenbar uberrascht und vom Nachschub abgeschnitten konnte seine Truppen kaum noch verpflegen und verlor durch Hunger und Desertionen zahlreiche Manner Er bot seinen Gegnern mehrfach vergeblich eine Landschlacht an Kriegsratsentscheidung fur die Seeschlacht BearbeitenIn der Hitze des griechischen Hochsommers bewirkte das Sumpfklima von Actium dass immer mehr Soldaten des Antonius erkrankten Viele wurden Opfer von Hunger und Seuchen Dagegen hatte die Armee Octavians auf gesunden Hohen Stellung bezogen und konnte auch ausreichend versorgt werden Da Antonius aber seine Flotte im Meerbusen von Actium eingeschlossen sah konnte er sein Heer nicht ohne Preisgabe seiner Schiffe in eine bessere Gegend geleiten Entsprechend bewirkte die monatelange Blockade dass sich die Desertionen auch von verbundeten Fursten immer mehr hauften und Antonius tatsachliche oder vermeintliche Uberlaufer hinrichten liess Dazu kamen nur oberflachlich uberdeckte Konflikte zwischen jenen Romern auf die Kleopatra aus dem Hauptquartier des Antonius entfernen wollten und den Befurwortern einer weiteren Teilnahme der agyptischen Konigin am Krieg Da ausserdem alle Versuche die Blockade zu durchbrechen fehlschlugen und die Stellung unhaltbar geworden war entschloss sich Antonius Ende August 31 v Chr zur Abhaltung eines Kriegsrates uber die weitere Vorgehensweise Es musste ein letzter Befreiungsversuch mit allen verfugbaren Kraften unternommen werden um nicht an Seuchen und Hunger vollig zugrunde zu gehen 3 Im Kriegsrat prallten unterschiedliche Meinungen uber die zu wahlende Taktik aufeinander Nach dem Vorschlag Kleopatras sollte mittels einer Seeschlacht der Durchbruch durch die feindlichen Linien gelingen Der die Landstreitkrafte befehligende Publius Canidius Crassus vertrat dagegen die Ansicht man solle Kleopatra heimschicken und auf dem Landweg uber Thrakien oder Makedonien abmarschieren Schliesslich habe Octavian durch seinen jahrelangen letztendlich doch erfolgreichen Seekrieg gegen Sextus Pompeius viel Erfahrung in dieser Disziplin erlangt wahrend Antonius noch ein grosses treffliches Landheer besitze und ebenso viel Routine im Krieg zu Lande 4 Doch Kleopatra wollte von Canidius Vorschlag nichts wissen da sie dann Agypten ungeschutzt sah und sich von Antonius hatte trennen mussen ausserdem ware Antonius gesamte Flotte kampflos verloren gewesen Schliesslich nahm Antonius im Kriegsrat Kleopatras Vorschlag an und beschloss mit einem Teil seiner Schiffe eine Seeschlacht zur Sprengung der Blockade zu riskieren und im Erfolgsfall nach Agypten zuruckzusegeln wahrend Canidius versuchen sollte mit seinen Truppen uber Land abzuziehen 5 Wegen Octavians nach dem bisherigen Kriegsverlauf erlangter militarischer Uberlegenheit rechnete Antonius wohl von Anfang an nicht mit einem Sieg sondern plante nur das vom kaiserzeitlichen Historiker Cassius Dio dem besten Gewahrsmann fur die Schlacht bei Actium beschriebene Durchbruchs und Ruckzugsgefecht um den Krieg spater unter gunstigeren Bedingungen fortzusetzen In der Tatsache dass Kleopatra wahrend der Schlacht wirklich mit ihren Schiffen entkommen konnte und ihr Antonius daraufhin folgte s u lag also kein Verrat der agyptischen Konigin bzw eine feige Flucht von Antonius aus Liebe zu Kleopatra vor 6 wie dies noch viele Forscher im 19 Jahrhundert aufgrund der Darstellung von Plutarch Velleius Paterculus und teilweise auch Cassius Dio annahmen sondern es handelte sich dabei um die Umsetzung des Kriegsratsbeschlusses Dies hat insbesondere Johannes Kromayer Ende des 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts in mehreren Untersuchungen gezeigt und wird heute weitgehend akzeptiert Um seine Soldaten und Verbundeten nicht zu entmutigen erweckte Antonius den Anschein fur einen Sieg und nicht fur eine Flucht zu rusten Da er schon viele Ruderer verloren hatte und daher nicht mehr die gesamte Flotte bemannen konnte liess er diese bis auf 170 Kriegsschiffe verbrennen weil keine zuruckgebliebenen Fahrzeuge seinem Gegner in die Hande fallen sollten Ausserdem durfte Kleopatra 60 ihrer Schiffe behalten mit denen sie sich hinter der Schlachtlinie aufzustellen hatte 20 000 erlesene Soldaten und 2000 Bogenschutzen wahlte der Triumvir aus seinen Landstreitkraften aus und liess sie auf seine Kriegsschiffe verteilen Ausserdem liess er heimlich nachts die Kriegskasse an Bord bringen und entgegen der ublichen Seeschlachttechnik die Grosssegel mitnehmen die seine uberladenen Schiffe noch manovrierunfahiger und schwerer machten aber nach geglucktem Durchbrechen der Blockade notwendig waren um nach Agypten segeln zu konnen Auch dies zeigt dass Antonius hauptsachlich an eine Flucht dachte Freilich behauptete er dass er die Grosssegel brauchte damit nach seinem Sieg kein Schiff der Gegner entweichen konne 7 Antonius Vertrauter Quintus Dellius der am Kriegsrat teilgenommen und schon bei fruheren Kriegen rechtzeitig die Fronten gewechselt hatte tat dies auch diesmal und verriet Octavian Antonius Kriegsplan Den Entschluss den Octavian daraufhin fassen wollte Antonius zuerst kampflos entkommen zu lassen um dessen Fluchtabsichten allgemein offenbar zu machen ihn dann zu verfolgen und im Rucken zu uberfallen konnte ihm Agrippa ausreden der auf die schwere Einholbarkeit von Antonius Schiffen bei gesetzten Grosssegeln aufmerksam machte und stattdessen riet gleich die Seeschlacht zu wagen die nur gewonnen werden konne Mit dieser Meinung setzte sich Agrippa durch 8 Verlauf BearbeitenZunachst verhinderte ein starker Sturm vier Tage lang die Austragung der Schlacht die daher erst am funften Tag dem 2 September 31 v Chr nach Eintreten besseren Wetters stattfand Den linken sudlichen Flugel von Antonius Flotte kommandierte Gaius Sosius der sich Octavian und Marcus Lurius gegenubersah wahrend Antonius zusammen mit Lucius Gellius Publicola als Befehlshaber des rechten nordlichen Flugels gegenuber von Agrippa auftrat Im Zentrum befehligten auf Seite der Antonianer Marcus Octavius und Marcus Insteius auf Seite Octavians Lucius Arruntius 9 Zahlenmassig waren Octavians Streitkrafte jenen des Gegners mehr als das Doppelte uberlegen denn er besass noch 400 mit mehr als acht Legionen bemannte Kampfschiffe 10 Die von den Triumvirn gewahlten Schiffstypen waren sehr unterschiedlich Antonius Schiffe waren viel grosser und hoher sie besassen bis zu zehn Ruderreihen und waren damit ziemlich schwerfallig Doch konnten von Turmaufbauten die wesentlich kleineren Fahrzeuge Liburnen Octavians mit Wurfgeschossen und grossen Steinen ubersat werden Die Liburnen mussten wie gegen schwimmende Festungen anfahren waren aber dafur viel wendiger Wahrend raschen Vorbeisegelns konnten sie die Ruder und Steuer der feindlichen Kolosse zerstoren so dass diese nicht mehr steuerbar waren Ein Kampf im seichten Wasser war fur Antonius vorteilhafter weil die Liburnen in diesem Fall ihre Wendigkeit nicht voll ausspielen und leichter mit den Geschossen getroffen werden konnten wahrend der gegenteilige Effekt bei einem Gefecht im offenen und tiefen Meer auftreten wurde Allerdings glaubt der Historiker Christoph Schafer unter anderem aufgrund der Bemerkung des romischen Geschichtsschreibers Florus dass Octavians Schiffe zwei bis sechs Ruderreihen besassen dass Antonius Schiffe nicht so viel grosser waren als die seines Gegners wie dies die octavianfreundlichen Quellen behaupten Vermutlich habe der Caesarerbe die relativ grossen Wasserfahrzeuge die er erfolgreich im Krieg gegen Sextus Pompeius eingesetzt hatte nun wiederverwendet dazu seien die kleineren Liburnen gekommen die er im Illyrerkrieg 35 33 v Chr von den Seeraubervolkern erbeutet habe 11 Nachdem Antonius Geschwader durch die Meerenge bei Actium hinausgerudert war bezog es in einem Halbkreis nahe dem westlichen Eingang des Ambrakischen Golfes Stellung Die Schiffe hatten so geringen Abstand zueinander dass der Feind nicht zwischen ihnen eindringen konnte ausserdem lagen sie so nahe am Ufer dass sie auch nicht von der Seite uberflugelt werden konnten Hinter dem Zentrum waren die 60 Schiffe Kleopatras mit der Kriegskasse positioniert und mit einem besonderen Begleitschutz fur das Flaggschiff Antonias an dessen Bord die Konigin selbst mit riesigen Schatzen weilte Gemass dem Plan sollte die Flotte nicht gleich hinausfahren sondern den Sturm des Gegners abwarten bis er durch Geschutzfeuer so weit mitgenommen war dass mit dem Aufkommen des taglich zu Mittag von Nordwesten her blasenden Windes die Sprengung der Blockade versucht werden konnte um dann mit diesem gunstigen Wind nach Suden zu segeln 12 Doch Agrippa der eigentliche Fuhrer auf Seite Octavians dachte nicht an die Eroffnung der Offensive sondern liess seine Flotte in einer Distanz von mehr als einem Kilometer vom Gegner den ganzen Morgen ebenfalls auf der Stelle verharren Schliesslich wurde Sosius um die Mittagszeit ungeduldig und startete einen Angriff ohne einen solchen Befehl von Antonius erhalten zu haben Octavians Schiffe zogen sich zunachst widerstandslos weiter aufs offene Meer zuruck da ihnen tiefes Wasser beim Kampf entgegenkam Sie erreichten ihr Ziel dass Sosius die Verfolgung aufnahm Daher musste Antonius mit seinen Schiffen ebenfalls nachrucken um die Auflosung seiner Schlachtordnung zu verhindern Als Agrippa den Feind weit genug von der Kuste weggelockt hatte wendete er und liess seine Flotte zu einem Umfassungsangriff ausschwarmen der aufgrund seiner wesentlich grosseren Zahl an Schiffen leicht moglich schien Daher blieb Antonius nichts anderes ubrig als seine Schlachtlinie an beiden Flugeln ebenfalls auszudehnen Weil er aber viel weniger Schiffe zur Verfugung hatte gelang es den beweglicheren Liburnen bald zwischen den nun erheblich weiter voneinander entfernten feindlichen Kolossen hindurchzufahren diese dabei zu rammen und deren Ruder und Steuerwerk zu beschadigen und so ganzlich manovrierunfahig zu machen Nur mussten sie nach jedem dieser Angriffe rasch wieder zuruckweichen um nicht von zu vielen Steinen und Pfeilen welche die Antonianer von den hohen Turmen ihrer Schiffe herunterschossen getroffen oder gar vom Feind geentert zu werden Oft griffen mehrere Liburnen zusammen die grossen Schiffe des Antonius einzeln an ohne diese freilich allzu rasch versenken zu konnen wahrend sie aber umgekehrt auch von den Antonianern selten grossen Schaden erlitten 13 nbsp Darstellung der Schlacht bei Actium von Lorenzo A Castro 1672Die Schiffe der agyptischen Konigin hielten sich wahrenddessen hinter der Kampflinie und beteiligten sich nicht an der Schlacht Als der Kampf noch unentschieden tobte 14 entstand nach einer Rekonstruktion 15 wie erhofft zwischen dem Zentrum der Schlachtreihe und dem rechten Flugel des Antonius eine Lucke die nun von Kleopatras Schnellseglern in voller Fahrt durchstossen wurde um rasch mit dem nun aufkommenden Nordwestwind nach Suden zu entkommen Das Manover gelang tatsachlich und Kleopatra nahm Kurs auf Agypten Daraufhin ging Antonius von Bord seines Flaggschiffes das wohl in einen Kampf verwickelt war und bestieg mit wenigen Gefahrten einen Funfruderer Auch er konnte zwischen den kampfenden Schiffen hindurchgelangen und Kleopatra folgen bis er an Bord ihres Schiffes genommen wurde wo er niedergeschlagen sass und angeblich drei Tage nicht mit seiner Geliebten sprach 16 Antonius erreichte somit sein primares Ziel sich selbst Kleopatra und die Kriegskasse in Sicherheit zu bringen etwa drei Viertel seiner Schiffe konnten sich jedoch nicht mehr vom Feind losen um segelnd zu entkommen Sie lieferten aber den Gegnern weiterhin heftigen Widerstand So liess Octavian schliesslich die verbliebene feindliche Flotte mit Brandpfeilen und von Maschinen abgeschleuderten gluhenden Kohlen und Pechtopfen beschiessen eine Aktion die er hatte vermeiden wollen um sich der Schiffe und der erwartbaren wertvollen Ladung bemachtigen zu konnen Viele Antonianer die meist die Brande vergeblich zu loschen suchten verbrannten hilflos auf ihren Schiffen oder erstickten im dichten Rauch wieder andere begingen vorher Selbstmord oder ertranken nach einem Sprung ins Meer Gegen 17 Uhr ging schliesslich die Schlacht bei Actium mit dieser Feuersbrunst zu Ende 17 Nach dem Untergang von etwa 30 bis 40 Schiffen des Antonius kapitulierte der Rest seiner zuruckgebliebenen Schiffe Mindestens 5000 Manner von Antonius hatten in dieser Schlacht ihr Leben verloren 18 Die am Land stationierten Truppen waren nur unbeteiligte Zuschauer des Kampfes gewesen Nachdem der Ausgang klar war uberliess Canidius Crassus sein Lager kampflos dem Feind und machte sich mit seinen 19 Legionen auf den Ruckzug nach Makedonien wurde aber nach sieben Tagen eingeholt und floh woraufhin das fuhrerlose Heer nach Aushandlung gunstiger Friedensbedingungen ebenfalls kampflos kapitulierte 19 Insgesamt endete die Schlacht bei Actium also mit einer klaren Niederlage Antonius und Kleopatras Folgen BearbeitenDer romische Burgerkrieg war nach der Schlacht bei Actium weitgehend entschieden zumal nicht nur die starken Verbande von Canidius kapituliert hatten sondern auch bald Antonius Klientelherrscher auf die Seite Octavians wechselten Antonius und Kleopatra mussten sich nach Alexandria zuruckziehen Im darauffolgenden Jahr zog Octavian uber Korinth nach Syrien wurde nun vom judischen Konig Herodes unterstutzt und marschierte uber die Sinaihalbinsel in Agypten ein Nachdem Antonius in einem Reitergefecht beim Hippodrom nahe Alexandria noch einmal gesiegt hatte liefen bei der Entscheidungsschlacht am nachsten Tag 1 August 30 v Chr nach dem julianischen Kalender die agyptische Kavallerie und Flotte sofort zu Octavian uber der nun Alexandria einnahm Am selben Tag verubte Antonius Selbstmord Kleopatra folgte wenige Tage spater Octavian gewann die neue Provinz Aegyptus als personlichen Besitz und stellte sie unter die Verwaltung eines ritterlichen praefectus Aegypti Ab 27 v Chr hatte er als Augustus eine Machtstellung inne die ihn im Ruckblick als ersten romischen Kaiser erscheinen lasst dessen Reich zu dem er den Grundstein legte uber 400 Jahre Bestand haben sollte In Anlehnung an die von Octavian und Antonius jeweils besonders herausgestellten Gotter wurde die Schlacht deren einschneidende Bedeutung wohl erst spater klar wurde als Sieg Apollons uber Dionysos dargestellt in Anlehnung an die propagandistische Darstellung ihres Konflikts als Krieg zwischen Rom und der agyptischen Konigin Kleopatra auch als Triumph Italiens uber Agypten oder Sieg des Westens uber den als dekadent empfundenen Osten Diese nachtraglichen Uberhohungen durften am 2 September 31 v Chr noch keine Rolle gespielt haben der britische Althistoriker Ronald Syme spricht im Zusammenhang mit der Schlacht selbst gar polemisch zugespitzt von einer schabigen Affare 20 Ihre Nachwirkungen in Gestalt der romischen Kaiserzeit liessen aber ihren wenig ruhmlichen Verlauf in den Hintergrund treten Literatur BearbeitenJoachim Brambach Kleopatra Diederichs Munchen 1996 ISBN 3 424 01239 4 S 299 311 John Mackenzie Carter Die Schlacht bei Aktium Aufstieg und Triumph des Kaisers Augustus Brockhaus Wiesbaden 1972 ISBN 3 7653 0245 7 Manfred Clauss Kleopatra Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 39009 9 S 90 98 Michael Grant Kleopatra Eine Biographie Lubbe Bergisch Gladbach 1998 ISBN 3 404 61416 X S 287 297 deutsch zuerst 1977 Johannes Kromayer Der Feldzug von Actium und der sogenannte Verrath der Cleopatra Kleine Forschungen zur Geschichte des Zweiten Triumvirats Teil VII In Hermes Band 34 1899 S 1 54 Johannes Kromayer Antike Schlachtfelder Band 4 Weidmann Berlin 1931 S 662 671 Johannes Kromayer Actium Ein Epilog In Hermes Band 68 1933 S 361 383 Dewid Laspe Actium Die Anatomie einer Schlacht In Gymnasium Band 114 2007 S 509 522 Christoph Schafer Kleopatra Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 ISBN 3 534 15418 5 S 222 230 Barry Strauss Die Geburt des romischen Kaiserreichs Antonius Kleopatra Octavian und die Schlacht bei Actium Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2023 ISBN 978 3 8062 4538 7 David Stuttard Adam Moorhead 31 v Chr Antonius Kleopatra und der Fall Agyptens Theiss Stuttgart 2012 ISBN 978 3 534 25541 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Actium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Actium 31 BCE In Livius org englisch Anmerkungen Bearbeiten Die angegebenen Zahlen der Infanterie und Kavallerie der beiden Heere beziehen sich auf den Beginn des Krieges Anfang 31 v Chr Plutarch Antonius 68 Cassius Dio Romische Geschichte 50 13 f Plutarch Antonius 62 f Velleius Historia Romana 2 84 u a Plutarch Antonius 63 6f Plutarch Antonius 63 7f Cassius Dio Romische Geschichte 50 15 1 3 So aber Plutarch Antonius 63 8 66 7f u a Plutarch Antonius 64 1 64 4 Cassius Dio Romische Geschichte 50 15 4 Orosius Historiae adversum Paganos 6 19 5 6 19 9 u a Cassius Dio Romische Geschichte 50 23 3 50 31 1f vgl Plutarch Antonius 59 7f Plutarch Antonius 65 1f Velleius Historia Romana 2 85 2 u a Hauptquellen der Schlacht sind Cassius Dio Romische Geschichte 50 31 35 und Plutarch Antonius 65 68 Florus Epitoma de Tito Livio bellorum omnium annorum DCC libri duo 2 21 5 Orosius Historiae adversum Paganos 6 19 8 Cassius Dio Romische Geschichte 50 23 2f 50 33 4 Plutarch Antonius 66 1 3 dazu M Clauss Kleopatra Munchen 2000 S 95 C Schafer Kleopatra Darmstadt 2006 S 225 Plutarch Antonius 65 4 65 6 66 5 Cassius Dio Romische Geschichte 50 31 4 50 33 1 u a Plutarch Antonius 65 6 66 4 Cassius Dio Romische Geschichte 50 31 5 32 8 u a So Plutarch Antonius 66 5 und Cassius Dio Romische Geschichte 50 33 1 anders die Beurteilung von M Clauss Kleopatra Munchen 2000 S 97 der die Schlacht zu diesem Zeitpunkt bereits fur Antonius fur verloren halt D Laspe Actium Die Anatomie einer Schlacht In Gymnasium Band 114 2007 Plutarch Antonius 66 5 67 6 Cassius Dio Romische Geschichte 50 33 1 3 Velleius Historia Romana 2 85 3 u a Cassius Dio Romische Geschichte 50 34 f Plutarch Antonius 68 1 Velleius Historia Romana 2 85 4f u a Plutarch Antonius 68 1 Plutarch Antonius 65 3 68 3 5 Cassius Dio Romische Geschichte 50 32 1 51 1 4f Velleius Historia Romana 2 85 2 2 85 5f Ronald Syme Christoph Selzer Die romische Revolution Machtkampfe im antiken Rom Klett Cotta Stuttgart 2003 ISBN 3 608 94029 4 S 307 Normdaten Sachbegriff GND 4196463 9 lobid OGND AKS 38 934555 20 738722 0 Koordinaten 38 56 4 N 20 44 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Actium amp oldid 236618000