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Die russische Heraldik war auf die westeuropaische Heraldik ausgerichtet Diese verbreitete sich uber Polen bis in die ostlichsten Gebiete des Zarenreiches Wappen der Russischen Foderation 2000 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Russische Stadteheraldik 3 Sowjetische Heraldik 3 1 Wappenbeschreibung 3 2 Sowjetische Stadteheraldik 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen der Stadt Tschernigow mit dem AdlerDer Beginn in Russland fallt in die Zeit als die Turnierheraldik in Mitteleuropa bereits im Untergang war Bereits 1497 wurde das russische Reichswappen eingefuhrt Besonders im 18 Jahrhundert verbreitete sich der russische Stil im Wappenwesen Ursache war die Reorganisation des Adels durch Peter I 1722 richtete er ein Heroldsamt nach westlichem Vorbild ein Wappen sollten nach den heraldischen Regeln gepruft werden Der Adelsbrief wurde eingefuhrt und der Aufstieg in den Adelsstand moglich Adelswappen sollten nach Rang gestuft veroffentlicht und registriert werden was aber ein misslungener Versuch war Kennzeichnend war die Uberladung und die beliebte Verschnorkelung der Wappen Da die Heraldik nicht wie in Westeuropa aus den Kampfschilden hervorging wurden im Wesentlichen keine heraldischen Regeln beachtet Einfache Schildteilungen fehlten Wappentiere waren vorwiegend in naturlicher Gestalt selten stilisiert und grosstenteils nach heraldisch links gewandt dargestellt 1 Viele Dinge wurden nach Belieben hinter oder neben dem Wappenschild gestellt Beispiele sind die Wappen des russischen Adels die Soldaten als Schildhalter verliehen bekamen und diese als besondere Ehrenstucke ansahen Der Heerfuhrer Suworow 1730 1800 hatte die italienische Landkarte im Wappen Die vom heiligen Grossfursten Michael von Tschernigow abstammenden Fursten durften den sogenannten Tschernigowschen Adler fuhren Die Wappenbeschreibung des Furstentums Tschernigow spater Gouvernement Tschernigow beschreibt den Adler mit Im silbernen Feld ein einkopfiger schwarzer gekronter Adler in der linken Klaue ein grosses schrag uber ihm liegendes goldenes Kreuz haltend 2 Durch neue Gesetze um 1850 verbesserte sich das Wappenwesen Das Reichswappen es zeigte den dreifach goldgekronten goldenen doppelkopfigen Adler erhielt eine wesentliche Verbesserung Russische Stadteheraldik Bearbeiten nbsp Wappen von Krestzy im Gouvernement NowgorodDie Vorschriften fur die russische Stadteheraldik regelte bereits ein Gesetz Ukas von 1785 Gefordert wurde von jeder Stadt dass diese ein amtlich verliehenes Wappen fuhren musste Dieses zeigte im oberen Teil das Wappen des Gouvernements im unteren das eigentliche Stadtwappen 1 Ab 1859 wurde die Bedeutung der einzelnen Stadte durch eine spezifische zugewiesene Krone uber den Schilden geregelt Diese Administration erinnert an die napoleonische Heraldik 3 Im Einzelnen war festgelegt die Kaiserkrone fuhrte nun Moskau und Petersburg die Malteserkrone fur Odessa die Monomachoskappe fur die Stadte Kiew Nowgorod Smolensk Wladimir eine goldene Mauerkrone mit 5 Zinnen fur Gouvernementhauptstadte und Stadte mit uber 50 000 Einwohnern eine silberne Mauerkrone mit 3 Zinnen fur Kreisstadte eine rote Mauerkrone mit 3 Zinnen fur ubrige Stadte einen Adler uber der Krone fuhrten Festungen ein Monogramm des regierenden Zaren in das Wappen durften Stadte die im Kampf gegen Angreifer sich standhaft geschlagen hatten fuhren der Turnierkragen hatte in der russischen Stadteheraldik die Bedeutung dass er die einstmalige Abhangigkeit von einer anderen Stadt ausdruckte Sowjetische Heraldik Bearbeiten nbsp Wappen der UdSSR 1958 1991 Durch die Oktoberrevolution war der Untergang des Zarenreiches besiegelt und einige Jahre spater entstand die Sowjetunion Seit dieser Zeit wurde von der sowjetischen Heraldik gesprochen Sie umfasst einen kleinen besonderen Zeitabschnitt in der russischen Heraldik Von 1918 bis in die 1990er Jahre pragte sie das Wappen und Fahnenbild in den Republiken der Sowjetunion die uber das heutige russische Staatsgebiet hinausgehen Viele der historischen Stadtwappen wurden in dieser Periode unter politischen Gesichtspunkten stark verandert oder vollstandig erneuert Wappen adliger Familien wurden nicht gefuhrt Auch kirchliche Wappen waren unerwunscht Im Jahre 1918 wurde das Wappenwesen Russlands vollig neu gestaltet Lenin bestatigte das erste Staatssiegel der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik RSFSR Wappenbeschreibung Bearbeiten Das Wappen von 1918 zeigte innerhalb der kreisformig angeordneten Aufschrift in russischer Sprache Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Russlands von Ahren umgeben einen langlichen Schild mit Hammer und Sichel darunter ein Schriftfeld mit russischen Inschrift Proletarier aller Lander vereinigt Euch Bereits am 30 Dezember 1922 nach der Proklamierung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wurde das Wappen wiederum verandert Nun war von einem roten Stern uberhohte eine mit Hammer und Sichel belegte Erdkugel die uber einer aufgehenden Sonne schwebte Umgeben war sie von goldenen mit roten Spruchbandern umwundenen Weizenahren Die Spruchbander zeigten die Devise Proletarier aller Lander vereinigt Euch in den Sprachen der einzelnen Sowjetrepubliken unten in der Mitte stand die Devise in russischer Sprache Hierzu gab es eine offizielle Erlauterung Sichel und Hammer verkorpern den unzerstorbaren Bund der Arbeiter und Bauern die die kapitalistische Ordnung vernichtet und die sozialistische Gesellschaft aufgebaut haben die Darstellung von Sichel und Hammer auf der Erdkugel symbolisieren aber dass die Errungenschaften der Werktatigen der UdSSR auch von den Werktatigen der anderen Lander erlangt werden konnen Nach der russischen Sprachweise Grosse Sowjetenzyklopadie spiegeln die sowjetischen Staatswappen eine neue sozialistische Ideologie wider die dem neuen Staatstyp entspricht Sie symbolisieren eine neue gesellschaftliche Situation Die Darstellung von Sichel und Hammer in den sowjetischen Staatswappen zeigt die Embleme der friedlichen Arbeit und dass die Sowjetunion als ein Staat der Arbeiter und Bauern die Macht in die Hand der Werktatigen legt Die unter der Erdkugel strahlende Sonne symbolisiert die helle Zukunft der Menschheit Die Spruchbander im Wappen mehrten sich Waren bereits 1924 sechs 1936 waren es elf und ab Oktober 1945 16 Spruchbander Letztere waren in armenischer aserbaidschanischer estnischer georgischer karelofinnischer kasachischer kirgisischer lettischer litauischer moldauischer russischer tadschikischer turkmenischer ukrainischer usbekischer und weissrussischer Sprache Durch Erlass des Prasidiums des Obersten Sowjets der UdSSR wurden 1946 die verschiedenen Fassungen des Wahlspruches revidiert und zu einer auf der kyrillischen Schrift aufgebauten Transkription ubergegangen Nach der Eingliederung der Karelofinnischen Republik in die RSFSR 1956 entfiel deren Bandschleife so dass das Wappen der UdSSR dann noch funfzehn Spruchbander zeigte Die einzelnen Sowjetrepubliken fuhrten noch besondere den nationalen Eigenheiten abgestimmte Wappen und Flaggen Das Staatswappen der Sowjetunion unterschied sich in Gestaltung und Symbolik grundlegend von dem des zaristischen Russland auch insofern als kein traditioneller Wappenschild Verwendung fand Nach 1945 diente die sowjetische Heraldik als Vorbild fur die realsozialistischen Staaten 4 mit Ausnahme der Volksrepublik Polen und der CSSR die alteren Traditionen folgten Dies zeigt sich insbesondere in der Gestaltung der Staatswappen zum Beispiel denen der Volksrepublik Bulgarien der DDR oder der Mongolischen Volksrepublik Sowjetische Stadteheraldik Bearbeiten nbsp Wappen von Leningrad mit dem HeldensternViele sowjetische Stadte fuhrten ihre historischen Wappen weiter jedoch wurden Symbole der Monarchie oder der Religion entfernt oder ersetzt zum Beispiel Kronen durch Hammer und Sichel Die Wappenbesserung mit dem Heldenstern Goldener Stern des Ordens Held der Sowjetunion im Wappen kennzeichnet und ehrt Stadte die sich im Zweiten Weltkrieg ausgezeichnet hatten 3 Sowjetische Heldenstadte waren zum Beispiel Brest Kertsch Kiew Leningrad Petersburg Minsk Moskau Murmansk Noworossijsk Odessa Tula Wolgograd und Woronesch Siehe auch BearbeitenSternLiteratur BearbeitenSowjetisches Staatsrecht Sovjetskoje gosudarstvennoje pravo Moskau 1950 Ottfried Neubecker Neues zur sowjetischen Heraldik In Der Herold Vierteljahresschrift fur Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften Band 4 Heft 3 Berlin 1959 Hans Ulrich Herzog BI Taschenlexikon Flaggen und Wappen VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1980 Gert Oswald Lexikon der Heraldik VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1984 Wolfgang Leonhard Das grosse Buch der Wappenkunst Verlag Georg D W Callwey Munchen 1978 2001 E N Kamencewa H B Ustjugow Russische Sphragistik und Heraldik Moskau 1963 Ludvik Mucha Stanislav Valasek Vlajky a znaky zemi sveta Prag 1974 Einzelnachweise Bearbeiten a b Milan Buben Heraldik Albatros Praha 1987 S 136 Genealogisch chronologische Geschichte des allerdurchlauchtigsten Hauses Romanow und seines vorelterlichen Stammhauses Wilhelm Rein und Compagnie Balthasar Campenhausen Leipzig 1805 a b Milan Buben Heraldik Albatros Praha 1987 S 138 Milan Buben Heraldik Albatros Praha 1987 S 176 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Russische Heraldik amp oldid 223506222