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Minimallosung englisch minimal solution ist ein mathematischer Begriff der sowohl in der Approximationstheorie als auch in der Optimierungstheorie sowie in zugehorigen Teilgebieten der Mathematik wie der Funktionalanalysis der numerischen Mathematik oder der Variationsrechnung eine bedeutende Rolle spielt 1 2 3 4 5 Den Terminus einer Minimallosung findet man in der Mathematik wenngleich in einem anderen Sinne verstanden auch in der Zahlentheorie im Zusammenhang mit der pellschen Gleichung sowie in der Theorie der Differentialungleichungen im Sinne einer Losung gewisser Anfangswertprobleme 6 Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Der Begriff im weiteren Sinne 1 2 Der Begriff im engeren Sinne 2 Satze 2 1 Minimallosungen in der Allgemeinen Topologie und Analysis 2 2 Minimallosungen in der konvexen Optimierung 2 3 Minimallosungen und reflexive Banachraume 2 4 Minimallosungen und Stabilitatfragen 2 5 Minimallosungen im engeren Sinne in der Linearen Approximationstheorie 3 Erlauterungen und Anmerkungen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDen Begriff verwendet man in einem weiteren und einem engeren Sinne Der Begriff im weiteren Sinne Bearbeiten Gegeben seien eine beliebige Menge X displaystyle X nbsp eine Teilmenge C X displaystyle C subseteq X nbsp sowie eine numerische Funktion f X R R displaystyle f colon X to bar mathbb R mathbb R cup infty infty nbsp Dann gibt es folgende Begriffsfestlegungen 7 Als Minimalwert von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp bezeichnet man das Infimum inf x C f x displaystyle inf x in C f x nbsp wobei im Falle C displaystyle C emptyset nbsp dieses Infimum displaystyle infty nbsp gesetzt wird Unter der Menge der Minimallosungen von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp versteht man die Teilmenge derjenigen Elemente von C displaystyle C nbsp welche den Minimalwert von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp annehmen also die Teilmenge M f C c C f c inf x C f x displaystyle M f C c in C mid f c inf x in C f x nbsp Jedes dieser Elemente nennt man eine Minimallosung von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp Ist X displaystyle X nbsp ein topologischer Raum und dabei c 0 C X displaystyle c 0 in C subseteq X nbsp so heisst c 0 displaystyle c 0 nbsp eine lokale Minimallosung von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp falls eine offene Umgebung U displaystyle U nbsp von c 0 displaystyle c 0 nbsp in X displaystyle X nbsp derart existiert dass c 0 displaystyle c 0 nbsp eine Minimallosung von f displaystyle f nbsp auf U C displaystyle U cap C nbsp ist Dieser Begriff ist vor allem wichtig fur den Fall dass X displaystyle X nbsp ein metrischer oder ein normierter Raum ist Unter einem Maximalwert von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp einer Maximallosung von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp und einer lokalen Maximallosung von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp versteht man die durch Dualisierung entstehenden Begriffe wenn man die Ordnungsrelation displaystyle leq nbsp von R displaystyle bar mathbb R nbsp nach displaystyle geq nbsp umkehrt 7 Der Begriff im engeren Sinne Bearbeiten Gegeben seien ein normierter Raum X displaystyle X nbsp uber dem Korper R displaystyle mathbb R nbsp der reellen oder dem Korper C displaystyle mathbb C nbsp der komplexen Zahlen der mit einer Norm X R 0 displaystyle cdot colon X to mathbb R 0 nbsp versehen sein soll sowie ein fester Raumpunkt a X displaystyle a in X nbsp und weiter eine Teilmenge V X displaystyle V subseteq X nbsp Hier betrachtet man in Bezug auf die dadurch gegebene Abstandsfunktion d x y x y x y X displaystyle d x y x y x y in X nbsp die zu a displaystyle a nbsp gehorige Funktion d a X R 0 R displaystyle d a cdot colon X to mathbb R 0 subset bar mathbb R nbsp und wendet die oben im weiteren Sinne festgelegten Begriffsbildungen an Ist dann eine Minimallosung von d a displaystyle d a cdot nbsp auf V displaystyle V nbsp vorhanden so hat man bezuglich V displaystyle V nbsp und a displaystyle a nbsp einen Punkt kurzesten Abstands also einen solchen Raumpunkt v 0 V displaystyle v 0 in V nbsp der dieses Abstandsinfimum annimmt und damit die Gleichung v 0 a inf v V v a displaystyle v 0 a inf v in V v a nbsp erfullt Man nennt dieses v 0 displaystyle v 0 nbsp insbesondere in Approximationstheorie eine Minimallosung fur a displaystyle a nbsp bezuglich V displaystyle V nbsp 8 wobei man hier den Zusammenhang mit der Abstandsfunktion als gegeben unterstellt Statt von einer Minimallosung im engeren Sinne spricht man hier nicht selten auch von einer besten Approximation beziehungsweise besten Naherung von a displaystyle a nbsp bezuglich V displaystyle V nbsp 9 10 11 oder von einem Proximum zu a displaystyle a nbsp in V displaystyle V nbsp 12 oder auch von einer Bestapproximation an von a displaystyle a nbsp in V displaystyle V nbsp 13 In der Theorie der topologischen Vektorraume wird eine solche Minimallosung im engeren Sinne manchmal auch als Lotpunkt bezeichnet 14 Das Konzept der besten Approximation englisch best approximation findet man im gleichen Sinne in dem allgemeineren Zusammenhang der metrischen Raume Ist X d displaystyle X d nbsp ein solcher und sind darin ein fixierter Raumpunkt a X displaystyle a in X nbsp sowie eine Teilmenge V X displaystyle V subseteq X nbsp gegeben so bezeichnet man wie oben eine Minimallosung von d a displaystyle d a cdot nbsp auf V displaystyle V nbsp als beste Approximation von a displaystyle a nbsp bezuglich V displaystyle V nbsp oder ahnlich Dies ist demnach ein Element v 0 V displaystyle v 0 in V nbsp welches die Gleichung d a v 0 inf v V d a v displaystyle d a v 0 inf v in V d a v nbsp erfullt 15 16 Die Zahl d a v 0 displaystyle d a v 0 nbsp nennt manche Autoren auch die Minimalabweichung von a displaystyle a nbsp bezuglich V displaystyle V nbsp oder ahnlich 11 Satze BearbeitenDie folgenden Satze zahlen zu den Resultaten die im Zusammenhang mit Fragestellungen zu Minimallosungen oft zur Anwendung kommen Minimallosungen in der Allgemeinen Topologie und Analysis Bearbeiten Hier ist als besonders wichtiges Resultat die folgende Version des Weierstrass schen Satzes vom Minimum zu nennen 17 Gegeben seien ein topologischer Raum X displaystyle X nbsp und darin eine nichtleere kompakte oder folgenkompakte Teilmenge K X displaystyle K subseteq X nbsp sowie eine unterhalbstetige Funktion f K R displaystyle f colon K to mathbb R nbsp Dann besitzt besitzt f displaystyle f nbsp auf K displaystyle K nbsp eine Minimallosung Minimallosungen in der konvexen Optimierung Bearbeiten Hier ist zunachst der folgende einfache Satz zu erwahnen der den Zusammenhang zwischen lokalen und globalen Minimallosungen behandelt 18 Gegeben seien ein reeller Vektorraum X displaystyle X nbsp und darin eine konvexe Teilmenge C X displaystyle C subseteq X nbsp sowie ein Raumpunkt x 0 X displaystyle x 0 in X nbsp Weiter sei f C R displaystyle f colon C to mathbb R nbsp eine konvexe Funktion die in x 0 displaystyle x 0 nbsp eine lokale Minimallosung haben moge Dann besitzt f displaystyle f nbsp auch auf ganz C displaystyle C nbsp eine Minimallosung und der zugehorige Minimalwert ist f x 0 displaystyle f x 0 nbsp Daruber hinaus eine Reihe von weiteren Ergebnissen Hier ist nicht zuletzt der folgende Charakterisierungssatz der konvexen Optimierung zu nennen 19 Gegeben seien ein reeller Vektorraum X displaystyle X nbsp und darin eine konvexe Teilmenge C X displaystyle C subseteq X nbsp sowie ein Raumpunkt x 0 X displaystyle x 0 in X nbsp Weiter sei f C R displaystyle f colon C to mathbb R nbsp eine konvexe Funktion Dann ist x 0 displaystyle x 0 nbsp genau dann eine Minimallosung von f displaystyle f nbsp auf C displaystyle C nbsp wenn fur alle x C displaystyle x in C nbsp in Hinblick auf das rechtsseitige Gateaux Differential die Ungleichung d f x 0 x x 0 0 displaystyle delta f x 0 x x 0 geq 0 nbsp erfullt ist Hieraus ergibt sich als Folgerung 20 Sind im euklidischen Raum R n n N displaystyle mathbb R n n in mathbb N nbsp ein konvexes Gebiet U R n displaystyle U subseteq mathbb R n nbsp gegeben und darin ein Raumpunkt x 0 U displaystyle x 0 in U nbsp sowie eine konvexe differenzierbare Funktion f U R displaystyle f colon U to mathbb R nbsp so ist x 0 displaystyle x 0 nbsp eine Minimallosung von f displaystyle f nbsp auf U displaystyle U nbsp genau dann wenn das totale Differential f x 0 displaystyle nabla f x 0 nbsp der Nullvektor des R n displaystyle mathbb R n nbsp ist Der Charakterisierungssatz fuhrt in reellen Prahilbertraumen und speziell in reellen Hilbertraumen wegen der dort gegebenen reichhaltigen geometrischen Struktur zu einem grundlegenden Approximationssatz welcher die Bedingungen beschreibt unter denen dort beste Approximationen gewahrtleistet sind Dieser Approximationssatz ist folgendermassen zu formulieren 21 Sei X displaystyle X nbsp ein reeller Prahilbert oder Hilbertraum mit displaystyle langle cdot cdot rangle nbsp als innerem Produkt und seien darin eine konvexe Teilmenge C X displaystyle C subseteq X nbsp sowie ein Raumpunkt x 0 X displaystyle x 0 in X nbsp gegeben Unter diesen Gegebenheiten ist ein c 0 C displaystyle c 0 in C nbsp die eindeutig bestimmte beste Approximation von x 0 displaystyle x 0 nbsp bezuglich C displaystyle C nbsp genau dann wenn fur alle c C displaystyle c in C nbsp die Ungleichung c 0 x 0 c c 0 0 displaystyle langle c 0 x 0 c c 0 rangle geq 0 nbsp erfullt ist Mit diesem Approximationssatz gewinnt man direkt den folgenden Projektionssatz 22 Sei wie zuvor X displaystyle X nbsp ein reeller Prahilbert oder Hilbertraum und seien darin ein linearer Unterraum U X displaystyle U subseteq X nbsp gegeben sowie ein Raumpunkt x 0 X displaystyle x 0 in X nbsp Unter diesen Gegebenheiten ist ein u 0 U displaystyle u 0 in U nbsp genau dann die beste Approximation von x 0 displaystyle x 0 nbsp bezuglich U displaystyle U nbsp wenn fur alle u U displaystyle u in U nbsp die Gleichung u 0 x 0 u 0 displaystyle langle u 0 x 0 u rangle 0 nbsp erfullt ist Mit anderen Worten Ein u 0 U displaystyle u 0 in U nbsp ist die beste Approximation von x 0 displaystyle x 0 nbsp bezuglich U displaystyle U nbsp genau dann wenn der Differenzvektor u 0 x 0 displaystyle u 0 x 0 nbsp zu allen u U displaystyle u in U nbsp senkrecht steht Minimallosungen und reflexive Banachraume Bearbeiten Hier sind nicht zuletzt die beiden folgenden Satze bedeutsam 23 Der Satz von JamesDieser Satz geht auf den Mathematiker Robert Clarke James zuruck und besagt folgendes 24 Ein Banachraum X displaystyle X nbsp ist genau dann reflexiv wenn jedes stetige lineare Funktional auf der abgeschlossenen Einheitskugel B X displaystyle overline B X nbsp eine Minimallosung besitzt Der Satz von Schauder MazurDieser den beiden Mathematikern Juliusz Schauder und Stanislaw Mazur zugerechnete Satz lasst sich wie folgt darstellen 25 Ist X displaystyle X nbsp ein reflexiver Banachraum X displaystyle X nbsp und ist V X displaystyle V subseteq X nbsp eine darin gelegene nichtleere abgeschlossene konvexe und beschrankte Teilmenge so besitzt jede stetige konvexe Funktion f V R displaystyle f colon V to mathbb R nbsp auf V displaystyle V nbsp eine Minimallosung Minimallosungen und Stabilitatfragen Bearbeiten Zur Stabilitatfrage im Zusammenhang mit Minimallosungen gibt es einen allgemeinen Stabilitatssatz der folgendermassen dargestellt werden kann 26 27 Gegeben seien ein metrischer Raum X displaystyle X nbsp und darin zwei Folgen von nichtleeren Teilmengen S S 1 S 2 X displaystyle S S 1 S 2 ldots subseteq X nbsp sowie Funktionen f f 1 f 2 X R displaystyle f f 1 f 2 ldots colon X to mathbb R nbsp Fur jedes n 1 2 displaystyle n 1 2 ldots nbsp gebe es eine Minimallosung a n displaystyle a n nbsp von f n displaystyle f n nbsp auf S n displaystyle S n nbsp Hierzu soll gelten i Die f n displaystyle f n nbsp seien stetig konvergent gegen f displaystyle f nbsp ii S displaystyle S nbsp liege als Teilmenge in dem im Sinne von Kuratowski verstandenen oberen Limes lim n S n displaystyle varlimsup n rightarrow infty S n nbsp dd Dann ist jeder Haufungspunkt der Folge a n n 1 2 displaystyle a n n 1 2 ldots nbsp der in S displaystyle S nbsp liegt eine Minimallosung von f displaystyle f nbsp auf S displaystyle S nbsp Minimallosungen im engeren Sinne in der Linearen Approximationstheorie Bearbeiten Hier kennt man einen Existenz und Eindeutigkeitssatz der sich zusammengefasst wie folgt angeben lasst 28 14 29 Sei X displaystyle X nbsp ein strikt konvexer normierter Raum und sei darin eine abgeschlossene lokalkompakte und konvexe Teilmenge V X displaystyle V subseteq X nbsp gegeben Dann gibt es fur jeden Raumpunkt x 0 X displaystyle x 0 in X nbsp bezuglich V displaystyle V nbsp immer genau eine Minimallosung also genau eine beste Approximation oder einen Lotpunkt v 0 V displaystyle v 0 in V nbsp Dies gilt insbesondere dann wenn V displaystyle V nbsp in X displaystyle X nbsp ein Untervektorraum endlicher Dimension ist Damit eng zusammenhangend ist der von dem ungarischen Mathematiker Alfred Haar im Jahr 1917 vorgelegte Eindeutigkeitssatz von Haar der folgendes besagt 30 31 Sei B displaystyle B nbsp ein kompakter Raum und sei hierzu X C B displaystyle X C B nbsp der mit der Maximumsnorm versehene Funktionenraum der auf B displaystyle B nbsp stetigen reell oder komplexwertigen Funktionen Hier sei V X displaystyle V subseteq X nbsp ein Untervektorraum der endlichen Dimension n 1 2 displaystyle n 1 2 ldots nbsp und V displaystyle V nbsp erfulle die Bedingung dass jede nicht mit der Nullfunktion identische Funktion v V displaystyle v in V nbsp hochstens n 1 displaystyle n 1 nbsp Nullstellen in B displaystyle B nbsp besitzen soll Dann gibt es bezuglich V displaystyle V nbsp fur jede Funktion f X displaystyle f in X nbsp exakt eine Minimallosung v f V displaystyle v f in V nbsp Ein in der Linearen Approximationstheorie wichtiger Satz ist auch der nach dem Mathematiker Ivan Singer benannte Satz von Singer der eine Charakterisierung der besten Approximationen liefert und folgendes besagt 32 33 Es seien X displaystyle X cdot nbsp ein reeller normierter Raum und X displaystyle X cdot nbsp der zugehorige Dualraum der reellwertigen stetigen linearen Funktionale wobei dessen Operatornorm ebenfalls mit displaystyle cdot nbsp bezeichnet sein soll und es seien weiter ein Untervektorraum V X displaystyle V subseteq X nbsp sowie ein Raumpunkt a X displaystyle a in X nbsp gegeben Dann gilt Ein Unterraumpunkt v 0 V displaystyle v 0 in V nbsp ist eine beste Approximation von a displaystyle a nbsp bezuglich V displaystyle V nbsp genau dann wenn fur es ein u X displaystyle u in X nbsp gibt welches die folgenden drei Bedingungen erfullt 1 u 1 displaystyle u 1 nbsp 2 u v 0 displaystyle u v 0 nbsp fur alle v V displaystyle v in V nbsp 3 u a v 0 a v 0 displaystyle u a v 0 a v 0 nbsp dd Erlauterungen und Anmerkungen BearbeitenDie obigen Infima existieren stets da R displaystyle bar mathbb R nbsp versehen mit der ublichen Totalordnung displaystyle leq nbsp ein vollstandiger Verband ist Fur Funktionenfolgen auf metrischen Raume ist der Begriff der stetigen Konvergenz eine Verscharfung des Begriffs der punktweisen Konvergenz 34 35 Ein Punkt y X displaystyle y in X nbsp gehort dem im Sinne von Kuratowski verstandenen oberen Limes lim n S n displaystyle varlimsup n rightarrow infty S n nbsp definitionsgemass genau dann an wenn es dazu in N displaystyle mathbb N nbsp eine streng monoton wachsende Folgen 1 lt n 2 lt displaystyle n 1 lt n 2 lt cdots nbsp sowie eine Auswahlfolge y n k S n k k 1 2 displaystyle y n k in S n k k 1 2 ldots nbsp gibt mit lim n y n k y k displaystyle lim n to infty y n k y k to infty nbsp 36 37 Die im Eindeutigkeitssatz von Haar auftretende Bedingung ist die sogenannte Haarsche Bedingung Ein endlich dimensionaler Funktionenunterraum der in einem Funktionenraum dieser Bedingung genugt wird als Haarscher Teilraum englisch Haar subspace oder Haarscher Raum bezeichnet 30 38 39 40 31 Der Eindeutigkeitssatz von Haar wird bei manchen Autoren wegen der in Approximationstheorie hierzu erbrachten Leistungen des sowjetischen Mathematikers Andrej Nikolajewitsch Kolmogoroff auch Satz von Kolmogoroff Haar genannt 40 Fur einen endlich dimensionalen normierten Raum X displaystyle X nbsp sowie eine abgeschlossene Teilmenge F X displaystyle F subseteq X nbsp besitzt jeder Raumpunkt a X displaystyle a in X nbsp bezuglich F displaystyle F nbsp eine Minimallosung im engeren Sinne also in F displaystyle F nbsp eine beste Approximation 41 Fur einen normierten Raum und speziell fur einen normierten Funktionenraum X displaystyle X nbsp und jeden darin fest gewahlten Raumpunkt a X displaystyle a in X nbsp ist die zugehorige Funktion d a X R 0 displaystyle d a cdot colon X to mathbb R 0 nbsp mit d a y a x x X displaystyle d a y a x x in X nbsp stets ein konvexes Funktional 42 und in jedem Falle stetig Ist X R n n N displaystyle X mathbb R n n in mathbb N nbsp der n displaystyle n nbsp dimensionale euklidische Raum und sind hier eine abgeschlossene und konvexe Teilmenge C X displaystyle C subset X nbsp gegeben sowie eine stetige Funktion f C R displaystyle f colon C to mathbb R nbsp so bezeichnet man die Menge M f C C displaystyle M f C subseteq C nbsp gelegentlich auch als Minimalmenge Sie ist im R n displaystyle mathbb R n nbsp stets abgeschlossen und im Falle dass f displaystyle f nbsp konvex ist eine konvexe Teilmenge des euklidischen Raums 43 Neben den oben aufgefuhrten Satzen gibt es eine Fulle weiterer nennenswerter Resultate Als wichtiges Beispiel kann hier der Approximationssatz fur gleichmassig konvexe Raume gelten der bedeutsam fur die gesamte Approximationstheorie ist 44 Daneben ware auch der Fundamentalsatz der Variationsrechnung zu nennen Literatur BearbeitenLothar Collatz Funktionalanalysis und numerische Mathematik Unveranderter Nachdruck der 1 Auflage von 1964 Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Berucksichtigung der Anwendungsgebiete Band 120 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1968 ISBN 3 540 04135 4 MR0165651 Lothar Collatz Werner Krabs Approximationstheorie Tschebyscheffsche Approximation mit Anwendungen Teubner Studienbucher B G Teubner Stuttgart 1973 ISBN 3 519 02041 6 MR0445153 Klaus Floret Weakly Compact Sets Lectures held at S U N Y Buffalo in Spring 1978 Lecture Notes in Mathematics Band 801 Springer Verlag Berlin 1980 ISBN 3 540 09991 3 MR0576235 Alfred Haar Die Minkowskische Geometrie und die Annaherung an stetige Funktionen In Mathematische Annalen Band 78 1917 S 294 311 1 Harro Heuser Funktionalanalysis Theorie und Anwendung Mathematische Leitfaden 4 Auflage B G Teubner Wiesbaden 2006 ISBN 978 3 8351 0026 8 MR2380292 Rainer Hettich Peter Zencke Numerische Methoden der Approximation und semi infiniten Optimierung Teubner Studienbucher Mathematik B G Teubner Stuttgart 1982 ISBN 3 519 02063 7 MR0653476 Peter Kosmol Optimierung und Approximation De Gruyter Studium 2 Auflage Walter de Gruyter amp Co Berlin 2010 ISBN 978 3 11 021814 5 MR2599674 Peter Kosmol Dieter Muller Wichards Optimization in Function Spaces With stability considerations in Orlicz spaces De Gruyter Series in Nonlinear Analysis and Applications Band 13 Walter de Gruyter amp Co Berlin 2011 ISBN 978 3 11 025020 6 MR2760903 Gottfried Kothe Topologische lineare Raume I Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Berucksichtigung der Anwendungsgebiete Band 107 2 verbesserte Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1966 MR0194863 Jurg T Marti Konvexe Analysis Lehrbucher und Monographien aus dem Gebiet der Exakten Wissenschaften Mathematische Reihe Band 54 Birkhauser Verlag Basel Stuttgart 1977 ISBN 3 7643 0839 7 MR0511737 Gunter Meinardus Approximation von Funktionen und ihre numerische Behandlung Springer Tracts in Natural Philosophy Band 4 Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg New York 1964 MR0176272 Arnold Schonhage Approximationstheorie de Gruyter Lehrbuch Walter de Gruyter amp Co Berlin New York 1971 MR0277960 Ivan Singer Best Approximation in Normed Linear Spaces by Elements of Linear Subspaces Translation of the original Romanian version Cea mai bună aproximare in spații vectoriale normate prin elemente din subspații vectoriale Translated by Radu Georgescu Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Berucksichtigung der Anwendungsgebiete Band 171 Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1970 MR0270044 A Wayne Roberts Dale E Varberg Convex Functions Pure and Applied Mathematics Band 57 Academic Press New York San Francisco London 1973 MR0442824 Guido Walz Red Lexikon der Mathematik in sechs Banden Erster Band A bis Eif Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2001 ISBN 3 8274 0303 0 MR1839735 Siehe auch BearbeitenProximum Fundamentalsatz der VariationsrechnungEinzelnachweise Bearbeiten Peter Kosmol Optimierung und Approximation 2010 S II Vorwort S 8 ff S 79 ff Lothar Collatz Funktionalanalysis und numerische Mathematik 1968 S 320 ff Lothar Collatz Werner Krabs Approximationstheorie 1973 S 12 ff S 38 ff Gunter Meinardus Approximation von Funktionen und ihre numerische Behandlung 1964 S 1 ff Peter Kosmol Dieter Muller Wichards Optimization in Function Spaces 2011 S 1 ff S 385 Weder auf den zahlentheoretischen Aspekt noch auf den in der Theorie der Differentialungleichungen wird hier eingegangen Eine Darstellung zu den Minimallosungen der pellschen Gleichung findet man etwa in dem Lehrbuch Einfuhrung in die Zahlentheorie von Peter Bundschuh Springer 1988 Der Begriff der Minimallosung einer Differentialungleichung wird kurz im dritten Band des Lexikons der Mathematik in sechs Banden Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg amp Berlin 2001 S 425 dargelegt a b Kosmol op cit S 8 Meinardus op cit S 63 Kosmol op cit S 98 ff Jurg T Marti Konvexe Analysis 1977 S 31 a b Guido Walz Red Lexikon der Mathematik Erster Band 2001 S 202 Arnold Schonhage Approximationstheorie 1971 S 8 ff S 148 ff Harro Heuser Funktionalanalysis 2006 S 29 ff S 572 ff a b Gottfried Kothe Topologische lineare Raume I 1966 S 346 ff Kosmol op cit S 68 ff Ivan Singer Best Approximation in Normed Linear Spaces by Elements of Linear Subspaces 1970 S 377 ff Kosmol op cit S 450 A Wayne Roberts Dale E Varberg Convex Functions 1973 S 122 128 S 123 Kosmol op cit S 78 Kosmol op cit S 79 Kosmol op cit S 100 101 Kosmol op cit S 102 Kosmol op cit S 388 ff Kosmol op cit S 391 Kosmol op cit S 390 Kosmol op cit S 71 Kosmol Muller Wichards op cit S 142 Collatz op cit S 323 Meinardus op cit S 1 a b Meinardus op cit S 15 16 a b Rainer Hettich Peter Zencke Numerische Methoden der Approximation und semi infiniten Optimierung 1982 S 115 116 Kosmol op cit S 401 Kosmol Muller Wichards op cit S 109 Kosmol op cit S 71 Kosmol Muller Wichards op cit S 134 Kosmol op cit S 69 Kosmol Muller Wichards op cit S 131 Kosmol op cit S 298 Kosmol Muller Wichards op cit S 12 a b Marti op cit S 58 59 Kosmol op cit S 68 Vgl Hettich Zencke op cit S 39 Hettich und Zencke fuhren den Beweis zwar nur fur den Fall des Raums der auf einem Kompaktum des R n displaystyle mathbb R n nbsp stetigen reellwertigen Funktionen Der Sachverhalt gilt jedoch offensichtlich allgemeiner Vgl Marti op cit S 184 Marti erwahnt hier die Konvexitatsbedingung fur die Funktion f displaystyle f nbsp zwar nicht Dies ist jedoch offenbar gemeint Der hier dargestellte Sachverhalt gilt auch allgemein in normierten Raumen X displaystyle X nbsp Schonhage op cit S 15 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minimallosung amp oldid 214750018 Minimallosungen und reflexive Banachraume