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Santa Maria von Lebena ist eine praromanische Kirche des mozarabischen Stils in der autonomen spanischen Gemeinschaft Kantabrien Die Kirche wird in das 10 Jahrhundert datiert Am 27 Marz 1893 wurde sie zum Kulturdenkmal Bien de Interes Cultural erklart 1 Santa Maria de Lebena Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Innenraum 3 2 Saulen und Kapitelle 4 Altar 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ansicht von Sudosten nbsp GlockenturmDie Kirche gehort heute zur Gemeinde Cillorigo de Liebana und liegt ausserhalb des Ortes Lebena am Rio Deva sudlich der Schlucht Desfiladero de la Hermida am Fusse der Picos de Europa Geschichte BearbeitenBereits wenige Jahre nach der maurischen Eroberung der iberischen Halbinsel wurde das Gebiet von Liebana durch den asturischen Konig Alfons I 739 757 zuruckerobert und wiederbesiedelt In dem circa zwolf Kilometer von Santa Maria de Lebena entfernt gelegenen Kloster Santo Toribio de Liebana lebte von 756 bis 768 der Monch Beatus der Verfasser einer reich illustrierten und mehrfach kopierten Handschrift eines Kommentars zur Geheimen Offenbarung des Johannes Apokalypse Aus dem Kopialbuch dieses Klosters geht hervor dass Graf Alfons von Liebana und seine Gemahlin Justa eine Kirche erbauen liessen die sie sieben Schutzpatronen unterstellten dem heiligen Romanus dem heiligen Martin der heiligen Prisca den Heiligen Justa und Rufina sowie dem Heiland Salvator und Maria Die Stifter statteten die Kirche reich mit Altargerat aus Gold und Silber mit kostbaren Textilien und Handschriften aus Da keine zuverlassigen Datumsangaben zum Bau der Kirche erhalten sind wird sie zwischen 924 und 959 datiert d h noch zu Lebzeiten des Grafen und seiner Gemahlin Die neben der Kirche stehende Eibe und ein Olivenbaum konnten aufgrund ihres Alters zur Zeit der Kirchengrundung gepflanzt worden sein In Nordspanien gab es den Brauch bei einer Kirchengrundung eine Eibe zu pflanzen Zwei der Patrone Justa und Rufina waren Martyrerinnen aus Sevilla was vermuten lasst dass auch die Grunder der Kirche aus Andalusien vielleicht sogar Sevilla stammten und mozarabische Einwanderer waren Seit dem 16 Jahrhundert dient die Kirche als Pfarrkirche von Lebena Der frei stehende Glockenturm wurde im 20 Jahrhundert errichtet Auch der sudliche Portalvorbau und die Sakristei an der Nordseite sind spatere Anbauten Architektur Bearbeiten nbsp RollchenkonsolenDas Gebaude ist aus Bruchsteinmauerwerk errichtet das mit Mortel verbunden ist und vermutlich ehemals verputzt war Die Ecken sind mit grossen exakt behauenen Quadern verstarkt Unter dem Dachansatz verlauft eine Gesimsleiste mit einem schmalen Fries mit geometrischen Motiven Die weit ausladenden Dachtraufen ruhen auf Rollchenkonsolen auf denen wie bei der Kapelle San Miguel de Celanova Sonnenrader und Rosetten dargestellt sind Wie bei mozarabischen Kirchen ublich befindet sich der Eingang an der Sudseite Innenraum Bearbeiten nbsp Grundriss nbsp Hufeisenbogen auf Pfeilern und Saulen korinthische Kapitelle und KampferDie Kirche ist dreischiffig und in zwolf nahezu quadratische Raumteile gegliedert die von Tonnengewolben uberspannt sind Die beiden Joche der Seitenschiffe haben wohl aus statischen Grunden Quertonnen die anderen Raumteile tragen Langstonnen Die zwei Joche des Mittelschiffes uberragen wie die Vierung von Santa Comba de Bande oder Santiago de Penalba turmartig die anderen Gebaudeteile und sind von Obergadenfenstern durchbrochen die Kirche mithin eine Basilika Bautyp An das quadratische Langhaus schliessen sich im Osten drei Apsiden an Die mittlere grossere Apsis ist quadratisch die beiden seitlichen Apsiden haben einen trapezformigen Grundriss Das ostliche Joch des Hauptschiffes ist um eine Stufe erhoht und als Presbyterium abgegrenzt Saulen und Kapitelle Bearbeiten Hufeisenbogen verbinden die Raumteile miteinander Sie ruhen auf wuchtigen Pfeilern mit eingestellten Saulen Reste von Stuck auf den Basen lassen vermuten dass die Saulen ehemals farbig gefasst waren Die monolithischen Schafte tragen korinthische Kapitelle die mit zwei oder drei Reihen stilisierter Blatter verziert und unten von einem Taubandring begrenzt sind Die auf den Kapitellen aufliegenden Kampfer weisen doppelte Kehlprofile auf Altar Bearbeiten nbsp AltarplatteAn der Stirnseite des Altars befindet sich eine fast einen Meter breite und 1 75 Meter lange Steinplatte die in der Mitte mit einem grossen Sonnenrad verziert ist Auf beiden Seiten sind drei Kreise eingeritzt in die Blutenmotive und wellenformige Linien eingeschrieben sind Bis 1971 lag diese Steinplatte mit der Vorderseite auf dem Boden und diente als Stufe zum Altar Aufgrund der ratselhaften Symbole gibt es Vermutungen dass diese Steinplatte bereits aus vorchristlicher Zeit stammen konnte Siehe auch BearbeitenListe westgotischer Architekturdenkmaler in Spanien Liste vorromanischer Bauwerke in AsturienLiteratur BearbeitenAchim Arbeiter Sabine Noack Haley Hispania antiqua Christliche Denkmaler des fruhen Mittelalters vom 8 bis ins 11 Jahrhundert Verlag Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2312 3 S 307 310 Jaime Cobreros Guia del Prerromanico en Espana Madrid 2006 ISBN 84 9776 215 0 S 88 91 Jacques Fontaine L Art Mozarabe L Art Preroman Hispanique Band 2 2 Auflage Editions Zodiaque Abbaye de la Pierre Qui Vire 1995 ISBN 2 7369 0215 7 S 153 162 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santa Maria de Lebena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iglesia Santa Maria de Lebena Liebana y Picos de Europa Bilder von Santa Maria de LebenaEinzelnachweise Bearbeiten Iglesia de Santa Maria de Lebena Gobierno de Cantabria Consejeria de Universidades Igualdad Cultura y Deporte de Cantabria43 215343 4 590505 Koordinaten 43 12 55 2 N 4 35 25 8 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria Lebena amp oldid 230873035