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Der Saalburgpass 414 m u NHN ist der ostlichste und wohl bekannteste Pass uber den Taunuskamm Die Bekanntheit resultiert aus dem Romerkastell Saalburg das in romischer Zeit den Ubergang sicherte an der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert teilweise rekonstruiert wurde und eine touristische Attraktion darstellt Heute verbindet der Pass die Kreisstadt Bad Homburg vor der Hohe mit der ehemaligen Kreisstadt Usingen die B 456 verlauft uber ihn SaalburgpassSaalburgSaalburgHimmelsrichtung Norden SudenPasshohe 414 m u NHNBundesland HessenTalorte Usingen Bad Homburg vor der HoheAusbau B 456Erbaut 1817Gebirge HochtaunusKarte Hessen Saalburgpass Hessen Koordinaten 50 16 19 N 8 34 11 O 50 272029 8 569835 414 Koordinaten 50 16 19 N 8 34 11 OREGION1 BEZ REGION2 BEZ Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Historische Verbindungen 2 1 Prahistorische Zeit 2 2 Romische Zeit 2 3 Mittelalter 2 3 1 Rotlaufweg 2 3 2 Wege auf der Nordseite des Passes 2 4 Fruhe Neuzeit 3 Heutige Strasse 3 1 Bau 3 2 Saalburgbahn 3 3 Busverbindung 3 4 Nachkriegszeit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Ringwall BleibeskopfDer Taunushauptkamm stellt die naturliche Grenze zwischen Vordertaunus und Hintertaunus dar Diese trennte das romische Reich von dem nicht romischen Germanien die Landgrafschaft Hessen Homburg von Nassau und zuletzt den Obertaunuskreis vom Landkreis Usingen Erst mit der Grundung des Hochtaunuskreises 1972 endete die politische Grenzfunktion Der Saalburgpass ist mit 414 Metern Hohe die niedrigste Querung des ostlichen Taunus Der Hohenunterschied auf Bad Homburger Seite vom Kirdorfer Bach bis zur Kuppe betragt ca 200 Meter Auf der Wehrheimer Seite ist der Hohenunterschied vom Erlenbach bis zur Kuppe mit etwa 120 Metern geringer Die benachbarten Berge im Osten der Gickelskopf im Westen der Bleibeskopf uberragen den Pass um etwa 60 Meter Historische Verbindungen BearbeitenAuch wenn die Passhohe den gemeinsamen Punkt aller Strassenfuhrungen darstellt wurden im Laufe der Jahrtausende sehr unterschiedliche Streckenfuhrungen fur die Anwegung genutzt Die Wahl der Streckenfuhrung wurde vor allem durch Uberlegungen bestimmt die Steigung der Transporttechnik und der Strassentechnik anzupassen Prahistorische Zeit Bearbeiten Hauptartikel Lindenweg Der prahistorische heute fast verschwundene Lindenweg zog von der Nidda Mundung bei Frankfurt Hochst geradewegs zur Taunushohe Etwa 300 Meter ostlich des Hirschgartens querte diese Altstrasse den Heuchelbach und fuhrte in gerader Linie hinauf zur Passhohe Diese Streckenfuhrung fuhrte zu der geringen Steigung von 1 6 Auf dem Gickelskopf und dem Bleibeskopf finden sich prahistorische Ringwallanlagen die mutmasslich der Sicherung des Ubergangs dienten Romische Zeit Bearbeiten Hauptartikel Saalburgstrasse Die Romer verbanden das Kastell Saalburg uber die Saalburgstrasse mit der romischen Stadt Nida Diese Strassenfuhrung wies die beachtliche Steigung von 6 7 auf Grund fur die Wahl dieser Streckenfuhrung war dass die Romer die Strasse gerade auf dem kurzesten Weg zwischen Stadt und Kastel erbauten um eine moglichst schnelle Verlegung von Truppen zu gewahrleisten Um die Strasse trotz der Steigung nutzen zu konnen war ein haltbarer Strassenaufbau aus Stein notwendig Dies war eine wesentliche Neuerung der Romerstrasse Jenseits der romischen Grenze fuhrte die Verbindung in das nicht unmittelbar romischer Herrschaft unterstehende Vorfeld der Grenzanlage Uber diese Verbindung lief ein Handelsweg nach Germanien Mittelalter Bearbeiten Mit dem Ruckzug der Romer aus Germanien wurde die Saalburgstrasse zwar weiter genutzt es fehlte jedoch die Organisation die Strasse instand zu halten Die Strasse verfiel daher zunehmend Nachdem die Strecke nicht mehr passierbar war bildete sich ein parallel verlaufender zweiter Weg der Hammelhansweg Es handelte sich nicht mehr um eine befestigte Strasse sondern um einen unbefestigten Weg Daneben bildeten sich eine Reihe von weiteren Wegstrecken die vom Kirdorfer Bach ausgehend zum Fahrborn ziehen und dort auf den Rotlaufweg stossen Bis heute sind in diesem Bereich parallel verlaufende Hohlwege zu erkennen die in Nord Sud Richtung den Berg hinauf weisen Grund fur diese vielen Wegstrecken ist dass die Fuhrwerke gerade bei nasser Witterung auf den unbefestigten Wegen im Laufe der Jahre tiefe Hohlwege erzeugten In den Senken bildeten sich Schlammlocher die die Fuhrwerke behinderten War eine Strecke unpassierbar geworden umging man diese und suchte sich einen neuen Weg Hierdurch entstand im Laufe der Jahrhunderte ein System von parallelen Wegen Rotlaufweg Bearbeiten Eine andere wichtige Route uber den Pass war der Rotlaufweg Er fuhrt heute noch als Feldweg von Gonzenheim uber den Hardtwald zum Fahrborn der Fahrborn ist ein versiegter Brunnen Zwischen 1827 und 1866 wurde von hier aus der Ort Dillingen mittels einer Wasserleitung mit Wasser versorgt 1 und von dort parallel zur heutigen Bundesstrasse Die Steigung dieses Weges betragt von Gonzenheim bis zur Bundesstrasse etwa 2 und danach 4 7 Der Weg wird erstmals 1539 als Troner Weg urkundlich erwahnt Er stellte die Grenze der Seulberger Mark und der Hohen Mark dar Wege auf der Nordseite des Passes Bearbeiten Archaologisch lassen sich drei Hauptwege von der Saalburg nach Norden ins Usinger Land feststellen Das Saalburg Kastell ist nicht in Nord Sud Richtung erbaut sondern bildet die Verlangerung der Saalburgstrasse Entsprechend dem Eingang Sudsudost der auf die Saalburgstrasse fuhrte bestand der Ausgang Nordnordwest Plausibel ist daher die Nutzung der Verlangerung der Saalburgstrasse nach Nordnordwest Hierfur gibt es jedoch nur geringe archaologische Befunde Eine Strecke die in jedem Fall intensiv genutzt wurde war die Strasse vom Kastell nach Obernhain Diese Strasse weist eine Steigung von 3 9 auf und war im Mittelalter eine vielgenutzte Route 1972 erfolgte eine urkundliche Erwahnung eines Obernhainer Schlagbaums Die Strasse war bis in die 1990er Jahre die Hauptzufahrt nach Obernhain wurde aber mit dem Bau der Obernhainer Umgehungsstrasse fur den Autoverkehr geschlossen und ist heute ein Fahrradweg Zwischen beiden Routen lag der Drusenkuppel eine mittelalterliche Motte Diese Burganlage diente sicher auch der Sicherung des Saalburgpasses Die Hauptroute war aber bereits im Mittelalter die Throner Strasse die der heutigen Bundesstrasse entspricht Wehrheim ist seit 1046 urkundlich bekannt das Kloster Thron wurde 1243 gegrundet Die Strasse weist eine Steigung von 6 4 auf Wie auch auf der Vordertaunusseite entwickelte sich ein System paralleler Wege mit Abzweigungen zum Kloster Fruhe Neuzeit Bearbeiten Bis zum Anfang des 19 Jahrhunderts waren die Strassenverhaltnisse zwischen Bad Homburg und dem Usinger Land schlecht Bis in die Zeit der Napoleonischen Kriege wurde ein Ausbau auch dadurch behindert dass die Verbindung die Grenze die zwischen Nassau Usingen und der Landgrafschaft Hessen Homburg querte Jedoch errichtete die Landgrafschaft 1802 bis 1810 eine Chaussee von Homburg nach Dornholzhausen Heutige Strasse BearbeitenBau Bearbeiten nbsp Blick vom Pass nach Wehrheim an der B4561816 ergriff die Regierung des Herzogtums Nassau die Initiative und plante den Bau einer befestigten Strasse der heutigen B 456 von Weilburg uber Usingen nach Homburg In einem Schreiben vom 23 August 1816 an die landgrafliche Regierung erklarte Nassau die Entschlossenheit zum Bau und warb um Homburger Beteiligung die dann auch zugesagt wurde Die Streckenfuhrung wurde in Form einer geknickten Trasse festgelegt die von Dornholzhausen zum Zollstock und von dort zur Saalburg fuhrte Diese Streckenfuhrung war zwar verglichen mit der alten Romerstrasse langer jedoch reduzierte das die Steigung Der Bau wurde 1817 durchgefuhrt Die Arbeiten wurden auf beiden Seiten durch Untertanen vorgenommen die Frondienste leisten mussten In Homburg stand die Arbeit unter der Leitung des Chausseedirektors Forstmeister Franz Lotz Der Umfang der Frondienste der einzelnen Gemeinden richtete sich nach der Verordnung zur Chausseeverwaltung vom 12 September 1809 Gerade nach dem Hungerwinter 1816 17 war der Bau eine schwere Belastung fur die Bevolkerung Nach dem Bau der Passstrasse 1817 wurde der Bau im Nassauischen fortgesetzt Dies dauerte jedoch seine Zeit 1829 war man bis Gravenwiesbach gekommen und 1836 wurde Weilburg angeschlossen Saalburgbahn Bearbeiten nbsp Bahnhof der Saalburgbahn unterhalb der Passhohe um 1900Von 1900 bis 1935 fuhr die Saalburgbahn eine Strecke der Strassenbahn Bad Homburg parallel westlich der Saalburgstrasse uberwiegend auf eigenem Bahnkorper von Dornholzhausen bis unmittelbar vor die Passhohe an der Saalburg Diese Linie wurde am 3 Juni 1900 in Betrieb genommen und wies die fur Strassenbahnen betrachtlichen Steigung von bis zu 1 18 fast sechs Prozent auf Das Empfangsgebaude der Endstation unterhalb der Saalburg lag am Scheitelpunkt der dortigen Wendeschleife Er wurde im Jahr 2005 aufwandig denkmalpflegerisch restauriert dient heute der Imkerei und ist nicht offentlich zuganglich Der Betrieb der Saalburgbahn wurde am 31 Juli 1935 eingestellt Busverbindung Bearbeiten am 1 August 1949 wurde die Kraftpostlinie Bad Homburg Saalburg in Betrieb genommen und am 4 Dezember 1949 bis Obernhain verlangert 1950 wurde die Linie von der Deutschen Bundesbahn ubernommen und als Strecke 5930 Bad Homburg Saalburg Wehrheim Anspach Usingen Gravenwiesbach Weilburg betrieben 2 Obwohl diese Strecke kostendeckend betrieben werden konnte was im OPNV in Deutschland ausserordentlich selten ist wurde die Strecke mit der Inbetriebnahme der Taunusbahn 1992 stillgelegt um eine Kannibalisierung beider Verbindungen zu vermeiden Aktuell fuhrt die Bad Homburger Stadtbuslinie 5 vom Bahnhof der Stadt bis zum Saalburgkastell Nachkriegszeit Bearbeiten Hauptartikel Bundesstrasse 456 In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stieg das Verkehrsaufkommen durch den Individualverkehr massiv an In den 1960er Jahren wurde die Strasse dreispurig ausgebaut jeweils 2 Spuren bergauf und eine bergab Auf der Kuppe des Passes wurde sie von der Saalburg weg verlegt Die alte Strasse besteht bis heute und dient als Parkplatz fur Besucher der Saalburg Die Saalburghohe stellt insbesondere im Berufsverkehr weiterhin einen Engpass dar der oft zu Staus fuhrt Taglich passieren 27 000 Fahrzeuge den Pass Seit den 1970er Jahren wird daher uber einen Ausbau diskutiert ohne dass es zu einer Losung gekommen ware Die Verengung an der Kuppe liesse sich uber einen vierspurigen Ausbau losen der aus Kostengrunden ausgeschlossen wird Eine Freigabe von jeweils 2 Spuren in der Richtung des Berufsverkehrs gesteuert uber Wechsellichtzeichenverkehrsanlage ist in Deutschland nur unter restriktiven Bedingungen moglich und wurde ebenfalls nicht realisiert Zur Verbesserung des Verkehrsflusses wurden an der Kuppe Geschwindigkeitsbeschrankungen eingefuhrt Diese werden durch stationare Messanlagen uberwacht Literatur BearbeitenGunter Heupke Uber die Hohe Geschichte der Saalburgstrasse In Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2002 ISBN 3 7973 0784 5 S 144 151 Einzelnachweise Bearbeiten Hermin Herr Lexikon vom Hohen Taunus 1993 ISBN 3 7829 0437 0 S 29 Walter Sohnlein Die Verkehrserschliessung des Kreisgebiets seit dem 19 Jahrhundert In Ingrid Berg Heimat Hochtaunus 1988 ISBN 3 7829 0375 7 S 664 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saalburgpass amp oldid 223941216